Die gestrige Marathonsitzung im Saal Odin des Wiking-Hotels – sie liefert den Henstedt-Ulzburger Nachrichten wohl genug Stoff, um das unweigerlich kommende Sommerloch locker zu überbrücken. Los ging es mit einem Aufschrei kurz nach 18.30 Uhr: Altbürgervorsteher Johannes Engelbrecht quetschte sich im engen Flur des Hotels beim Stühletragen einmal kräftig die Finger…
Während des Verlaufs der über vierstündigen Marathonsitzung des Umwelt- und Planungsausschusses blieben allerdings alle Mitwirkenden körperlich unversehrt, es wurde nur verbal kräftig ausgeteilt. So kassierte der Sportverein für sein Finanzgebaren einen kräftigen Rüffel vom zweiten Bürgermeister Siegfried Ramcke, die Verwaltung wurde wegen fehlender Informationen mit einigen Anranzern bedacht, Ortswehrführer Dietrich Vahldiek stampfte das geplante Parkraumkonzept kurzerhand in Grund und Boden und die Planerin des Rhener Hochhausprojektes erntete heftigen Widerspruch wegen der von ihr gemachten Angaben über die Anzahl der Neubürger, die auf dem derzeitigen Wagenhuber-Gelände nach ihren Vorstellungen einmal leben sollen.
Und ganz am Ende der Sitzung sorgten dann die Lehrer der Olzeborchschule mal wieder für Gejohle im Saal. Offenbar ignorieren sie die Vorgabe der Verwaltung, die Parkplätze an der Grünen Schule zu benutzen. Stattdessen stellen sie jetzt ihre fahrbaren Untersätze in den angrenzenden Straßen ab und sorgen dort für Chaos.
Das berichtete jedenfalls Stefanie Nowatzki während der Einwohnerfragestunde und kritisierte die von der Verwaltung im Rahmen des Parkraumkonzeptes vorgeschlagenen Parkplatzmarkierungen auf der Beckersbergstraße: Die Verwaltung sollte den Lehrern dort keine Parkmöglichkeiten geben. „Wir können die Bockigkeit der Lehrer doch nicht noch unterstützen“, so die Juniorchefin der gleichnamigen Schlachterei.
Doch nicht nur die Lehrer, auch die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zu Schule fahren, bringen die Anwohner zur Verzweiflung. Ein Anlieger des Hirtenwegs erzählte, dass die Schulleiterin Margot Hillenbrenner den Eltern empfohlen habe, den Hirtenweg als sichere Bring- und Holzone zu nutzen. Das sei vielleicht für die Kinder im Auto sicher, aber nicht für die Kinder die den Hirtenweg als Fußweg zur Schule nutzen, so der empörte Bürger, der mit seiner Schilderung auch den Ausschussvorsitzenden Ostwald in Rage brachte: „Was hat die Schulleiterin geritten, die Eltern in den Hirtenweg zu schicken? Das ist unglaublich“, rief er aus und bekam eine Antwort von CDU-Gemeindevertreter Jens Müller: Ziel der Hillenbrennerschen Umwidmung einer Wohnstraße zu einer Art Schüleranlieferstraße sei eine Entzerrung des Verkehrs vor der Schule gewesen.
Während die angespannte Verkehrssituation im Hirtenweg durch den angedachten Umbau des Schulvorplatzes mittelfristig lösbar erscheint – dort soll eine Extra-Zone für den elterlichen Hol- und Bring-Verkehr eingerichtet werden – blieb offen, wie das offenbar renitente Kollegium zur Annahme der Parkplätze an der Grünen Schule gebracht werden könnte. Die Pädagogen könnten ja während der Sommerferien zur Einsicht kommen…
Christian Meeder
19. Juni 2012
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Danke, das werde ich in den nächsten Tagen einmal machen.
Hallo Herr Groth,
ich habe mir die Gesamtsituation auf der Maurepasstr. angesehen. ich kann nicht beurteilen wo Sie wohnen.
Aber insgesamt kann man feststellen, dass es auf vielen Grundstücken noch Platz für Parkflächen gibt. Zum Teil ( siehe den Reifenladen ?) habe ich sogar 10 Parkplätze notiert, die genutzt werden könnten. Auf dem Gelände
“ Gärtnerei Hamdorf “ werden jetzt Parkplätze zur Anmietung errichtet.
Sicher wird es bei einer „Null-Lösung “ einzelne Problembereiche geben, diese müssen dann erörtert werden. Sie ( wie alle Bewohner ) werden durch die Gemeinde aufgefordert Ihre Belange vorzutragen, davon ist nach der mir bekannten Beschlusslage auszugehen.
Erst nach Abwägungen und Beratung über alle Bedenken, Anregungen wird über das Parkraumkonzept beschlossen.
Für die Maurepasstr. ist auch die Haltung der übergeordneten Behörden erforderlich. Die Maurepasstr. ist eine Landesstraße, da hat dann die Gemeinde wohl ein Vorschlagsrecht aber keine Möglichkeit gegen diese Behörden etwas durchzusetzen.
Aber generell sollte der Grundsatz gelten :
Vorrang für Kinderschutz , Rettungsfahrzeuge und den öffentlichen Busverkehr
Gerne dürfen Sie mich auch persönlich kontaktieren.
Dann können wir uns einmal austauschen ( Tel. 3275 )
Guten Tag an alle, Guten Tag Herr Göttsch,
können Sie mich aufklären?
Zitat: Zu den aktuellen Plänen:
Null Parkflächen auf der Maurepasstr.
Was soll das bedeuten? Als Anwohner einer kleinen Nebenstr. der Maurepasstr. kann ich mir leider gegen 18 oder 19 Uhr nicht aussuchen, wo ich parke. Ich bin mit einem abgefahrenen Außenspiegel in 2 Jahren sicherlich noch ganz gut weggekommen, aber „schön“ ist was anderes.
Ich hatte im Forum von http://www.henstedt-ulzburg.de auch schon mal erwähnt, dass markierte Parkflächen sicherlich Abhilfe schaffen würde in Sachen „Straße zuparken“. Wenn der ÖPNV oder die Feuerwehr behindert werden, dann ist es leider die Rücksichtslosigkeit mancher Parker, die dazu führt. Solange aber keine Markierungen vorhanden sind (in sinnvoller und genügender Anzahl), sollte jeder darauf achten, mit dem Motor nicht auch das Gehirn abzuschalten.
Danke Steffi, Du sprichst mir aus der Seele! Diese Verkehrsanbindung ist für uns mit dem Tankwagen eine reine Katastrohe!!!
letztendlich interessiert doch nur, dass sich die Verkehrslage beruhigt, da dies vor allem auch ein Schulweg ist. Ich hätte mir von unseren Pädagogen einfach mehr Verantwortungsbewußtsein gewünscht und auch erwartet, dass Sie die gefähliche Situation begreifen. Zumal bei uns auch Lieferverkehr stattfindet.
Es hat übrigens niemand davon gesprochen, nicht mit dem Auto zur Arbeit (Schule) zu fahren-sondern nur davon, den dafür vorgesehenen Parkraum auch zu benutzen. Und der ist an der grünen Schule!!!!!!
Sehr richtig Frau Nowatzki, ganz besonders von Lehrern ist in jedem Fall Verantwortungsbewußtsein und die damit verbunde Vorbildfunktion zu erwarten. Für mich ist das Verhalten der betreffenden Lehrer absolut inakzeptabel.
In früheren Zeiten wäre der Parkraum für das Kollegium ohne Diskussion kurzerhand befohlen worden. Heute geht es noch nicht einmal mehr mit einem Appell an Menschlichkeit und Vernunft. Die Damen und Herren Pädagogen fordern durch ihr (Fehl-)Verhalten einen Befehl regelrecht heraus.
Was sind das überhaupt für Lehrer, die so sehr faul und vernunftsresistent sind? Ich frage mich ernsthaft, was die der jüngsten Generation überhaupt beibringen können?
Nur damit es niemand mißversteht … das „innovativ“ muß natürlich mit der „Ironieklingel“ versehen werden. Nichts, was nicht dazu herhalten kann, Steuern und Gebühren zu erhöhen.
Die Stadt Köln macht vor, wie man das Problem lösen, uneinsichtige Lehrer „ordentlich abzocken“ und gleichzeitig die Gemeindekasse füllen kann: wie das ZDF heute berichtet, plant die Stadt Köln, von Lehrern für das Parken auf ihren Schulgrundstücken in Zukunft Parkgebühren in Rechnung zu stellen.
Das gibt es bundesweit bislang wohl nirgends, Henstedt-Ulzburg wäre damit richtig innovativ. .
Interessant wäre ja, warum die Lehrer „bockig“ sind…
Vielleicht ist es ja auch einfach nicht praktikabel, nicht per Auto zu fahren (z.B. Ständige Ortswechsel, zu kurze Pausen)…
Hier konnten die geschätzten HU-Nachrichten ja auch mal die andere Seite zu Wort kommen lassen?!
Die Lehrer können am Parkplatz Schulzentrum parken. Der liegt 200-250 Meter von ihrer Schule entfernt und hat noch Kapazität. Die Ortswechsel (von Schulzentrum zur Olzeborchschule) sollen ja mittlerweile weggefallen sein; sie waren ohnehin kein Argument – außer für Gehbehinderte vielleicht. (Entfernung Fußweg: kaum 450 Meter – und der Weg per Auto führte außen vorbei, so dass man dafür auch 2-3 Minuten brauchte.)
Sicher würde mich aber auch interessieren, aus welchen Gründen man den Parkplatz Schulzentrum nicht nutzen will.
Beeindruckend war der Vortrag der Feuerwehr , so werden die vorhandenen Probleme deutlich :
durch das Parken auf der Maurepasstr. werden z.B. im Brandfall zur Feuerwache anfahrende Feuerwehrleute unnötig durch parkende Autos aufgehalten, so dass oft die für den Einsatz anzusetzende Zeit vom Alarm bis zur Brandbekämpfung nicht eingehalten werden kann.
Es muss wohl erst ein Mensch sterben, bis sich die Erkenntnis durchsetzt, dass die mit öffentlichen Mittel gebauten Straßen nicht als Privatparkplatz errichtet wurden.
Das gilt auch und besonders für den Teil der Bgm.Steenbock.Str. aus Richtung Kisdorfer Str. und auf der Bergkuppe Schäferberg. Das ist ein stark genutzter Schulweg, für Kinder, die von ihren Eltern nicht zur Schule gefahren werden.
Ich warte förmlich auf den ersten Crash Bus/Autos ,Autos/Autos, hoffentlich werden keine Kinder betroffen sein.
Fazit: Parkraum Straße weitestgehend einschränken,
Vorrang für Kinderschutz , Rettungsfahrzeuge und den öffentlichen Busverkehr
Wenn diese Haltung das “ Parken “ in H-U bestimmt, werden künftige Bauherren freiwillig mehr Parkplätze auf ihren Grundstücken anbieten.
Zu den aktuellen Plänen:
Null Parkflächen auf der Maurepasstr.
Massive Einschränkungen auf der BGM Steenbock Str. bis zur Hamburger Str.
und von der Polizei zu überwachen .Ggf . Bußgelder verhängen.
Das vorgelegte Gesamt „konzept “ der Verwaltung wurde von allen Parteien negativ diskutiert. Gut so.
Die Kuppe am Schäferberg zwischen Beckersbergstraße und Hirtenweg ist tatsächlich ein echtes Ärgernis. Die Fahrbahn Richtung Henstedt-Kirche ist ständig zugeparkt. Der Bus muss auf die Gegenfahrbahn ausweichen, wo die Sicht durch die Kuppe nur ein paar Meter weit reicht.
Sehr geehrter Herr Kurt Göttsch,
Sie schreiben „Das vorgelegte Gesamt “konzept ” der Verwaltung wurde von allen Parteien negativ diskutiert.“
Könnten Sie Ihre Aussage weiter präzisieren oder soll ich besser die Veröffentlichung des verwaltungstrockenen Protokolls in ca. 2 Monaten abwarten? 🙂
Ja ich weiß, vielleicht nicht ganz das Thema, aber wenn ich schon lese Parkplatzsituation in H-U: Bei all den neuen entstandenen und geplanten Baugebieten, es gibt Vorschriften ohne Ende, aber warum werden Bauherren nicht von Anfang per Vorschrift dazu angehalten, auf Ihrem Grundstück für die entsprechenden Stellplätze (also in der Regel Papi und Mutti mit Ihrem Einkaufswagen) zu sorgen. Wir haben unmittelbar bei uns 6 „Besucher“-Parkplätze, von denen alleine 4 in der Regel von den Zweitwagen belegt sind (das soll wirklich keinen Neid meinerseits darstellen, aber wir stellen mit nur einem Auto im Haushalt die mit Abstand absoltue Minderheit). So, und nun immer feste drauf …
Sie sehen hier schön, woran es auch hapern kann: Pure Gedankenlosigkeit. Das beste Verkehrskonzept, der beste ÖPNV nützt nichts, wenn die Leute sich wie Teile des Kollegiums der Olzeborchschule verhalten – und jeden (un-)möglichen Schlupfwinkel nutzen, um wie seit Jahrzehnten schon mit dem Auto bis direkt vor die Tür zu fahren. Koste es, was es wolle – und wenn dann eben die anliegenden Straßen zugeparkt sind. Auf die Idee, dass gerade so vermeidbare gefährliche und unübersichtliche Situationen ausgerechnet in der Umgebung der eigenen Schule entstehen, scheint man nicht zu kommen.
Wie wollen Sie auf dieser Basis konstruktiv arbeiten? Wenn unbedingt jeder schon direkt vor der Tür parken muss und das nach Wildwest-Manier auch tut – dann brauchen wir kein Konzept zur „Verkehrs- und Parkplatzsituation in Henstedt-Ulzburg“. Es würde sowieso nur auf dem Papier bestehen. Zur Verbesserung der Situation für alle gehört zwingend, dass jeder Einzelne sein Verhalten überdenkt. Und daraus Konsequenzen zieht.
Das mit dem Hirtenweg ist doch übrigens gar kein Problem. Die Eltern fahren ihre Kinder ja mit dem Auto nur zur Schule (in den Hirtenweg), weil der Schulweg wegen der unübersichtlichen Verkehrssituation und der vielen Autos mit dem Bus, dem Rad oder gar zu Fuß einfach zu gefährlich würde. Als Lösung werden die Eltern auch aus dem Hirtenweg ihre Kinder halt per Auto zur Olzeborchschule fahren. Problem gelöst – regen Sie sich nicht weiter auf 🙂
… wir haben einen OrtsVerführer? 🙂
Aber mal im Ernst: An der Verkehrs- und Parkplatzsituation in Henstedt-Ulzburg muss sich dringend etwas ändern. Ideen sind hier in den zahlreichen Kommentaren der HUN bereits genannt (Optimierung ÖPNV, Stadtbus, etc.). Vielleicht sollte man mal in den zahlreichen Sitzungen darüber sprechen – und nicht nur Kritisieren…
Mit den Worten von Herbert Grönemeyers zur WM 2006 zu sprechen: „Zeit, dass sich was dreht“.