Eine Multifunktionsarena – zwei Henstedt- Ulzburger planen „Leuchtturm-Projekt“

Die Handball-Verantwortlichen beim SVHU werden es besonders gern hören: „Wenn alles gut verläuft, kann sich der Norden von Hamburg auf den Bau einer Multifunktionsarena freuen, die die gesamte Region aufwerten könnte“, sagt der Henstedt-Ulzburger Unternehmer Kurt Göttsch. Eine Interessensgruppe, die aus Personen der Region sowie Finanzinvestoren besteht, beabsichtigt, in der Region Quickborn/Norderstedt/Henstedt-Ulzburg/Kaltenkirchen eine große Halle zu realisieren, die vielseitig nutzbar ist. Es könnte wahrlich ein „Leuchtturm-Projekt“ werden.

„Der Standort im zukünftigen Kreuz der Bundesautobahnen 7 und 20 sowie im Einzugsgebiet Hamburg/Kiel/Neumünster/Lübeck ist dabei nach empirischen Untersuchungen als sehr attraktiv zu bezeichnen“, untermauert Göttsch das Vorhaben. Die Interessensgruppe hat die Henstedt-Ulzburger Unternehmen Placke Immobilien und GCE GöttschConsulting als Berater beauftragt, eine mögliche Realisierung zu eruieren.

Das geplante Nutzungskonzept der Multifunktionsarena, die etwa 2.500 bis 3.000 Zuschauer – je nach Nutzung – fassen soll, sieht unter anderem vor, Konzerten (Rock/Pop/Schlager/Klassik), Theater, Comedy, Messen, Kongressen, Tagungen, Firmenfeiern und Bürgerbällen den nötigen Raum für Veranstaltungen zu bieten. Auch Sportveranstaltungen wie Handball oder Basketball könnten in der Halle stattfinden. Froh darüber wären sicherlich die Zweitliga-Handballer vom SVHU; denn bei Heimspielen gegen prominente Gegner reicht die Sporthalle an der Maurepasstraße mit ihren 800 Zuschauerplätzen nicht aus.

Die Interessensgruppe könnte sich vorstellen, den Handballmannschaften des SVHU eine Heimat zur Miete anzubieten. „Das wäre dann ein weiterer Meilenstein für die aufstrebende Handballsparte“, meint Göttsch, selbst ein begeisterter Fan der „Frogs“. „Durch das erheblich vergrößerte Angebot an Zuschauerplätzen würden für den Club auch neue finanzielle Möglichkeiten geschaffen.“ Aber auch mit der Basketball-Bundesliga ist ein Gespräch geführt worden, da diese eine Wild-Card nach Hamburg vergeben möchte. Ergänzend sind für das Projekt Bereiche für Gastronomie und gegebenenfalls sporttypischen Einzelhandel sowie Fanartikel vorgesehen. „Zu unterstreichen ist jedoch, dass ein wirtschaftliches Betreiben der Multifunktionsarena ausschließlich durch einen guten Mix der Nutzungsarten möglich ist“, sagt Kurt Göttsch. „Wenn dieses Projekt realisiert würde, wäre das ein Imagegewinn für jede Stadt oder Gemeinde im Hamburger Norden. Es würde sich die Chance für neue Geschäftsfelder – zum Beispiel Messekonzept – eröffnen. Kultur und Sport und damit auch der Freizeitwert würden aufgewertet.“

Weil die Betreibergesellschaft laut Karsten Placke ihren Sitz am Standort der Halle plant, würden zusätzliche Steuereinnahmen entstehen und gegebenenfalls durch Übernachtungen sowie Restaurant- und Shoppingbesuche zusätzliche Kaufkraftgewinne und Steuereinnahmen generiert.“ Der Henstedt-Ulzburger Immobilienökonom umschreibt die Aufgaben, die er und sein Kollege Kurt Göttsch wahrnehmen, folgendermaßen:

„Wir beraten die Interessensgruppe in immobilienwirtschaftlichen Fragen. In den vergangenen Monaten haben wir viele Gespräche mit Städten und Gemeinden in der Region, aber auch mit Drittanbietern und Projektentwicklern über mögliche Grundstücke geführt. Bundesweit haben wir uns Multifunktionsarenen angesehen, um von den Betreibern deren Erfahrungen in das Projekt einfließen lassen zu können.“ Erste Gespräche mit Architekten und möglichen Generalunternehmen sind ebenfalls bereits geführt worden.

Kurt Göttsch betont: „Eine abschließende Standortentscheidung ist noch nicht getroffen. Aktuell wird mit externer Unterstützung ein Business-Plan erarbeitet. Dieser wird die sogenannte Machbarkeitsstudie beinhalten. Wir rechen etwa Ende Februar mit dem Ergebnis.“

Die Gespräche über die von den Beratern und den Investoren vorüberlegten Grundstücke werden dann fortgesetzt. „Über Einzelheiten möchten wir aktuell Stillschweigen bewahren“, erklärt Karsten Placke. Er betont aber weiter, dass es „zum Teil sehr konstruktive Gespräche mit örtlichen Bürgermeistern gab, die uns nachdrücklich unterstützen, damit sie die Halle in ihre Stadt beziehungsweise Gemeinde bekommen können.“

Wann mit dem Bau der Arena respektive der Eröffnung zu rechnen ist, können die Berater zurzeit nicht abschätzen. Noch seien viele Gespräche zu führen, Konzepte zu entwickeln. „Wir hoffen, dass wir 2014, wahrscheinlicher jedoch 2015 bis 2016 eröffnen können. Aber dazu müssen noch etliche Steine aus dem Weg geräumt werden“, so Karsten Placke.

Jörg Schlömann

28. Januar 2013

21 thoughts on "Eine Multifunktionsarena – zwei Henstedt- Ulzburger planen „Leuchtturm-Projekt“"

  1. Würde man die Hall an der Westerwohlder Straße bauen, Nähe AKN und mit einem Straßendurchstich von der A7-Anschlußstelle bis zur Westerwohlder, läge die Halle in H-U, Ulzburg(West) könnte ohne HH-Straße auf die A7 und man könnte eine A3-Haltestelle einrichten, die bei Events (oder gar dauerhaft 🙂 angefahren wird, z.B. von der A3 oder einer zeitweise verlängerten A2, die dann eben mal „linksrum“ fährt. Arbeitsplätze & Steuern bei uns, und gleich noch was gegen den Stau getan, bei kleinem Invest (Annahme: Investor zahlt zumindest für die Haltestelle und Grundstücksgeschäft beinhaltet auch den Straßendurchstich…)

  2. Also besser keine Umgehungstraße stattdessen eine besser Ampelschaltung
    wie es meines Wissens mal versuchsweise gegeben hat und der Verkehr auf seltsame Weise recht flüssig durch den Ort gekommen ist .
    Ach ja geht ja nicht ist ja Politisch von der Verkehrsbehörde nicht gewünscht 🙁

  3. Das geplante CCU, das durch sein Kaufland-Angebot Verkehr aus den umliegenden Orten anziehen soll, ein großes neues Wohngebiet in den Wiesen am Biotop, eine dichte neue Bebauung hinter der Kreuzkirche an der Schulstraße und hinter der Jet-Tankstelle – das sind alles keine Projekte, mit denen man den innerörtlichen Verkehr auf der Hamburger Straße reduzieren wird. Im Gegenteil.

  4. „Nun haben wir wegen des florierenden Gewerbeparkes Nord so wenig Durchgangsverkehr“

    …oder anders: so viel innerörtlichen Verkehr 🙂 Wir kennen die Zahlen ja alle nicht, da die Untersuchung nicht vorliegt. Aber natürlich, und das muss jedem klar sein, erzeuge ich jede Menge Autoverkehr, wenn ich die attraktiven Orte an den absoluten Ortsrand und weiter weg von den jeweiligen Verkehrsursprüngen (z.B. Wohnung) packe. Wenn ich dann auch noch alles in einer Ecke des Orts konzentriere und nur eine leistungsfähige Verbindung dorthin einplane, dann gibt es… die Hamburger Straße.

  5. Ja, wer hat denn die Ortsumgehung verspielt? Wenn man ein Einzelhandelsagglomerat mit Kundschaft speisen möchte, ist eine Umgehungsstraße diesem Ziel abträglich, und wenn man jahrzehntelang nix tut resp. entscheidet, greift die Macht des Faktischen.
    Nun haben wir wegen des florierenden Gewerbeparkes Nord so wenig Durchgangsverkehr, dass uns aller Wahrscheinlichkeit nach der Weg zu einer anteiligen Kofinanzierung durch Bund und Land für eine Umgehungstraße versperrt sein dürfte, wir uns also eine 100 %ig selbst finanzierte Umgehungsstraße nicht leisten können. Leider wird das Ergebnis der just nach ewig langer Bearbeitungszeit (das CCU bindet die Kapazitäten im Rathaus) in Auftrag gegebenen Verkehrsuntersuchung, die auch den Anteil des Durchgangs- sowie des Ziel- und Quellverkehrs erheben soll, erst nach der Kommunalwahl vorliegen. Welch Zufall. Aber vielleicht verspricht eine große politische Kraft des Ortes dennoch Abhilfe bei unseren Verkehrsprobleme und wirbt Stimmen mit dem Versprechen einer Umgehungstraße, wie auch im letzten Bürgermeisterwahlkampf geschehen.

  6. Genauso sehe ich das auch, Frau oder Herr Sazmann. Das Einzige, was uns wirklich helfen würde, wäre eine Ostumgehung. Aber die wurde vor Jahren, wenn nicht Jahrzehnten verspielt. Wenn man die mit großer Mehrheit erneut auf den Weg bringen würde, das wäre der richtige Weg. Aber nur keine Träume! Selbst wenn alle überall mitspielen würden, würde es zwei bis drei Jahrzehnte bis zur Umsetzung dauern.

    1. Ja, ja Herr Schmidt. Nur nicht die eigenen Fehler sehen und dann zum Hammer greifen. Das hat ja Tradition in der Gemeinde, Es wird KEINE Ortsumgehung geben! Und wenn sich die Situation ändern soll, dann gehört Planung dazu. Für die Einwohner von HU und nicht für wenige solvente Einflussträger oder wie man die Herr und Frauschaften auch immer bezeichnen will.

    2. Die Ostumgehung wäre auf den ersten Blick verkehrlich sinnvoller; das aber nur im Vergleich zur Westumgehung. Henstedt-Ulzburg sollte die Gedanken an beide Straßen schnell wieder in der Schublade verschwinden lassen. Die Umgehungsstraße ist erstens völlig unrealistisch, weil es keine Zuschüsse geben wird. Zweitens nicht wünschenswert, weil neben mehreren zehntausend Quadratmetern neu versiegelter Fläche in einer selbsternannten „umweltfreundlichen Gemeinde“ nach allen Erfahrungen jede attraktive Straße noch weiteren Verkehr induziert. Das kann H-U weder wollen noch gebrauchen. Und drittens ist die Umgehungsstraße nicht nötig, würde man weit effizientere Verkehrsträger wie das Fahrrad oder den ÖV aus ihrem absoluten Nischendasein holen. Das wäre nebenbei bemerkt auch deutlich billiger für alle Beteiligten. Für die Erkenntnis braucht man kein Gutachten, es reicht eine Woche Selbstversuch. Viel Spaß auf dem nächsten 1,50 m breiten kombinierten Fuß-/Radweg, bis Sie dann am Umlaufgitter wieder absteigen müssen. Oder versuchen Sie mal, aus dem Gewerbepark mit ein paar tausend Quadratmetern Einzelhandelsfläche und entsprechend vielen Beschäftigten nach Ladenschluss (20 Uhr) mit dem Bus nach Hause zu fahren. Der letzte fährt schon ne Stunde vorher. Diese Leute finden Sie dann auf der Hamburger Straße wieder.

  7. Tja schade das der Gedanke an eine Ortsumgehung leider wieder verschwunden ist – jeder jammert jetzt schon über den Verkehr in Ulzburg-
    dann ist da noch das CCU eine schöne Mehrzweckhalle Netto logistik
    bringt alles mehr Verkehr und Geld in den Ort leider wohl auch mehr Stau
    Also eine Ortsumgehung wird langsam Pflicht

        1. Natürlich kann man das. Die B4 nimmt einen größeren Teil des überörtlichen Nord-Süd-Verkehrs auf. Sie liegt direkt parallel zur Hamburger Straße, der einzigen ernsthaft überlasteten Straße Henstedt-Ulzburgs, und zwar keine 10 Kilometer entfernt.

          Diese Funktion spielt sie, zugegeben, kaum aus. Das liegt an der A7, die ebenso direkt parallel zur Hamburger Straße verläuft. Keine zwei KIlometer entfernt. Sie besitzt eine Zufahrt am Südende Henstedt-Ulzburgs und sie besitzt eine Zufahrt ab Nordende Henstedt-Ulzburgs. Beide Zubringer sind hervorragend ausgebaut, das heißt: weitgehend kreuzungsfrei und mit zulässigen Geschwindigkeiten von 80 km/h. Jeder Henstedt-Ulzburger mit Auto (und das sind ungefähr alle) weiß das.

          Die A7 IST de facto eine Ortsumgehung Henstedt-Ulzburg. Niemand, der von Norderstedt nach Kaltenkirchen oder vice versa will, muss durch Henstedt-Ulzburg fahren.

          Warum die Gemeinde unbedingt eine Westumfahrung haben wollte, das heißt: die vierte (!) gut ausgebaute Nord-Süd-Straße in einem Korridor von kaum 10 km Breite, kann man kaum verstehen.

          Orte wie Geesthacht würden von dieser Infrastruktur träumen. Dort zwängt sich wirklich eine überregionale Bundesstraße mit entsprechendem Verkehrsaufkommen quer durch den Ort; und eine Umgehungsstraße ist nicht in Sicht.

          Dass es in H-U nicht passt, liegt nicht an der Infrastruktur.. Sondern an deren übertriebener Nutzung durch völlig fehlgeschlagene Verkehrsplanung.

  8. @T. Linsel: Im übrigen muss der SVHU meines Wissens auch heute schon für die Hallennutzung Gebühren entrichten, also Miete zahlen. Nur mit dem Nachteil, dass es sich um Schulsporthallen handelt, die sich nur bedingt für sportliche Events der 2. und 3. Handball-Ligen eignen.

  9. @ T. Linsel

    Es ist üblich, dass Vereine für Ligaspiele sich in Hallen einmieten. Die anfallende Miete wird Zuschauereinnahmen sowie Sponsorigaktivitäten eingefahren. Der normale Verein ist davon nicht betroffen, da sowohl für Handball als auch Fußball ein Wirtschaftsträger gegründet ist, der seperat vom Verein für die wirtschaflichen Belange der Bundesliga oder Landesligamannschaften steht.

    Im Übrigen sehe ich aber bedauerlicherweise noch lange nicht, dass HU als Standort ih Frage kommt, da die gegenwäritige Verwaltung nebst amtierender Verwaltungschefin dazu noch gar keine Meinung geäußert hat. Ich befürchte, dass der Standort entweder in Norderstedt oder Quickborn liegt und daher HU nicht zum Zuge kommt. Gerne lasse ich mich im Interesse von HU eines besseren belehren, wenn doch HU Möglichkeiten schaffen sollte.

  10. Die Halle zu Miete!!!
    Der SVHU hat jetzt schon kein Geld mehr und soll dann auch noch MIETE zahlen.Also wird wieder ein Spartenbeitrag fällig.
    Das sind gute aussichten für H-U wie beim CCU.

  11. @U. Lembcke:
    Das „Kreuz Schmalfeld“ wird dereinst knapp 9 Kilometer nördlich der A7-Abfahrt Henstedt-Ulzburg liegen. Das ist nicht der Rede wert. Vergessen Sie nicht: die A20 führt in näherer und mittlerer (< 50 km) nicht in wirtschaftlich florierende Ballungsgebiete, sondern durch Kuhdörfer. Einen Vorteil bringt diese Verbindung für den Fernverkehr.

  12. Kreuzung A7 / A20

    dieser Standort hat mit H-U relativ wenig zu tun bisher – aber könnte als
    Ausweichquartier auch für die „W+S Arena“ u.U. sehr attraktiv sein.
    Sollte H-U sich nicht schon jetzt um diese Kreuzungsgrundstücke bemühen?
    Das würde hier „downtown“ doch richtig Spielraum geben,oder !?

    Mit freundlichen Grüßen : U.Lembcke

  13. @Herr Holowaty
    was halten sie denn davon so eine Halle statt dem Netto Lager zu bauen?
    Dann würde diese Fläche für uns henstedt-Ulzburger viel sinnvoller genutzt werden.

  14. Ein hochinteressantes und attraktives Projekt für Henstedt-Ulzburg Allerdings wird auch dieses ähnlich wie das Netto-Lager erheblichen zusätzlichen Verkehr verursachen. Mal sehen, wie sich die WHU dazu positioniert…

    1. Herr Holowaty, die Vertreter der Investorengruppe haben von vornherein in allen Gesprächen mit den Fraktionsvorsitzenden und der Verwaltung und nach unserer Kenntnis auch in allen Fraktionen auf die Verkehrssituation verwiesen und von sich aus angeboten, ein Verkehrsgutachten durch die Gemeinde in Auftrag zu geben.
      Sie können Ihren Fraktionsvorsitzenden gerne befragen.

      Wie Sie aber auch wissen, bedarf es dazu aber eines Grundstücks in H-U, damit eine solche Untersuchung durchgeführt werden kann. Dies liegt derzeit in H-U nicht vor.

      Schade, sonst hätte dieses Projekt – wie auch andere Zukunftsprojekte – mit in die demnächst in Auftrag zugebende Verkehrsstrukturuntersuchung einbezogen werden können.

      Im Gegensatz zu dem Netto Logistikzentrum werden keine 130.000 m² Fläche verbraucht, für eine Hoffnung auf Steuereinnahmen, unklare Verkehrsprobleme etc. .

      Wir versprechen uns mit dem „ Leuchturmprojekt“, wenn es denn realisiert und es denn überhaupt nach H-U kommen wird, nicht nur einen Imagegewinn für die Gemeinde, sondern ein attraktives Angebot für ein neues Konzept, für Veranstaltungen vielerlei Arten und Sport und damit etwas mehr Angebote auch für unsere Bürgerinnen und Bürger und auch als Anreiz für neue Unternehmen, die sich hier ansiedeln wollen.

      Deswegen werden wir das Projekt – wie auch die FDP – weiterhin unterstützen, ohne die noch zu klärenden Themen aus dem Auge zu verlieren.

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