
„Was Sie zum ÖPNV sagen begeistert mich“, freute sich SPD-Vertreter Hans-Jürgen Sass-Olker nach Beendigung des Vortrags der angereisten Verkehrsplanungstruppe von VCDB-Consult. Und CDU-Gemeinderat Jens Müller erklärte: „Bei der Stärkung des Radverkehrs haben Sie uns an Ihrer Seite.“ Die Verkehrsexperten würden mit ihren Aussagen zum Radverkehr und zum ÖPNV bei allen Fraktionen offene Türen einrennen. „Das haben wir alle in unseren Wahlprogrammen stehen“, sagte CDU-Mann Müller.
Fraglich scheint allerdings, ob das Gutachten den Kommunalpolitikern beim Umbau der Henstedt-Ulzburger Verkehrslandschaft zu einer Fahrradfahrer- und ÖPNV-freundlichen Gemeinde weiterhelfen kann. So besteht das zentrale Element des Gutachtens in einer Umgestaltung der Hamburger Straße, mit breiten Fahrradwegen beziehungsweise Radfahrstreifen auf beiden Seiten. Was den VCDB-Experten allerdings ganz offenbar niemand mitgeteilt hat: Noch in diesem Jahr wird die Hamburger Straße für viel Geld auf ganzer Länge aufgebuddelt und grundlegend saniert, inklusive der Fahrradwege.
Was das heißt, macht HU-Nachrichten-Leser Peter Borchert in einem lesenswerten Kommentar klar: „Das bedeutet, dass nach dieser Generalüberholung es nicht mehr wirtschaftlich vertretbar ist, die Fahrbahn erneut umzubauen. Der Vorschlag ist also, realistisch betrachtet, in den kommenden 20 Jahren nicht umsetzbar.“
Auch eine zweite zentrale Idee, die schwer machbar erscheint: Die Einrichtung des Kirchwegs als staufreie Bus-Schnellstrecke. Auf Nachfrage von WHU-Vertreterin Christiane Schwarz sprach Verkehrsplaner Matthias Zöbisch von einer dafür nötigen „Anpassung des Straßenraumes“. Der Kirchweg ist vor wenigen Jahren gerade erst mit verkehrsberuhigenden Aufpflasterungen versehen worden, die Gemeinde hat dafür die Anwohner kräftig zur Kasse gebeten. Um in der Wohnstraße Busse rollen zu lassen, müssten die Aufpflasterungen wieder verschwinden.
Ähnliche Fragezeichen gibt es bei Vorschlägen zu Verkehrsberuhigungsmaßnahmen auf dem Rhen. Die Planer liebäugeln mit einer Sperrung der Wilstedter Straße für den Durchgangsverkehr. Voraussetzung dafür ist allerdings eine Anbindung der Paracelsusklinik über die Schleswig-Holstein-Straße. Der Durchgangsverkehr auf der Norderstedter Straße soll zudem mittels Ampelschaltung aus dem Ortsteil herausgehalten werden. Beides Maßnahmen, an denen sich die Gemeinde bereits erfolglos versucht hat.
Vielleicht aber auch nur nicht konsequent genug. Kritische Nachfragen aus dem Ausschuss beantwortete Planer Zöbisch jedenfalls so: Man habe sich bei der Ausarbeitung des Gutachtens „leiten lassen von dem, was Sinn macht. Wir sind keine Freunde von Dogmen, die sagen, das geht nicht“.
Sechs-Personen stark war das Gutachter-Team, das gestern im Ratssaal Platz genommen hatte. Zu einem Gutteil war auch von Marketing die Rede: Die Gemeinde müsse offensiv Werbung für das Umsteigen vom Auto auf Bus, Bahn und Fahrrad machen. Vorbedingungen seien eine bessere Verzahnung und eine bessere Bus-Taktung: Eine neue Gemeindelinie, die auch immer Henstedt-Ulzburgs größten Arbeitgeber – die Paraklinik – einbinde, solle die Ortsteile im 20 Minuten-Takt verbinden: „Ohne 20-Minuten-Takt kriegen Sie keinen Autofahrer in den Bus.“
Die VCDB-Mannschaft erklärte gestern, dass die präsentierten Maßnahmen nur ein Ausschnitt des Gutachtens darstellten, weitere Vorschläge zur Verkehrsverbesserung in Henstedt-Ulzburg würden den Politikern im Juli schriftlich ausgehändigt. Anschließend soll das ganze Maßnahmenpaket in einer Einwohnerversammlung präsentiert werden.
Nicht Bestandteil des Gutachtens ist übrigens die sehnsüchtig erwartete Grüne Welle. Wie berichtet, ist in der VCDB-Präsentation sinngemäß von einer staufreien Hamburger Straße dank optimierter Grüner Welle die Rede. Das gehe auf ein separates Gutachten zurück, hieß es gestern von Zöbisch, man habe die Ergebnisse daraus nur übernommen. Das Gutachten, worauf die Planer zurückgreifen, ist mittlerweile drei Jahre alt. Für 70.000 Euro hatte die Gemeinde noch unter Bürgermeister Thormählen ein Grüne-Welle-Konzept für die Hamburger Straße ausarbeiten lassen. Die Umschaltung der Ampelanlagen soll spätestens am Tag der CCU-Eröffnung erfolgen.
Christian Meeder
24. Juni 2014
Nun gut, das „endgültige“ Gutachten läßt ja noch etwas auf sich warten. Gut Ding braucht gut Weil…. War früher schon so….
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Mir geht allerdings diese Planer-Aussage nicht aus dem Kopf:
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„…. Kritische Nachfragen aus dem Ausschuss beantwortete Planer Zöbisch jedenfalls so: Man habe sich bei der Ausarbeitung des Gutachtens „leiten lassen von dem, was Sinn macht. Wir sind keine Freunde von Dogmen, die sagen, das geht nicht“……“
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Ahaaa…, das riecht „Visionen“, egal, ob finanziell oder rechtlich machbar oder nicht! Weg mit dem Kleingeist! Aber gut, daß wir nicht mehr im Mittelalter leben…. Wenn damals Visionäre für ihre Kunst Geld verlangten, konnte das böööse enden…
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Aber da mach ich doch einfach mal mit, „sicherheitshalber“ ganz ohne Kostennote… *grins*
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Man stelle sich vor:
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– die Hamburger Straße von Norderstedt kommend über Habichtstraße/Milanweg ableiten (muß doch mal einen Sinn haben,warum der Milanweg seinerzeit eingemeindet wurde…).
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Kurz vor der Amselstraße mit einer ästhetisch schön geschwungenen Brücke, die auch den Kurvenradius der XXL-Euro-Laster zuläßt, rüber über die Gleise zur Straße Beckershof.
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Auf dem Beckershof-Gelände gegenüber dem Bahnhof dann einen riesigen P+R-Platz mit Fußgängerbrücke zum Bahnhof (muß doch einen Sinn…).
Aus dem jetzigen P+R-Platz wird komplett ein Fahrradplatz.
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Die Straßenführung über Beckershof/Kadener Chaussee dann „zurück“ auf den schon geplanten Kreisel Hamburger Straße/Kadener Chaussee.
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*Schwärm*… tolle Aussichten für Ulzburg-Süd! Das Stück Hamburger Straße umwandeln in „gemeinsamen Verkehrsraum“, mehr oder weniger abgeschnitten von Durchgangsverkehr.. Platanen und japanische Kirschen in die Mitte (bis dahin wachsen dort auch sicher Zypressen..). Kleine Läden,Cafes, Flaniermeile . Bau-Höhenbegrenzung zunächst auf…. äääähhh… zwei Vollgeschosse plus ein Staffelgeschoß (kann man in hundert Jahren, wenn wir ein Stadtteil von Groß-Hamburg-Norderstedt sind, zur Not ja wieder ändern) *schmelz*…
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Bevor Ulzburger jetzt die Stirn runzeln… Weg mit dem Kleingeist! Klotzen und nicht kleckern!
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– Weiterführung der Kadener Chaussee, quasi vor der Usedomer Straße, auf Stelzen westlich vorbei an Ulzburg bis, na, sagen wir mal, zum Industriegebiet.
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– Anschließend die „alte“ Hamburger Straße umwandeln usw. usw….
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Unsinnig? Weltfremd? Undurchführbar? Ich hab‘ damit nicht angefangen…. siehe Zitat des Planer oben….
Ja, Herr Wollweber, ich kenne sogar noch die „Überfahrt“ über die Gleise in U-Süd. War im Sommer recht staubig, der Sandweg, aber sonst sehr effektiv.
Die Frage stellte sich für mich von je her, warum man in U-Süd keine Querung mehr anstrebte.
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Wir brauchen uns allerdings nichts vormachen: Kostspielige Umgehungsstrassen oder -strecken wird es in naher Zukunft in H-U nicht geben können.
Allerdings verfügen wir doch schon unlängst über eine „Umgehungsstrasse“: es ist die Landesstrasse 326, auch Hamburger Straße genannt. Die sog. Planer Henstedt-Ulzburgs haben nur den Fehler gemacht, diese quasi enzugemeinden und unglücklicherweise an diese auch noch ihre Ortsmitte zu definieren.
Dumm gelaufen, aber für „weitere“ Umgehungsstrassen oder andere Ausweichstrecken werden wir auch aus diesem Grund auch zukünftig niemals Zuschüsse erhalten. Wie gesagt, die Hamburger Straße ist die Umgehungsstraße.
Es sei denn, H-U greift in die eigene Tasche …
Moin Herr Sazmann, Sie hatten Interesse an einer Mitarbeit in unserem WHU Arbeitskreis Verkehrsgutachten signalisiert.Leider habe ich Ihre Adressinformationen nicht. Ich kann Ihnen deswegen keine Einladung zu unseremm ersten Treffen senden.Bitte melden Sie sich bei mir (Tel. 3275) / kurt.goettsch@t-online.de
Versteht jemand, wie z.B. Folie 13 des Gutachtens zu lesen ist?
Da sind die wichtigen Strassen in H-U rot eingezeichnet, laut Legende deutet dies eine Zunahme an. Daneben negative Zahlen, die doch wohl kaum eine Zunahme, sondern eine Abnahme quantifizieren dürften…?!?
Nimmt der Verkehr nun (dank der aufgezeigten Handlungsspielräume…) ab, z.B. auf der Maurepasstrasse um 20%, oder steigt er sogar noch um 20%?
Oder soll die rote Färbung das IST abbilden, und die Minuszahlen das Delta bis 2025?
Herr Schneider, mir ging es ähnlich. Nach diversen Seiten bin ich zu dem Schluß gekommen, daß mit Abnahme Zunahme (und umgekehrt) gemeint sein muß. Darauf trifft man nämlich immer wieder und nur umgekehrt ergibt es Sinn. 😉
Direkt Seite 12 veranschaulicht das ganz gut: wenn der Verkehr auf der fiktiven Umgehungsstraße abnimmt, dann nimmt er auf der zu entlastenden Hamburger Straße zu. Das stimmt zwar als Aussage, ist aber im Zusammenhang irgendwie falschrum.
Die Darstellung der Ergebnisse des Verkehrsmodells aus VISUM zeigt die Differenz von Mit-Fall (also: mit gebauter Strecke) zum Null-Fall (also: alles bleibt, wie es ist). Die Reihenfolge ist hier entscheidend. Zeitlich gesehen wäre es andersrum leichter zu verstehen, ja.
Herr Kirmse, genau so ist es. Die Darstellung im Gutachten ist falsch. Die farbliche Darstellung oder die Bezeichnung muss umgekehrt sein. Interessant ist, dass im Ausschuss auch auf den vielen Tablets, die dort (for show?) herumstanden und zum Teil eifrig bearbeitet (WM-Spiel?) wurden das nicht bemerkt wurde (ruhet sanft). Ich wusste das, hatte mir aber versagt, darüber auch noch zu meckern. Es gibt noch einen weiteren Fehler: Bei dem Umgestaltungsvorschlag (Querschnittsdarstellung) zur Hamburger Straße wurde in Ulzburg-Süd von einer Fahrbahnbreite im Bestand von 6,5m ausgegangen. Tatsächlich beträgt die Breite wie in Ulzburg 7,0m. Im Bereich Rhen beträgt die Breite sogar 7,5m, das entspricht der Autobahnnorm für Richtgeschwindigkeit 130 und wer es lieber schneller möchte auch darüber hinaus. Die überlangen Abbiegespuren im Rhener Bereich werden gern als Überholfahrstreifen von unseren schnellen Mitbürgern genutzt., Tempo 60 gemäß VZ oder 70 nach Tacho reichen eben nicht. Die oben beschriebenen „Flüchtigkeitsfehler“ passen zur Qualität der Vorstellung im Ausschuss. Vielleicht liest das hier jemand von der Verwaltung/Politik, dass die Fehler zu Bürger-Info noch abgestellt werden. Vielleicht finden Sie noch weitere Fehler?
Kleinigkeiten, z.B. anfangs noch Korl-Barmstedt-Weg, aber in der Abkürzung K.-Bormstedt-Weg und das (vermutlich dank copy&paste) auch konsequent beibehalten. Aber solche Kleinigkeiten empfinde ich nicht als schlimm (auch wenn sie mir auffallen und mich stören), wichtiger ist doch das eigentliche Ergebnis. Die farbliche Kennzeichnung mit Zu- und Abnahme mag gemäß Aussage von Herrn Sazmann stimmen, hätte ich es aber zur Versammlung geschafft und dort die Präsentation gesehen, hätte ich vermutlich ein starkes Verständnisproblem gehabt.
Ich auch und ebenfalls die neben mir sitzenden Bürger. Noch einmal zu dem „Farbthema“, z.B. Seite 9 des vorgestellten „Papiers“:
– Null-Planungsfall (also kein Prognosefall)
– Keine neue Trasse/Straße
– Hambg.-Str. 50% Beschränkung des Verkehrs
– Norderstedter Straße + 100% Verkehr
Plandarstellung:
– Hamburger Straße: Zunahme
– Norderstedter Straße: Abnahme
Ich gebe zu, dass ich das nicht verstehe. Ich bin auch kein Verkehrsplanungs-Fachprofi, oder spinnt mein PC, aber in der Ausschusssitzung lief diese Darstellung analog. Für eine Bürgerinfo wäre das total unbrauchbar.
Sie haben Recht, die Beschriftung scheint vertauscht.
Uff, ich dachte schon, ICH sei zu doof für sowas ..
Ein Drama, was die Gutachter (???) der VCDB-Consult nach so langer Bearbeitungszeit vorlegen. Entweder wurden Sie von den Gremien der Gemeinde nicht richtig über vorherige Gutachten und Sachverhalte informiert – oder aber man hat das alles ignoriert.
Grüne Ampelphase auf der Hamburger Strasse, längere Rotphasen an der Einfahrt zum Rhen (Kiefernweg/Norderstedter Strasse), Tempo 30 Zone in der Wilstedter Strasse oder gar
Sperrung nur für Anwohner. Nichts, aber auch nichts von diesen genialen Einfällen der Gutachter wurde auch schon in der Vergangenheit diskutiert. Oder???.
Irgendwie hat das etwas von „des Kaisers neuen Kleidern“.
Oder sind die Vertreter unserer Gemeinde einfach zu feige oder unfähig Entscheidungen zu treffen und brauchen die Gutachter allenfalls dafür, tatsächliche Entscheidungen auf die „lange Bank“ zu schieben. Wie auch immer, ein Armutszeugnis für Verwaltung, Politik und vor allem der „Experten“.
Für eine solche Minimal-Erkenntnis 200.000 EUR hinzublättern ist nicht nur Verschwendung – für die jeder Verantwortliche auch mit seinem eigenen Geld haften sollte. Für eine solche Minimal-Leistung überhaupt Geld zu verlangen ist schlichtweg frech.
Mal schauen, was uns an zusätzlichen (neuen) Erkenntnissen durch Gutachter und Sachversändige in den nächsten Wochen noch ins Haus steht.
Liebe Verwaltung, liebe Politik in Henstedt-Ulzburg macht doch endlich einmal etwas. Entscheidet doch endlich einmal.
Die Lage ist doch die:
Der Gemeinderat wusste nicht mehr weiter. Alle Möglichkeiten hat man schon durchdiskutiert. Mal mit diesem, mal mit jenem Ergebnis. Man konnte sich einfach nicht entscheiden.
Was macht man also: Man fragt ein honoriges Unternehmen um Rat.
Und als der Rat dann kam, erkennt man doch auch, dass auch die Experten nur mit Wasser kochen.
Das ist nun mal Pech, ist aber als „Verschwendung sozialistischen Eigentums“ nicht schuldhaft zu bewerten.
Alles aber, was auch immer unternommen werden kann, kostet Geld, welches die Gemeinde nicht hat. Was nützen also die schönsten Vorschläge, wenn man sie nicht umsetzen kann?
Ich kann mich noch gut erinnern an „Volkers Märchenstunde“ in welcher er ankündigte, dass es nach Aufhebung der Schranken einen staufreien Verkehr durch Ulzburg geben würde. Und nun machen wir schöne, schöne Radwege mit breiten Gehwegen und die Straße machen wir 4-Spurig und bis 2070 ist das dann alles fertig. Na gut, so hat er das nicht gesagt aber sich vielleicht visionär vorgestellt…
Aber mal abwarten, der große Wurf wg. Kreisel in Henstedt kommt ja noch.
Und das wird bestimmt richtig super.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wissen Sie denn, wie hoch der Anteil des Durchgangsverkehrs in HU ist? Das kann der „Gemeinderat“ wohl schlecht raten. Um Zuschüsse zu erhalten muss schon ein qualifiziertes Gutachten vorgelegt werden.
Ebenso wenig können wir Politiker ein schlüssiges Verkehrskonzept erarbeiten. Warten wir doch die Ergebnisse ab. Dass wir nicht zufrieden waren, dürften die Herren auch gemerkt haben. Schade allerdings, dass dafür so viel Zeit ins Land gegangen ist.
Ich bin sicher, dass auf das Gutachten auch Umsetzungsvorhaben folgen werden, da teile ich Ihren Pessimismus nicht. Aber ob das gerade der Kreisel in Henstedt sein wird??
Insgesamt war die Aussage doch schon hörbar: Ihr habt in HU ein weitgehend selbst erzeugtes Verkehrsproblem und schon vor vielen Jahren die Möglichkeiten einer sinnvollen Ortsumfahrung verbaut. Nun kann nur noch marginal nachgesteuert werden: Grüne Welle, die siebte usw..
Ansonsten helfen nur Fahrrad und Bus.
Welche Konsequenzen sollten da unsere Ortskapitäne für die weitere Entwicklung der Gemeinde ziehen?
Frau Honerlah, der Anteil des Durchgangsverkehrs wurde mit 50% an den Ortsgrenzen ermittelt. Den Anteil des Durchgangsverkehrs innerhalb des Ortes hat der Gutachter vage mit etwas weniger beziffert. Konkret gezählt wurde also gar nicht (nur gerechnet). Ist es nicht denkbar, dass bei dem hohen Binnenverkehranteils (der Zweitwagen wird bis zu 6x am Tag im Ort bewegt!) in HU der Durchgangsverkehr im Ort nur 30% beträgt? Mir ist das alles zu ungenau, um daraus eine Prognose für verschiedene Planungsfälle abzuleiten und kostenaufwändige Investitionen auf dieser nicht tragfähigen Basis zu beschließen. Wenn Sie sich erinnern, wurde bereits in der Vorstellung des 1. Teiles des Gutachtens auch von Gemeidevertretern Skepsis geäußert. Ich bitte Sie, als verantwortungsvolle Gemeindevertreterin diesen „wunden Punkt“ im Ausschuss zu hinterfragen.
Herr Borchert, wir haben eine aufwändige Verkehrszählung in Auftrag gegeben, deren Dokumentation noch nicht vorliegt. Solche vagen, in Wölkchen geschriebenen Aussagen „bis zu 50 % Durchgangsverkehr an den Gemeindengrenzen, innerorts etwas weniger“ überzeugen in der Tat nicht durch Fachlichkeit. Natürlich werden wir dies alles hinterfragen. Übrigens, auch für die Einwohnerbefragung wurde viel Geld veranschlagt; gut 300 Rückläufer wurden bei ca. 13.000 Haushalten als repräsentativ bezeichnet. Auch dies wird zu prüfen sein (und das Honorar ist noch nicht vollständig überwiesen).
Vielen Dank, Frau Honerlah. Es ist gut zu hören, dass Sie „am Ball“ bleiben.
Es steht doch außer Frage, verehrte Frau Honerlah, dass ein umfassendes Gutachten hermusste. Auf welcher Grundlage kann der Gemeinderat denn sonst entscheiden?
Wie niederschmetternd ist es aber, wenn man als Ergebnis die „marginalen Nachsteuerungen“ präsentiert bekommt. Und dafür auch noch viel Geld ausgegeben hat.
Und wie niederschmetternd ist es zu erkennen, dass man erst eine Innenstadtverdichtung beschlossen hat, um kurz drauf sich die Frage zustellen, wie denn wohl die Verkehrsströme fließen sollen.
Ihr Schlußsatz hat mir gut gefallen, ich wiederhole ihn gerne:
Welche Konsequenzen sollen da unsere Ortskapitäne… ziehen?
Und noch eins:
Da wird es deutlich:
Erst geben wir ein Gutachten in Auftrag und später dann eine Verkehrszählung, auf die so ein Gutachten doch wohl fußen sollte…
Lieber Herr Bergmann,
man hat nicht erst das Eine und dann das Andere in Auftrag gegeben, sondern ein Verkehrsgutachten, welches zuvor als Basisvoraussetzung eine Verkehrszählung und -erhebung vorschrieb. Anhand dieser Verkehrsdaten soll dann eine gutachterliche Stellungnahme – also eine Abwägung des Für und Wieders unterschiedlicher Maßnahmen stattfinden. Was wir bislang erhielten – da besteht wohl Einigkeit – war eine lediglich Präsentation einiger Grundideen.
Lassen Sie mich bitte noch klarstellen, dass man nicht erst vor kurzem „eine Innenentwicklung“ beschlossen hat. Das Postulat ist alt und seit Jahren sogar im Baugesetzbuch verankert. Sie findet auch seit Jahren statt, allerdings zunehmend befremdlich. Deshalb müssen jetzt verträgliche Maßstäbe für diese sicherlich grundsätzlich sehr sinnvolle Umwandlung innerörtlicher Flächen gesetzt werden.
Die Ortskapitäne sind gefordert, hier die auch durch die verkehrliche Entwicklung begrenzten Expansionspotenziale zu berücksichtigen, sonst gibt es wieder die von Herrn Bergmann zitierten Märchenstunden und wer will den ewigen Geschichten a la Hein Blöd aus der Sendung mit der Maus lauschen?
„Nichts, aber auch nichts von diesen genialen Einfällen der Gutachter wurde auch schon in der Vergangenheit diskutiert. Oder???.“
Na, offensichtlich nicht. Ansonsten hätte man den Umbau der Hamburger Straße rechtzeitig mit dem Land absprechen können. Hat man verpennt.
Na, offensichtlich nicht. Sonst hätte man in den letzten 20 Jahren nicht über teure P+R-Projekte diskutiert, sondern für einen Bruchteil des Geldes alles mögliche unternommen, um die Radabstellkapazitäten auszubauen.
Etc.
An anderer Stelle hier in diesem blog wird gesagt, der Termin für die geplante Einwohnerversammlung am 10. Juli 2014 sei mit Gemeindevertretern nicht abgestimmt gewesen.
In der Ausschußsitzung am Montag hat der Vorsitzende und Gemeindevertreter Herr Ostwald im Verlaufe der Sitzung sogar zusätzlich später nochmal verstärkend auf das allseitige Festhalten an diesem Sitzungstermin bestanden.
Widerspruch aus der Runde des Ausschusses regte sich bei diesen mindestens zwei Malen nicht.
Wo ist denn jetzt die offizielle Hinfälligkeits-Erklärung ?!
Der 10.07. steht im Online-Sitzungskalender HU. Stattfinden wird wohl nur noch das Thema städtebauliche Nachverdichtung Citykern Ulzburg. „Stadt“ und „City“ habe ich absichtlich verwendet, denn faktisch ist das so gegeben.
Seit spätestens VOR 2 Jahren sollte es also eine optimierte Ampelschaltung geben?! Und die kommt jetzt spätestens zur Eröffnung des CCU?! Na klar! Und ansonsten halt wann anders… Und wenn ALLE Fraktionen den Radverkehr ausbauen wollen und ALLE Fraktionen wissen, daß die Hamburger Straße saniert wird, dann hätte man mal rechtzeitig eine Lösung suchen sollen. Im Klartext heißt das also, egal wie sinnvoll die Maßnahmen aus dem Gutachten sind, es wird bestimmt nicht mal die Hälfte davon umgesetzt. Somit war das Gutachten sinnlos.
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Daß der Kiefernweg nicht genutzt wurde, trotz der „langen Rotphase“ zum Rhen, wundert doch nicht ernsthaft irgendjemanden?! So ein Konzept sollte man schon zu Ende denken. Ohne optimierte Ampelschaltungen Kiefernweg/HH-Str. und HH-Str./SH-Str. und zusätzlich ungünstige Ampelschaltungen auf der Norderstedter Str. aufm Rhen (wie im Gutachten jetzt logischerweise vorgeschlagen) funktioniert das natürlich nicht. Man muß kein Experte sein, um das zu begreifen, man muß nur mal kurz nachdenken.
Ich wage aber mal zu behaupten, das, wer zB über die Wilstedter Straße aus HU raus will, nicht über den Kiefernweg fährt, egal wie lang die Rotphase dauert.
Wenn ich in Richtung Langenhorn fahren möchte, fahre ich grundsätzlich über den Rhen und dann entweder über die Wilstedter- oder ich fahre die Norderstedter Straße bis zur Schleswig-Holstein Straße durch.
Über den Kiefernweg zu fahren macht einfach rein Streckentechnisch überhaupt keinen Sinn, da ich dadurch einen Mehrweg von 0,7 Kilometer (ca. 1 Minute bei Grünphase) habe. Das mag für eine Fahrt lächerlich wirken, aber wer tagtäglich diese Strecke fährt hat im Monat schon mal Locker 28 unnötig gefahrene Kilometer, wenn er den Kiefernweg benutzt.
Richtig und außerdem haben Sie über Kiefernweg-Ulzburger Straße-S.-H-.Straße 7 Ampeln und über Norderstedter Straße nur 4 Ampeln, dann noch die Überlastung der Ulzburger Straße mit 22000Kfz/24h (Südlich Kiefernweg fängt Norderstedt an und die Hambg. Straße wird zur Ulzburger Str.) und einer viel zu kurzen L-Abbiegespur Richtung S.H.-Straße. Von der Norderstedter Straße soll die Ulzburger Straße auch noch 3000-4000Kfz/24h aufnehmen und von der Wilstedter Straße zusätzlich 2000-3000Kfz/24h. Wie soll das funktionieren? Gar nicht! Die Nachmittagsspitze von der S.H.-Straße durch entsprechende Ampelschaltung an der Kreuzung Norderstedter Straße Richtung Ulzburger Straße zu zwingen geht ohne zusätzliche R-Abbiegespur gar nicht. Wagenhuber wird sich „freuen“, wenn er Baugrund dafür abgeben soll. Für die Para-Klinik eine Zufahrt von der S.-H.-Straße zu schaffen, hört sich grundsätzlich gut an, erfordert aber eine zusätzliche Ampel, die die S.-H.-Straße als Umgehungsstraße ein Stück unattraktiver machen und wieder mehr Verkehr auf die Wilstedter Straße bringen wird. Von diesen Wechselwirkungen habe ich im vorliegendem Gutachten und im Planungs-Bauausschuss nichts gehört, leider. Aber vielleicht kommt da noch etwas, hoffentlich. Ansonsten denke ich, will man den Autofahrer mit diesen „Vorschlägen“ zur Benutzung des ÖPNV bewegen. Auch gut, aber dann soll das offen gesagt werden. Wer Verkehrsberuhigung und -verlagerung will, sollte Alternativstrecken haben oder planen, so wie der Arzt einen Bypass am Herzen legt, sonst droht der Infarkt.