Die örtlichen Christdemokraten haben offenbar ein Problem, mit der Zeit zu gehen: In ihrer jüngsten Ausgabe der Partei-Postille CDU-aktuell kündigen die Kandidaten für die nächste Gemeindevertretung, verpackt in dicke Winterkleidung, den Wahltermin für den 28. Mai an. Per Mail wies jetzt Pressesprecher Frank Bueschler die Zeitungen darauf hin, dass man sich beim Datum geirrt habe; die Kommunalwahl finde natürlich am Sonntag, 26. Mai, statt.
FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus-Peter Eberhard erwischte die CDU bei einem anderen Fehler im Umgang mit der Zeit: Die Christdemokraten hatten einen Tag vor dem vereinbarten Termin mit dem Anbringen von Wahlplakaten begonnen. Prompt informierte der Liberale davon das Ordnungsamt und wies auf die finanziellen Konsequenzen für die voreilige CDU bei Zuwiderhandlung hin.
Langsamkeit dagegen warf WHU-Gemeindevertreter Uwe Köhlmann-Thater den Konservativen in der jüngsten Sitzung des Feuerwehrausschusses vor, als sie weiteren Beratungsbedarf in der Fraktion anmeldeten – zum fristgerecht verschickten Feuerwehrbedarfsplan. Die umfängliche „Wunschliste“ der Blauröcke könne in dieser Sitzung noch nicht detailliert diskutiert werden. „Was haben Sie bisher gemacht?“ wollte Ausschussvorsitzender Köhlmann-Thater daraufhin von den Christdemokraten wissen. Deren Vertreter Jens Müller reagierte ausgesprochen angefressen: „Das ist frech!“
Da auch SPD und BFB den Plan nicht eingehend erörtern wollten, müssen sich jetzt die neuen Kommunalpolitiker damit beschäftigen und die Feuerwehrleute auf die Erfüllung ihrer Wünsche weiter warten. Dabei war die Frage des WHU-Mannes so unberechtigt nicht: Bereits seit August 2011 schlummert bei der Verwaltung ein Papier, in dem die Feuerwehr beklagt, dass sie die vorgeschriebenen Hilfsfristen nicht mehr einhalten kann. Seit August vergangenen Jahres weiß auch die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf (CDU) davon. Passiert aber ist seitdem wenig bis nichts.
Lediglich die WHU reagierte und machte sich sachkundig. Sie nahm sich die Einsatzpläne der Rettungsleitstelle in Norderstedt vor und ermittelte: Bei 78 Einsätzen benötigte die Henstedt-Ulzburger Wehr in 33 Fällen mehr als zehn Minuten, um an den Einsatzort zu gelangen. Und so fragt sich WHU-Mitglied Verena Grützbach: „Warum werden nicht die Mitarbeiter des Baubetriebshofes und alle Schulhausmeister ausgebildet, um der Feuerwehr zu schnelleren Reaktionszeiten zu verhelfen?“
Dabei bescheinigte die Wählergemeinschaft der Feuerwehr ausdrücklich, einen „guten Job“ zu machen. Sie habe bereits durch diverse organisatorische Anpassungen die Reaktionszeiten verbessert und einen weiteren Maßnahmenkatalog zur Prüfung vorgelegt. Das Problem liegt nach Ansicht der WHU bei den anderen Fraktionen und der Verwaltung, die ihre Hausaufgaben nicht erledigt und das Thema verschleppt hätten.
Die Wählergemeinschaft stellte dann den Antrag, ein Rendevouz-System – ähnlich dem von Rettungs- und Notarztwagen – durch Feuerwehr und Verwaltung prüfen zu lassen, um Fahrzeiten einzusparen. Gemeindewehrführer Konrad hielt die Anregung für den Augenblick zwar für ungeeignet, wollte sie aber für die Zukunft „auf dem Schirm“ behalten. Die übrigen Ausschussmitglieder sahen überhaupt keine Notwendigkeit, sich mit dem Vorschlag der WHU und damit seiner Prüfung überhaupt zu beschäftigen. Da half auch der Hinweis der Wählergemeinschaft nicht, dass die Gemeinde im Falle einer Nichteinhaltung der Hilfsfristen durch die Feuerwehr auf Schadensersatz verklagt werden könnte…- Safety first?
Jörg Schlömann
9. Mai 2013
@Herrn Kirmse: Emailadressen finden sich immer im Impressum und danke für die positive Kritik, auch gern öffentlich.
@Herrn Willsch: Dankeschön! (Hat Herr Holowaty gestaltet)
Im Impressum habe ich ausschließlich eine Adresse von Herrn Eberhardt gesehen, aber den wollte ich ja nicht anschreiben. 😉
Ich glaube es ist das gut strukturierte Menü mit Untermenüs, was ich bei CDU und BfB so angenehm finde, sehr gut sortiert. Auch die FDP-Seite hat ein Menü, das Wesentliche muß man sich aber querbeet auf der Startseite raussuchen, ich empfinde das als unübersichtlich.
Hallo Herr Kirmse,
was sagen Sie zu der FDP-Seite? http://www.fdp-hu.de
Verbesserungsvorschläge werden gern angenommen. 🙂
Gruß
S. Schmude
Hätte ich auf der Seite z.B. eine eMail-Adresse von Ihnen entdeckt, hätte ich Ihnen lieber direkt geschrieben, anstatt öffentlich. Nein, auch mit der Seite kann ich nicht viel anfangen. Es fällt einfach schwer, etwas zu finden und ich kann nicht mal genau sagen, woran das liegt (am „Windows 8 Design“ liegt es vermutlich nicht, wobei mir das als Linuxer so gar nicht zusagt). Ich drücke es mal andersrum aus: die Seiten von BfB und CDU, da finde ich mich gut zurecht (und die Aussage hat jetzt wirklich nichts damit zu tun, wer mir gefällt sondern ich beziehe das rein auf den Internetauftritt!).
Hallo Frau Schmude,
ich wüsste adhoc keine Homepage, die anwenderfreundlicher gestaltet ist. Sehr übersichtlich und alles sofort zu finden. Selbst ein „DAU“ braucht wirklich nur Lesen können. Daumen hoch.
Herzliche Grüsse,
G. Willsch
was kann die HU-Nachrichten für die Unfähigkeit der etablierten Parteien?
Was haben sie gut gemacht, das es berichtenswert wäre?
Zur Zeit macht leider nur die WHU am aufklären von Mißständen auf sich aufmerksam.
Ich bin weder WHU Wähler noch Mitglied.
Nur ein Bürger, der sich alles genau anschaut.
Und was ist mit dem Thema, auf das Herr Möhler bei dem AKN Thema hingewiesen hat? Mal ganz abgesehen von einer Wertung des Themas, wird hier immer sofort berichtet, wenn die WHU irgendwo Geld sparen will. Will die CDU irgendwo Geld sparen (nicht barrierefreier Kita-Umbau neben einer barrierefreien Kita z.B., oder eben besagtes Thema mit der Straßensanierung), dann wird da entweder negativ oder, wie im zweiten benannten Fall, gar nicht drüber berichtet. Und warum wurde nicht berichtet? (Vermutlich) weil überhaupt keine andere Partei Stellung bezogen hat (die Stellungnahme der WHU kam erst 3 Tage später und erst NACHDEM Herr Möhler hier auf das Thema aufmerksam gemacht hatte!). Und die Ablehnung der WHU zum Geld sparen liest sich nicht besser oder schlechter als das, was vor kurzem bei dem Thema der Sport-Kita von den Parteien geschrieben wurde. Nur wurde beim Thema Sport-Kita die WHU mit ihren Sparplänen unterstützt, unabhängig der qualitativen Einbußen, jetzt plötzlich will die WHU aber nicht sparen und argumentiert sogar selbst mit qualitativen Einbußen!
Herr Kirmse,
warum stört sie das denn so ? Wenn ihnen die Berichte nicht ausgewogen genug sind, dann erstellen Sie doch selber einen Blog, eine Internetzeitung oder dergleichen. Die HU-Nachrichten mögen tendenziell berichten aber sind der Spiegel und die Süddeutsche nicht auch tendenziell? Oder die „Welt“ dann wieder in die andere Richtung? Sollten Ihnen die Inhalte nicht passen, dann lesen Sie diese doch einfach nicht.
Seien Sie versichert, dass andere Bürger von HU auch ohne Ihre ständigen Hinweise auf die Benachteiligung von „C“ und Co sehr wohl Tendenzen erkennen und werten können.
Ich habe gar nicht die Zeit, selbst einen Blog oder eine Internetzeitung zu administrieren, geschweige denn Artikel zu erstellen, die ich nicht einfach nur bei irgendeiner Partei abschreibe! Und die von Ihnen genannten Medien lese ich alle aus den von Ihnen genannten Gründen nicht. Aber wie soll man sich als Henstedt-Ulzburger denn sonst über die Geschehnisse am Ort informieren? Man könnte natürlich sämtliche Parteiseiten angucken, dann hat man vermutlich die aktuellen Ereignisse beisammen. Alle aber ganz klar immer mit einer Tendenz, die der jeweiligen Partei zuspielt. Ich nahm an, daß die Henstedt-Ulzburger Nachrichten genau aus diesem Grund überhaupt gegründet wurden (und nicht als Parteizeitung der WHU, weil deren Internetseite so unübersichtlich gestaltet ist (wobei das auch andere betrifft, die Seite der örtlichen SPD ist auch eine Zumutung)). Ich hätte gedacht, daß hier die Schnittmenge der einzelnen Positionen dargeboten wird, wertungsfrei, wie es außerhalb von Kolumnen üblich ist/sein sollte. Ich finde es traurig bis ärgerlich, daß dem nicht so ist, gerade weil es ja keine andere Henstedt-Ulzburger Zeitung gibt. Gut, die HU-N werben gar nicht erst mit „unabhängig und überparteilich“, wie es andere tun und dann doch nicht sind, aber gerade von einem so regionalen Blatt würde man das doch besonders erwarten. Finden sie nicht?
Ich traue jedem zu, bei der extremen Einseitigkeit der Artikel Tendenzen zu erkennen, und solange es eine Funktion zum Kommentieren gibt, werde ich mich wohl über diese Einseitigkeit aufregen dürfen?! Um Ihre eigene Argumentation aufzugreifen: Sie müssen meine Kommentare ja nicht lesen, wenn sie Ihnen nicht gefallen! 😉 Ich will auch gar nicht andere Bürger auf etwas hinweisen, ich wünsche mir vielmehr, daß die verantwortlichen Journalisten versuchen würden, ein wenig unabhängiger zu berichten, um die einzige örtliche Zeitung zu dem zu machen, was sie sein sollte, überparteilich statt „Bild H-U“. Man wird ja noch träumen dürfen…
Genauso ist es. Wenn von der CDU nichts kommt, kann man logischerweise auch nichts berichten.
Ich meine damit die Zuschrift von Herrn Witte
Selbst als absolut neutraler Leser (in politischer Hinsicht) Ihrer Artikel, erkenne ich eine durchaus negative Grundhaltung in der Aufmachung der Artikel.
MfG
Thomas Janßen
Ich würde sogar von „WHU-Zeitung“ sprechen, oder zumindest „CDU-Gegner“.