Finsterbusch: Ein „Gehwegekonzept“ für Henstedt-Ulzburg

Für Fußgänger sollte mehr getan werden, sagt Leser Ronald Finsterbusch und plädiert für eine systematische Herangehensweise. Wie die aussehen kann, beschreibt Finsterbusch in seinem Gastbeitrag.

Der Fußgänger, ein wichtiger Partner im „integrierten Verkehrssystemen“

(Aus der Broschüre „Leitlinien zur systematischen Verbesserung von Fußwegenetzen“, Herausgeber 1995: Ministerium für Umwelt und Verkehr).

• Zufußgehen ist die ursprünglichste sowie die sozialste Form der Mobilität. Sie steht nahezu jedem jederzeit zur Verfügung, ist kostenlos, ressourcenschonend, verursacht keine Emissionen und benötigt vergleichsweise wenig Fläche.

• Zufußgehen entlastet die innerörtliche Infrastruktur und ist ein wichtiger Beitrag für den kommunalen Umweltschutz (Luft/Lärm).

• Zufußgehen fördert die Gesundheit. Jeder Weg beginnt und endet mit einem Fußweg.

• Zufußgehen ist das Verkehrsmittel der Nähe und gerade auf Kurzstrecken eine vernünftige Alternative zum Pkw. – Im Vergleich z. B. zu Investitionen im Straßenbau oder beim ÖPNV, ist die Förderung des Fußgängerverkehrs deshalb eine sehr kostengünstige Maßnahme.

• Zufußgehen ist aber nicht nur reine Distanzüberwindung, sondern beinhaltet immer auch Aspekte der Kommunikation und des Aufenthalts in Straßen und auf Plätzen. Fußgänger beleben öffentliche Räume und beeinflussen somit die Lebendigkeit einer Gemeinde.

• Zufußgehen ein Erlebnis. Aus psychologischer Sicht kann ein Kind, das ständig mit dem Auto zum Kindergarten oder zur Schule chauffiert wird, keine Beziehung mehr zu seiner Heimat, zur direkten Umgebung auf dem Weg zur Schule oder Kindergarten aufbauen.

Wird das Kind beziehungslos zu seiner Umgebung, so wird ihm diese gleichgültig und dementsprechend wird es auch der Zerstörung seines Umfeldes gegenüber desinteressiert. Was wir aber suchen ist nicht die Heimatlosigkeit, sondern das schützende Refugium: Es ist die Gemeinde, die Wohnstätte, das vertraute Gegenüber.

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Als einer von 3 Verkehrsteilnehmern wird der Fußgänger eigentlich nicht so richtig wahrgenommen. Er kommt stets nach dem Auto und dem Rad, steht immer hinten an. Und bekommt zudem von diesen Fahrern auch nicht die „Akzeptanz“, die ihm „gebührt“.

Insbesondere den schwächsten Verkehrsteilnehmer gilt es, sich ihnen im besonderen Maße anzunehmen (wobei zunächst das „Augenmerk“ auf Kinder, körperlich Beeinträchtigte + ältere MitbürgerInnen liegen sollte).

Was wäre zu tun?

= Ein Gehwegekonzept für Henstedt-Ulzburg erstellen (häufig stehen Fußgängern lediglich Restflächen zur Verfügung. Komfortable und sichere Wegenetze mit hoher Aufenthalts- und Bewegungsqualität sind hingegen eher selten anzutreffen.)

= Prüfen und umsetzen (Ist : Soll)

Einige Beispiele:

Ausbau der Wege auf Mindestbreite oder besser noch … die Einrichtung von eigenständig geführten Geh- und Radwegen.

Schäden an Wegen zeitnah beheben.

Sichere Querungsmöglichkeiten schaffen (nach der Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen „RASt“).

Absenkung von Bordsteine + „Riffelsteine“ an Übergängen.

Übergänge an Hauptverkehrsstraßen rötlich hervorheben, statt der üblichen blauen Übergänge.

Ausleuchtung – zumindest – der Haupt-Wege.

Gehweg auch in 30er-Zonen anlegen oder sonst zu „verkehrsberuhigten Straßen“ umwandeln.

Freigabe von Gehwegen zur Benutzung von Radfahrern nur, wenn dieses unter Berücksichtigung der Belange der Fußgänger vertretbar ist.

Winterdienst (Wege-Räumung vor Gemeinde-Anlagen) sicher stellen.

Regelmäßige „Verkehrsschau“ gem. StVO durchführen.

Prüfen, ob es Fördermöglichkeiten gibt.

H-UN

19. August 2018

4 thoughts on "Finsterbusch: Ein „Gehwegekonzept“ für Henstedt-Ulzburg"

  1. Hallo zurück,
    haben Sie die defekten Steine schon der Gemeinde gemeldet? Geht beim Bauhof eigentlich ganz fix, wenn es um Gefährdungen der Bürger geht….legen Sie einfach mal los…nicht nur schreiben…machen….

  2. Hallo!
    Wer hier schreibt, sinngemäß geht es den gehwegen ganz gut,, der fährt wohl nur mit dem wagen. Als rollstuhlfahrer sehe und erlebe ich das täglich völlig anders. Wir pflegen die vorhandenen werte überhaupt nicht genug.Alt wird kaum gepflegt.
    Bereits auf dem pilgerpfad zum bahnbogen hätten sich die ortsentscheider schon mehrfach die beine brechen können. Jede menge defekte steine, bereits am bahnhof.Weitere beispiele kann ich endlos nachlegen.

  3. Hallo, bislang 0-Kommentare!
    Für mich kein Wunder, denn das verschlägt wohl nicht nur
    mir die Sprache .

    1. Was es so alles gibt??? Anhören würde ich mir das aber schon…..ich bin der Meinung das es den Fußgängern noch ganz gut geht und es keiner Planung oder ähnliches bedarf….SMILE….

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