Viel Anerkennung für die Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg gab es von den politischen Mitbewerbern in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses. Zum Tagesordnungspunkt „Festlegung von Kriterien und Entscheidungshilfen für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben“ hatte WHU-Gemeindevertreter Kurt Göttsch einen Formularentwurf erarbeitet, um für alle Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Verkauf von Gewerbeflächen eine einheitliche Grundlage zu haben.
Damit entfallen in den Vorlagen die heute teilweise unübersichtlichen und interpretierbaren Formulierungen, und die Politik erhält eine bessere Übersicht, in der nichts „verloren“ geht. Das Formular teilt sich auf in Angaben zum Grundstück, Angaben zum Käufer, wirtschaftliche Eckdaten des Käufers, Immissionsfragen und in die Beurteilung des Käufers durch die Wirtschaftsförderung.
So soll der mögliche Grundstückskäufer Angaben beispielsweise über die Zahl der Mitarbeiter seines Betriebes machen, über Ausbildungsplätze, Aushilfen, Zeitverträge oder den Einsatz von Subunternehmern. Es wird auch nach einem Betriebsrat gefragt und ob der Betrieb dem Arbeitgeberverband angehört. Auch Angaben zu Niederlassungen oder verbundenen Unternehmen sind zu machen.
Zum Thema Immission sind Angaben zu machen über geplante oder erforderliche Umweltschutzaktivitäten im oder am Gebäude und auf dem Grundstück, über Gefahrgutprobleme aufgrund der Geschäftstätigkeit, über Auswirkungen für die Feuerwehr, über Pkw- und Lkw-Verkehr, über Anlieferung und Auslieferung, über Lärmschutzfragen. Nach Verträglichkeit zur Nachbarbebauung wird gefragt.
WHU-Mann Göttsch empfiehlt darüber hinaus, je nach Geschäftstätigkeit des ansiedlungswilligen Unternehmens Lärmschutz- und Verkehrsgutachten oder eine Stellungnahme der Feuerwehr einzuholen. Sein Entwurf wird jetzt der Verwaltung und den Fraktionen als „Gerüst“ für den neuen Kriterienkatalog dienen.
Jörg Schlömann
15. Januar 2016
Kaltenkirchen sucht auch Personal für die Wirtschaftsförderung. Das Profil ist m.M.n.gut und der Stelle angemessen beschrieben.Ich hoffe, dass bei uns in H-U eine ähnliche /analoge Ausschreibung zeitnah erfolgt.
http://www.kaltenkirchen.de/de/rathaus-politik/stellenausschreibungen.php
@Herr Schneider/ Herr Blau . In den weiteren Beratungen über ein Integriertes Ortsentwicklungskonzept ist jetzt auch die Frage eines Wirtschaftsansiedlungskonzept zu klären, das wir als WHU schon seit Jahren fordern.
Bisher aber ohne Mehrheit.
Vllt. ist die Chance für ein gemeinsames Verständnis aktuell größer geworden. Wir werden es abwarten müssen.
Es ist m.M.n. zu klären, welche Branchen haben Zukunftsfähigkeit und/ oder sind für H-U interessant. Wollen wir Mittelstand mit guten Arbeitsplätzen/Ausbildungsplätzen auch um den Pendlerstrom nach Hamburg einzugrenzen? Wer bringt uns Gewerbesteuer, wer sorgt für Zuwachs bei der Einkommenssteuer? Welche Ansiedlungen belasten den Haushalt am geringste (Folgekosten)?
Wollen wir Großbetriebe / Logistiker mit wenig Steuereinnahmen aber sehr hohen Verkehrsbelastungen, die in Folge zu erhöhten Straßenschäden und damit zu erhöhten Belastungen des kommunalen Haushalts führen? Abgesehen von Lärm und verstopften Straßen.
Groß-Logistiker à la Netto z.B. könnten bei Schließungen gewaltige „Ruinen“ hinterlasswen , die nur schwer einer Nachnutzung zugeführt werden können. Oder es führt dazu, dass die Politik keinen Einfluss mehr auf die Neu ( Nach -) -vermietung in solchen Großobjekten hat.
So kann man sich vorstellen, was dann ggf. unkontrolliert auf uns zukommen kann. Steuerthemen, Verkehrsthemen, Arbeitsplatzfragen und Gefahrgutprobleme.
Deswegen muss man sehr sorgfältig auch solche Themen bei der Ansiedlungspolitik der Gemeinde mit beleuchten.
Wir haben bisher sehr viele mittrelständische Betriebe im Gewerbepark angesiedelt, das ist gut so. Wir müssen nur darauf achten, dass u.a. die Gesamtquote der Gewerbesteuer (nur ca. 25 % aller Firmen zahlen Gewerbesteuer) auch durch neuansiedlungen erhöht werden kann.
Die Probleme liegen also tiefer und sind umfassender, der oben skizierte Vorschlag der WHU ist ein erster Schritt, weitere Schritte für eine Gewerbeansiedlungskonzept müssen folgen.
Dann brauchen wir allerdings auch eine Wirtschaftsförderung, die sich konsequent für die Umsetzung des Konzeptes einsetzt, ein Marketingkonzept erstellt, dass nicht nur daraus besteht, Kontakt zu halten und sich mit NORDGATE auszutauschen .
Auch unsere ansässigen Unternehmen sind in bei ihren Aktivitäten dankbar für Zusammenkünfte, Hilfestellungen, Tipps etc. Betreuung von Unternehmen ist also auch eine wichtige Aufgabe. Ich habe als Unternehmer in 15 Jahren noch nie einen Wirtschaftsförderer gesehen. Außer Einladungen zu Nordgate / Messen war da nichts.
Die Ausschreibung der Stelle „ Wirtschaftsförderung“ hat in Rellingen 76 Bewerber gebracht ! Es wird Zeit, dass unsere Stelle zeitnah ausgeschrieben und besetzt wird. Aber nicht mit einer Verwaltungskraft, diese Stelle erfordert eine Fachkraft mit Background und Erfvcahrung in der WiFö.
Immerhin liegt mal was greifbares auf dem Tisch, dank Ihrem Einsatz. Vielleicht kann man die Thematiken der Orts- und Wirtschaftsentwicklung mit Hochschulen gemeinsam angehen? Die können daraus Master-Thesis-Themen und Forschungsprojekte ableiten, uns evtl. sogar Spinoff-Unternehmen vermitteln, die bislang noch aus dem Unilabor heraus agieren und langsam Strukturen aufbauen müssen (z.B. in einem Entrepreneurship-Center samt Coworkingspace; wo? Bhf. wer? Fam. Beckmann, denen man dann ein Investitionsthema anbieten könnte, das Ihnen und der Gemeinde zugleich nützt). Zieht bildungsnahe Zielgruppen an, die hier ggf. auch in unserem Mix aus Restdörflichkeit und Infrastruktur wohnen möchten und Kinder hier erziehen. Und später Produktionsbetriebe aufbauen und so auch uns Normalos neue Arbeitsperspektiven bieten. Wir liegen an A7, im HVV und dicht am Airport HH. Solange man ein Produkt hat, das nicht von der Vorwahl 040 abhängig ist, um nachgefragt zu werden, aber gute Fachkräfte braucht, denen ein lebenswertes Umfeld aufgezeigt werden muss, dann sollte HU einen näheren Blick wert sein.
Meine Wahrnehmung ist, das sich aus dem Fragebogendesign ein Parametergerüst herausbilden soll, welches den Grad des Erwünschtseins messbar macht. Daher sollte man dazu noch Bandbreiten definieren und die abgefragten Parameter auch gewichten. So dass sich ein Score daraus ableitet, ähnlich wie bei der Kreditwürdigkeitsprüfung.
Wenig Gewerbesteuer kann ja OK sein, wenn dafür hohe Lohnsummen aufkommen, spart auch wieder Pendelverkehre usw. Umgekehrt füllt es immerhin die Gemeindekasse. Oder man bringt Zulieferer im Schlepptau mit, die gute Scores haben.
Würden dann Unternehmen mit geringem Score abgeschreckt: Farewell, ist ja eh nicht attraktiv.
Mit Baugebieten könnte man ähnlich verfahren, denke ich.
Hört sich danach an, als ob Vorstellungen in Strukturen sollen. Das Ideen auch parteiübergreifend einheitlich bewertet werden, ist wirklich sehr erfreulich (bevor grundsätzlich in die andere Richtung das „Dagegen“-Schild hochgehalten wird)! Selbstverständlich bleiben Fragen: Z. B. die, ob potentiell interessante Unternehmen sich nicht gar aufgrund eines solchen Fragenkatalogs von vornherein abwenden, oder was passiert, wenn Fragen nicht wahrheitsgemäß beantwortet werden – oder auch die, was man gewinnt, wenn ein als unattraktiv eingestuftes Unternehmen sich einfach auf das Kaltenkirchener Gebiet platziert? Da gibt es bestimmt einiges an Justierungen, die notwendig sind. Für mich klingt das aber insgesamt positiv!