Henstedt-Ulzburg setzt sich beim Kampf der Kommunen um Firmenansiedlungen immer öfter durch und dreht selbst Hamburg eine lange Nase. Aktuell verlagert der Papiergroßhändler Geese Papier seinen Standort von Hamburg komplett nach Henstedt-Ulzburg. Am Dienstag Vormittag fand die Grundsteinlegung im Gewerbegebiet statt. Geese baut im Gewerbegebiet neben einem Verwaltungstrakt eine riesige Lagerhalle mit 10.000 Palettenplätzen. Alle aktuell 20 Mitarbeiter bleiben dem Unternehmen erhalten und ziehen mit um. Das traditionsreiche Unternehmen, das auf eine 61-jährige Geschichte in Hamburg zurückblicken kann, will sich vergrößern und hat sich deswegen im Großraum Hamburg nach einem neuen Standort umgesehen. Neben der verkehrsgünstigen Lage an der Autobahn gaben auch steuerliche Gründe den Ausschlag für den Firmenumzug nach Henstedt-Ulzburg: „Auch die Höhe der Gewerbesteuer hat eine Rolle gespielt“, erklärt Reiko Lenz, der bei der Firma für die Medienkommunikation zuständig ist.
Das Gewerbegebiet platzt derweil aus allen Nähten, die Gemeinde schafft es kaum mit der Entwicklung Schritt zu halten. So musste im Mai per Eilverfahren die Ausweisung von 30 Hektar zusätzlicher Gewerbefläche beschlossen werden: Es gab nicht mehr genügend Platz, um dem Lebensmitteldiscounter Netto die Ansiedlung zu ermöglichen. Die Edeka-Tochter will in Henstedt-Ulzburg ein Logistikzentrum bauen, um von hier aus sämtliche Filialen in Hamburg und Schleswig-Holstein zu beliefern.
Neben erhofften Arbeitsplätzen und erhöhten Gewerbesteuereinnahmen durch die Gewerbeansiedlungen muss die Gemeinde allerdings auch mit unerwünschten Nebenwirkungen auf den Straßen rechnen. Bei Geese Papier wird von zahlreichen Zulieferern aus dem In- und Ausland Papier per LKW angeliefert und dann wiederum per LKW weitergeliefert. Netto plant gleich 50 LKW’s dauerhaft in Henstedt-Ulzburg zu stationieren um täglich 160 bis 170 Märkte zu beliefern, so die Unternehmens-Antwort auf eine entsprechende Anfrage der Henstedt-Ulzburger Nachrichten.
Laster mit dem Netto-Schriftzug werden dann wohl zukünftig zum Henstedt-Ulzburger Straßenbild gehören.
Christian Meeder
Mittwoch, 20.07.2011
„Die Edeka-Tochter will in Henstedt-Ulzburg ein Logistikzentrum bauen, um von hier aus sämtliche Filialen in Hamburg und Schleswig-Holstein zu beliefern.“
Na, viel Spaß im Stau. Wie kommt der LKW denn vom Ulzburger Lager z.B. in die Region Lübeck über die A7?
Die 50 LKW werden dann ja wohl nur die Märkte versorgen, oder? Das Lager selbst muss aber auch von seinen Lieferanten versorgt werden, da kommen dann also noch ein paar mehr LKW-Fahrten dazu.
„Henstedt-Ulzburg setzt sich beim Kampf der Kommunen um Firmenansiedlungen immer öfter durch und dreht selbst Hamburg eine lange Nase.“
Warum sollte Hamburg sich auch um ein Lager reißen, dass viel Fläche frisst, viel Verkehr erzeugt und dabei wenig Steuern zahlt? So dumm sind die Hamburger ja nun auch nicht.