Frogs nach Trainingslager: Kader muss noch verstärkt werden

Der SV Henstedt-Ulzburg schließt mit dem Trainingslager im dänischen Viborg die heiße Phase der Saison-Vorbereitung ab. Die Frogs wollen nun regenerieren und freuen sich auf das Pokal-Duell mit dem SC Magdeburg.

„Wir haben unsere Ziele für diese Woche erreicht“, zieht Matthias Karbowski, gemeinsam mit Amen Gafsi Trainer der Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg, eine positive Bilanz des fünftägigen Trainingslagers im dänischen Viborg. Angesichts der Umstände und der Ergebnisse der drei Testspiele, die die Frogs anlässlich des Generation–Cups gegen dänische Topteams bestritten, eine etwas überraschende Aussage. Das Camp – eingebettet in eines der attraktivsten Jugendturniere – offenbarte schonungslos die Stärken der Frogs, aber auch deren Schwächen. Mit einem Mini-Kader, der zudem bedingt durch berufliche Verpflichtungen teilweise später an- und früher abreisen musste, boten die Norddeutschen in allen drei Testspielen gegen Mors-Thy Handbold, Odder Handbold und Randers HK phasenweise zweitliga-reife Vorstellungen. Statistiken wurden nicht geführt, dafür wurden in Angriff und Abwehr verschiedenste taktische Varianten ausprobiert. Als gegen Mors Thy Handbold bereits in der ersten Halbzeit Robert Schulze mit einer schweren Rückenprellung vom Platz getragen werden musste und wenig später ins Krankenhaus abtransportiert wurde, büßten die bis dahin überlegenen Deutschen ihren Vorsprung ein, weil ohne Auswechselspieler ganz einfach in der Schlussphase die „Puste fehlte“.

Ohne die verletzten Karl Saint Prix und Jens Thöneböhn, U 21-WMTeilnehmer Hamza Kablouti und Kreisläufer Martin Laursen (Eingangswoche als Bank-Azubi) fehlten auf der Auswechselbank die Alternativen. Der Verdacht eines Rippenbruchs oder innerer Verletzungen bestätigte sich beim Linksaußen des SVHU nicht, doch an eine Fortsetzung des Trainingslagers war nicht zu denken. Gegen Odder Handbold feierte der nachgereiste Kablouti seine Premiere im Dress der Frogs mit einem 23:23 -Unentschieden. „Die Jungs haben kämpferisch eine prima Partie abgeliefert“, lobte Amen Gafsi seine Crew, die angesichts der Personal- und Abstimmungsprobleme durchaus hätten gewinnen können. Im letzten Test gegen Randers fielen dann auch noch Nico Kibat und Florian Bitterlich aus, die frühzeitig aus der dänischen Kleinstadt abreisen mussten. So vereinbarten die SVHU-Coaches eine Auffüllung ihres dezimierten Kaders durch einige dänische Gastspiele. Einem vor allem in der Abwehr „faden“ Auftritt ließen die Frogs in den zweiten 20 Minuten einen fulminanten Zwischenspurt folgen, machten aus einem 8:12 – Rückstand eine 21:17-Führung, auch weil Nachwuchs-Keeper Timo Schmidt einige Glanzparaden zeigte, um dann im Schlussdrittel den schnellen und trickreichen Dänen beim Tore-Werfen nur noch zuzuschauen. Da hatten allerdings Jan Peveling, Daniel Eggert, Tim Völzke und Tim Stefan längst auf der Bank Platz genommen und ließen ihre „geschundenen Knochen“ pflegen.

„Wir sind hier sehr herzlich aufgenommen worden und konnten trotz des Trubels beim Generation Cup ausgezeichnet trainieren. Die Mannschaft ist weiter zusammengewachsen und in den Test hatten wir starke Gegner. Ich bin mit dem Trainingslager zufrieden, auch wenn wir deutlich gesehen haben, dass unser Kader in den nächsten Wochen noch verstärkt werden muss“, fasste Matthias Karbowski seine Eindrucke zusammen. Dies dürfte auch dem neuen Geschäftsführer Till Gottstein nicht entgangen sein, der dem Team einen Kurzbesuch abstattete und mit den Coaches fachsimpelte. Geschäftsführer und sportliche Leitung suchen intensiv nach Verstärkungen, die sportlich helfen, menschlich zum Team passen und den engen finanziellen Rahmen nicht sprengen.

Joachim Jakstat

9. August 2015

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