Es wird keine Querungshilfen im südlichen Abschnitt der Hamburger Straße für Grundschüler geben. Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker haben am Abend ihren erst im Juli gefassten Verkehrsinsel-Beschluss revidiert. Die WHU hatte erneut über die umstrittenen Querungsinseln abstimmen lassen.
Zu Beginn der Debatte hatte sich Bürgermeister Stefan Bauer mit einer Erklärung an die Aussschussmitglieder gewandt: Es sei im Juli versäumt worden, die Schule in den Querungshilfenbau einzubinden und anzuhören. Dafür entschuldige er sich. Der Elternbeirat der Lütten School hatte den mit knapper Mehrheit gefassten Querungshilfenbau in den HU-Nachrichten scharf kritisiert und stattdessen eine Ampel gefordert.
Doch auch eine weitere Ampel ist endgültig vom Tisch. Neben dem bisherigen grundsätzlichen Ampel-Nein der Verwaltung wegen zu geringer Querungszahlen gibt es nun auch keine politische Mehrheit mehr für den Bau einer zusätzlichen Ampel im südlichen Abschnitt der Hamburger Straße. CDU und BFB erinnerten daran, dass auf dem etwa 500 Meter langen Teilstück bereits drei Ampeln vorhanden sind. Mehr Ampeln seien dort nicht verkraftbar.
Keine Querungshilfen, keine Ampeln – bleibt die Schulwegsituation also so wie sie jetzt ist?
Womöglich nicht: Für einen möglichen Durchbruch in Sachen Schulwegsicherheit sorgte gestern eine überraschende Kurzintervention der Lütten-School-Rektorin Petra Pilkahn: Die machte klar, dass auch eine Ampel nur die zweitbeste Lösung aus Sicht der Schule wäre. Die Pilkahn-Lösung für mehr Schulwegsicherheit: Später bei den HU-Nachrichten
cm
14. August 2014
Herr Schneider, da kann ich Ihnen nur zustimmen. Die Durchfahrt auf der Hamburger Straße muss für alle so zeitaufwendig gesteuert werden, dass gerade die externen Durchfahrer und internen Raser erkennen, es lohnt sich nicht durch Ulzburg im Tausendfüßlertempo zu kriechen!
Liebe Frau Pilkahn,
Sie sind klasse! Nachdem wir nun ein Dreivierteljahr mit unseren Erstklässern morgens mitgelaufen sind, kennen und fürchten wir die Ecke aus eigener Anschauung. Der schmale Fußweg direkt neben dem brausenden Berufsverkehr ist mehr als unangenehm. Geisterradfahrer und der Umstand, dass Kinder in dem Alter sich gern mal schubsen, tun ein Übriges. Ich möchte Ihnen ganz herzlich für Ihr aussergewöhnliches Engagement für unsere Kinder danken!
@ Herr Schäfer , warum ist die Verbreiterung des Fusswegs/ Fahrradweges durch Verschmälerung der Hamburger Strasse für Sie nicht die beste Alternative ?
Die Ortsdurchfahrt Ulzburg-Süd stellt sich als Rennpiste mit langen, teils komplett überflüssigen Abbiegespuren dar. Hier bietet sich die Chance, den Straßenverlauf auch optisch deutlich besser zu gestalten, den Verkehrsfluss an einigen Stellen zu korrigieren. Darauf haben nicht nur die WHU sondern zu unserer Freude u.a. auch die CDU hingewiesen. Herr Bauer wird nun in gesprächen mit dem LBV klären müssen, was noch “ zu retten“ ist. Ich habe in dem Zusammenhang auch an den einstimmigen Beschluss auf Wunsch des Seniorenbeirats erinnert, ab südlichen Ortseingang auf östlicher Seite einen akzeptablen Fusswweg zu bauen. Auch das wird sicher nicht ohne Reduzierung der Straßenbreite funktionieren.Die jetzige Diskussion bietet die Chance, jetzt auch den Beschluss umsetzen zu können.
Finde ich auch: Jede nicht im Rahmen der geplanten grünen Welle erforderliche Rennstrecken-Charakteristik auf der HH-Str. wirkt doch eh nur wie eine Einladung an interne und externe Durchfahrer: Hier gehts noch flott voran, wenn schon nicht mehr auf der A7. Ich würde eher die Wahrnehmung motivieren wollen: H-U, da fährt man nur durch, wenn man unbedingt muss: Ampeln, enge Fahrbahn, Geschwindigkeitsbegrenzung, Tempowarntafeln, Blitzgeräte. Indem wir die Straße größtmöglich auf den innerörtlichen Bedarf ausrichten (im Rahmen, den man uns als „Eigentümer“ eben zugesteht) und mit einer (langsamen) grünen Welle für den Fahrzeugdurchsatz sorgen, bekämen wir für uns selbst die Gewissheit: In x Minuten kann ich von Ulzburg nach Rhen mitschwimmen, schneller geht eben nicht und langsamer wirds aber auch nicht. Und dem Durchgangsverkehr ist das dann hoffentlich zu tranig und man stellt sich lieber auf der A7 an, dann spart man wenigstens die Zubringerwege und ist ausserhalb von H-U per Saldo schneller unterwegs. Das gesparte Geld für die 3. Ampel können wir ja sonst auch in einen Festblitzer investieren, falls das ohne nicht aufgeht. Nur für die Disziplin, selbstverständlich… 😉
Mal schauen, wie die “ Pilkahn-Lösung“ aussieht, bin gespannt.
Dabei geht es um den Ausbau (Verbreiterung) des östlichen Teils des Fußweges an der Hamburger Straße zwischen Suhlenkamp und Mahnke-Gebäude in der Höhe der dortigen Baumreihe. Frau Pilkahn kann sehr gut auf eine Beampelung verzichten, wenn dieser Streifen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit ertüchtigt wird.
Also Verbreiterung des Fusswegs durch Verschmälerung der Strasse?
Das wäre eine Alternative – und nicht die beste, wie ich finde. Aber es gäbe noch andere Möglichkeiten, z.B. etwas von dem angrenzenden Privatgrund zu erwerben, eine dezente Straßenverschwenkung. Ist aber natürlich alles nicht spruchreif. Sehen wir uns die Vor- und Nachteile der einzelnen Lösungen in Ruhe an.
Es war von einer Verbreiterung des Gehweges um ca. 1m die Rede. Das ließe sich mit einer Reduzierung beider Fahrstreifenbreiten von 3,5m auf 3,25m nicht gänzlich kompensieren. Die Fahrbahn müsste zusätzlich in den westlichen Grünstreifen verschwenkt werden. Ob das noch kurzfristig in die Gesamtmaßnahme eingebunden werden kann, hat Herr Göttsch bereits erläutert. Übrigens sind Fahrstreifenbreiten von 3,25m in innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen mit Tempo 50 ausreichend bemessen. Das haben auch die Verkehrsplaner in dem Entwurf des Verkehrsstrukturplanes zum Ausdruck gebracht.
Danke, Herr Borchert, unser Einsatz hat sich gelohnt.
Die Entschuldigung des Bürgermeisters war richtig und notwendig.
Wo steht denn die 3. Ampel?
Die 3. Ampel sehe ich auch nicht. Eine Bedarfsampel steht im Bereich Falkenstraße und die zweite Ampel (Kreuzung) im Bereich Trögenölk. Dazwischen sind ca. 500m Abstand. In der Diskussion gab es weitere unzutreffende Erklärungen/Erläuterungen, die nicht lohnend sind zu kommentieren. Der Beschluss berücksichtigt die relevanten Aspekte der Kindersicherheit und ist daher gut und richtig, damit sollten alle beteiligten und engagierten Bürger leben können. Vielen Dank an alle Ausschussmitglieder.
Vielleicht ne Unterführung?! 😀