Zweitligist SV Henstedt-Ulzburg hält sich vor mehr als 700 Fans im Test gegen den Erstligisten HSV Hamburg trotz einer 29:36 (14:16)-Niederlage respektabel.
Eine ausverkaufte Halle, ein attraktives Handballspiel und am Ende sogar ein respektables Ergebnis! Die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg feierten trotz einer 29:36 (14:16)-Niederlage gegen den HSV Hamburg einen letzten gelungenen Härtetest für die am 8. Februar mit einer Auswärtspartie beim TSV Bayer Dormagen beginnende zweite Saisonhälfte.
Mehr als 700 Zuschauer sorgten für eine Rekord-Kulisse und „belohnten“ die ebenfalls rekordverdächtige Arbeit des SVHU-Event-Teams, das mitten in der Woche aus einer tristen Schul-Turnhalle eine würdige Wettkampfstätte gezaubert hatte.
Doch nicht nur die Gastgeber waren mit dem Vergleich zufrieden. Auch Jens Häusler, Interims-Trainer des Erstligisten, sah das Nachbarschafts-Duell auf dem Parkett positiv. „Der SVHU hat uns ordentlich gefordert. Über weite Teile des Spiels haben wir die einstudierten Spielzüge gut umgesetzt. Natürlich fehlte heute wegen WM und Verletzungen fast eine ganze Mannschaft, aber die Jungs, die heute aufgelaufen sind, haben das sehr gut gemacht. Henstedt hat eine gute Zweitliga-Mannschaft, die in dieser Verfassung mit dem Abstieg nichts zu tun haben sollte“, so Häusler, der vor einigen Jahren selbst als Trainer in Henstedt-Ulzburg tätig war.
Neben den WM-Fahrer Kentin Mahé (Frankreich), Hans-Lindberg und Henrik Toft-Hansen (Dänemark) fehlten dem HSV-Coach auch der angeschlagenen Pascal Hens (Sprunggelenk), der statt dessen fleißig Autogramme schrieb und für „Selfies“ der Fans bereit stand und Matti Flohr, der an einem Muskel-Faserriss laboriert. So hatte Häusler aus der erfolgreichen U 23 des HSV Talent Lukas Stürze in den Kader berufen.
Doch auch beim Zweitligisten SVHU ist die Verletzten-Liste groß: Neben den Langzeitverletzten Daniel Eggert, Kevin Wendlandt und Justin Rundt, mussten auch Sasa Todosijevic, Martin Laursen und die Youngster Thilo Lange und Arnd Sasse in Zivil hinter der Bank Platz nehmen.
Es war ein Spiel unter Freunden, auch wenn es auf dem Parkett ordentlich zur Sache ging und der HSV vor der Pause in der Abwehrarbeit gar nicht zimperlich zur Sache ging. Erst nach einer Viertelstunde ging der Favorit in Führung (8:7), die er trotz Unterzahlspiel dank individueller Klasse auf 14:11 (23.) ausbaute. Doch beherzt kämpfende „Frogs“ glichen aus (14:14) und gingen mit einem knappen 14:16-Tückstand in die Pause. Nach dem Wechsel trafen gleich zwei Zeitstrafen in Folge die Gastgeber, die den Anschluss verloren (16:22), sich aber gegen weiter engagiert auftretende Hanseaten nicht abschlachten ließen. Beim 31:21 für den HSV war der Vorsprung erstmals zweistellig, doch die eingewechselten Nachwuchs-Kräfte des SVHU kämpften sich wieder etwas heran. Insbesondere Felix Mehrkens und Tim Stefan wussten zu überzeugen und im Tor gab der 19jährige Timo Schmidt eine starke Vorstellung ab. Zum Schluss durften dann sogar noch die A-Jugendlichen Tim Rohwedder und Max Dammertz ein paar Minuten gegen die Stars auf das Feld, als Belohnung für ihre Aushilfseinsätze im Trainingsbetrieb der Zweitliga-Männer und auch als Motivation für die gesamte Nachwuchsabteilung des aufstrebenden Vereins. So war der Abend für Matthias Karbowski auch eine runde Sache: „Das war ein gelungener Test. Wir haben uns gut präsentiert und eine Reihe von Dingen, die wir im Training einstudiert haben, unter Wettkampfbedingungen gegen einen sehr starken Gegner testen können. Aber es bleibt genug Arbeit für die kommenden Trainingseinheiten“, lässt Karbowski gar nicht erst Zufriedenheit aufkommen und warnt vor Nachlässigkeiten.
Die Personalsituation beim SVHU bleibt angespannt und zu allem Überfluss humpelte kurz vor dem Ende Pavle Karacic mit einer Bänderverletzung am Sprunggelenk verletzt vom Platz.
SV Henstedt-Ulzburg: Jan Peveling (1.bis 43.Minute), Timo Schmidt – Florian Bitterlich (2), Nico Kibat (5/2), Felix Mehrkens (2) , Pavle Karacic (2), Julian Lauenroth (4), Tim Völzke (5), Tim Stefan (1), Robert Schulze (4), Jens Thöneböhn (2), Stanislav Demovic (2). Tim Rohwedder, Max Dammertz
Joachim Jakstat