Die WHU schlägt vor: Kauft den Beckersbergring!

Wohnsiedlung Beckersbergring
Wohnsiedlung Beckersbergring

In der Gemeinde fehlen wie auch anderenorts bezahlbare Wohnungen. Deshalb prüft die Henstedt-Ulzburger Verwaltung momentan Möglichkeiten für Wohnungsbau auf gemeindeeigenen Flächen. Zeitgleich wächst allerdings auch die Unruhe in der Beckersbergsiedlung; denn seit Ankündigung der Eigentümerin SOKA-Bau, dieses Quartier grundlegend zu erneuern, verlassen viele Mietparteien die Siedlung und die Gemeinde hat nachfolgend 30 Wohneinheiten zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet.

Die Reihenhäuser im Berckersbergring mit ihren großzügigen Gärten sollen durch teure Geschosswohnungen ersetzt werden, so die Befürchtung der Mieter, die eine ähnliche, wenig ansprechende Umgestaltung durch die SOKA-Bau in Schenefeld verfolgten. Ihre Befürchtung: Mietpreisgünstiger Wohnraum ginge verloren, und stark verdichtete Bauweise mit Wohnungen gehobener Ausstattung und Mieten über zehn Euro pro Quadratmeter plus Nebenkosten würden folgen.

Die WHU-Fraktion hat daher für die kommende Sitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses am Montag, 11. Juli, ab 18.30 Uhr im Rathaus den Antrag gestellt, in Verhandlungen mit der SOKA-Bau deren Verkaufsbereitschaft zu erkunden. „Wir können uns die Gründung einer Bürger-Genossenschaft oder die Beteiligung an einer bestehenden Wohnungsgenossenschaft oder Gesellschaft gegebenenfalls zusammen mit der Gemeinde vorstellen“, erläutert WHU-Gemeindevertreter Andreas Lemke das Vorhaben.

Der Kommunalpolitiker zu einem möglichen Ankauf: „In anderen Kommunen mit starkem bürgerlichem Engagement konnten Projekte dieser Art schon realisiert werden. Es ist nach unserer Überzeugung wichtig, für Henstedt-Ulzburg bezahlbaren Wohnraum unter Berücksichtigung verschiedener Fördermöglichkeiten zu erhalten und/oder zu schaffen. Dies ist auch mit Unterstützung der Gemeinde und der Politik voranzubringen.“

Vor wenigen Monaten hatte bereits die Soziale AG der Gemeinde Henstedt-Ulzburg auf den immer größer werdenden Fehlbestand an günstigen Mietwohnungen hingewiesen und gefordert, sich dieses Themas anzunehmen. Die WHU-Fraktion wird deswegen nach intensiver Diskussion den bisher bekannten Plänen der SOKA-Bau zum Abriss und Neubau sowie einem Bebauungsplan für den Beckersbergring nicht zustimmen und schlägt nun diese Richtungsänderung vor. „Wir wollen mit diesem Beschluss auch ein Zeichen setzen und versuchen, den dort lebenden Bürgerinnen und Bürgern die Unsicherheit über die Zukunft der Siedlung zu nehmen“, so WHU-Fraktionsvorsitzende Karin Honerlah.

Jörg Schlömann

5. Juli 2016

71 thoughts on "Die WHU schlägt vor: Kauft den Beckersbergring!"

  1. Wie ich heute der „Umschau“ entnehmen kann, macht sich die SPD in Kaltenkirchen auch Gedanken über das Thema „preiswerter Wohnraum“. Die Parteifreunde hier im Ort haben nach meinem Wissensstand sich damit noch nicht, zumindest öffentlich, beschäftigt.
    Die Agentur für Arbeit in Norderstedt hat Langzeitarbeitslosen und Hartz IV empfohlen sich preiswerteren Wohnraum in den kleinen Dörfern z.B. Sievershütten, Struvenhütten etc. zu suchen. Das hängt mit dem Mietkostenzuschuß nach den Sozialgesetzen zusammen.
    Nur dort ist der ÖPNV eine Katastrophe. Auf eigene PKW muß ein Sozialhilfeempfänger ja verzichten. Ein Teilzeitjob hilft da auch nicht viel weiter.
    Ich hätte zu gerne mal gewußt, wo hier im Ort in den letzten 10 Jahren neuer und preiswerter Wohnraum für Senioren, Sozialhilfeempfänger, Rentner mit Minimaleinkommen oder Alleinerzeihenden neu gebaut oder jetzt in der Planung soweit sind, daß bis Ende 2016 der Rohbau steht.
    Eine Antwort der örtlichen SPD würde mich doch sehr interessieren. Zum Thema Beckersbergring Wahljahr ist 2017 – das komt schneller als hier mancher denken möchte.
    Oder ist es gewollt, daß unsere Gemeinde ein Wohnort möglichst nur für den Mittelstand an aufwärts werden soll ? Wie und wo sollen neben den Flüchtlingen auch alte Mitbürger ausreichend Wohnraum zur Ausswahl bekommen, denen es wirtschafltichnicht so gut geht ?

    1. „gewollt, daß unsere Gemeinde ein Wohnort möglichst nur für den Mittelstand an aufwärts “ ist es sicherlich von niemandem bewusst, aber das Gesamtpaket „HU“ hat offenbar ungebrochen die Zugkraft, dass sich ein Preisniveau ergibt, welches nur für Mittelstand+ tragfähig ist. Hätte die Gemeinde Land, wo man über den Grundstückspreis die Baukosten spürbar absenken und dafür eine Sozialbindung festzurren könnte, so gäbe es ja einen Hebel, wollte man in dieses Marktgeschehen eingreifen. Allerdings ist HU verschuldet, da müsste es schon zwingende Gründe geben, auf eine marktgerechte Abgabe von Gemeindevermögen zu verzichten, letztlich also Vermögen zu verschenken. So ein Grund könnte sozialstaatliche Zuständigkeit für berechtigte Personenkreise sein, also Hartz4-Empfänger oder auch Rentner/Alleinerziehende/Geringverdiener, die so etwas wie früher den §5-Schein haben. Und Flüchtlinge sicherlich. Aber nur solche Berechtigten, die Stand jetzt schon auf dem Gemeindegebiet leben, nicht Bedürftige, die erst durch ein sozialgebundenes Wohnungsangebot angezogen werden, denn vor deren Zuzug ist HU nicht zuständig. Sondern die bisherige Wohngemeinde. Und es hieß immer, wir haben genug Sozialwohnungen, nur sind sie mit Bewohnern belegt, die der Bedürftigkeit entwachsen sind (zum Glück, Erfolg!). Das müsste man nun mal sortieren, leider hört man dazu keine Silbe, ob und wie das in Arbeit ist.

      Aus der gemischten Verantwortung der Gemeinde für sozial Bedürftige, aber auch für die angemessene Belastung von Steuerzahlern sollte m.E. „gewollt“ sein, dass wir nach unternommenen Anstrengungen bei der Belegung von Bestandssozialwohnungen mit aktuell Berechtigten alles verhältnismäßige (!) tun, dann den verbleibenden Fehlbestand in Bezug auf die IST-Berechtigten ermitteln und nur diesen Fehlbestand durch Bau-/Kaufmaßnahmen auffüllen. Dann können wir immer exakt unserer gegebenen Verantwortung gerecht werden, belasten niemanden mit ungerechtfertigten Steuern, verschleudern kein Gemeindevermögen und erzeugen keinen Hartz4-Tourismus, den andere Gemeinden uns danken würden, wir uns selbst sicherlich aber nicht, zumal auch anderen Themen ungelöst sind, wie Verkehr oder marodes Gymnasium usw. usw.

    2. Hallo Herr Michelsen,

      dass sich die SPD im Ort damit beschäftigt, muss tatsächlich an Ihnen vorbei gegangen sein. Wir haben zu diesem Thema auch schon Anträge gestellt und versuchen bei allen Bauvorhaben nach Möglichkeit in den geförderten oder zumindest kostengünstigen Wohnraum einzusteigen, aber das sind dicke Bretter die da gebohrt werden müssen. Die Notwendigkeit dazu ist noch nichtt (ganz) bei allen Fraktionen angekommen und vielfach fehlt uns auch die rechtliche Handhabe dazu.
      Ich habe anbei unsere Pressemitteilung vom Februar 2014 verlinkt.
      http://www.spd-hu.de/?p=292

      Mit freundlichen Grüßen

      Christian Schäfer

      P.S. Kommunalwahl ist 2018, aber die SPD hat schon, bzw. wird noch VOR der Wahl zu den von Ihnen aufgeworfenen Fragen Stellung beziehen.

      1. Vielen Dank Herr Schäfer. Aber 2014 ist schon längstens vorbei. Das mit den „dicken Brettern“ glaube ich Ihnen SOFORT. Doch beim Thema „Pinnau-Wiesen“ und div. anderen Objekten habe ich nie gehört, daß sie dort für preiswerten Wohnraum auch sorgen wollten.
        Die Hamburger haben Auflagen bei Neubauten zum Leidwesen der Investoren.
        Da gibt es z.B. Fahrradständer mit Überdachung u.v.a.m., was man gerne im Zuge der leichteren Bebauung investorenseitig wieder abschaffen möchte.
        Hier gilt das nicht. Wenn ich den Neubau in der Hamburger Straße kurz hinter dem AKN-Bahnhof den querstehenden Neubau sehe, dann frage ich mich, wie das geschehen konnte.
        Alte Bebauungspläne werden also gern (ausge-)genutzt. Und wer übersieht das bei der Baugenehmigung – niemand.
        Seit 2014 sind zahlreiche neue Bebauungsobjekte „angeschoben“. Aber wo wurde von Ihnen daran erinnert: denkt auch an die Menschen unterhalb der „Mittelschicht“.
        Beim Thema „Verdichtung“ gilt das auch. Steter Tropfen höhlt den Stein.
        Wer weiß denn noch, was „man“ vor 3 Wochen sonntags zu Mittag gegessen hatte ?

        1. Hallo Herr Michelsen,

          wir setzen uns bereits länger in allen B-Plänen, die dafür geeignet sind, für sozialen Wohnungsbau ein. Zugegeben mit recht bescheidenem Erfolg, aber Mehrheiten sind Mehrheiten.
          Aktuell tun wir dies z.B. im B-Plan 47, wo 27 neue Wohnungen entstehen sollen. Gemäß der von uns geforderten Quote, sollen hiervon unserer Auffassung nach 8 Wohnungen gefördert sein. Wir werden sehen, was die Diskussion ergibt.
          Etwas anders lag die Sache beim B-Plan 96. Hier gab es ja einen gültigen Bebauungsplan und der Investor wollte lediglich Änderungen, die für ihn im Vergleich zum bestehenden Plan von Vorteil gewesen wären. Auch hier haben wir Gespräche über geförderten Wohnraum geführt, sind aber aufgelaufen, da der Investor nicht wollte und wir nicht wirklich Druckmittel in der Hand hatten, da er im Zweifel nach dem bestehenden B-Plan hätte bauen können. Der Rest ist dann inzwischen ein Stück (Dorf)Geschichte.

  2. Es gibt offensichtlich viele Bürger, die sich für die Entwicklung des Ortes interessieren! Wie wäre es mal mit einer Diskussionsrunde in einer Gaststätte (ortsansässigen)?!

  3. Dieses Quartier gilt es zu erhalten.Die Ortsbild prägende Siedlung mit Charme ist das Zuhause
    vieler Wähler,Bürger und vor allem Gering verdienender Senioren die mit ihrer kargen Rente
    kaum einen bezahlbaren Wohnraum finden können.
    Ebenso gilt es die Familien zu schützen, die sich im Beckersbergring angesiedelt haben.
    Aus diesen Familien werden in ein Paar Jahren auch Arbeitnehmer, die hier im Ort wohnen und arbeiten möchten heranwachsen.

    1. Genau, Herr Daberkow ! Was ist denn noch vom „alten ULzburg“ zu sehen ? Nur noch Betonburgen und Verkehrsstau, dazu „Verdichtung“, die den alten und auch kleineren Nachbarhäusern oft die Sonne nimmt.
      Herr Kirmse spricht hier von ETW mit 60 qm Wohnfläche. Wo werden oder wurden die denn gebaut hier im Ort ? Häuser / insbesondere Reihenhäuser 120 qm Wohnfläche und 800 qm Garten – nicht unbedingt. Reihenhäuser wohl kaum. Reihenhäuser haben oft ca. 100 qm Wohnfläche und max 400 qm Garten. Senioren möchten Wohnraum nicht mit 60 qm für 2 oder nur 1 überlebende Person, so ca. 70 – 80 qm wird gewünscht. Das braucht man, wenn man einen Teil der alten Möbel unterbringen möchte ohne sich komplett neu zu möblieren. Auf den Garten verzichtet man gerne, ein Balkon reicht. Rollstuhlgeeignet wird auch künftig ein Thema werden. Wer ein Reihenhaus verkaufen will, findet kaum eine ETW hier mit nur 60 qm – wer soll sich denn da auch drin wohlfühlen ?
      Die neuen Reihenhäuser im Kirchweg, kurz vor dem „Bahnbogen“ haben nur noch Garten im Badehandtuchformat und kosten über € 230.000,00, nicht einmal komplett bezugsfertig innen und außen, ohne Garage oder Carport.
      Wer hier eine kommunale Baugenossenschaft möchte ist realistätsfremd. Das können nur bekannte Genossenschaften mit Anteilsschein-Erwerb, den man jung sich sichern sollte und dann im Alter zu nutzen. In den Nachbarorten geht das mit Aktivitäten nicht nur im Hauptsitz der Gesellschaft.
      Doch solche Genossenschafen werden hier nicht aktiv, weil offensichtlich von der Politik nicht geliebt. Warum – einfach man die Vergangenheit der Jahrzehnte in der Parteienlandschaft hier ergründen. Dazu feststellen, wer hier alles als Genralunternehmen tätig war.

  4. Sehr geehrte Frau Hohnerlah, sehr geehrter Herr Göttsch,

    es geht doch gar nicht darum soziale Aktivitäten einzustellen. Wir müssen nur eingestehen, dass nicht alles was wünschenswert ist, auch finanzierbar ist! Wir haben leider im Rathaus keine Gelddruckmaschine.
    Mir ging es darum nicht Erwartungen zu wecken, die man nicht einlösen kann. Als Beispiele hatte ich ja bereits Groß-Projekte wie Umgehungsstraße, City-Bus oder Großsporthalle (Eigenanteil der Gemeinde!) genannt.
    Und was ist denn mit den anderen noch offenen Groß-Projekten? Wie sehen die Prioritäten aus?
    Bevor wir uns hier in Einzelheiten zum „Beckersbergring“ verstricken, warten wir doch einfach die Stellungnahme der SOKA-Bau ab. Ich glaube, dass dann eine Ernüchterung eintritt, denn es gibt auch noch andere Dinge zu betrachten, als nur einen möglichen Kaufpreis.

    Und es sind keine „Probleme“ die man hier sieht, sondern „Herausforderungen“ an denen man in HU leider schon zu oft gescheitert ist.

    ——————————————————————————————————–

    Schauen Sie sich auch mal die Internet-Seite der Gemeinde an, was hier zur „Vorausschauenden Ortsplanung“ gesagt wird:

    „Zusätzliche Impulse setzt die Kommunalpolitik in der künftigen Ortsentwicklung. Mit der Neugestaltung und Erweiterung des Marktplatzes, dem neuen Rathaus, dem künftigen Bahnhof und dem Ausbau des Ulzburg-Centers wird Ulzburg-Mitte schrittweise zum modernen und attraktiven Ortszentrum weiterentwickelt.“

  5. Wenn man sich hier hier die Kommentare so durch liest, bekommt man das Gefühl, dass Menschen oder Familien mit schwachen Einkommen in H-U nicht erwünscht sind.
    Denkt mal alle nach, denn nicht jeder hat einen Job, bei dem er 3000,-€ + verdient, trotz drei gelernten Berufen und vielen beruflich bedingten Fortbildungen.
    Oder weil man seine Arbeit liebt, auch wenn man wenig verdient, aber diesen Job gerne macht, weil er Spass bringt.

    Solche Menschen brauchen auch bezahlbaren Wohnraum, und zwar da wo sie wollen.

    1. Ja, natürlich. Nur eben nicht auf Kosten anderer (mit dem Umweg über die Gemeindekasse). Und genau so stellte man sich das ja in anderen Kommentaren hier vor. Ich finde auch das Treppenviertel in Blankenese charmant, aber selbst die kleinste Hütte dort ist halt nicht drin. Leider konnte ich niemanden dafür gewinnen, mir das zu sponsorn. Nun also HU. Ist OK für uns, wie Sie schon schreiben: Nicht jeder kann verdienen wie der Generaldirektor. Aber dann eben auch nicht so wohnen. Und das strukturiert sich dann durch alle sozialen Schichten nach unten durch. Erst, wenn das Existenzminimum (also in etwa Hartz4) bedroht ist und keine eigene Anstrengung zum rechtzeitigen Behelf führt, ist die Gemeinschaft im Boot, also die Gemeinde.

      1. Sehr geehrter Herr Schneider,
        Sie wären wahrscheinlich auch noch gegen eine Goldgewinnung durch die Gemeinde, wenn diese auf einer Goldmine sitzen würde, weil damit Kosten verbunden wären. 😉
        Vorranging ist jedoch schon allein aus Kompetenzgründen die Federführung der Gemeinde(-verwaltung) gefragt. Auch wenn die Schlagzeile es anderes suggeriert.
        Ob und wie sich die Gemeinde im Nachhinein an einem solchen Projekt beteiligen würde, gilt es dann zu prüfen und abzuwägen. Also reine Zukunftsmusik.
        Ganz klar im Vordergrund steht der Erhalt des Beckersbergrings, so wie er jetzt schon seit Jahrzehnten besteht. Was spricht dagegen?
        .
        In Erwartung Ihrer neuerlichen Kommentarfluten,
        G. Willsch

        1. Herr Willsch: Möglicherweise spricht einiges gegen den Erhalt des Beckersbergrings in der heutigen Form, wenn man Potenziale im Sinne einer optimaleren Kosten-Nutzen-Analyse ziehen will. Dazu müsste man erstmal ein oberrangiges Ziel definieren (Was wollen wir als Gemeinde dort erreichen?), die verschiedenen Szenarios skizzieren (nie mehr als drei in der ersten Stufe), und dann entsprechende Kosten ermitteln. Diese sollten dann dem jeweiligen Nutzen gegenübergestellt werden (im Sinne des Zielerreichungsgrads), um dann die richtige Entscheidung zu treffen. Vielleicht, und das ist sicherlich nach dem derzeitigen Stand noch nicht zu beurteilen, ist der Erhalt des Beckersbergrings nicht die beste Alternative. Man sollte da ergebnisoffen herangehen!

          1. Hallo Herr Blau,
            auch der von Ihnen beschriebene Punkt einer Kosten-Nutzen-Analyse ist vorerst als sekundär zu betrachten.
            Dennoch will ich dem einen Vorgriff tun, und dazu Stellung nehmen:
            Die Häuser im Beckersbergring haben sich auch für die SOKA-Bau in den letzten Jahren offensichtlich auch unter dem Aspekt der Modernisierung/Sanierung als wirtschaftlich betreibbar erwiesen. Sonst hätte sie es nicht getan. Natürlich stellt sich dann die Frage, wieso die SOKA die Reihenhäuser nicht in ihrer jetzigen Form erhalten möchte. Die Beweggründe dafür dürften in mehreren Punkten zu finden sein:
            1.
            Meiner Einschätzung nach ist die SOKA gezwungen, erhebliche Summen im 3-steilligen Millionenbereich bundesweit zu investieren, um a) einer Versteuerung zu entgehen, und b) weil am Kapitalmarkt keine Verzinsung in einer für die SOKA-Bau AG akzeptabler Form zu erzielen ist.
            2.
            NUR Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen hätten für die SOKA keinen ausreichenden „Kapitalverzehr“ zur Folge.
            3.
            Ausreichend Baugrund ist für die SOKA bundesweit im erforderlichen Rahmen nicht möglich, da nicht ausreichend vorhanden, bzw. zur Verfügung gestellt. Man greift also auf den Bestand zurück.
            4.
            Im Beckersbergring will man durch den Abriss von etwa 100 Wohneinheiten und anschließendem (Mehrgeschoss-)Neubau etwa 50 Einheiten zusätzlich, und das Ganze im HOCHPREISIGEN Bereich zu Lasten sog. „bezahlbaren Wohnraums“ schaffen. Das hätte u.a. auch eine Maximierung von Mieterträgen für die Aktiengesellschaft SOKA-Bau am Standort zur Folge.
            Gleichwohl geht das zu Lasten hunderter von Anwohnern im Beckersbergring, die sich hochpreisigen Wohnraum nicht leisten können, und somit nicht nur ihr Heim, sondern ggf. auch Ihre Heimat unfreiwillig verlieren würden.

        2. Tja, die Soka ist halt nicht den Mietern verpflichtet, sondern denen, deren Kapital sie verwalten. Bei der Goldförderung kommt es drauf an: Bleibt nach Abzug der Förderkosten hinreichen Kapitalrendite übrig oder nicht. Wenn nicht: Korrekt, Goldförderung wäre als unwirtschaftlich abzulehnen. Das ist die Sache mit absoluten Beträgen versus relativen Beträgen, auf die man auch schnell im Supermarkt reinfällt, wenn man nur den Packungspreis sieht und den Preis pro KG nicht beachtet. 😉

      2. Herr Schneider, in meinen Augen sind Sie arrogant und egoistisch.

        Es gibt in der Gemeinde junge Familien, welche als Kinder hier in H-U aufgewachsen sind. Teilweise können diese sich aber nur eine günstige Wohnung auf Grund ihres Einkommens leisten. Sie wollen aber ihren Heimatort nicht verlassen.

        Die Einkommen sind in den letzten 20 Jahren nicht wirklich gestiegen.

        Herr Schneider gehen Sie mal in sich.

        1. Und weil jemand sich den Heimatort nicht (mehr) leisten kann, ihn aber auch nicht verlassen will, soll nun die Allgemeinheit dafür aufkommen? Es gibt sehr viel günstigen Wohnraum. Nur eben nicht zwingend dort, wo ihn alle bewohnen möchten. Und das regelt sich dann eben über die Finanzen, war schon immer so. Deshalb sind wir hier und nicht mehr in HH. Selbst Pinneberg war zu teuer, da gabs leider auch kein Sponsoring für dort aufgewachsene…

          Ich bin ja „in mich“ gegangen und entdeckte so gar keine echte Lust, als Steuerzahler die mangelnde Flexibilität anderer zu finanzieren.

          Ich habe doch gar nichts dagegen, wenn sich eine Genossenschaft bildet und das Problem eigeninitiativ löst. Ich hoffe nur inständig, dass hier nicht am Ende doch wieder die Gemeinde für etwas einsteht, was die Bewohner offenbar schon mehrfach willfährig hingenommen haben und nun beklagen (erst Verkauf von Gen. zu Soka, dann Verzicht des Rauskaufs der bewohnten Immobilie trotz Minizinsen und staatlicher Eigentums-Förderungen). Und da nennen Sie MICH egoistisch?

          Wenn ich mir meinen Steuerbescheid ansehe, bin ich notgedrungen freigiebiger, als mir lieb ist. Aber ist OK, solange damit wirklich gemeinnützige und hoheitliche Dinge finanziert werden. Z.B. richtige Sozialwohnungen für Alleinerziehende oder Rentner mit kleiner Rente, die ihre Situation nicht so einfach aus eigener Kraft verbessern können. Ansonsten haben wir nur 4,7% Arbeitslosigkeit im Kreis SE und weite ländliche Räume, wo das Wohnen immer billiger wird, je weiter man den Suchkreis zieht.

          1. Herr Schneider,
            wie ich Ihren Zeilen entnehme, scheinen Sie kein ausgesprochener Freund von Solidarsystemen zu sein, solange auch Sie Ihren gerechten Teil dazu beitragen müssen.
            .
            Doch hat ein solches Solidarsystem, basierend auf kommunalen Abgaben, es überhaupt ermöglicht, dass Sie vor wenigen Jahren (4?) Ihr Haus in Henstedt-Ulzburg überhaupt beziehen konnten und obendrein eine vergleichsweise sehr gute Infrastruktur vorgefunden haben.

            Die kommunalen Abgaben dafür haben DIE geleistet, die bereits VOR Ihnen im Ort ansässig waren. So auch die Anwohner des Beckersbergrings. Und es hat niemand gesagt: „Den Schneider wollen wir nicht“. Ganz im Gegenteil: man hat Sie in diese kommunale Gemeinschaft aufgenommen, in der Hoffnung dass auch Sie Ihren Teil als Stütze dieser bestehenden und über viele Jahrzehnte gewachsene Gemeinschaft beitragen, So, wie es alle anderen vor Ihnen getan haben und immer noch tun.
            .
            Somit sollte außer Frage stehen, dass hier ein wenig mehr Dankbarkeit und Respekt gegenüber Ihren Mitbürgern, die hier deutlich länger als Sie leben, und durch ihr Dazutun auch Ihnen den Weg in diese Gemeinschaft bereitet haben, angebracht ist.
            Nun die, von denen Sie profitierten, fallen lassen zu wollen, wie eine heiße Kartoffel, ist unsolidarisch und entspricht weder einer christlichen, noch sozialen Grundhaltung.
            .
            Wenn Sie das alles allerdings nicht wollen, steht es Ihnen frei, diesen Ort wieder zu verlassen oder sogar in ein Land auszuwandern, in denen Solidarsysteme kaum oder keine Rolle spielen.
            .
            Abschliessend noch folgendes:
            Ich zitiere Sie wie folgt:“ Es gibt sehr viel günstigen Wohnraum. Nur eben nicht zwingend dort, wo ihn alle bewohnen möchten. Und das regelt sich dann eben über die Finanzen, war schon immer so.“

            NEIN, es war nicht schon immer so. Ein Blick in die Geschichte reicht dazu aus: Arbeitersiedlungen im Reihenhausstil in HH-Klein-Borstel und Arbeiterwohnungen in HH-Altona sind nur ein Beispiel dafür. Das jedoch noch weiter auszuführen, würde den ohnehin schon arg strapazierten Rahmen sprengen.

            1. Herr Willsch,
              ich kann Herrn Schneiders Zeilen absolut nicht entnehmen, daß er gegen Solidarsysteme ist. Im Gegenteil, er schreibt doch, daß er es völlig in Ordnung findet, daß von seinen Steuerzahlungen (die jeder als zu hoch empfindet, einkommensunabhängig) Geringverdiener finanziert werden. Außerdem weiß er ja, wovon er schreibt, und das lassen Sie völlig außen vor: er kann sich seinen Heimatort nicht mehr leisten, ist deswegen nach HU umgezogen. Warum sollte also ausgerechnet er Verständnis dafür haben, wenn Steuergelder nicht nur Geringverdienern sondern auch der „Klasse darüber“ zur Verfügung gestellt werden, ist doch zu verstehen?!

              Besonders interessant finde ich, daß in HU plötzlich eine „verhältnismäßig sehr gute Infrastruktur vorhanden ist“. Nicht, daß ich anderer Meinung wäre, nur heißt es sonst immer, die Infrastruktur in HU sei eine Katastrophe…

              1. Herr Kirmse,
                wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
                So haben Sie wohl einiges hier nur überflogen. So z.B. auch meine Zeilen, die Sie falsch wiedergeben. Denn ich schrieb von einer VERGLEICHSWEISE sehr guten Infrastruktur. Von der, so sollten Sie wissen, die gern kritisierte Straßen- und Wegeinfrastruktur auch nur einen Teil einnimmt.
                .

                Auch können Sie meinen Zeilen entnehmen, dass weniger die Kritik an Herrn Schneiders allgemeiner Haltung zu Solidarsystemen im Vordergrund steht.
                .

                Ebenfalls frage ich mich, wenn Sie schon Herrn Schneider als gebranntes Kind darstellen, warum er nun das ihm Widerfahrene anderen zumuten möchte. Denn er scheint sich dann ja wohl in ähnlicher oder gleicher Lage wie die Anwohner des Beckersbergrings befunden zu haben. Ganz besonders Herr Schneider müsste dann ja die missliche Lage derer, denen „bezahlbarer Wohnraum“ und damit ggf. ihre Heimat genommen wird, schmerzlich nachempfinden können.
                Und wer, wie Sie und Herr Schneider, die Berichterstattung in den H-U-Nachrichten aufmerksam verfolgt hat, sollte wisse, dass die Anwohner im Beckersbergring nicht nur durch den drohenden Abriss belastet werden.
                .

                Wer dann immer noch wenig Verständnis und Hilfsbereitschaft für Mitmenschen zeigt, die ihm wiederum durch ihr vorhergegangenes Solidarverhalten, wenn auch nur indirekt, geholfen haben, dessen soziale Kompetenz lässt sich dann durchaus anzweifeln.

              2. Mir ist doch nichts „widerfahren“. HH-Niendorf/Lokstedt: 3-Zi.-ETW besichtigt, OK aber nicht sensationell, 348 T€. In PI etwas billiger und dann aber schon wieder Pendeln. HU: Grundstück gefunden, Baugesamtkosten(und damit die Monatsbelastung anstatt Miete) im Abgleich zu Infrastruktur als besser empfunden, also hergezogen. In HU statt in HH-Niendorf oder PI wohnen war eine Umgewöhnung, aber kein Verstoß gegen unsere Menschenrechte. Wer sonst unter der Brücke schlafen müsste, verdient die Hilfe zur Selbsthilfe der Gemeinschaft. Was immer man selbst gestalten kann (unabhängig vom Wollen) muss man schon selbst tun, da verhallt der Ruf nach Solidarität dann eben auch mal ungehört…

              3. Herr Willsch,
                richtig, ich habe versehentlich „verhältnismäßig“ anstatt, wie von Ihnen verwendet, „vergleichsweise“ geschrieben. Kein wirklich dramatischer Unterschied, GEMEINT habe auch ich „vergleichsweise“.
                Daß die Straßeninfrastruktur nur einen Teil ausmacht, weiß ich selbst.

                Ich kann Ihren Zeilen (auch beim wiederholten Lesen) sehr gut entnehmen, daß es ganz besonders darum geht, daß es Ihnen nicht gefällt, wenn jemand Ihre Auffassung von Solidarität nicht teilt!

                Sie fragen sich ernsthaft, warum Herr Schneider das ihm widerfahrene anderen zumuten möchte? Er hat es doch wirklich detailliert erklärt (oder sind Sie es, der einiges nur überflogen hat? 😉 ). Und wenn er mangelnde Flexibilität anspricht, ist es für mich auch nicht verständlich, daß Sie mutmaßen, es wäre für ihn eine „schmerzliche“ Erfahrung gewesen.

                Herr Willsch, ich finde Ihr Engagement für den Beckersbergring durchaus gut, kann einige Ihrer Ausführungen auch nachvollziehen, teile letztlich (bei dem Thema) aber eher die Ausführungen von Herrn Schneider. Daß Sie einem dafür soziale Kompetenz absprechen, läßt mich stark an Ihrer zweifeln!

            2. Hallo Herr Willsch, das Füreinanderaufkommen der Generationen ist doch im Lauf der Zeit wechselseitig und differenziert zu betrachten. Herr Schneider (nur als ein Beispiel) hat sofort mit der Zahlung des Erschließungsbeitrages und einschl. ggf. der äußeren Erschließung, der Grunderwerbssteuer, der Grundsteuer, und der Einkommensteuer (die fließt auch der Gemeinde z,T. zu) einen Beitrag für die Finanzierung, Errichtung und Erhaltung der Infrastruktur geschaffen, auch für die künftige Generation, die davon profitieren wird. Mit seiner Einkommensteuer und seinen Sozialbeiträgen finanziert er außerdem die Renten und Pensionen der Ruheständler und die ganze Palette der Sozialunterstützungen. Und das wird von Generation zu Generation hoffentlich weiter so laufen.

          2. Nochmal Herr Schneider, in meinen Augen sind arrogant, eingebildet (Ironie on „ungebildet“ Ironie off) und egoistisch.

            Laden Sie doch mal zu einer Gesprächsrunde ein. Diese würden Sie mit Ihren Argumenten nicht „überleben“.

            Die Zeiten, dass es in H-U nur Bewohner mit gutem Einkommen gibt, sind schon lange vorbei. Auch bei einem Einkommen von 2000+ netto, muss man teilweise Wohngeld in Anspruch (also die Allgemeinheit) nehmen, da es kaum bezahlbaren Wohnraum gibt.

            Sie können bei dieser Diskusion nicht den von Ihnen gelebten Standart in Spiel bringen, da jeder einen eigen Standart für seinen Lebenstil hat.

            1. Den Dakota-Indianern schreibt man die Weisheit zu: „Wenn Dein Pferd tot, ist: Steig ab!“. Da Sie argumentativ bislang unsichtbar geblieben sind und wohl notgedrungen deshalb auf Beleidigungen zurückfallen, darf man eine weitere Diskussion mit Ihnen wohl getrost als so ein totes Pferd ansehen. Ich spare mir das also und steige ab. Das ich nicht bereit bin, mit meinen Steuern räumliche Unflexibilität anderer zu subventionieren, hatte ich ja verdeutlicht.

              1. Jemanden zu sagen er ist Arrogant, stellt keine Beleidigung da, sondern ist den Texten, die Sie von sich geben geschuldet.

                Herr Schneider, Ihren kleingeistigen Texten, kann man sehr genau entnehmen, wer Ihrer Meinung nach nur in H-U wohnen darf. Nach Ihrer Auffassung nur Leute mit einem Einkommen 3000,- plus.
                Veabschieden Sie sich ganz schnell von dem Gedanken, damit werden Sie nicht weit kommen.

              2. Herr Böhm, arrogant ist aber auch, andere „kleingeistig“ zu nennen und so zu tun, als besäße man die alleinige Weisheit. Davon sollten SIE sich mal ganz schnell verabschieden, damit kommt man nämlich auch nicht weit.

            2. Hallo Herr Böhm, ich würde nicht von unsozialer Arroganz gegenüber Herrn Schneider sprechen wollen. Herr Schneider hat mit etwas krass zu lesenden Worten erklärt, dass man die persönlichen Wohnbedürfnisse nicht durch den Staat befriedigen können sollte. Das ist so schon in Ordnung, jeder sollte gemessen an seinen finanziellen Möglichkeiten den entsprechenden Wohnraum und -Ort aussuchen. Wer also mit geringeren Möglichkeiten ausgestattet ist, kann in Zentrumsnähe kein Haus auf 1000 m2 Land erwarten – ggf. zu zahlen durch öffentliche Zuschüsse, das geht nicht. Entweder eingeschränkter Wohnraum, oder wohnen an anderer Stätte. Eine Kommune sollte aber durch cleveres Management dafür sorgen, dass der Bevölkerungsmix passt. Dazu gehören Kriterien wie Alter, Familienstand, Einkommen, Bildung, ethnische Herkunft etc. Ansonsten verödet ein Ort ganz schnell, egal in welche Richtung das Pendel schlägt. Und er wird handlungsunfähig, weil nur auf eine begrenzte Bevölkerungsgruppe fixiert andere Bürger fehlen. Der intelligente Mix macht’s, weshalb hin und wieder die reinen Marktgesetze beeinflusst gehören. Was aber nicht bedeuten kann, dass der Staat ggf. alles finanziert.

              1. Herr Schneider und Herr Blau,
                Sie haben beide nicht verstanden. In eine Gemeinde gehören alle Bevölkerungsschichten. Ob arm oder reich sollten gemeinsam Tür an Tür wohnen. Ausserdem gibt es Leute die arbeiten in H-U, und wollen hier auch, um weite Wege zu Vermeiden, also der Umwelt zu liebe.

                Und nicht jeder Ganztagsjob bringt genug Geld, auch wenn er erlernt ist, z.B. Verkäufer.

                Ich bleibe dabei, die Sichtweite von Herrn Schneider ist arrogant und enggeistig. Wenn Sie meinen, dass dies eine Beleidigung ist, können Sie mich ja Anzeigen. Damit machen Sie sich aber sehr lächerlich.

                Ja ich will, dass von mir gezahlte Steuern für soziale Zwecke unserer Gemeinde ausgeben wird auch für Wohngeld oder für Aufstocker, die hier in H-U wohnen, damit diese Personen in H-U wohnen bleiben können.

  6. Heute im HA ein interessanter Artikel:

    „Städtischer Wohnungsbau ist nicht finanzierbar“:

    Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote erteilt den Forderungen der Politik nach der Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft eine klare Absage. „Für eine Kommune ist so etwas nicht wirtschaftlich darstellbar. Dazu wären Summen nötig, die jeden Haushalt sprengen“, so Grote.

  7. Im Hamburger Abendblatt ist heute auf der Norderstedt-Seite eine Stellungnahme von Herrn Oberbürgermeister Grote zum städtischen Wohnungsbau in eigener Regie mit einer klaren Absage enthalten.
    Zitat: “ Für eine Kommune ist so etwas nicht wirtschaftlich darstellbar. Dazu wären Summen nötig, die jeden Haushalt sprengen“, so Grote. Nachzulesen auch online, allerdings gegen Gebühr.
    Herr OB Grote gehört zu den sehr erfahrenen und umsichtigen Verwaltungschefs über unsere Region hinaus, insbesondere auch hinsichtlich seiner tragenden Funktionen in den kommunalen Spitzenverbänden auf Landes- und Bundesebene. Er wird aufgrund der eigenen Erfahrungen mit den diversen städtischen Eigenbetrieben und Gesellschaften und der Abstimmung seiner Stellungnahme mit den Experten in seiner Verwaltung und insbesondere der städtischen EGNO (Entwicklungsgesellschaft) eine sachlich sehr begründete Beurteilung abgegeben haben.
    Die WHU sollte daher ihren Antrag „beerdigen“, bzw die anderen Fraktionen sollten Vernunft walten lassen und den Antrag ablehnen.
    Im Übrigen kann ich nur an die Fraktionen appellieren den Wettkampf , „wer stellt die meisten und umfangreichsten Anträge“, vorerst oder besser auch künftig einzustellen, denn es ergibt doch keinen Sinn, die Verwaltung mit immer neuen umfangreichsten Anträgen zu belasten, wenn alte Anträge noch nicht im Ansatz abgearbeitet worden sind. Ich erinnere an den Verkehrsstrukturplan, zu dem die Bürger von der Politik aufgefordert wurden konstruktiv mitzuarbeiten, aber nach fast 2 Jahren immer noch keine Antwort auf ihre Anregungen erhalten haben. Ist der Plan im Aktenschrank verschwunden ?
    Oder was machen die Beratungen über das Wohnungsmarktkonzept ? Einige Äußerungen von Politikern irritieren mich, weil sie von dem Konzept abweichen.
    Und dann das Integrierte – Gemeinde – Entwicklungskonzept. Eine Herkulesaufgabe für die Verwaltung, die noch gar nicht begonnen wurde. Und nun noch einen Prüfauftrag für gemeindlichen Wohnungsbau obendrauf? Nach welchem Motto soll das eigentlich funktionieren? „Überall nur mal kurz reinriechen und das wars dann“ und anschließend schnell über einen neuen Antrag nachdenken? Sinnvoll wäre das sicher nicht!
    Die WHU „zäumt in ihrem Antrag auch das Pferd von hinten auf“. Primär muss man nicht mit der SOKA über einen Ankauf verhandeln, sondern erst sind die grundsätzlichen rechtlichen und finanziellen Fragen innerhalb der Gemeinde hinsichtlich eines möglichen Ankaufes durch die Gemeinde oder einer gemeindlichen Gesellschaft/Eigenbetrieb zu klären. Ohne rechtliches und finanzielles Fundament zu verhandeln, wäre doch recht abenteuerlich und für die Verwaltung inakzeptabel.
    Die Ausschussvorlage für die Sitzung des UPA am 18.07. für den preisgünstigen (billigen?) Wohnungsbau für Flüchtlinge auf dem Rhen nach den Kieler Modell habe ich mir angesehen und muss feststellen, dass in den m²-Kosten von rd. €1.700 keine Kosten für Grunderwerb, Erschließung, Anschluss Ver- und Entsorgung und Umbaukosten für spätere Sozialwohnungen sowie Verwaltungskosten und Unvorhergesehenes enthalten sind. D. h., es werden insgesamt auch €2.000 je m² Wohnfläche nicht ausreichend sein.
    Im Übrigen werden Baupreise nicht durch die Tätigkeit von Wohnungsbaugesellschaften gebildet, sondern zur Zeit insbesondere durch die nahezu überhitzte Baukonjunktur, da Baufirmen und Handwerksbetriebe hervorragend Gewinn machen und daher die Preise hoch sind. Und wer in der glücklichen Lage ist, Eigentümer von künftigen Bauflächen zu sein, der wird sich den m²-Preis möglichst „vergolden lassen. Und das erfreut das Finanzamt, denn es kassiert in S.-H. 6% Grunderwerbssteuer, mehr als in vielen anderen Bundesländern. Das hat übrigens unsere rot-grüne Landesregierung beschlossen, die sich so sehr für die Förderung des Wohnungsbaus einsetzt, aber ihn mit der Anhebung der Grunderwerbssteuer verteuert hat. Haben die Bürger diese Steuererhöhung überhaupt registriert und wie passt das zusammen?

    1. Herr Borchert: Ein Freund hat eine Neubauwohnung in München gekauft, gute Lage, guter Standard, sehr teuer. Im gleichen Haus sind Sozialwohnungen, und durch den Bezirk gestützte Wohnungen zum „Normalpreis“ für „Normalbürger“ integriert. Ein Konzept, dass bei Neubauprojekten scheinbar Bedingung ist.
      Immobilienprojekte in Europa werden immer mehr maßgeblich durch Spekulationen internationaler Anleger negativ beeinflusst, die Landflucht ist ein generelles Problem geworden. Dadurch entsteht ein überhitzter Markt, der Innenstädte frei von „Common People“ macht. HU liegt dicht an einer sehr attraktiven Stadt, und wir werden hier mittelfristig die Auswirkungen noch (mehr) unmittelbarer zu spüren bekommen.
      Insofern gehören alle Projekte, die Sie aufführen, unabdingbar in ein Gesamtkonzept, in das meiner Meinung nach aber auch mögliche Maßnahmen gehören, die die ortszentralen Wohnbereiche für eine breite Bevölkerungsstruktur erreichbar lassen. Alles dem Markt zu überlassen, halte ich für einen langfristig gelebten Fehler unserer Gemeinde, der korrigiert gehört. Stattdessen fühlt es sich hier alles wie ein wildes Rumgestocher an.

      1. „mögliche Maßnahmen gehören, die die ortszentralen Wohnbereiche für eine breite Bevölkerungsstruktur erreichbar lassen“ klingt sicherlich gut, aber was könnte das praktisch gedacht sein?

        Entweder man sorgt dafür, das der Bau an sich billig ist und knüpft den B-Plan irgendwie daran, daß die Vermietung dann auch kostenorientiert erfolgt (soweit das überhaupt durchsetzbar geht). Das könnte durch eine hohe Ausnutzung des Bauplatzes erfolgen, ein Ergebnis so einer Vorgehensweise steht in KaKi und nennt sich „Großer Karl“. Nein danke, würde ich da mal sagen.

        Oder man sponsort das aus der Gemeindekasse. Insoweit, wie IST-Bürger von HU (und dazu zählen auch die uns zugewiesenen Flüchtlinge) kein eigenes Einkommen generieren können, um überhaupt ihren Wohnraumbedarf bezahlen zu können. Jene, die durchaus hier oder woanders Wohnraum mieten könnten, aber den Anspruch erheben, dies in HU zu tun (keine Lust auf längeren Arbeitsweg, Nähe zu Angehörigen, whatever).

        Aber gibt es Recht auf HU? Ich denke nicht. Und auch kein Recht auf Reihenhaus mit Garten. Wenn ich eine Zeit lang sowas günstig mieten konnte, und zudem einst darauf verzichtet habe, die Immobilie zu kaufen (und mich damit bewusst dem Risiko einer Mietvertragskündigung aussetze), muss ich eben auch akzeptieren, dass sich die Rahmenbedingungen irgendwann mal ändern. Und dann ziehe ich eben notfalls auch in einen anderen Ort und pendele länger, wenn es nicht anders geht. Das zu mildern erscheint mir in keiner Weise eine sozialstaatliche Verpflichtung zu sein.

        Blankenese war einst ein kleines Fischerdorf. Bis sich reiche „Pfeffersäcke“ aus HH dort und an der Elbchaussee ihre edle Sommerfrische einrichteten. Bald war die damals eher abgelegene Ecke „hip“ und wurde teuer. Wir alle sind wohl taugliche Zeugen, dass es ein Weiterleben gibt, auch an Orten, die nicht allererste Wahl sind, würde Geld keine Rolle spielen.

        Deshalb würde ich dafür plädieren, die vorhandenen Sozialwohnungen, die doch anscheinen zahlenmässig ausreichen, wieder ihrem eigentlichen Zweck zuzuführen. Da es keine Fehlbelegungsabgabe mehr gibt, geht es ja dann nicht anders.

        1. Ups, da wurde was verschluckt:
          Jene, die durchaus hier oder woanders Wohnraum mieten könnten, aber den Anspruch erheben, dies in HU zu tun (keine Lust auf längeren Arbeitsweg, Nähe zu Angehörigen, whatever)…
          sollte man auf die ihnen zueigenen wirtschaftlichen Möglichkeiten rückverweisen, und gut. Aber ihnen diesen Anspruch nicht auch noch finanzieren. Denn das erfolgte ja durch den Griff in unser aller Taschen, zugunsten weniger. Unsozial, das hat mit Hilfe zur Selbsthilfe oder der Fürsorge für nicht (mehr) Erwerbsfähige nichts zu tun.

          1. @Herr Schneider,
            dann müssen wir / die Gemeinde nach ihrer Definition wohl auch alle sozialen Aktivitäten einstellen ( Kita Unterstützung/ Schulsozialarbeit / Sport/ Kultur / Zuschuss zum Gemeindefest etc.) ??
            Wer sich Kinder „zulegt“ soll für alle Kosten selbst aufkommen?
            Wer Sport treiben will, soll sich am Ausbau von z.B. von Fußballfeldern etc . mit seinen Kosten selbst beteiligen??
            Ich könnte die Liste beliebig ergänzen!!
            Ich finde ihre Betrachtung einseitig und falsch.
            @ Herr Borchert / Herr Finsterbusch:
            ich finde es schade, dass Sie mit falschen Zitaten argumentieren.
            So lautet der vollständige Text von Herrn Grote :
            “ Um die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt im günstigen Sektor zu entspannen, reiche es nicht aus, 30 Wohnungen zu bauen, sagt Grote. „Aber 1000 Wohnungen zu bauen ist finanziell nicht machbar, das muss ja alles vorfinanziert werden.“ Der kommunale Wohnungsbau mache Sinn, um Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen, der sich nach der Nutzung durch Asylbewerber durch wenige Umbauten zu günstigen Wohnungen umbauen lässt. Die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt habe seit 2015 insgesamt 32 Millionen Euro für den Bau der einfachen Wohnungen bekommen “
            Das hört sich doch ganz anders an ! Sehr wohl sieht Grote / Egno hier eine Verantwortung der Kommune, die sie ja auch schon wahrnehmen. Sie sprechen sich nur gegen eine neue Gesellschaft aus (das kann Egno ! ) und gegen die Gesamtzahl der von einigen Parteien geforderten Wohneinheiten.
            @Herr Borchert.
            „“ Die WHU „zäumt in ihrem Antrag auch das Pferd von hinten auf““ .
            Warum, wir wollen zuerst die Bereitschaft der Soka-Bau zum Verkauf klären und dann bei positiver Bereitschaft die Gesamtthematik klären.
            Wer sagt denn, dass feststeht, dass die Gemeinde kaufen „muss“ ? Lesen sie bitte unseren Antrag, den wir nicht zurückziehen.
            Sie wollen vorher alles bis zu Ende geprüft, bearbeitet und geklärt haben und damit die Verwaltung belasten, um dann ggf. ein Nein von Soka-Bau zu hören ?? Das ist nicht unser Weg.
            Wären wir diesen Weg gegangen, hätten sie uns vorgehalten , wir würden ggf. unnütz die Verwaltung belasten. Was denn nun.
            Warum wir den Antrag stellen ? Das Quartier ist aus unserer Sicht grundsätzlich erhaltenswert. Es leben hier Menschen z.T. seit Jahrzehnten , die durch die ungeklärte Situation stark verunsichert sind, es leben hier in ca. 30 Häusern min. 100 Asylbewerber ( eher mehr , bei Belegung mit 5 Menschen schon 150 ).
            Wenn die Soka-Bau in 2019 keine Vertragsverlängerung für die Anmietung der Reihenhäuser mehr akzeptiert, wo bleiben wir mit den Menschen , haben sie eine einfache Lösung??
            Die Vorschläge der Verwaltung zum Bau von Wohnungen nach dem Kieler Modell und die Kosten gem. Vorlage werden wir sorgfältig prüfen.

            1. Herr Göttsch, von Kindern oder Sport habe ich gar nichts geschrieben. Auf Kinder trifft die Eigenschaft „Lebensunterhalt nicht aus eigener Kraft erwirtschaften können“ ja immer zu 100% zu, weshalb ja auch praktisch jedes Kind Anspruch auf Kindergeld und Schulbesuch hat. (Breiten-)Sportstättenbau ist eine gemeinschaftliche Aufgabe, finde ich, ebenso wie Straßen und Daseinsvorsorgemaßnahmen. Nur eben unverhältnismäßig teure nicht (Golfplätze und Reitwege sollten ebenso wie Yachthäfen und Poloclubs nicht öffentlich finanziert werden, universell nutzbare Sportplätze und Schulsporthallen jedoch schon).

              „Es leben hier Menschen z.T. seit Jahrzehnten , die durch die ungeklärte Situation stark verunsichert sind, es leben hier in ca. 30 Häusern min. 100 Asylbewerber“ -> Wer berechtigt für eine Sozialwohnung ist (und das dürften Asylbewerber/Flüchtlinge auch sein), ist selbstverständlich Adressat unserer gemeinschaftlichen Fürsorge im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, der eigenen Situation abzuhelfen.
              Aber wer „nur“ verunsichert ist, aber nicht wirklich arm ist, dem sollte man doch sagen: Zieh halt um oder sitze es aus, mit den jeweiligen Risiken, die dazugehören. Hier war doch schon von einem ehemaligen Beckerbergring-Bewohner (Hr. Schütt, weiter oben) zu lesen: Das waren schon mal Genossenschaftsimmobilien, die Genossenschaft hat es an die Soka erst verkauft. Dann hatte die Soka es doch zum Ankauf den Mietern angeboten. Man hat nicht zugeschlagen, am Zinsniveau kann es kaum gelegen haben, mehr als 5%/10 Jahre sind ja kaum je zu zahlen gewesen seit 1999.
              Und damit haben sich doch insbesondere jene, die da immer schon dabei waren, willentlich dem Risiko ausgesetzt, dass der Vermieter die Möglichkeit, den Mietvertrag zu kündigen, nutzt. Warum sollen wir alle jetzt dafür einstehen? Man hat sein Schicksal halt nicht selbst gestalten wollen, leider verzockt.

              Wenn es klappt, dass die Gemeinde eine Genossenschaftsgründung durch Dritte moderiert, ohne selbst mit Krediten/Kapital/Bürgschaften o.ä. Obligationen beizutragen, dann wäre das ja wunderbar. Die Gemeinde kann ja für die Einheiten, in denen berechtigte Personen untergebracht sind, Anteile als einfacher Genossenschafter erwerben. Nur hoffentlich wird dann auch der Stöpsel gezogen, sollte es letztlich doch in irgendeiner einer Form auf die Gemeinde als Gewährsmann ankommen (z.B. weil finanzierende Banken das anfordern). Hier fürchte ich dann eine Eigendynamik, für die dann alle mitbezahlen, weil kein Politiker vertreten möchte, dass man das erst angestoßen hat und wieder absagen muss.

              Wie funktioniert denn nun die Zuführung der vorhandenen Sozialwohnungen zurück zur Beherbung berechtigter Personenkreise? Wo es also die Fehlbelegungsabgabe längst nicht mehr gibt? Miethöhe marktüblich ausgestalten (also faktisch der Sozialbindung entwidmen) und neue Sozialwohnungen bauen?

            2. Hallo Herr Göttsch, wenn hier das Thema sozialer Wohnungsbau mit seinen vielschichtigen Facetten diskutiert wird und Sie undifferenziert quasi mit der „sozialen Keule“ eine gedankliche Brücke zu anderen Sozialbereichen wie Kitas, Schulsozialarbeit etc. schlagen und damit Mitkommentatoren soziale Kälte vorwerfen, stimmt mich das traurig, denn damit haben Sie die sachliche Basis eines möglichen fruchtbaren Diskurses verlassen. Sie enttäuschen mich. Herrn Schneiders Kommentar kann ich voll inhaltlich zustimmen.

      2. Hallo Herr Blau, „das wilde Rumgestocher“ in der Gemeinde sehe ich wie Sie und habe das -siehe oben- auch schon beschrieben.
        „Alles“ der Marktwirtschaft zu überlassen, sollte nicht die Leitlinie der Politik sein. Dennoch habe ich, ohne Volkswirtschaft studiert zu haben, seit langem begriffen, dass staatliche Subventionen sehr mit Bedacht und Umsicht angewendet werden müssen, da sonst die Wirtschaft die durch die Förderung bedingte erhöhte Nachfrage durch Preiserhöhungen abschöpft.
        Beispiele sind die Ankurbelung der Förderungen des Wohnungsbaus, der Wärmedämmmaßnahmen, der Photovoltaik, der Windenergie etc. Bei der Windenergie geht die Förderung in das absolut Absurde, da die Transportleitungen fehlen und wir Verbraucher für den Stillstand der Anlagen zahlen müssen. Jetzt erst soll gegengesteuert werden, reichlich spät.
        Förderungen sollten immer antizyklisch erfolgen, wenn der Wirtschaft aufgrund zu geringer Nachfrage geholfen werden oder innovativen Produkten der Weg der Marktfähigkeit eröffnet werden soll. Jetzt, wo der Bausektor ohnehin schon boomt, noch staatlich zu fördern, wird die Preise zusätzlich explodieren lassen. Die Zeche bezahlen dann alle Einwohner und der eine oder andere „Häuslebauer“ wird wohl auf seinen Traum vom Eigenheim verzichten müssen.
        Letztlich entstehen diese Probleme durch den starken Zuwanderungsstrom von Menschen aus Osteuropa und Flüchtlingen aus Nahost und Afrika insbesondere in die städtischen Ballungszentren. Eine gesellschaftliche Diskussion mit einer differenzierten Gesamtbetrachtung der Problematik findet nicht statt, da die Politik nur in Einzelfragen nebulös herumstochert.
        In staatlichen Förderungen steckt, meine ich, auch reichliches Werben um die Wählergunst, man könnte das alternativ Populismus nennen. In unserer parlamentarischen Demokratie ist das allerdings systemimmanent und nicht änderbar. Und das ist wohl auch gut so.

        1. Moin Herr Borchert, Herr Finsterbusch und Herr Blau,
          wer will denn eine städtische Wohnungsbaugesellschaft in Henstedt-Ulzburg? Unserem Antrag ist dies nicht zu entnehmen. Wohl aber steht der KOMMUNALE Wohnungsbau nach dem Kieler Modell bereits auf der Tagesordnung der nächsten U+P-Sitzung. Es ist also ohnehin dringend zu klären, in welcher Form sich die Gemeinde dieses Themas annimmt, um den vorhandenen Bedarf, nicht den weiteren Zuzug, zu decken.
          Unser Antrag beinhaltet nicht den zwangsläufig gesamten Kauf des Areals durch die Gemeinde. Deren finanzielle Beteiligung steht lediglich zur Diskussion wie auch andere Modelle zu diskutieren sind. Wir haben uns mit der zukünftigen Situation der hier seit Jahrzehnten lebenden Menschen befasst und sehen, dass wir zukünftig sehr viel mehr Wohnraum benötigen, der kostengünstig erstellt, verkauft oder vermietet wird. Nicht alle hier lebenden zukünftigen Rentner und insbesondere nicht die Rentnerinnen verfügen über hinreichende Rentenansprüche um sich Wohnen in jeder Form leisten zu können. Mit üppigen Pensionsansprüchen aus dem öffentlichen Dienst hat mach einer gut Lachen oder Schreiben….. Wir wissen aber, dass Leute nicht nur in Einzelfällen gezwungen sind, ihr viel zu großes Haus weiterhin allein oder zu zweit zu bewohnen, denn für den Verkaufserlös des Häuser lassen sich Eigentumswohnungen teilweise nicht bezahlen. Warum nicht in Genossenschaften investieren und sich dort zu bezahlbaren Mietpreisen niederlassen. Es gibt übrigens auch für Mieter ohne Eigenkapital die Möglichkeit der Beteiligung mittels Privatdarlehen über die KfW-Bank. Es gibt auch neue Landesfördermittel für den Hamburger Rand, für die Sanierung im Bestand, es gibt Fördermöglichkeiten auch für neue Wohnformen im Alter usw. Warum nicht gemeinsam mit Gleichgesinnten preisgünstige Eigentumswohnungen errichten?
          Es gibt also genügend Denkraum für Politik, Verwaltung und Bevölkerung. Das Interesse am Wohnprojekt am Wöddel war doch so riesig, dass es nach einer Neuauflage ruft. Wenn Gemeinde sich hier hilfestellend als Türöffner und Anfangsmoderator betätigt, setzt sich vielleicht nicht nur im Beckersbergring, sondern auch an anderen Stellen etwas in Bewegung.
          Positive Beispiele für Wohn- oder Genossenschaftsprojekte gibt es genug. (In Kaki wurde z.B. jüngst eine Bürgergenossenschaft zum Bau einer Kita gegründet.) Vielleicht können wir das gemeinsam anschieben und nicht nur Probleme sehen?

          1. Ich habe.der schrittweisen Vorgehensweise der WHU gegenüber keine Kritik, Frau Hohnerlah. Erstmal die wesentlichen Fakten und Möglichkeiten checken, aber insgesamt ein redliches Ziel verfolgen, finde ich absolut i. O. Hauptsache, das formulierte Ziel Ihrer Partei wird dann noch weiterverfolgt, wenn der von Ihnen favorisierte Weg nicht beschritten werden kann.

          2. Zitat: „…denn für den Verkaufserlös des Hauses lassen sich Eigentumswohnungen teilweise(?) nicht bezahlen.“
            Entschuldigen Sie, Frau Honerlah, aber was ist das denn bitte für eine Aussage? Wer ein 30 Jahre altes Haus mit 120qm Wohnfläche auf 800qm Grundstück verkauft (dürfte wohl so der Durchschnittsfall in HU sein), der kann sich vom Erlös keine 10 Jahre alte 60qm Eigentumswohnung leisten? Wem wollen Sie das denn bitte weiß machen?

          3. Hallo Frau Honerlah, dass der kommunale Wohnungsbau auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung des UPA stehen soll, kann ich aus dem Text der Vorlage nicht entnehmen. Es geht hier lediglich um die bauleitplanerischen Voraussetzungen, die die Gemeinde zu treffen hat. Kein Wort ist in der Vorlage enthalten, dass die Gemeinde in eigener Regie und welcher Rechtsform auch immer den Bau einer Flüchtlingsunterkunft planen, ausschreiben, finanzieren und verwalten will. Dafür, meine ich, gibt es kompetentere Institutionen wie zum Beispiel Adlershorst und den Bauverein Kaki mit denen man sich in Verbindung setzen sollte, damit eine weitere Verschuldung der Gemeinde durch Vorfinanzierung etc. vermieden wird.
            Ich habe schon mehrfach zum Ausdruck gebracht, dass eine staatliche Unterstützung wirklich bedürftiger Menschen meine volle Zustimmung hat. Leider wird oftmals undifferenziert gefördert für Menschen, die keiner Förderung bedürfen, darum ging und geht es mir.
            Ihre „direkt indirekten“ Anspielungen auf „üppige Pensionen“ sind qualitativ unterste Schublade und einfach nur eklig. Das hätte ich von Ihnen nicht erwartet. Aber so ist das, wenn man keine sachlichen Argumente hat…..

            1. Leider bekommt man für kein Geld der Welt mal eine Erklärung, wie man denn nun mit den Bestandssozialwohnungen in Bezug auf den Bedarf umgehen will. Die nicht mehr existente Fehlbelegungsabgabe sollte doch mal dazu dienen, damit neue Sozialwohnungen zu bauen, um die alten Mieter nicht ohne Not „wegjagen“ zu müssen. Aber auch als sanfter Schubser, irgendwann die verbesserte Einkommenslage zu nutzen und sich frei finanziertem (und schönerem) Wohnungraum zuzuwenden. Würde es die Abgabe noch geben, müsste sie wohl eh drakonische Höhe erreichen, um eine Ersatzfinanzierung zu ermöglichen, durch die hohen Bauanforderungen heute. Aber blöd wäre doch, wenn da Menschen zu einer Billigstmiete aus uralten Zeiten drin wohnen, während wir hier über schuldenfinanzierte Ersatzbauten auf Allgemeinkosten nachdenken.

        2. Ich meine die grundsätzliche Verfolgung der sozialen Marktwirtschaft, der wir in DE per Gesetz verpflichtet sind (Tarifautonomie etc.). Es gibt so viele sehr gute Beispiele dafür, aber grundsätzlich muss der Grundsatz „So viel Marktwirtschaft wie möglich, so viel Staat wie nötig“ beibehalten werden, weil sonst die erforderliche Dynamik verlorengeht. Vielleicht ist es bei der Verfolgung diese Grundsatzes den sozialbedürftigen Menschen in diesem Land in den letzten Jahren tendenziell immer schlechter gegangen. Aber irgendwann mussten Änderungen eintreten, da sich DE einen immer transparenterem globalen Wettbewerb stellen musste und muss. Auf lokaler Ebene sehe ich aber immer noch viele Möglichkeiten, den sozialen Aspekt auszunutzen. Unter FJS haben große Unternehmen in Bayern gleichzeitig maßgeblich den Bau von Schulen, Kindergärten und anderen Einrichtungen finanziert. Eine Hand … die andere, was ist an solchen Lösungen unsozial für die Bürger? „Du willst bei uns absahnen? Dann sag uns auch, was Du dann für uns tun würdest?“. Oh, ich bin sicher, dass solche Sätze gegen irgendwelche Verordnungen, Gesetze und Grundsätze verstoßen. Da blockieren wir doch lieber weiter alles gegenseitig weg, und bleiben gefühlt sauber. Bis auf die Tatsache, im sozialen Sinn nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben.
          Es verlangt halt ein Topp-Management, die Fäden des großen Theaters zu ziehen.

  8. Ich wiederholte mich ungern. Aber wer erklärt mir seitens der Politik und Verwaltung endlich, warum sich hier im Ort KEINE der hier in Süd-S-H bekannten Wohnungsbaugenossenschaften aktiv geworden ist ? Gab es überhaupt aus Ulzburg heraus Kontakte ?

  9. Die Idee, wie Kauf der Häuser am Beckersbergring, findet zunächst viel Zuspruch. Bei näherer Betrachtung stellt man dann jedoch fest, dass eine Umsetzung (mal ganz davon abgesehen, ob die „SOKA-Bau“ überhaupt verkaufsbereit ist), kaum finanzierbar ist. Das erinnert so an Groß-Projekte wie Umgehungsstraße, City-Bus oder Großsporthalle (Eigenanteil der Gemeinde!). Das sind alles „Planspiele“, die man sicherlich anstellen kann, man sollte m. E. allerdings dann kein Geld für Gutachten dafür ausgeben, wenn das Ergebnis schon vorher feststeht.

    Wie schwierig es in HU ist, überhaupt Projekte umzusetzen, zeigen alleine schon die „Unstimmigkeiten“ zwischen Verwaltung und Gemeinderat und auch des Gemeinderates untereinander.

  10. @ Herr Schneider, es gibt nicht nur die heutigen Bewohner. Abgesehen davon, dass ich glaube, dass viele Genossenschaftstanteile zeichnen würden.
    Wir werden auch künftig Menschen aus und in H-U haben, die bezahlbaren Wohnraum suchen und ihn auch brauchen.
    Die privaten Wohnungsbauunternehmen oder Einzelinvestoren haben seit Jahren – mit kleineren Ausnahmen – die Nachfrage nach günstigem Wohnraum nicht gedeckt.
    Der „Markt“ orientiert sich mehr an der Gewinnmaximierung.
    Genossenschaftswohnungen gibt es so gut wie nicht, der Anteil der Sozialwohnungen fällt und tendiert ohne weitere neue Wohnungen bald gegen NULL.
    Wenn wir in der Gemeinde selbst bauen oder Wohnungen über unterstützte Genossenschaften errichten/ vorhalten, können wir besser steuern, wie sich unsere Gemeinde entwickelt und den jetzigen Bewohnern des Ortes auch helfen.
    Das ist auch eine Aufgabe der Politik.
    Wir sind mit der Meinung auch nicht allein.
    Für die Sitzung des UPA am 18.07.2016 schlägt die Verwaltung vor, im Bebauungsplan Nr. 98 „Schule Rhen – Schäferkampsweg und im Bebauungsplan Nr. 108 „Ulzburg-Süd – östlich Hamburger Straße“, je einen Aufstellungsbeschluss zu fassen.
    Ziel ist es für die Flüchtlingsunterbringung Gebäude zu entwickeln ( Kieler Modell ) und gleichzeitig der Knappheit an sozialem Wohnraum entgegenzuwirken. Das „Kieler Modell“ verbindet durch die variable Gebäudekonstruktion den Bau von Flüchtlingswohnungen mit dem langfristigen sozialen Wohnungsbau. Das bedeutet, dass der Neubau in der ersten Nutzungsphase dem gemeinschaftlichen Wohnen für Flüchtlinge und Asylbegehrende dienen würde. Später könnte dieses ohne weiteres in abgeschlossene Wohnungen umgebaut werden.
    Siehe hier
    http://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de/bi/to010.asp?SILFDNR=1972
    Die Fehlbelegungsabgabe wurde in S-H 2003 abgeschafft.

    1. Aber wir wollen doch sicherlich nicht geförderten Wohnraum errichten, der (statt nur für die heutigen Bürger in HU) auch noch neue Bewohner anzieht, die eine Einkommenssituation mitbringen, welche für die Kostenstrukturen der privaten Lebenshaltung in HU nicht ausreicht. Denn dann folgen ja ggf. weitere Transferleistungen aus dem Gemeindesäckel, etwa Hartz4-Aufstockung. Die wir in dem Szenario gewissermaßen anderen Gemeinde abnehmen, aus denen die Leute nach HU zuziehen würden.
      Ansonsten stimme ich mit Ihnen überein. Nur scheinen mir die Gebäude am Beckersbergring doch risikobehaftet, wenn die schon so alt und schlecht gedämmt sind.

      „Die Fehlbelegungsabgabe wurde in S-H 2003 abgeschafft.“ –> Was ist denn dann heutzutage das Korrektiv, wenn ehemals Berechtigte noch in den Sozialwohnungen leben, aber längst wirtschaftlich so gut gestellt sind, dass die Berechtigung heute nicht mehr besteht? Zahlt man dann nach wie vor die uralte Sozialmiete und muss auch nicht ausziehen und die Wohnung für jene frei machen, die sie heute zurecht brauchen?

  11. @ Herr Blau “ Aber wenn man diesen Bericht richtig liest, stellt die WHU erstmal nur einen Antrag, der einem redlichen Ziel folgen soll.“
    So ist es, wer sich für den konkreten Antrag interessiert und wer nicht spekulieren will, kann den WHU Antrag auf der Facebook Seite der WHU komplett nachlesen .
    Kurzfassung:
    „Die Gemeindeverwaltung möge in Verhandlungen mit der Soka-Bau deren Bereitschaft klären, die Liegenschaften im Beckersbergring in Henstedt-Ulzburg an die Gemeinde bzw. an eine zu gründende Genossenschaft oder Gesellschaft zu verkaufen“.
    Es heißt dann u.a. weiter :
    „Weitere Schritte, wie Bestandsuntersuchungen / Renovierungsaufwand, Vermietungs-konzepte, Verwaltungs- und Vermietungsaufwand, ggf. Gründung einer Genossenschaft, Finanzierungskonzept etc., sind nach einer positiven Erklärung der Soka-Bau zu beraten. „

    1. Hallo Herr Göttsch, Hr. Willsch hat ja ausgeführt, dass die Bewohner wegen der vorherrschenden Einkommens- und Vermögensstruktur nicht als Gründer einer solchen Trägerinstanz in Frage kommen. Dann fällt es ja doch auf die Gemeinde zurück.
      Warum werden nicht endlich vorhandene Sozialwohnungen mit hinreichenden Fehlbelegungsabgaben belastet (und damit neue Sozialwohnungen finanziert) oder direkt frei gemacht, wenn die Bewohner gar nicht mehr der Zielgruppe entsprechen? Ersteres wäre natürlich konfliktfreier und vorzuziehen, soweit dabei der Neubau nicht unmöglich wird, weil diese Abgaben evtl. gesetzlich gedeckelt sind.
      Dann könnten bedürftige (!) Bewohner dort wohnen und das Problem wird so gelöst, wie es doch sozialstaatlicher Usus ist, würde ich denken. Die Gemeinde muss das Problem ja eh für alle Bürger lösen, nicht nur für eine bestimmte Siedlung.

  12. Ich habe viele Jahre am Beckersbergring gewohnt und mich räumlich nicht beengt gefühlt. Zumal es einen großen Garten gab. Und meine Miete ging damals an: eine genossenschaftliche Wohnungsbau-Gesellschaft!

    1. Also haben sich einst Genossenschafter (die die Hand auf den Häuser hatten), für eine wie auch immer geartete Übertragung an SoKa oder irgendwas davor bewusst entschieden. Dann muss man die Folgen auch akzeptieren.

  13. Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, als dass der- wie ich meine – zu häufige Hinweis auf Lasten für nachfolgende Generationen ein wenig einseitig ist. Wir hinterlassen nachfolgenden Generation, wie die letzten 50 Jahre zeigen, durchaus überwiegend wohl geplante und bereitete Felder. Da die nachfolgenden Generationen es in moderner Zeit wirtschaftlich immer wesentlich besser hatten, als die vorhergangenen Generationen, kann man durchaus auch erwarten, dass, neben diesem postiven Erbe, unsere Nachfolger durchaus auch dann mit den Problemen ihrer Zei selbst fertig werden müssen. Wir mir es auch mussten. Was allerdings nicht bedeuten darf, dass wir verantwortungslos in die Zukunft planen. Diese meine Meinung muss man mitnichten teilen..

  14. Da Renteneinkommen immer niedriger (Ausnahmen sind möglich) ist als Netto-Gehalt und die Gesellschaft „überaltert“, wie einige Menschen es titulieren, wird preiswerter Wohnraum auch hier ein Thema, aber von der Politik, m.E. besonders von der CDU schon sehr lange, ignoriert.
    Lt. FDP -Herr Holowaty, gehen hier Reihenhäuser wie geschnitten Brot weg. Aber mehr an junge Familien und Paare, die auch einmal alt werden wollen, gerne hier.
    So mancher Bewohner im Beckersberg kommt mit den Wohnkosten mit Rente oder Einkommen so aus (es leben die Jobs mit € 450,00 in der Supermärkten und Logistikbetrieben). Höhere Mieten oder Hypotheken liegen dann nicht mehr im Bereich der Realität der Banken.
    Norderstedt hat mit der Fa. Plambeck (vergleichbar hier mit der Fa. Manke) den Immobilienmarkt gut entwickelt. Daneben gibt es dann die Baugenossenschaft „Adlershorst“, die. a. in Quickborn, Ellerau, Wedel, Pinneberg, Elmshorn u.a. preiswerten Wohnraum anbieten kann, auch in kleineren Wohnungen. Kaltenkirchen hat den „Bauverein“. Hier in Ulzburg gibt es die Fa. Thor, Hamburg, die preiswerten Wohnraum im begrenztem Umfang im Bereich Nordereck, Norderstraße anbietet.
    Vielleicht erklärt mit mal ein Politiker, warum hier in Ulzburg keine Baugenossenschaft mit Neubauten oder Aktivitäten zu sehen ist ! Die Fa. Soka-Bau zählt ja nach den Sichtungen in Schenefeld nicht dazu. Muß hier eigentlich immer nur nachverdichtet werden mit Mieten ab € 10,00 oder € 12,00 ? Denkt niemand daran, daß das Rentenniveau sinkt, steuerpflichtig wird, die Rentner mehr werden und sich keine hohen Mieten oder Finanzierungen leisten können ?
    Es wird Zeit, daß die jetzigen „Jungen“, sofern an den Schalthebeln der Macht, umdenken und weiterdenken, im Zweifelsfall auch einmal an ihr eigenen Rentenalter, wenn sie den Unterhalt für ein großes Haus / Wohnung weder brauchen noch bezahlen können. Sie sind dann auf der Suche, wenn die Kinder außer Haus sind, nach preiswertem, kleineren Wohnraum. Wo wird das denn hier in den nächsten 2 Jahren entstehen ?
    Auf die Antwort der SPD (Verfechter der vollen Pinnau-Bebauung) warte ich sehr gerne – wo bleibt die androhte Schadensersatzforderung der Fa. Manke ? Gebaut wird hier z.Zt. nicht.
    Auf die Erklärung des Buchstaben „S“ hier wäre ich doch sehr gespannt.

  15. Reihenhäuser mit begrenzter Wohnfläche waren schon immer preisgünstig zu haben und sind auch heute nicht teuer im Anschaffungspreis wie im Mietpreis. Das ist „bezahlbarer“ Wohnraum.
    Wenn die Gemeinde Schulden machen will, dann meist für den „Konsum“. Oder anders: meist ist das Geld dann weg. Schulden aufnehmen zum Erwerb von Immobilien haben einen adäquaten Gegenwert und wenn gut eingesetzt, verdient man damit Geld anstatt es zu verpulvern.

  16. Mit Stand von Ende 2015 hatte die Gemeinde rd. €25Mio Schulden. Gemäß Finanzplanung wird künftig von über €30Mio ausgegangen. Wovon soll die Gemeinde eigentlich kaufen oder Bürgschaften übernehmen? Noch mehr Schulden machen zu Lasten der jungen und künftigenGenerationen? Wir haben doch in D die Verpflichtung künftig keine neuen Schulden mehr aufzunehmen! Weitere finanzielle Unwägbarkeiten in D und SH werden auch die Kommunen zu tragen haben: Der Bund will die Länder und Kommunen nicht von den Flüchtlingskosten entlasten, die Pleite-HSH-Bank wird das Land 2018 ca. €4-5Milliarden kosten, D wird im Wesentlichen die Nettozahlung GB in die EU durch den Brexit in Höhe von rd.€5Milliarden übernehmen müssen und weitere noch gar nicht zu ermittelnde Lasten. Diese finanziellen Lasten werden auch auf die Kommunen durchschlagen.
    Die Reihenhäuser genügen mit 80-85m² Wohnfläche und entsprechend kleinen Zimmern nicht mehr den heutigen Wohnansprüchen für Familien und aufgrund der nicht gegebenen Barrierefreiheit auch nicht die für die ältere Generation. Eine ökologisch erforderliche energetische Sanierung ist wirtschaftlich nicht darstellbar. Welche Bevölkerungsgruppe, die bei einem Genossenschaftsmodell das „nötige Kleingeld mitbringen kann“ soll sich hier einbringen? Oder soll die Gemeinde auch noch diese Anteile übernehmen?
    Wenn ich mich richtig erinnere, hatte die SOKA-Bau vor einigen Jahren den Mietern einen Kauf der Reihenhäuser vorgeschlagen, allerdings ohne wesentliche Resonanz.

    1. Sehr geehrter Herr Borchert,
      zu Ihren Ausführungen:

      Punkt 1:
      Im Falle eines Kaufs der Häuser im Beckersbergring stehen den Kosten für Erwerb und möglichen Sanierungen auch EINNAHMEN durch Miete gegenüber. Es handelt sich also um Erträge, die an die Gemeinde dauerhaft fließen würden.

      Punkt 2:
      Die Unterbringung von Flüchtlingen wäre im Beckersbergring für die Gemeinde dann zukünftig sehr günstig, bzw. mietfrei.

      Punkt 3:
      Entgegen Ihrer Aussage, dass die die Wohnraumgrösse der Häuser nicht den heutigen Wohnansprüchen entspricht, steht eine Vollbelegung des Beckersbergringes. Soweit Leerstände vorhanden sind (ca. 3 Häuser von insgesamt ca. 140), sind diese für Einquartierungen durch die Gemeinde (i.d.R. Flüchtlinge) vorgesehen. Gleichauf erfreuen sich dortige Reihenhäuser, die sich in Eigentümerhand befinden, bei Verkauf großer Beliebtheit.
      Auch bildet eine geringe Wohnraumgrösse die Basis für sog. „bezahlbaren Wohnraum“. Bei einem ortsüblichen Quadratmeterpreis von EUR 10,– lägen wir bei Reihenhäusern mit einer Größe von 110 qm im Neubauzustand bei rund EUR 1.100,– Nettokaltmiete. Das ist für viele Menschen, besonders für Familien mit Kindern, nicht bezahlbar. Also versucht man auf kleinere Wohnraumgrössen auszuweichen, soweit vorhanden.

      Punkt 4:
      Barrierefreiheit ist erst dann notwendig, wenn man darauf angewiesen ist. Hier wohnen sehr viele ältere Menschen, teilweise über 90 Jahre alt, die es aber nicht sind.

      Punkt 5:
      Von einer notwendigen Sanierung sind nicht alle Reihenhäuser betroffen, da bereits viele saniert wurden. Auch ist ein Sanierungsumfang abhängig vom Zustand und Pflege durch die Bewohner eines jew. Objektes. So wäre ein maximal anzunehmender Sanierungsbedarf eines Reihenhauses mit einer Größenordnung von EUR 70.000,– (wie von der SOKA beziffert) eher ausgeschlossen. Es würden also Teilsanierungen in den betroffenen Reihenhäusern ausreichen. Letztendlich ist aber der Sanierungsumfang auch abhängig von den Ansprüchen, die an das Objekt gestellt werden. Und der Anspruch ist schlicht den Wohnraum „bezahlbar“ zu gestalten.

      Punkt 6:
      Die mäßige Resonanz auf die Anfrage der SOKA bei ihren Mietern, ob diese kaufwillig wären, beruht darauf, dass im Beckersbergring Menschen wohnen, die aufgrund ihres Alters und/oder Einkommens- und Vermögensstruktur entsprechende Hypothekendarlehen schlichtweg nicht gewährt bekommen.
      Es ist mir aber geläufig, dass das Interesse seinerzeit von sog. Investoren am Erwerb von Reihenhäusern und sogar ganzen Blöcken im Beckersbergring recht hoch war.
      Ich bin mir sicher, die SOKA wäre die Reihenhäuser schnell losgeworden, hätte sie es wirklich gewollt.

      1. Punkt 6 bestätigt ja, das ein Genossenschaftsmodell an der Finanzkraft der Bewohner scheitern würde. Es würde für die Gemeinde also nur Sinn machen, wenn es zu äquivalenten Gesamtkosten über den Zeitraum machbar wäre, über voraussichtlich Flüchtlinge unterzubringen sind. Und bei Einrechnung des Abbruchs der Siedlung. Dann hätte man die Unterbringungsfrage kostenneutral gelöst, würde die Siedlung abreißen und hätte das zentrumsnahe Areal stadtplanerisch im Zugriff und könnte dort bezahlbaren Geschoßwohnungsbau betreiben. Aber angeblich gibt’s doch genug davon in HU, jedoch fehlbelegt. Somit wäre es doch ausreichend, durch Fehlbelegungsabgaben hier eine Korrektur einzuleiten, statt in die Immobilienwirtschaft einzusteigen. Denn eine Gemeinde ist doch sozialpolitisch nur für die Bedürftigen zuständig, die schon in ihr leben. Einen Zuzug durch ein attraktives Wohnungsangebot sollten wir nicht auslösen, das bringt neue Lasten mit sich. Aber die leere Gemeindekasse sollte alle Fragen, ob man das Areal wirklich ankaufen will, beantworten.

        1. Hallo Herr Schneider,
          ein Genossenschaftsmodell schreibt nicht die ausschliessliche Beteiligung unmittelbar betroffener (im Falle Beckersbergring die Anwohner) vor. Ausserdem ist es nur eines mehrerer möglicher Modelle für den vorliegenden Fall.

          1. Für Investoren dürfte eine Genossenschaftsbeteiligung am sozialen Wohnungsbestand (also konzeptionell geringe Rückflüsse, geringe Investitionssumme und schlechte Übertragbarkeit an Dritte bei De-Investment) kaum attraktiv sein. Typischerweise werden Leute Wohnungsbau-Genossenschaftsmitglieder, die auch ein Interesse haben, eine Wohnung zugeteilt zu bekommen (oder früher mal dort gewohnt haben, was hier ja nicht in Rede steht, bei Neugründung). Und die Bewohner wollten ja ggf., aber können lt. Ihrer Deutung nicht.
            ——————-
            Das Problem, sich HU nicht leisten zu können, grassiert ja überall, wo hohe Nachfrage herrscht. Wer in HH nicht genug Geld hat, weicht nach HU aus (ich z.B. damals). Und wer hier nicht klarkommt, wird sich wohl irgendwann in KaKi wiederfinden, oder gar in Bad Bramstedt oder NMS. Nicht wünschenswert, wenn die Erwerbsquelle damit weiter entfernt ist. Aber bis zu 2 Std. Fahrtzeit pro Weg (also 2x/Tag) galten mal als sozialrechtlich zumutbar. Insofern wird die Gemeinde kaum dafür mit Steuergeldern eintreten können, die Einkommensstrukturen schöner aussehen zu lassen, als sie sind.
            ——————
            Besser wäre es doch, gut bezahlte Jobs in den Ort zu holen, damit sich die Betroffenen selbst ein HU-konformes Einkommen verdienen können. VW schwenkt doch gerade in Richtung „Elektroauto – jetzt aber Volldampf“. Zeigen wir ihnen doch auf, dass sie hier ein neues Werk dafür aufbauen könnten, wo erneuerbarer Strom reichlich vorhanden ist. Fehlendes Knowhow beim Kfz-Bau ist bei Elektroantrieb weniger relevant. Und wir haben den Bahnanschluss. Und den hohen Freizeitwert, was auch Hochqualifizierte herlocken könnte. Und bitte seitens der Wirtschaftsförderung zeitnah anrufen,
            nicht erst nach 6 Monaten. Sonst landet alles innovative wieder in Süddeutschland.

            1. Hallo Herr Schneider,
              bei den Reihenhäusern im Beckersbergring handelt es sich keineswegs wie von Ihnen beschreiben um „sozialen Wohnungsbestand“.
              Hier geht es um den Erhalt von Wohneinheiten, die besonders aufgrund ihrer Grösse mietmässig für den Durchschnittsverdiener als „bezahlbar“ einzustufen sind.

              1. Ach so. Dann haben Steuergelder dabei ja definitiv nichts zu suchen. Durchschnittsverdiener sind nicht bedürftig, sonst wär das Einkommen ja unterdurchschnittlich.

              2. Herr Schneider,
                zwischen gefördertem und privatwirtschaftlichem Wohnungsbau klafft bei der Mietpreiserhebung eine immer grösser werdende Lücke. Diese Lücke wird gern als „bezahlbarer Wohnraum“ beschrieben. Der Trend im urbanen Raum ist, diesen bezahlbaren Wohnraum zu Gunsten hochpreisigen Wohnraums auszudünnen. So ist es auch im Beckersbergring durch die SOKA-Bau AG angedacht.
                Betroffen von dieser Ausdünnung sind Einkommensklassen, die sich im Bereich des Bundesdurchschnittseinkommens und darunter bewegen, dennoch aber über der engen Grenze des Wohnraumförderungsgesetzes liegen.
                Da nun in Henstedt-Ulzburg kein vergleichbarer Wohnraum angeboten wird, besteht mit einem Erhalt der Reihenhäuser im Beckersbergring die einmalige Chance für einen Ansatz in der Lückenschliessung zwischen gefördertem und hochpreisigem Wohnungsbau.

              3. Was genau liegt denn „zwischen gefördertem und privatwirtschaftlichem Wohnungsbau „? Ich dachte bislang, es gibt nur geförderten und ungeförderten (also privatwirtschaftlich finanzierten) Wohnungsbau. Der geförderte richtet sich dann an Bürger, die einen anerkannten Wohnraumbedarf haben, dessen Deckung sie nicht aus eigenem Einkommen bewerkstelligen können. Dann erhalten diese Personenkreise einen Berechtigungsschein (direkt nach dem Studium hatte ich in HH mal einen §6-Schein) und dürfen in dem geförderten Raum wohnen, bis die Einkommenssituation sich gebessert hat. Dann griff früher eine Fehlbelegungsabgabe, welche den monetären „Wink mit dem Zaunpfahl“ darstellen sollte, sich jetzt mal was frei finanziertes zu suchen und die Sozialwohnung für aktuell Bedürftige frei zu machen. Was in HU wohl nicht klappt, wie immer mal zu lesen ist…
                Wenn Beckersbergring-Bewohner also bedürftig sind (aus dem Verhältnis anerkannten Wohnraumbedarfs/Einkommen), wäre doch im Rathaus so ein Berechtigungsschein zu beantragen. Und die Gemeinde müsste dafür sorgen, dass vorhandener Wohnraum auch für IST-Bürger in HU mit so einem Schein verfügbar sind oder teureren Wohnraum bezuschussen und dies mit Fehlbelegungsabgaben gegen zu finanzieren, würde ich erwarten.
                ————
                Ist man jedoch kein Kandidat für so einen Berechtigungsschein und hat auch nicht bei dem Kaufangebot seinerzeit zugegriffen, so wird man dem Ansinnen der Fa. Soka wohl leider weichen müssen. Der „Trend im urbanen Raum“ zu Wohnraumverteuerung ist nahezu bundesweit in allen Ballungsräumen anzutreffen, und HU zählt zum Ballungsraum HH. Die Leute aus HH-Schanze sind dem zum Opfer gefallen und mussten in andere Gegenden ausweichen (z.B. nach Niendorf, wenn dann auch Kinder kommen). Wir konnten in Niendorf schon 2010 nicht vernünftiges bezahlen und sind dann nach HU ausgewichen. Und das wird sich immer weiter auswärts auswirken. So funktionieren Angebot und Nachfrage, nicht immer schön, aber kaum zu ändern.
                ————-
                Ich möchte mein Einkommen nun lieber in die Tilgung meines Hauses in HU stecken, statt in Steuererhöhungen, die kommen könnten, wenn die Gemeinde nun den Beckersbergring sponsort. Und ich darf täglich 2,5 Stunden pendeln, um das zu verdienen. Und wenn ich mir meine Bleibe mal nicht mehr leisten könnte, müsste ich wohl auch Korrekturen vornehmen (Hochhaus statt Haus mit Garten und/oder weiter auswärts wohnen und dann eben 3 Std. pendeln). Ich vermute, die Gemeinde wird dann nicht mein Haus kaufen und mir zu einem vergünstigten Preis rückvermieten. Warum auch, ist nicht ihre Aufgabe (nicht die Aufgabe der Steuerzahler, dies in dem Umfang zu finanzieren!). Wenn es nicht genug Sozialwohnungen für die bedürftigen Bürger gibt, die bereits in HU wohnen, dann müssten man über Geschoßwohnungsbau nachdenken. Und das ginge sicherlich günstiger auf einem ganz freien Baugrund, z.B. am Bhf. U-Süd auf der Westseite. Denn ein Auto kann man sich nicht leisten, wenn man sich für eine Sozialwohnung qualifiziert hat.

      2. Herr Willsch: Herr Borchert hat doch recht, wenn er auf die finanzielle Situation hinweist. Der Kauf der Hauser ist mit Sicherheit eine große Herausforderung für unsere Gemeinde, egal, welches Modell damit betrieben würde. Da sind Fragen nach Ausnutzung des Kreditrahmens etc. berechtigt, weil auch eine Gemeinde HU nicht unendlich Schulden machen kann. Was bleibt danach noch für andere Vorhaben übrig? Zudem ist mit den vorhandenen Häusern ein Risiko verbunden, dass scheinbar noch gar nicht richtig bewertet ist (tatsächliche Aufwände für Modernisierung, Instandhaltung, Unterhalt etc.). Die Lage ist fantastisch, der Grundstückspreis steigt in den kommenden Jahren mit Sicherheit, aber der tatsächliche Marktwert der Hauser ist zumindest fragwürdig. Wie schwerwiegend Fehleinschätzungen von Reparaturen sein können, sehen wir ja schon beim reellen Sanierungsbedarf für die Tiefgarage des Rathauses. Das alles scheint mir persönlich in Anbetracht der Herausforderungen, die unsere Gemeinde hat, ein „zu großer Schluck aus der Pulle“. Es gibt auch andere Möglichkeiten, über den Einfluss der öffentlichen Hand für einen Anteil bezahlbaren Wohnraums zu sorgen. Aber wenn man diesen Bericht richtig liest, stellt die WHU erstmal nur einen Antrag, der einem redlichen Ziel folgen soll.

      3. Hallo Herr Willsch, für Ihre Argumente habe ich Verständnis, aber folgen kann ich Ihnen nicht. Die von Ihnen angesprochenen Einzelbeispiele sind sicher richtig und zutreffend, haben aber wenig Aussagekraft hinsichtlich einer umfassenden Beurteilung der gesamten Problematik. Zu Pkt. 6 hat schon Herr Schneider einen Kommentar abgegeben, den ich teile.
        Sie sprechen von 140 Reihenhäusern. Bei einer im unteren Preisbereich angesetzten Kaufsumme von €120.000 je Haus wären das insgesamt €16.800.000. zzgl. 6% Grunderwerbssteuer , Notar- und Grundbuchamtskosten und evtl. Vermessungskosten. Eine Belastung für den gemeindlichen Haushalt, die nicht realistisch ist. Die Gemeinde hat im Rahmen der allgemeinen Daseinsvorsorge prioritär Kitas, Schulen, Kultur- und Sozialeinrichtungen und die Infrastruktur für Verkehr und Entwässerung vorzuhalten und das gelingt ihr zur Zeit mehr schlecht als recht.
        Bei Gründung einer gemeindlichen Wohnungsbaugesellschaft müsste entsprechendes Personal (Geschäftsführer etc) eingestellt, das Eigenkapital und die Bürgschaften von der Gemeinde bereitgestellt werden. Für nur 140WE werden die Verwaltungskosten für das Personal zu hoch sein. Aber warum das „Rad neu erfinden“? Die Gemeinde sollte sich von Fachleuten vom Wohnungsunternehmen Adlershorst (ca 5.000WE, viele Sozialwohnungen) über eine grundsätzliche Machbarkeit hinsichtlich der Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft in welcher Rechtsform auch immer Rat einholen. Zusätzlich kann man sich auch vom Verbandsvorsteher Norddeutscher Wohnungsbauunternehmen, Herrn Breitner, der früher Bürgermeister von Rendsburg und Innenminister von S.-H: war, beraten lassen. Herr Breitner wird sicher insbesondere so ein Vorhaben aus kommunaler Hinsicht umfassend beurteilen können. Er hat gerade für den Verband mit dem HH-Senat ein Bündnis für Wohnungsbau auf den Weg gebracht.
        Zu ihrem Pkt. 2:“Die Unterbringung von Flüchtlingen wäre im Beckersbergring für die Gemeinde dann zukünftig sehr günstig, bzw. mietfrei.“ Das haben Sie wohl etwas unglücklich formuliert; denn wenn die Gemeinde oder eine Gesellschaft der Gemeinde Eigentümerin wird, zahlt sie natürlich keinen Miete, aber sie hat die gesamten Kosten, die in einer Miete enthalten sind: Kapitaldienst mit Abschreibung, Grunderwerbssteuer, Grundsteuer, Straßenum- und ausbeiträge, bauliche Unterhaltung, Sanierung, Unterhaltung Gemeinschaftsanlagen, Kosten externer Sachverständiger wie Wrtschaftsprüfer etc., Verwaltungskosten und Betriebskosten, falls die nicht direkt vom Mieter (entfällt auch bei Flüchtlingen) entrichtet werden.

          1. Hallo Herr Schneider, vielen Dank für den Link, aber so tief möchte ich nun doch nicht in die Materie der Kostenmiete einsteigen.
            Hinsichtlich der Sozialwohnungsfehlabgabe habe ich mich schon öfters geäußert: Als Student und „Jungverdiener“ hatte ich mit Frau und 2 kleinen Kindern mit Berechtigungsschein (§5 damals) und Wohngeldanspruch Sozialwohnungen in Uelzen (pendeln nach HH!) und HH-Langenhorn. Wir konnten uns weder ein Auto noch Urlaubsreisen leisten. Aber viele andere Mieter schon. Da verlor ich so langsam den Glauben an den Sinn eines ausufernden Sozialstaates, der denen gibt, die es nicht nötig haben zu Lasten aller Steuerzahler. Wenn man dann aus dem Stadium eines Geringverdieners herauswächst und Eigentum erwirbt, selber viel in Eigenhilfe errichtet und die „ganze Latte“ von Kosten und Verantwortung allein zu tragen hat und wegen der Kosten auf Konsum verzichtet, erweitert sich der kritische Blick auf die Sozialwohnungsfehlbelegung nochmals.
            Nebenbei, aus der Wohnungsmarktanalyse der Gemeinde ist nicht herauslesbar, dass ein wesentlicher Mangel an Sozialwohnungen in HU besteht. Ich denke, in dem Ruf und Verlangen nach der verstärkten Errichtung von Sozialwohnungen steckt auch einiges an Populismus

            1. War auch eher an diejenigen gerichtet, die noch genauer verstehen möchten, warum es nicht mietfreie Nutzung ist, wenn man Eigentümer ist. Unser Werdegang ist ganz ähnlich wie Ihrer. Kann ich 1:1 so unterschreiben. Liegt bei Bewohner n im Beckersbergring ein Fördergrund vor: Antrag im Rathaus und man wird sehen. Ansonsten wäre es höchst unsozial, Nichtbedürftigen das Reihenhaus mit Garten zu sponsern, auf Kosten derer, die es wirklich brauchen und derer, die es in letzter Konsequenz WIRKLICH bezahlen müssten.

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