Frogs-Sieg in Essen – Klassenerhalt fast sicher

Knallfrösche aus Henstedt-Ulzburg jagen TuSEM Essen einen großen Schrecken ein und stehen nach dem 29:21 (14:9)-Auswärtssieg kurz vor dem Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga.

Knapp 1800 Zuschauer trauten ihren Augen kaum. Nicht die heimstarken Gastgeber von TuSEM Essen dominierten die Partie gegen den SV Henstedt-Ulzburg, sondern die Gäste aus Schleswig-Holstein drückten der Begegnung von Beginn an ihren Stempel auf. Bis in die Haarspitzen motiviert und vor allem konzentriert gingen die „Frösche“ aus Henstedt-Ulzburg durch einen Dreier-Pack des flinken Rechtsaußen Julian Lauenroth und einen Treffer von Rückraums-Shooter Tim Völzke schnell mit
4:1 in Führung (7. Minute). Die Abwehr rührte beton an und hinter der Deckungsreihe lief Keeper Jan Peveling zur Höchstform auf. 23 Paraden standen am Ende im Arbeitszeugnis des 27Jährigen,darunter zwei Strafwürfe. Damit war Peveling überragender Mann auf dem Parkett und für die Frogs Garant des achten Auswärtserfolges.

Sechs Tore Vorsprung waren es dann nach knapp einer Viertelstunde (9:3), als Essens Trainer Mark Dragunski seine erste Auszeit nutzte, um sein Team neu einzustellen. Zunächst mit Erfolg, denn die Westdeutschen schienen beim Stand von 9:11 (28.) wieder in Schlagdistanz, ehe Daniel Eggert, Julian Lauenroth und Jens Thöneböhn im psychologisch günstigsten Moment für die Frogs nachlegen konnten.

Auch im zweiten Abschnitt kaufte die SVHU-Defensive den Essenern schnell den Schneid ab. Ball gewinnen und leichte Tore aus erster und zweiter Welle waren die Folge und sorgten schnell dafür, dass die Gäste die Partie kontrollierten. Als Sasa Todosijevic in der 50.Minute zum 25:16 traf, drohte TuSEM sogar eine zweistellige Niederlage, die die Westdeutschen, die nicht aufsteckten, aber mit einer tadellosen Moral abwenden konnten.

„Kompliment an die Mannschaft, die von der ersten bis zur letzten Minute gezeigt hat, dass sie hier in Essen die Scharte von der Vorwoche auswetzen und etwas mitnehmen wollte“, lobte SVHU-Coach Matthias Karbowski sein Ensemble. „Wir haben ohne Druck, dafür aber mit sehr viel Spielfreude agiert und wir waren einfach heißer als die Essener“, ergänzte Karbowskis Trainer-Kollege Amen Gafsi.

Rein rechnerisch ist der Klassenerhalt noch nicht perfekt, aber die Frogs haben für die hinter ihnen platzierten Teams ein deutliches Signal gesetzt. „Wir sind im Sommer des letzten Jahres in die 2. Bundesliga gekommen, um zu bleiben“, meinte Gafsi nach dem Schlusspfiff mit verschmitztem Lachen. Als Belohnung für ein famoses Handballspiel und einen nicht erwarteten Auswärtssieg gewährte das Trainer-Duo dem Team ein paar trainingsfreie Tage. „Wir wollen in der dreiwöchigen Spielpause
den Akku aufladen und uns dann intensiv auf die letzten vier Saisonspiele vorbereiten. Dann wollen wir endgültig den Deckel auf den Klassenerhalt machen“, sagt Karbowski. Der Coach hofft, dass im Zuge der deutlich gestiegenen Planungssicherheit hinter den Kulissen in den kommenden Tagen die Vertragsgespräche für die kommende Saison vorangetrieben werden. „Ich bin sicher, wir werden auch in der kommenden Saison eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen“.

Joachim Jakstat

25. April 2015

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