
Bürgermeister Stefan Bauer war die Genugtuung deutlich anzumerken, als er am Montag bei einer eigens dafür anberaumten Pressekonferenz das Geheimnis lüftete, das dank der Veröffentlichung in den Henstedt-Ulzburger Nachrichten keins mehr war: REWE, Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler, will sich in Henstedt-Ulzburg ansiedeln. Die Zweigniederlassung Nord der REWE Markt GmbH plant einen neuen Zentralstandort im westlichen Bereich des Gewerbegebietes. Der jetzige Verwaltungssitz Norderstedt soll mit 382 Beschäftigten in die Nachbargemeinde verlagert und um ein Logistikzentrum erweitert werden.
Die aktuelle Planung sieht vor, aus der Großgemeinde die rund 550 REWE-Märkte in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und im Nordosten Nordrhein-Westfalens zu verwalten. Zusätzlich soll auf dem 21 Hektar großen Gelände im Gewerbegebiet bis 2019 ein zentrales Schulungszentrum für die Markt- und Verwaltungsmitarbeiter entstehen. Um den bestehenden Lagerstandort Stelle (Niedersachsen) zu entlasten, ist ein angeschlossenes regionales Logistikzentrum vorgesehen. Dort sollen bis 2025 rund 490 neue Arbeitsplätze in der Logistikverwaltung und im operativen Geschäft entstehen.
Das Logistikzentrum ist in zwei Bauabschnitten geplant. Bis 2019 sollen die Frische-Sortimente wie Obst und Gemüse sowie Kühlwaren fertiggestellt werden. Bis 2025 folgt das Trockensortiment. Der neue Standort wird hauptsächlich die Märkte in Hamburg und Schleswig-Holstein bedienen. Dabei werde der meiste Verkehr über die Autobahn abgewickelt, verspricht REWE vorsorglich und versichert: „Fortlaufend erneuern wir unsere Fahrzeugflotte durch schadstoffarme Lkw mit neuester Motortechnologie, Vollautomatikgetriebe und Leichtlaufreifen. Darüber hinaus erproben wir beispielsweise aktuell den Einsatz von E-Lkw.“
Vollmundig weist das Unternehmen schriftlich auch auf seine Bedeutung für die Großgemeinde hin: „Für Henstedt-Ulzburg bedeutet die Ansiedlung von REWE eine einmalige Chance: Ein renomiertes deutsches Topunternehmen mit einer auf Nachhaltigkeit fokussierten Strategie wird eine große Zahl an Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie positive Impulse für das ansässige Gewerbe schaffen.“ Man werde sich in die Gemeinde integrieren, betont REWE und versichert: „So werden wir in Henstedt-Ulzburg beispielsweise den Ausbau der Infrastruktur unterstützen. Darüber hinaus werden wir auch bei der Baurechtschaffung die Kosten zum überwiegenden Teil selbst tragen.“
Bürgermeister Stefan Bauer versicherte REWE-Pressesprecherin Daniela Beckmann und Logistikleiter Andreas Persigehl seine Unterstützung für das Vorhaben: „Durch die Betriebserrichtung werden am Standort Henstedt-Ulzburg zukünftig etwa 440 Mitarbeiter in der Verwaltung und 490 Mitarbeiter im Bereich der Logistik beschäftigt werden, das heißt insgesamt würden bis 2025 in Henstedt-Ulzburg über 900 Arbeitsplätze entstehen.“ Er rechne mit einer großen Magnetwirkung für weitere Gewerbeansiedlungen. Bauer: „Dies ist nicht nur eine Chance für Henstedt-Ulzburg, sondern für die gesamte Region.“
Seit Oktober 2014 verhandelt Stefan Bauer vertraulich mit REWE über die geplante Ansiedlung – in trockenen Tüchern ist sie allerdings noch nicht. Die gemeindlichen Gremien müssen noch ihre endgültige Zustimmung geben. Außerdem müssen noch etliche Verfahrensfragen bis zum möglichen Baubeginn geklärt werden. Und möglicherweise wird die Gemeinde auch noch Grund und Boden erwerben müssen, um die Pläne des Lebensmittelriesen zu erfüllen. Der Verwaltungschef sieht darin aber keine unüberwindlichen Hürden. Vielmehr verspricht sich Bauer von der REWE-Ansiedlung „deutliche Impulse“ für die Gemeinde.
Jörg Schlömann
23. Februar 2016
Eine prozentuale Veränderung hat, sehr geehrter Herr Kirmse, auch eine Ursache. Bei der Gegenüberstellung der Wortbeiträge ging es nicht um eine Erhöhung des Gesamtverkehrs sondern um eine Verschiebung innerhalb des Gesamtverkehrs!
Wenn ich das hier so lese“….die eine oder andere (örtliche) Fahrt nicht machen“ oder Anfahrt über die A 7 oder Schuld sein hier im Ort im Stau zu stehen. H-U profiert von neuen Arbeitsplätzen ! Da bin ich doch entsetzt. Mündige Bürger dürfen entscheiden ob, wann und wie sie fahren. Arbeitskräfte hier aus der Gemeinde für REWE damit Arbeitnehmer nicht mehr nach Norderstedt oder Hamburg fahren müssen. Also: jeder Arbeitgeber sucht sich sein Personal bei Bedarf nach den Anforderungen und der Qualifikation der Bewerber, aber bestimmt nicht nach Wohnort. Der Handel gehört nicht zu den Branchen, wo Spitzenlöhne bezahlt werden. In der Logistikbranche ist das viel schlimmer – siehe Streiks bei Amazon. Wer aus Richtung Osten z.B. über Kisdorf, Oersdorf, Segeberg, Struvenhütten oder aus dem Kreis Bad Oldesloe oder Bargteheide kommt wird wohl kaum über die A 7 zum Job fahren.
Arbeitnehmer suchen sich den Job, der zu ihnen paßt und entsprechend bezahlt wird, abhängig von der Qualitfikation und Ausbildung. Da nützt auch kein perfektes (englisches) Managervokabular hier auf der Plattform. Ob hier ausreichend preiswerter Wohnraum für Personal außerhalb der Managerebene zur Verfügung steht darf bezweifelt werden. Wer hier ein schickes Eigenheim hat (Reihenhäuser gehen ja wie geschnitten Brot weg war hier zu lesen) braucht auch ein entsprechendes Einkommen, als Alleinverdiener oder Zweitvediener.
Und Alleinerziehende, die arbeiten müssen haben erfahrungsgemäß kein Spitzeneinkommen.
Empfehlenswert: am Wochenende oder abends mal die Oststraße in Norderstedt besuchen und sehen, was dort so an LKW außerhalb des Betriebsgeländes parkt. Oder hier in Ulzburg Kirchweg kurz vor der Heidekoppel – da wo auf der Freifläche sich der Müll sammelt mangels Mülleimer. Vielleicht mit den osteurop. Fahrern plaudern und sehen wie sie sich nachts und am Wochenende dort „wohnlich“ verhalten und mit Propangaskochern Fleisch braten……
Das ist m.E. der Knackpunkt: Heute werden viele Verheißungen ausgesprochen, die sich bis 2025 (!) einstellen sollen. Aber mitunter erodiert so etwas ja gern mal… besonders Betriebskindergärten (z.B. Tesa) oder Sozialwohnungen fallen schon mal von der Tischkante, sobald ein Investor hat, was er wollte…
Und unsere Verwaltung hat sich ja schon von deutlich kleineren Kalibern in die Tasche stecken lassen (Fa. Wiebe/Lütte School z.B.), warum nun auch immer. Hier wäre der gemeinsame Projektmanager von KaKi&H-U gefragt, gibts den denn schon?
Und der Masterplan für Gemeindeentwicklung muss dringend her, um die Verkehrsfragen, die weitere Ansiedlungspolitik (was machen wir, wenn nun auch noch Norma/Bünting/o.ä. melden, und NOCH ein Logistikzentrum bauen wollen?) und auch die Frage, ob man neue Baugebiete ausweisen will, wenn die bisherigen Rewe-Mitarbeiter in nennenswerte Zahl nach H-U ziehen wollen: Kann ja auch den Binnenverkehr verringern, wenn man das geschickt plaziert (z.B. Nähe Westerwohlder Straße=HH-Str muss nicht benutzt werden, um zu Rewe zum kommen).
Umgekehrt könnten ja sukzessive auch mehr H-U’ler „aus dem Bestand“ freie Stellen bei Rewe/Netto besetzen und den IST-Pendelverkehr so verringern.
Nur da braucht es jetzt das Big Picture. Aber Rewe wird darauf wohl kaum warten…
Netto wird wohl schon noch kommen: Auf deren Karriereseite ist eine Traineestelle ausgeschrieben, als Leiter Warenwirtschaft in H-U… das haben die nicht vergessen.
In Ihrem ersten Beitrag schrieben Sie, sehr geehrter Herr Borchert:
„In Sachen Verkehrsbelastung ist in HU das größte Problem der Binnenverkehr (siehe Verkehrsstrukturplan).“
Nun schreiben Sie:
„Von den neuen Arbeitsplätzen bei Rewe wird spätestens mittelfristig auch die HU-Einwohnerschaft profitieren und damit Fahrten nach Norderstedt und HH entfallen können.“
Also wird sich nach Ihrer Aussage dann auch das Problem des Binnenverkehres in HU noch weiter verschärfen! Das sehe ich als Bürger von HU nicht als erstrebenswert an.
Die Verschärfung des Binnenverkehrs ist in Ihrem Beispiel doch rein theoretisch: wenn ein Arbeitnehmer aus HU nicht mehr ins Umland zur Arbeit fahren muß, sondern innerhalb HU bleibt, weil sein Arbeitsplatz nun dort ist, dann steigt zwar prozentual der Binnenverkehr, aber doch nicht der Verkehr insgesamt. Insgesamt steigt er höchstens durch die neuen Arbeitsplätze an sich, aber auch das muß man relativieren: das Gewerbegebiet liegt direkt an der A7, die momentan ausgebaut wird. Wer dort arbeitet und aus Richtung Süden kommend nicht die A7 nutzt, der ist selbst Schuld, wenn er in HU im Stau steht! Über die A7 ist es zwar weiter (je nachdem von wo man kommt, muß man halt erstmal zur AS Quickborn fahren, das sind schnell 2-3km mehr), aber schneller ist es auch jetzt schon, selbst mit der baustellenbedingten Beschränkung auf 80km/h.
Grundsätzlich sind im Flächennutzungsplan und insbesondere im Verkehrsstrukturplan die Verkehrserzeugungen von sämtlichen Plangebieten enthalten. Also natürlich damit auch das Gewerbegebiet an der A 7. Der Verkehrsstrukturplan mit seinen Vorschlägen einschließlich des ÖPNV müsste hinsichtlich seiner Umsetzung mit einer realistischen Finanzierungs- und Prioritätenliste ergänzt werden. Meine Sorge ist allerdings, dass damit die Politik aufgrund unterschiedlichster Auffassungen, nicht in intellektueller Hinsicht, wohl aber in Hinblick auf eine Konsensfindung überfordert sein kann. Für einen Grundsatzbeschluss, dass der Verkehrsstrukturplan als Entscheidungsbasis und Kontext für künftige Einzelmaßnahmen gelten soll, müsste es aber eine Mehrheit geben.
Sicher sind die Verkehrsbelastungen in der Hamburger Str. und der Norderstedter Straße sehr hoch und Umgehungsstraßen nach Diskussion mehrerer Varianten über einen Zeitraum von über 40 Jahren bei gleichzeitigem sehr starken Siedlungswachstum heute nicht mehr oder kaum noch möglich. Allerdings ist auch in der Nachbarstadt Norderstedt trotz westlicher und östlicher Umgehung die Verkehrsbelastung der Ulzburger Str. immer noch -bis zum Stau in Spitzenstunden- sehr hoch. Und in der Hamburger Str./Kieler Str. in Kaki sieht es auch nicht anders aus. Der „Traum vom dörflichen Charakter“ unserer Kommune ist doch längst ausgeträumt. Wir leben in der prosperierenden Metropolregion HH von der ganz S.-H. profitiert und die insbesondere durch die aktuelle Zuwanderung einen weiteren, starken Wachstumsschub erhält und auch auf Dauer erhalten wird.
Von den neuen Arbeitsplätzen bei Rewe wird spätestens mittelfristig auch die HU-Einwohnerschaft profitieren und damit Fahrten nach Norderstedt und HH entfallen können.
Sehr geehrter Herr Borchert,
ich teile Ihre Sorge, dass die Politik überfordert sein wird, aus den von Ihnen geschilderten Gründen. Ich würde sogar noch ein Schritt weiter gehen… wie sieht es mit der Verwaltung aus, nicht aus Unwissenheit, nicht falsch verstehen, sondern einfach aus Gründen der Zeit, Arbeitsaufwand u.s.w. ; wenn man bedenkt, wie lange es gedauert hat, bis die Prioritäten-liste auf dem Tisch lag…. wie die Bauausführung vom CCU gelaufen ist, der Bahnhofstraße…. man sollte sich nur den Schuh anziehen, in dem man auch laufen kann, was kommt vielleicht dabei raus 20.000 , 25.000 € Gewerbesteuer ? Wie viel wir HU zu buttern müssen ? Noch ein Beispiel ; schon jetzt stehen in der Heinrich-Sebelien-Str. die LKW’s; auch häufig über Nacht, sowie im Kirchweg, zwei, drei hintereinander,reichen schon um die Straßen zu “ blockieren“ .
Ich nehme es den Fahrern nicht übel, die müssen ihre Pausen einhalten und die nutzen sie verständlicher Weise zum Einkaufen oder schlafen. Dies wird dann noch wesentlicher heftiger werden…
Wolfsburger Straße
Ärger um wild parkende Lastwagen am VW-Logistikzentrum
29.03.14 – 09:00
Baunatal. Weil Zeitfenster nicht eingehalten werden, kommt es am VW-Logistikzentrum Baunatal immer wieder zu langen Wartezeiten. Die Folge: An der Wolfsburger Straße wird wild geparkt, häufig blockieren Lkw die Wege.
Um 17 Uhr sollte Jürgen Spannbauer eigentlich seine Ladung mit Getriebegehäusen im VW-Logistikzentrum an der Wolfsburger Straße in Baunatal abladen. Um 20.30 Uhr steht er immer noch gegenüber der Abzweigung zur Salzgitterstraße, wo er eigentlich nicht stehen darf. Aber was soll er machen? Per SMS wird er kurzfristig über seinen Abfertigungstermin informiert. „Das kann bis zwei Uhr nachts dauern“, sagt Spannbauer, der für ein Unternehmen im bayerischen Grafenau fährt.
Das wilde Parken von Lkw ist seit der Inbetriebnahme des Logistikzentrums in diesem Bereich ein Problem. Häufig blockieren die Lkw den Fuß- und Radweg an der Wolfsburger Straße. Am Donnerstagabend stehen dort zwei bulgarische Laster, die Fahrer nehmen nach der Abfertigung ihre Ruhezeit.
Etwa 700 Lastwagen beliefern jeden Tag das VW-Werk, davon 160 das Logistikzentrum. Herbert Reimnitz, Abteilungsleiter Ordnungsverwaltung der Stadt Baunatal, und Polizeibeamte suchen am Donnerstagabend mit vielen der Fahrer das Gespräch, wollen wissen, woher sie kommen, für wen sie fahren und wen sie beliefern.
Die Befragung will die Stadt Baunatal in ein Konzept zur Lösung des wilden Parkens einfließen lassen. Zur Erarbeitung des Konzepts hatte sie die Stadtverordnetenversammlung Mitte vergangenen Jahres beauftragt.
Nach den Gesprächen mit den Fahrern kommt Reimnitz zu dem Schluss: Aufgrund von Verzögerungen bei der Abfertigung kommt es teilweise zu langen Wartezeiten, die Fahrzeuge stauen sich und die Lkw-Parkplätze sind voll. „Eine Folge ist, dass die Ruhezeiten der Fahrer überschritten werden und viele nach der Abfertigung ihre Pause machen müssen“, sagt Reimnitz. Diese Fahrer stellen sich dann oft direkt an die Straße, weil sie auf dem Parkplatz nach dem Abladen nicht mehr stehen dürfen. Das wiederum gefährdet die Verkehrssicherheit. Acht Lkw parken an diesem Abend unerlaubt an den Straßen. Nach den Beobachtungen der Polizei ist das vergleichsweise wenig.
Laut VW-Sprecher Rudi Stassek kommt es zu den langen Wartezeiten und vollen Parkplätzen vor allem deshalb, weil viele Fahrer ihre vorgegebenen Zeitfenster aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens auf den Straßen und Autobahnen oft nicht einhalten können und zu spät eintreffen. Außerdem kämen viele ausländische Fahrer häufig früher als geplant an, um sicherzugehen, dass sie ihr Zeitfenster nicht verpassen. Stassek: „Diese Lkw blockieren dann die Parkplätze, die eigentlich Kurzzeitparkplätze sind.“ Die einzige Lösung des Problems sieht er derzeit in einer stärkeren Disziplinierung der Speditionen und Fahrer sowie darin, wartende Lkw stärker auf die Parkplätze der Autobahnen zu verweisen. Stassek: „Wir wollen auf keinen Fall, dass die Verkehrssicherheit gefährdet wird und Anwohner verärgert werden.“
Von Mirko Konrad
Goldige Aussichten für HU, würde ich sagen, vielen Dank an alle, die dies ermöglichen !
Hallo Herr Meissner, es ist kaum zu glauben, aber der Verkehrsstrukturplan steht im UPA am 07.03.16 zur Beratung auf der Tagesordnung (Allris). Nachdem im Sommer 2015 in 2 Klausursitzungen das umfangreiche „Planungspaket“ beraten und Abstimmungen gefasst wurden, soll nun die öffentliche Beratung und Beschlussfassung (?) erfolgen. Auf ca.100 Seiten wurde dokumentiert, dass über ca. 100 Maßnahmen zum Teil abgestimmt wurde. Über den/die ÖPNV/Buslinien wurde gar nicht abgestimmt, sondern empfohlen eine Erörterung mit dem HVV vorzunehmen. Ebenfalls wurde keine Abstimmung für eine Westumgehung und eine kleine Ostumgehung (Henstedt) vorgenommen. Die CDU soll für beide Maßnahmen eine Machbarkeitsstudie angeregt haben. Soll darüber beschlossen werden? Ich hoffe nicht! Da alle Fraktionen und die Verwaltung sowie vermutlich eine Mehrheit der Einwohnerschaft die geplante Hochspannungsleitung mit Hinweis auf den Waldkindergarten mit aller erdenklichen Vehemenz ablehnen, wäre es „wahnwitzig“ Steuergeld für eine Westumgehung-Machbarkeitsstudie auszugeben, deren Trassenverlauf den Waldkindergarten zerstören würde. Hinzu kommt die Berücksichtigung der Oberleitung der A1/S21, die eine Brückenoberfläche von ca. 7,5m über Terrain (oder Tunnel) erfordern würde, ganz abgesehen von den Überführungen/planfreien Querungen der A2, dem Gütergleis, dem Golfplatz (Flächenerwerb), der Pinnauniederung, der Kadener Chaussee, der Bahnstr./Beckershof und und der Beeinträchtigung der Bebauung Wismarer Str/Kl.Lohe. Über die Wilstedter Str. wurde ebenfalls nicht abgestimmt. Eine Prioritätenliste und ein realistischer mittel- bis langfristiger Finanzierungsplan fehlen ebenfalls.
Aber lesen Sie, wenn Sie möchten, in Allris nach.
Guten Morgen Herr Borchert,
vielen Dank für den Hinweis… ein Fass ohne Boden. Ich sehe nicht, dass HU einen Böttcher hat, der dieses Fass flicken kann, besonders nicht, wenn munter dafür gesorgt wird, dass immer mehr dazu kommt.( REWE, NETTO… )
Tolle Aussichten ! In Zukunft 900 Arbeitsplätze – also jeweils morgens und abends aus allen Richtungen durch den Ort und über alle Straßen.
Dazu kommen tagsüber noch Besucher und zahlreiche Kleintransporter für das Unternehmen.
Die Fahrzeuge bringen dann für Büro, Lager, Werkstatt, Versand alle möglichen Verbrauchmaterialen und es kommen Monteure wegen Wartung, Pflege, Instandhaltung, Reparatur für alle Geräte und Apparate.
Auslieferung in Schleswig-Holstein heißt aber auch, daß LKW Richtung Bad Oldesloe, Ahrensburg, Bad Segeberg, Lübeck, Barmstedt, Pinneberg u.a. nicht über die A 7 rollen sondern quer fahren durch die Nachbarorte..
Was nützen emisionsarme LKW, wenn die Straßen noch voller werden ?
Per Fahrrad kommen wohl nicht viele, mit dem ÖPNV mangels attraktivem Angebo sicherlich auch nicht.
Ulzburg eine „verkehrsberuhigte Zone“ (durch Stau) ……..wir weden sehen und ggf. leiden, wenn es nicht bald ein verbesserten Verkehrskonzept gibt.
Auch hier zeigt sich wieder einmal wie unterschiedlich die Meinungen sind. Oder kann man das bei einem so knappen Ergebnis (6:5) anders bewerten?
Auf die Verkehrsproblematik wird m. E. nicht „herumgeritten“, sondern diese ist bei einer gesamtheitlichen Betrachtung ebenfalls zu berücksichtigen.
Wir haben in HU massive Verkehrsprobleme, oder warum hat man sich ein „Verkehrsstrukturkonzept“ erstellen lassen?
Das Verkehrsaufkommen durch die jetzt kommenden LKW’s und Mitarbeiterfahrzeuge lässt sich nicht dadurch kompensieren, dass die Bürger von HU ihre innerörtlichen Fahrten reduzieren.
Und will man auch unseren Neubürgern signalisieren, dass sie nur ohne Fahrzeuge willkommen sind?
Natürlich ist auch die Gewerbeansiedlung im Umland zu berücksichtigen, da diese ebenfalls Einfluss auf das Verkehrsaufkommen für HU hat.
Nochmal, niemand spricht sich gegen Gewerbeansiedlung, zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen und neue Arbeitsplätze aus.
Man rechnet vielmehr mit einer großen Magnetwirkung für weitere Gewerbeansiedlungen. Die Frage ist nur, wie viel Gewerbeansiedlung kann HU verkraften? Und wurde nicht unlängst ein gesamtheitliches Konzept gefordert, d. h. für mich, dass mann dann auch ALLE Bereiche (also auch den Verkehr) berücksichtigt!
Jedem und Jeder wird man es nie Recht machen können. Zuerst wird hier „aus dem Bauch heraus“ wild spekuliert, dass keine Arbeitsplätze entstehen. Wenn dann zügig und ausführlich nach dem Beschluss im Fachausschuss vom Bürgermeister und Vertretern von Rewe in einer Presseerklärung berichtet wird, dass bis zu 900 Arbeitsplätze in mehreren Schritten geschaffen werden sollen, wird auf dem Thema Verkehrserzeugung „herumgeritten“.
Mit den Arbeitsplätzen wäre auch ein angemessenes Gewerbesteueraufkommen gegeben und im Hamburger Abendblatt wird sogar von einem integrierten Schulungszentrum gesprochen. Hätte Kaki sich diesen „Fisch“ geangelt, würde sich an der Verkehrserzeugung in HU nichts ändern. Aus meiner Sicht gibt es an dieser Ansiedlung nichts zu kritisieren. Die Gemeinde hat doch bereits seit Jahren die Weichen für die Gewerbeansiedlung mit dem Flächennutzungplan und und dem Bebauungsplan an der A7 gestellt!
In Sachen Verkehrsbelastung ist in HU das größte Problem der Binnenverkehr (siehe Verkehrsstrukturplan). Hier könnten sich die Bürger überlegen, ob die eine oder andere Fahrt nicht verzichtbar wäre.
Ja, solange das ganze Paket wie dargestellt kommt, finde ich es auch recht positiv.
Nun, zumindest sollte die Gemeinde ein Konzept haben, wie sie den Großstandort mit dem Umweltverbund anbinden will. Da sehe ich sonst schwarz, dass irgendwer nicht mit dem Auto ins Ulzburger Outback fährt. Die schon bestehende Busanbindung des Gewerbeparks ist ein schlechter Scherz und am Wochenende sowie nach 20 Uhr gar nicht vorhanden, die Radführung mehr für die Fraktion der Lebensmüden und die Fußwege ob der schieren Weitläufigkeit des Areals überwiegend Deko.
Ergo: Ohne Konzept werden etwa 1.500-2.000 zusätzliche Pkw-Fahrten pro Tag durch die Mitarbeiter in H-U entstehen.
Vermutlich interagieren längst nicht alle Mitarbeiter in Verwaltung und Schulungszentrum mit dem Logistikzentrum. Wenn man Rewe dafür begeistern könnte, den verhinderten Bauherren Beckmann wegen dem Brachland ggf. dem Bhf. anzusprechen, um dort diese Büroarbeiter anzusiedeln, könnte man auch gleich dort den Zwist lösen, eine verbesserte Nachfrage für den Einzelhandel schaffen (Mittagstisch, Einkauf vor der Heimfahrt) sowie verhindern, daß hunderte Mitarbeiter mit dem Auto aus Richtung Norderstedt (wo vermutlich viele heute wohnen dürften) nach HU einpendeln. Zwischen dem Standort und dem Logistikzentrum könnte man doch einen Pendelbus einrichten (Rewe, ggf. zusammen mit HVV, Netto, Caterpillar und wer da noch so sitzt).
Dann hätten wir etliche Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Jobs dort dürften auch passend sein für das mittelfristig erreichbare Qualifikationsniveau vieler Flüchtlinge.
Aber es muss schon irgendwie durchsetzbar festgeschrieben werden, dass am Ende nicht doch LKW-Verkehr und zerstörte Straßen an der Gemeinde hängen bleiben, sonst nützt das alles nix.
Fluch oder Segen? Das steht bei einem so knappen Abstimmungsergebnis (6:5) nicht einwandfrei fest.
„Und SPD-Finanzausschussmitglied Edda Lessing überraschte mit der Aussage, dass die SPD gar nicht an der Abstimmung teilgenommen habe. Die Gemeindevertreterin wörtlich: „Wir haben überhaupt nicht mitgestimmt, weil wir noch keinen Fraktionsbeschluss haben zu diesem Thema.”
Bei jeden – sorry – „Pups“ wird ein Gutachten eingeholt. Welche Experten hat die Gemeine denn hier an „Bord“?
Und das eigentliche Hauptproblem der Gemeinde – die prekäre Verkehrssituation – ist weiterhin ungelöst. Ohne diese Lösung wird jede Gewerbeansiedlung dieses Problem noch verstärken!!! 50 LKW’s alleine von Netto und wie viel von Rewe (die fahren doch nicht alle über die Autobahn) und wie kommen dann die weit über 1.000 Mitarbeiter zu ihren Unternehmen?
Die Bürger hatten sich dafür ausgesprochen, dass HU eine Gemeinde bleibt. Man hatte sich auch für eine moderate Bebauung (siehe Pinnau-Wiesen) ausgesprochen. Und warum befragt man nicht auch die Bürger, ob wir in HU ein „Sammelbecken“ für Handels-/Logistik-Unternehmen werden wollen?
DAS klingt schon sehr viel besser. Wenn der Standort in Stelle bestehen bleibt, darf die Aussage, läuft überwiegend via A7, wohl auch für glaubwürdig halten. Nach Lauenburg und Stormarn bietet sich da wohl eher die Strecke über Geesthacht an. Würde Kiel mal die A20 an die A7 rangekommen, könnte man auch vermuten, dass die B206 nicht über die Dörfer angesteuert würde.
So würden wir ja –statistisch– auf eine Vollstbeschäftigung zusteuern: http://ulzburger-nachrichten.de/?p=31923