Zweitligist SV Henstedt-Ulzburg treibt seine Kaderplanungen voran verpflichtet zwei junge Erstliga-Spieler aus Frankreich. Kreisläufer Karl Saint-Prix (22) und Regisseur Hamza Kablouti (20) kommen vom Tremblay en France Handball.
Nachdem intern fast alle Personalien geklärt sind, ist der SV Henstedt-Ulzburg auf dem Transfermarkt. Karl Saint-Prix (22) und Hamza Kablouti (20) haben bei den „Frogs“ Zwei-Jahres-Verträge unterschrieben. Das Duo vom französischen Erstligaverein Tremblay en France Handball passt ausgezeichnet ins Profil der Schleswig-Holsteiner, die als Aufsteiger bereits drei Spieltage vor Saisonschluss den Klassenerhalt feiern konnten. „Wir haben junge Spieler mit großem Potenzial gesucht, die sich bei uns weiter entwickeln können. Wir können uns keine fertigen Stars leisten, suchen deshalb nach Rohdiamanten, die bei uns dann geschliffen werden können“, erklärt der scheidende Geschäftsführer Olaf Knüppel, der gemeinsam mit Trainer Amen Gafsi den Deal „eintütete“. Die jungen Franzosen bestechen mit ihren athletischen Voraussetzungen. Saint-Prix bringt bei 2,03 Meter Größe 120 Kilo auf die Waage und dürfte nicht nur in der Offensive ein großer Gewinn für die „Frogs“ sein, sondern auch die Abwehr im Mittelblock mit seiner körperlichen Präsenz weiter verstärken. „Ich freue mich sehr, dass ich für den SV Henstedt-Ulzburg spielen kann. Ich möchte mich in Deutschland weiter entwickeln und der Mannschaft helfen, ihre Ziele zu erreichen. Ich habe mich beim Probetraining sofort sehr wohl gefühlt im Kreis der Mannschaft und hatte viel Spaß bei den Übungen“, lässt sich der 22jährige zitieren.
Auch Mittelmann Hamza Kablouti hat mit 1,94 Metern Größe Gardemaß, ist mit 88 Kilo, schnell, gewandt und sprunggewaltig. Kablouti, der in Tunesien geboren auch für die U21-Nationalmannschaft seines Mutterlandes aktiv ist, wird neben Kapitän Nico Kibat genügend Zeit zur Reife haben. „Ich bin stolz, dass ich beim SVHU einen Vertrag erhalten habe und werde alles dafür tun, dass Vertrauen des Vereins zurück zu zahlen“, sagt Kablouti.
„Die beiden leben für den Handball und wollen in Henstedt-Ulzburg den nächsten Schritt in ihrer Karriere machen. Sie kennen die französische Handballschule und wollen in der 2. Handball-Bundesliga nun die deutschen Tugenden dazu lernen.“, erläutert Amen Gafsi die Beweggründe des Duos für den Transfer. „Karl und Hamza haben im Probetraining voll überzeugt und werden uns schnell helfen, auch wenn die Integration wegen der Sprache ein wenig Zeit in Anspruch nehmen wird.“
Um ihren Traum in Deutschland zu verwirklichen, haben die beiden jungen Franzosen auf Geld verzichtet. „Die 2. Bundesliga ist für beide die Chance, ihre Karriere voranzutreiben, weiß Gafsi, der zunächst als Dolmetscher fungieren wird.
Mit den beiden Neuverpflichtungen sind die Aktivitäten der „Frogs“ trotz eines eng bemessenen Etats noch nicht abgeschlossen. “Der Kader sollte schon 14 oder 15 Spieler umfassen. Die Saison in der 2. Bundesliga ist lang und strapaziös. Das haben wir in diesem Jahr am eigenen Leibe erlebt. Hinzu kämen dann noch einige Perspektivspieler aus dem eigenen Nachwuchs-Bereich“, sagt Knüppel.
Joachim Jakstat
3. Juni 2015