Die Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU) wird auch während der kommenden fünf Jahre in der neuen Gemeindevertretung keinen „Schmusekurs“ steuern. Das versicherten Fraktionschefin Karin Honerlah und Verena Grützbach, stellvertretende Vorsitzende, bei der Vorstellung des Wahlprogramms. Darin heißt es: „Wir reden Klartext und fragen nach. Das macht uns manchmal unbequem. Mit unserem Mandat stehen wir zu unseren Wahlaussagen. Wir lassen uns nicht verbiegen.“
Nach wie vor will die WHU Garant für mehr Bürgerinformation und transparentes Verwaltungshandeln sein. Wegen ihrer bohrenden Fragen – beispielsweise zur Vergabepraxis der Gemeinde – war die Wählergemeinschaft in der ablaufenden Wahlperiode mehrfach vor allem von CDU und SPD sowie von der stellvertretenden Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf (CDU) kritisiert worden. Aber die WHU lässt sich dadurch nicht beirren und verspricht für die weitere Zukunft: „Wir arbeiten weiter daran, dass sich die Verwaltung als Dienstleister für Bürger und Kommunalpolitiker versteht.“
Im Gegensatz zu den großen Parteien, die sich für eine weitere Ausdehnung von Henstedt-Ulzburg aussprechen, tritt die WHU auf die Wachstumsbremse: „Wir lehnen immer neue Baugebiete auf der grünen Wiese ab, die mehr Verkehr und Folgekosten für uns alle bedeuten. Wir unterstützen eine maßvolle Innenentwicklung von Henstedt-Ulzburg mit Rücksicht auf Ortsbild, Nachbarschaft und Natur.“ Dafür verspricht die Wählergemeinschaft: „Wir finden andere Lösungen, um der demografischen Entwicklung zu begegnen. Die allgegenwärtige Suche nach jungen Familien, die es in ausreichender Zahl nicht gibt, ist kein Allheilmittel.“
Auch einer Gewerbeansiedlung mit noch mehr Logistikzentren, die viel Fläche benötigen, aber für die Gemeinde kaum etwas bringen, steht die WHU kritisch gegenüber: „Wir wollen, dass bei der Gewerbeansiedlung mehr qualifizierte Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze geschaffen werden und entsprechende Gewerbesteuereinnahmen fließen. Daher fordern wir Qualitätskriterien.“
In Sachen Verkehr unterscheidet sich das WHU-Wahlprogramm deutlich von dem der Christ- und Sozialdemokraten: „Wir kümmern uns um die konkrete Lösung unserer Verkehrsprobleme, ohne unbezahlbare Wahlversprechen – wie zum Beispiel eine Umgehungsstraße – zu machen.“ Gedacht ist dabei unter anderem an die Umwidmung innerörtlicher Verbindungen.Und: „Wir treten ein für ein bürgernahes öffentliches Verkehrssystem (örtlicher Ringbus) mit einer besseren Anbindung an Hamburg.“
Bei der vorigen Kommunalwahl 2008 war die WHU stärkste Fraktion geworden, hatte aber durch die Abspaltung der BFB fünf Sitze in der Gemeindevertretung verloren. Dennoch verzeichnet sie nach eigenen Angaben derzeit einen Mitgliederzuwachs wie nie zuvor, so dass es nicht schwer gefallen sei, eine gute Mannschaft an Kandidaten zusammenzustellen. Auf Platz eins der Liste steht wieder Fraktionsvorsitzende Karin Honerlah, gefolgt von Wilhelm Dahmen, der erneut für das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters vorgesehen ist. Mit Uwe Köhlmann-Thater und Verena Grützbach auf den Plätzen drei und vier treten zwei weitere „alte Hasen“ an.
Neu im Geschäft sind Kurt Göttsch und Thorsten Möhrcken. Vor allem Göttsch dürfte den Lesern der Henstedt-Ulzburger Nachrichten als Autor zahlreicher Leserbriefe ein Begriff sein. Er erläuterte zu seiner Kandidatur: „Schon im letzten Kommunalwahlkampf habe ich mit Karin Honerlah über unser Ortsbild diskutiert, das für mich völlig unstrukturiert ist, und bin dann in der WHU aktiv geworden, weil ich von der Kompetenz der Fraktion überzeugt bin, dies künftig anzugehen.“
Jörg Schlömann
9. April 2013
@Herr Dose,
was würden Sie in IHR Wahlporgramm für H-U schreiben ?
Ich freue mich auf Ihre Vorschläge ohne Blablas.
Hallo Herr Göttsch,
Z.B. in der Bürgermeisterfrage schon lange gehandelt und nicht wir hätten wenn dieses oder jenes nicht gewesen. es könnte ja sein, bei der Einstellung wurde nicht ganz die Wahrheit gesagt aber wir haben Angst vor Schadensersatzansprüchen.
Hätte in H-U. schon lange bebaung mit Reihenhäusern in diesem Umfang zugelassen.
Nur zwei Beispiele.
Aber ich stehe nicht zur Wahl, deshalb möchte ich schon etwas mehr von den Parteien hören.
Ich wünsche Ihnen jetzt viel spass beim Ball spielen.
Wieder nur Blablabla der Parteien.
Wie das Meer im Wechsel der Gezeiten, nur auf die Gezeiten kann ich mich verlassen.
Es scheint für manche Deutsche schwer vorstellbar, ein Problem zu lösen ohne zunächst die Schuldfrage zu klären. 😉
Ich persönlich freue mich auf die WHU, die zwar meines Erachtens zu persönlich, abgrenzend und teils auch arrogant agiert, die aber schon vor den Piraten lokal die Forderung nach Transparenz stellte.
Diese Aussage ist sicherlich eine Frage der Wahrnehmung – aber das Abstimmverhalten beim Thema „Abgeordnetenwatch“ und die ablehnende Haltung der CDU -> http://www.cdu-henstedt-ulzburg.de/pages/topics/kommentar-zur-ablehnung-abgeordnetenwatch.de.php sind deutlich.
Einzig die FDP und (Teile?! der) WHU scheinen verstanden zu haben, worum es bei Transparenz wirklich geht.
Wer Mitmachen und Beteiligung schreit, aber Informationen versteckt und den Dialog scheut, der darf sich gerne weiter wünschen… zum Beispiel eine „..Ertüchtigung des Verkehrsflusses auf der Hamburger Strasse zu Spitzen-
zeiten..“ (Quelle: Wahlprogramm2013-BfB).
Ich habe selten so gelacht. Danke.
ich vermute dort auch eher eine Schuld.
Mit der Äußerung: „ich sage nichts“
will man nur dem vobeugen mehr zu zugeben als man nachher beweisen kann.
Ich wundere mich immer wieder über die Verwendung des Begriffes
“ Unschuldsvermutung. “
Dieser Umstand gilt nur bei einem Strafprozess für das Gericht. bis zur Feststellung der tatsächlichen Schuld
Von keiner anderen Instanz oder keinem Menschen ist eine Unschuldsvermutung zu fordern. Auch das fortlaufende falsche Verwenden des Begriffes, macht dieses nicht richtiger.
Jeder Mensch darf sich also – auch bei Herrn Thormählen – aufgrund des ihm bekannten Sachverhaltes ein eigenes Urteil bilden und dieses angemessen kommunizieren. Grenzen dieser Kommunikation setzen nur STGB und BGB.
Mitnichten die Einhaltung einer Forderung nach Unschuldsvermutung.,
Herr Winkelmann, Sie sagen ganz richtig „Jeder Mensch“ und damit sind nach meiner Interpretation Privatleute gemeint. Offizielle Stellen haben an dieser Stelle eine ganz andere Meßlatte anzulegen, bevor sie handeln, denn sonst kann es ganz schnell zu Schadensersatzforderungen kommen, und die möchte ich als Steuerzahlerin wirklich nicht auch noch tragen müssen. Daher müssen wir weiter abwarten, bis sich Schuld oder Unschuld durch erweisen. Den Beweis kann nur die Justiz führen. Ich pflichte allerdings allen bei, die Ungedlud in dieser Angelegenheit signalisieren.
Hallo, die Frage wann der Fall Thormählen gelost sein wird, ist in 1 bis 2 Wochen, dann soll die Veröffentlichung der Staatsanwaltschaft erfolgen.
http://www.quickborner-tageblatt.de/nachrichten/lokales/quickborn/artikeldetails/article/380/fall-thormaehlen-ergebnis-noch-im-april.html?no_cache=1
Gruß Wessel
Doch, Herr Dose, die FDP hat sich mehrfach sehr klar geäußert: falls Anklage gegen Herrn Thormählen erhoben werden sollte, oder zB ein Strafbefehl ergehen sollte, wird die FDP umgehend die Abwahl der Bürgermeisters beantragen.
Dies ist jedoch – Unschuldsvermutung und die bisherige Nichtöffentlichkeit der Ermittlungslage – erst möglich, sobald sich die Staatsanwaltschaft äußert. Und das ist etwas, auf das wir alle schon lange warten.
Keine der sich zur Wahl stellenden Parteien äußert sich zum beurlaubten Bürgermeister. Bleibt er im Amt ? Keine Partei stellt sich dem Thema. Zur Zeit ein unmöglicher Zustand für Henstedt-Ulzburg. Ich habe persönlich nichts gegen den Herrn Thörmälen, aber es wird allmählich Zeit für Henstedt-Ulzburg.