Der Fall Thormählen entpuppt sich als Spaltpilz für die Henstedt-Ulzburger CDU. Trotz des einstimmigen Appells aller christdemokratischen Gemeindevertreter, Torsten Thormählen am 22. September abzuwählen, rufen namhafte CDU-Mitglieder in einer heute erschienenen Anzeige in der Umschau zum Verbleib Thormählens im Amt des Bürgermeisters auf. Sie fallen damit ihren von den Bürgern gewählten Volksvertretern buchstäblich in den Rücken.
Unter der Überschrift: „Thormählen muss Bürgermeister bleiben“, heißt es in dem Aufruf unter anderem: „Die bisherige Suspendierung hat nicht nur erhebliche …Probleme für unsere Gemeinde gebracht, sondern auch zu einer unerträglichen Belastung für seine Familie und für ihn geführt. Wer hat sich eigentlich darüber Gedanken gemacht? Deshalb: Nein zur Abwahl.“ Unterschrieben ist der Aufruf von vielen CDU-Mitgliedern, darunter etwa die beiden früheren Bürgervorsteher Joachim Süme und Johannes Engelbrecht.
Unterdessen unternimmt die Politik nun einen weiteren Versuch, für die Abwahl Thormählens zu werben. Der christdemokratische Bürgervorsteher Uwe Schmidt sowie die Fraktionsspitzen Dietmar Kahle (CDU), Karin Honerlah (WHU), Horst Ostwald (SPD), Tile Abel (BFB) und Klaus-Peter Eberhard (FDP) wollen nächste Woche vor Medienvertretern „nochmals die Beweggründe erläutern, die die Gemeindevertretung einstimmig dazu bewogen haben, die Abwahl von Herrn Bürgermeister Thormähen herbeizuführen.“ Unsicher ist gleichwohl, ob die Argumente bei den hartnäckigen Thormählen-Unterstützern auch ankommen werden. So meinte beispielsweise Thormählen-Sympathisantin Bettina Baron-Schulz zu den Abwahl-Argumenten von FDP-Fraktionschef Klaus-Peter Eberhard in einem Leser-Kommentar bei den HU-Nachrichten: „Die Meinung des Herrn (Eberhard) interessiert mich nicht.“
Gegen Henstedt-Ulzburgs suspendierten Bürgermeister hat das Norderstedter Amtsgericht Anfang Juli einen Strafbefehl erlassen: Zehn Monate Gefängnis auf Bewährung sowie 10.000 Euro Geldstrafe wegen Betrugs. Der Richter ist sich sicher: Henstedt-Ulzburgs Verwaltungschef hat wissentlich Gelder aus Nebentätigkeiten verheimlicht, um diese nicht abführen zu müssen.
Weil Thormählen Widerspruch gegen den Strafbefehl eingelegt hat, kommt es demnächst zu einer öffentlichen Verhandlung vor dem Norderstedter Amtsgericht.
Christian Meeder
28. August 2013
Mich beschleicht hier das Gefühl, dass eine Abwahl unseres Bürgermeisters der „einfachere“ Weg sei, das Vertrauen wieder herzustellen.
Sollten die Wähler dennoch das Vertrauen haben, und ihn eben nicht abwählen, wäre das ein klares Signal. Dann könnten die Fraktionsvorsitzenden Rückgrad beweisen und zurück treten.
Das wäre ebenfalls eine Möglichkeit, ein Vertrauensverhältnis wieder herzustellen.
Im Namen des Volkes.
Gute Idee, so kann Demokratie auch funktionieren. Es stellt sich schon die Frage, wer wichtig ist in unserer Demokratie, ein vom Volk legitimierter Bürgermeister oder die (nicht vom Volk legitimierten) Fraktionsvorsitzenden. Hat was vom Schwanz, der mit dem Hund wedelt, wenn der Bürgermeister zurücktreten muss, weil die Würdentrager der Partei ihm nicht mehr vertrauen? Kann doch nicht richtig sein, oder?
Es gibt genügend Personen, die des Zuhörens und des richtigen Lesens nicht mächtig sind.
Wer auf der Einwohnerversammlung richtig zugehört hat und Herrn Thormälen richtig verstanden hat und ihm helfen will, der sollte seine wörtlich formulierte Bitte, ihn abzuwählen erfüllen und nicht mit diesem albernen Kinderkram wie dieser Anzeige ankommen.
Und wenn Herr Manke auf der Einwohnerversammlung seine Anerkennung für Herrn Thormälen Ernst gemeint hat, warum bietet er ihm nicht eine Prokuristenstelle in seiner Buchhaltung an?, dann hätte er doch endlich einen qualifizerten Mann.
Und nochmals, es geht nicht um eine Verurteilung des Herrn Thormälen sondern darum, eine Möglichkeit zu schaffen, daß die Mitarbeiter des Rathauses wieder einen Verwaltungschef bekommen und in Ruihe ihrer Arbeit nachgehen können. Ohne ständig zu dem leidigen Thema irgendwelcher Verdächtigungen oder Vorwürfe sich Gedanken machen zu müssen. Wie Herr Thormälen selbst sagt, das Vertrauensverhältnis ist auch aus seiner Sicht beschädigt.
Also helfen wir Herrn Thormälen und wählen ihn ab.
Sie haben Recht, Herr Thormählen bat selber um seine Abwahl, um weiteren Schaden von der Gemeinde abzuwenden. Es hat etwas von der klassischen Geschichte mit dem Kind und dem Brunnen. Hinterher jammern alle, wie denn das passieren konnte, vorher hat offenkundig keiner so richtig drüber nachgedacht bei der Entscheidungsfindung. Man kann nur hoffen, dass trotz einer ja sehr wahrscheinlichen Abwahl von Herrn Thormählen, den ich sehr schätze, ein sehr hoher Prozentsatz an Wählern gegen diese Abwahl stimmt, um hier einmal ein Zeichen zu setzen, dass man so nicht mit Menschen umgeht, die sich für unsere Gemeinde einsetzen.
Lieber Herr Färber,
Weghören, wegschauen und wegbleiben ist das einzige Mittel, das **garantiert nicht** hilft.
Gehen Sie zur Wahl, gehen Sie in die Gremiensitzungen, arbeiten Sie bei einer der Parteien oder Gruppen mit. Nur dann wird sich was ändern.
Es gab auch schon zu Zeiten von Herrn Dornquast sehr konträre Meinungen in der CDU- meistens wurden diese aber öffentlich verschwiegen. Nun wird der Konflikt öffentlich- wobei der Anlass und das Thema sehr fragwürdig sind. Aber das ist ein Thema der Partei CDU.
Es steht den besagten CDU-Mitgliedern ja frei eigene Vorschläge bei der Kandidatenaufstellung zu unterbreiten. Das ist Demokratie.
Die Lösung der Krise liegt auf der Hand. Henstedt-Ulzburg in 5 selbständige Gemeinden aufteilen, dann ist genug Platz und Raum für alle Eitelkeiten und Pöstchen(Achtung Ironie!). Was ist in diesem Ort eigentlich los? Weghören, wegschauen und wegbleiben ist das einzige Mittel, nur zahlen muss man leider.