Frogs: Pleite in der „Crunch-Time“

Der SV Henstedt-Ulzburg steckt nach bitterer 33:34 (17:17)-Niederlage gegen den Wilhelmshavener HV im Abstiegskampf fest.

Die Bilder gleichen sich. Wie schon in den Begegnungen gegen Coburg und Friesenheim agierten die Gastgeber über weite Strecken auf Augenhöhe. Als jedoch in der „Crunch-Time“ die Punkte vergeben wurden, fehlte es den Frogs vor allem im Angriff an der nötigen Ruhe und Disziplin. 32:31 führten die Gastgeber vor 680 begeisterten Fans nach einem Gegenstoß-Tor von Jens Thöneböhn dreieinhalb Minuten vor dem Ende. Der Sieg schien zum Greifen nah, doch der WHV demonstrierte im Angriff in den Schlussminuten seine ganze Durchschlagskraft, während auf der Gegenseite die SVHU Offensive ins Stocken geriet.

Kampf und Leidenschaft konnte man den Frogs nicht absprechen. Die Mannschaft kämpfte von Beginn an um die beiden für den Klassenerhalt so wichtigen Punkte. Mit einem frühen Time-Out nach acht Minuten stemmte sich das SVHU-Trainerduo mit Matthias Karbowski /Amen Gafsi gegen den frühen 4:7-Rückstand. Die Abwehr hatte kein Mittel gefunden gegen den agilen Kreisläufer Steffen Köhler, der in der Anfangsphase nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die Frogs bäumten sich auf, glichen beim 8:8 aus und gingen bis zur 19. Minute ihrerseits mit 13.10 in Führung. Dann konnten die Gastgeber eine Überzahl –Situation nicht nutzen und ließen es in der Schlussphase des ersten Abschnitts an Konzentration in der Abwehr und Präzision im Angriff missen. Wilhelmshaven gelang der zu dieser Phase schmeichelhafte Ausgleich Auch nach Wiederanpfiff legten immer die Gastgeber vor, der WHV glich aus. Nach einer Dreiviertelstunde gelang durch den starken Tim Völzke (27:25) sogar die eine zwei-Tore-Führung, eine Zeitstrafe gegen den agilen Jens Thöneböhn brachte die Niedersachsen jedoch erneut heran. Wieder begann das Spielchen: SVHU ein Tor vor, WHV Ausgleich- allerdings nur bis drei Minuten vor dem Ende, als der mit elf Treffern überragende Akteur Rene Drechsler die Serie mit seinem Tor zum 33:32 durchbrach.

„Kampf und Leidenschaft waren über 60 Minuten da. Wir haben leider in wichtigen Phasen in der Offensive nicht mit der nötigen Konzentration und Disziplin gespielt“, analysierte Matthias Karbowski die Gründe für die bittere Pleite. Trotz der 34 Gegentore zeigte sich Karbowski mit dem Abwehrverhalten nicht einmal so unzufrieden. „Wir hatten zahlreiche ballgewinnen und sind viele Gegenstöße gelaufen“, so der Coach. Wie schon gegen Friesenheim hatte Keeper Justin Rundt nicht seinen besten Tag. Auch der kurzfristig ein gewechselte Timo Schmidt konnte dem Team nicht helfen. „Nun müssen wir uns die Punkte eben in Bietigheim wiederholen“, versucht Karbowskis Trainer-Kollege Amen Gafsi die Mannschaft vor der schweren Auswärtshürde in der MHP-Arena Ludwigsburg moralisch aufzubauen. (Sonntag, 14.45 Uhr)

Joachim Jakstat

20. Februar 2016

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