Folgen Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker dem Beispiel von Merkel, Gabriel, Trittin und Westerwelle? Deutschlands Politikelite hatte sich im Februar 2012 nach dem unrühmlichen Wulff-Abgang vom Amt des Bundespräsidenten auf einen gemeinsamen neuen Kandidaten verständigt: Und Pfarrer Joachim Gauck mit überwältigender Mehrheit ins höchste deutsche Staatsamt gehievt.
Für die Henstedt-Ulzburger Thormählen-Ersatzwahl im März favorisieren die Christdemokraten der Großgemeinde nun ebenfalls die Gauck-Variante: CDU-Fraktionschef Dietmar Kahle und Parteichef Michael Meschede am Freitag zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Die CDU würde es begrüßen, wenn fraktionsübergreifend ein gemeinsamer Kandidat gefunden werden könnte.“
Beide Politiker setzten dann auf Nachfrage hinzu, welche Konsequenzen die gemeinsame Bürgermeistersuche haben könnte: Für die CDU sei bei der Wahl im nächsten Jahr grundsätzlich auch vorstellbar, einen Bewerber mit SPD-Parteibuch zu unterstützen!
Das Angebot, nach einem gemeinsamen Kandidaten für den Bürgermeisterposten zu forschen, will die CDU den anderen Parteien am kommenden Dienstag im gemeindlichen Ältestenrat unterbreiten, zu dem auch die Parteivorsitzenden eingeladen sind. Eine Vorbedingung sei aber, dass ein möglicher Kandidat weder aus der Gemeindeverwaltung noch aus der Gemeindevertretung komme.
Die beiden christdemokratischen Spitzen von Partei und Fraktion machten ihre Äußerungen bei der Vorstellung des CDU Arbeitsprogramms für die aktuelle Wahlperiode, hatten die Henstedt-Ulzburger Nachrichten dafür kurzfristig zu Krabbenbrot mit Spiegelei ins Hotel Scheelke eingeladen. Die Chancen, dass sich die Parteien zusammen auf Bürgermeistersuche begeben, stehen dabei gar nicht mal so schlecht. Von der zweitstärksten Fraktion im Gemeinderat, der WHU, kamen entsprechende Forderungen schon direkt nach der Thormählen-Abwahl im September. Bereitschaft haben inzwischen auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Horst Ostwald und sein liberaler Kollege Klaus-Peter Eberhard signalisiert.
Christian Meeder
25. Oktober 2013
Das wäre die sauberste Lösung, aber da wir in HU leben……….
Na denn. Ich jedenfalls kann mir auch einen Bürgermeister ohne Parteibuch vorstellen.