23:20 (13:9) – Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg ringen nach fünf sieglosen Spielen den TuS Ferndorf nieder und verlassen die Abstiegsplätze.
Mit unerschütterlicher Moral und unbändigem Siegeswillen verdiente sich der SVHU nach fünf Niederlagen in Serie den Heimsieg gegen den Aufsteiger TuS Ferndorf. Dabei hatten die Gastgeber bis zur 35. Minute das Duell der Kellerkinder auch spielerisch dominiert, sahen beim Stand von 16:10 wie die sicheren Sieger aus. Eine Halbzeit lang stand die Abwehr mit einem überragenden Justin Rundt zwischen den Pfosten wie ein Bollwerk. Kapitän Nico Kibat dirigierte, Robert Schulze und Martin Laursen unterbanden immer wieder Ferndorfer Angriffsbemühungen. Mit erster und zweiter Welle kamen die Frogs zu leichten Toren, doch auch aus dem gebundenen Spiel heraus fanden die Gastgeber kreative Lösungen.
Die Vier-Tore Führung baute der SVHU unmittelbar nach der Pause sogar auf sechs Treffer aus. Dann stellte das Team aus unerfindlichen Gründen das Handballspielen ein. War es die Oberschenkelverletzung von Daniel Eggert, schwindende Kräfte oder nachlassende Konzentration.20 Minuten lang rannten sich die Gastgeber fortan in der Ferndorfer Deckung fest. Der Gast glich nicht nur aus, sondern ging in der 47. Minute mit 18:17 in Führung. Acht Minuten lang fiel dann auf beiden Seiten kein Tor. Der SVHU überstand zwei zweifelhafte Unterzahl-Situationen. Robert Schulze und Jens Thöneböhn mussten vom Feld. Als Ferndorfs bester Alexander Koke seinen sechsten Strafwurf an den Pfosten setzte, gelang Schulze in Unterzahl im Gegenzug der Ausgleich. (55.). Die Initialzündung für fünf furiose Schlussminuten, in denen die Frogs müde Ferndorfer an die Wand spielten und sich die beiden wichtigen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt redlich verdienten.
Ein überragenden Justin Rundt zwischen den Pfosten und eine geschlossene Mannschaftsleistung waren Garanten für den „überlebenswichtigen Sieg“, wie es Till Gottstein nach der Partie formulierte. Der Frogs-Geschäftsführer stellte dabei bewusst den sportlichen Aspekt in den Vordergrund. Auch wenn die Fans begeistert mitgingen und ein hoch dramatisches Handballspiel erlebten, hatte sich Gottstein ein wenig mehr Resonanz als knapp 900 Zuschauer erhofft. Norderstedt mit einer zweitliga-tauglichen Handball-Arena bietet ganz sicher für die Zukunft Perspektiven. Allerdings ist der Aufwand für das ehrenamtliche Eventteam erheblich, Der finanzielle Ertrag muss trotz deutlich gestiegener Zuschauerzahlen erst einmal genau ermittelt werden. „Wir werden das genau analysieren und dann für die Rückrunde planen. Auf jeden Fall sagen wir Danke für die Unterstützung der Stadt Norderstedt und die Hilfe der Norderstedter Vereine. Wir hatten in der Moorbekhalle zwei handball-festtage und wir haben mit 1200 Fans gegen Schwartau und knapp 900 gegen Ferndorf gezeigt, das Spitzen-Handball in Norderstedt eine Zukunft haben kann“.
Das Team des Trainer-Duos Matthias Karbowski/Amen Gafsi sorgte mit dem Heimsieg für beste Stimmung auf der abendlichen Weihnachtsfeier und eine vorweggenommene Bescherung. Weihnachtsstimmung mag angesichts des bevorstehenden Auswärtsspieles beim Spitzenreiter in Erlangen noch nicht aufkommen. Und ehe es in den wohl verdienten Urlaub geht, ist auch noch die Auswärtspartie in Hamm am zweiten Weihnachtsfeiertag.
Joachim Jakstat
13. Dezember 2015