Handballer des SV Henstedt-Ulzburg kämpfen an zwei Fronten um den Verbleib in der 2. Handball-Bundesliga: Die Mannschaft will in Erlangen für den Klassenerhalt punkten, die Geschäftsführung will der HBL kurzfristig die notwendige Liquidität für die kommende Spielzeit nachweisen.
Keine Frage, die 22:25-Heimpleite gegen den SC DHfK Leipzig am vergangenen Wochenende tat weh, doch im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Handball Bundesliga hat sich für den Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg die Ausgangslage vier Spieltage vor Saisonende nicht verändert. „Wir haben einen Big Point vergeben, und wir haben ein hammerhartes Restprogramm, aber noch haben wir unser Schicksal selbst in der Hand“, sagt Trainer Tobias Skerka vor dem Gastspiel beim HC Erlangen. Unterstützung in der heißen Endphase der Saison wird der 37Jährige von Anders Fältnäs erhalten. Der erfahrene Coach, der von 1999 bis 2002 in der 1. Bundesliga zuerst für den VfL Bad Schwartau und dann für den Lizenznachfolger HSV Handball als Trainer Verantwortung trug, ist seit sieben Jahren beim norwegischen Erstligisten Fyllingen/Bergen tätig. Nun soll er Skerka entlasten und mit seiner Erfahrung dafür sorgen, dass der Verein den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga schafft. „Es ist ein Freundschaftsdienst und ich kehre auf jeden Fall wieder nach Fyllingen/Bergen zurück“, sagt Hoffnungsträger Fältnäs, der Knüppel aus der gemeinsamen Schwartauer Zeit und beim HSV Hamburg verbunden ist.
„Von mir kann man keine Wunderdinge erwarten, aber ich werde einiges hinterfragen und Dinge gemeinsam mit Tobias auf den Weg bringen“, sagt der Schwede, er bereits in Erlangen neben Skerka auf der Bank Platz nehmen wird.
Die heimstarken Franken mit ihrer Beton-Abwehr sind für die abstiegsbedrohten Norddeutschen in der aktuellen Situation sicherlich kein Wunschgegner „Egal, wen wir vor der Brust haben, im Abstiegskampf müssen wir alle Kräfte bündeln und als Mannschaft geschlossen auftreten. Dass man dann auch gegen favorisierte Teams bestehen kann, haben wir in Eisenach oder Hüttenberg bewiesen“, so Skerka, der bis auf die Langzeitverletzten Florian Bitterlich und Kevin Wendlandt auf seinen gesamten Kader zurückgreifen kann.
Die von der HBL am gestrigen Mittwoch bekannt gegebenen Entscheidungen zur Lizenzvergabe für die Spielzeit 2013/2014 lässt den Coach kalt. Die SVHU Handball GmbH soll die Lizenz für die 2. Liga nur erhalten, wenn eine von der Lizensierungskommission ausgewiesene Liquiditätslücke zum 31. Mai geschlossen wird. „Wir konzentrieren uns auf das Sportliche. Die Lizenzerteilung ist Sache der Geschäftsführung und da habe ich vollster Vertrauen“, so der Coach. Auch die Probleme etwaiger Mitbewerber und mögliche Rückschlüsse auf eine veränderte Abstiegsregelung lassen den SVHU-Trainer kalt. „Wir wollen am 8. Juni mindestens auf Platz 17 stehen und dafür müssen wir in den kommenden vier Spielen die nötigen Punkte sammeln“.
In Abstimmung mit der Spielleitung der HBL wird das Heimspiel der SVHU-Frogs am 25. Mai gegen den HC Empor Rostock von 19 Uhr auf 17 Uhr vorverlegt, um Fußballfans unter der SVHU-Anhängern die Möglichkeit zu geben, das Champions-League-Finale zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund live zu verfolgen. „Wir planen zudem Public Viewing in der Halle“, kündigt Peter Werner an, der beim Zweitligisten zuständig für die reibungslose Abwicklung des Spielbetriebs ist.
Joachim Jakstat
17.5.2013