Eigentümerwechsel beim Henstedt-Ulzburger Einkaufszentrum. Zwei Jahre nach der Eröffnung gehört das City-Center jetzt einer irischen Immobilieninvestmentgesellschaft die ausschließlich in Deutschland nach Anlagezielen sucht. Wie ein Sprecher der Finanzfirma Greenman Investments den Henstedt-Ulzburger Nachrichten heute mitteilte, liegt der Kaufpreis für das in Fachkreisen „Hybridcenter“ titulierte Einkaufszentrum bei 33 Millionen Euro.
Bis zur Stunde ist unklar, ob die bisherigen CCU-Eigner mit dem Verkauf einen Gewinn erwirtschaftet oder Miese gemacht haben. Laut Hamburger Abendblatt haben die bisherigen Eigentümer 37 Millionen Euro investiert. City-Center-Projektentwickler Peter Skrabs reagierte heute nicht auf die Bitte um einen Rückruf.
Vielleicht also ein Einkauf zum Schnäppchenpreis für Greenman, die Möglichkeit über den Fonds Anteile des City-Centers zu erwerben, um so auf satte Kurssteigerungen zu spekulieren, bleibt den Bürgern der Großgemeinde aber verwehrt. Der Sprecher am HU-Nachrichten-Telefon: „Der Fonds, wo das Einkaufszentrum drinsteckt, heißt Greenman Income Pro, der ist überhaupt nicht für deutsche Privatinvestoren, der ist für Investoren aus dem Mittleren Osten.“
Ein Grund für den fernen Vertriebsweg seien die dortigen weniger strengen Kapitalmarktregulierungen gewesen. Der Sprecher: „Das ist aber nicht der Hauptgrund, der Grund war einfach, dass da eine Nachfrage da war.“
Investoren aus dem Morgenland halten Anteile an Daimler, an Volkswagen, sind bei der Deutschen Bank und Air-Berlin investiert und jetzt eben auch in unserem City-Center. Die HU-Nachrichten sagen: Salam Aleikum.
cm
13. Oktober 2016
Der neue „Eigentümer“ ist nicht Greenman , sondern ein von Greenman initierter Fonds aus Luxemburg, der u.a. Gelder bei institutionellen Investoren für den Ankauf von Immobilien mit Schwerpunkt auf deutsche Einzelhandelsimmobilien einsammelt.
Greenman ist dann letztlich “ nur “ der Manager dieses Immobilienfonds, der offensichtlich auch noch weitere Objekte beinhaltet.
Greenman Investments ist in Deutschland seit 2014 aktiv .
In Ihren Fonds sind überwiegend kleinere Edeka-Märkte und kleinere Center.
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Vllt. besteht jetzt die Chance mit dem professionellen Hintergrund des Immobilienmanagers aus dem CCU weiterzuentwickeln zu entwickeln und den Leerstand von ca 1.000 m ² abzubauen?
Darin kann für den Fonds auch der Mehrwert liegen, wenn er für die Leerstandflächen nichts ( oder nur mit einem geringen Mietansatz bewertet ), bezahlt hat.
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Mit den alten Eigentümern gab es ja erheblichen Ärger wegen Missachtung von vereinbarten Auflagen / Terminen.
Was sicher für H-U von Interesse ist : wird die Geschäftsbeziehung für die Gemeinde durch den Eigentümerwechsel leichter ?? Sind alle vertraglichen Regelungen / Auflagen auf die neuen Käufer übergegangen ??
Bleibt der alte Eigentümer weiter verantwortlich für die Restabwicklungen ??
Darüber ist die Politik bisher nicht informiert.
Die Verwaltung ist offensichtlöich schon seit Wochen über die Verhandlungen informiert, durfte die Gremien aber nicht informieren.
Es ist jetzt erforderlich, dass die Verwaltung gegenüber der Politik für Klarheit sorgt.
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Immobilienfonds „versprechen“ den Anlegern i.d.R eine über einen langen Zeitraum planbare Ausschüttung auf ihr eingezahltes Eigenkapital (Höhe bisher nicht bekannt), die ausschließlich aus den Mieten finanziert werden muss.
Aus den Mieten müssen auch die Zinsen und die Tilgung der Fremdfinanzierung bei den Banken bedient werden ( FK meistens 50 % des Kaufpreises) .
Von den Mieten werden dann noch Verwaltungs- und Erhaltungskosten und mögliche Umbaumaßnahmen / Renovierungen finanziert.
Wenn nicht mit einem (immer möglichen) Mietausfall kalkuliert wurde, kann es leicht auch mal eng werden. Die Banken sind dann schnell auf der „Matte“. Ausschüttungen könnten gefährdet sein, das sehen dann die Anleger gar nicht gerne 🙂
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Eine sog. Exitstrategie ist mir nicht bekannt, es ist aber davon auszugehen, dass das CCU nicht den „letzten“ Eigentümer gesehen hat.
Spätestens wenn die Laufzeiten der Mietverträge eine kritische Restgröße erreicht haben und Nachvermietungen / Neuvermietungen sich kompliziert gestalten, könnte der Fonds das Objekt auch mal wieder auf den „Markt“ werfen.
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Das „CCU“ hat – wie oben erwähnt – noch nicht alle Verpflichtungen gegenüber der Gemeinde erfüllt.
Die Verwaltung muss jetzt mit Nachdruck darauf achten, dass endlich alle Auflagen aus den bestehenden Verträgen erfüllt werden.
Wozu wird diese Diskussion geführt? Ein privates Geschäft wurde zwischen zwei Investoren abgewickelt, vermutlich ohne jeden Bruch geltenden Rechts. Die Herkunft von Investoren und Financiers infrage stellen, um daraus das eigene Komsumverhalten abzuleiten? Dann kann man auf autonome Selbstversorgung umstellen. Zumal mir mit der Angabe der Herkunft viel zu sehr Generalverdächtigungen ausgesprochen werden.
In meiner Wahrnehmung sind wir ohnehin ein viel zu ausgeprägtes Besserwisser-Volk. Und das der Export westlicher Werte nicht immer gut für die betroffenen Völker anderer Staaten ist, dürften wir alle mittlerweile auch gemerkt haben. Das gilt auch für die Frage vom Umgang mit der Flüchtlingsfrage: Wir Deutschen verlangen, dass die anderen Länder unsere Auffassung der Aufgabe zu 100% annehmen, ansonsten sollten wir als stärkste EU-Macht einfach mal den Geldhahn zudrehen. Das würde aber die Abschaffung der Demokratie in Ländern wie Polen bedeuten, denn die Haltung dazu wird dort vor allem durch die Volksmeinung gestützt.
Bevor wir ständig belehrend auftreten, sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass im eigenen Land der breite Konsenz verloren gegangen ist. Die Volksparteien reduzieren sich selbst, politische Flügel werden durch immer mehr Gruppierungen besetzt. Und nicht zuletzt diesen Trend erkennen wir doch in der eigenen Gemeinde, oder nicht? Aus einer Bürgerpartei wurden zwei. Hätten wir noch die FDP und die anderen Penner dabei, würde sich die Meinung zu den verschiedenen Themen noch weiter auffächern. Aber nochmal: Die anderen sollen erstmal unsere Ansätze von Ethik etc. übernehmen, bevor sie auch noch des CCU kaufen.
Ohne dezidierte Kenntnisse über die irische Finanzfirma und die Investoren aus dem Mittleren Osten zu haben, mache ich mir doch grundsätzliche Gedanken über diesen Deal; denn das irische Finanz(un)wesen und der irische Staat wurden mit EU-Steuer-Milliarden am Leben erhalten und die Investoren aus dem Mittleren Osten stammen aus absolutistischen, totalitären Staaten ohne unsere ethischen Grundsätze von Menschlichkeit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Wie sagte schon der römische Kaiser Vespasian: Pecunia non olet! Ich füge hinzu, …….. aber die Herkunft. Nun denn, „Salam Aleikum!“
Zitat: „…unsere ethischen Grundsätze von Menschlichkeit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.“
Unsere? Kennt doch die halbe Bevölkerung schon nichts mehr von…
Ja, das könnte in den Ländern, wo unsere Klamotten hergestellt werden, wie Hohn klingen, wenn wir uns Ethik auf die Fahnen schreiben. Jeder von uns wird beim Shopping quasi täglich zum Ausbeuter: http://215980.umbreitwebshop.de/cgi-bin/umb_shop.exe/show?page=vollanzeige.html&ajaxpage=&session_id=08BE47FE-F5E3-4064-81B4-92A785FB40B7&titel_id=9340354&action=vollanzeige
Inhaltsumriß:
http://m.spiegel.de/kultur/gesellschaft/a-1115006.html
Hallo Herr Kirmse, ich schätze im Allgemeinen Ihre Kommentare, aber was Sie jetzt zum Ausdruck bringen wollen, ist mir nicht ganz klar. Unsere ethischen Grundsätze sind doch im Grundgesetz verankert. Wenn Sie in Ihrer Annahme richtig liegen sollten, dass die Hälfte der Bevölkerung davon nichts kennt, was ich nicht bestätigen möchte, kann und darf das aber nicht dazu führen, das wir, die andere Hälfte, diese Grundsätze „über Bord werfen“. Ich darf annehmen, dass sie das auch so sehen.
Hallo Herr Borchert,
das ist schon richtig, daß ich das auch so sehe. Vielleicht war mein Beitrag einfach zu pessimistisch?! 😉 Wobei Herr Schneider den Faden doch gar nicht so verkehrt weiter gesponnen hat, daß selbst wenn man Befürworter unserer im Grundgesetz verankerten Werte ist, es auf eine ziemliche Doppelmoral hinaus läuft. Trotzdem wäre es natürlich wünschenswert, daß ein jeder mit gutem Beispiel voran geht. Wobei das immer auch eine Frage der Sichtweise ist. Sie sagen, Geld stinkt nicht, aber seine Herkunft. Andererseits ist die Herkunft auch gerne egal, hauptsache einem wird „geholfen“. Bißchen weit hergeholt, aber lieber (fiktives Beispiel) lasse ich mir von einem Mörder das Leben retten, als umzukommen.
Bei Aldi kann man sich selbst als fairer Teilnehmer des Marktgeschehens positionieren, Ausreden gibt’s nicht: Kauft man dort ganze Kaffeebohnen „Moreno“ (1 Kg), so hat man die Wahl zw. der braunen Tüte (zuletzt für 8,99€ gesehen) und der grünen (9,99 €). Unterschied: In grün ist es bio und trägt das Fairtrade-Siegel (das einzige weitgehend akzeptierte hinsichtlich Greenwashing-Verdachtsmomenten). Man bezahlt den Kaffee also erst bei 9,99 € so, das dabei Lebenshaltungskosten in Erzeugerland auf dem Niveau der ILO gedeckt sind ( und da geht es auch schon nur um das notwendige Minimum). Oder bei Klamotten kann man das erreichen, indem man sich an dieser Initiative orientiert: http://www.cottonmadeinafrica.org/de/ueber-uns/partner (z.B. Ernstings oder C&A, online die ganzen Otto-Marken, man achte dort auf das Siegel: Goodproduct
https://www.otto.de/shoppages/begood/siegelglossar )