Aus den künstlerischen Highlights der KuKuHU in der Galerie Sarafand: Eine geheimnisvoll-faszinierende Erzählung, vorgelesen von der Autorin Charlotte Richter-Peill

Charlotte Richter-Peill zu Beginn ihrer Lesung
Charlotte Richter-Peill zu Beginn ihrer Lesung

Die Autorin, bekannt für Geschichten, die oft der düstere Hauch des Unheimlichen umweht, besitzt gleichzeitig die Gabe, ihren Protagonisten eine melancholische Aura zu verleihen, wie wie es auch wieder in der preisgekrönten Novelle „ Der Quader“ der Fall ist.

Während einer kleinen Erholungsreise mit ihren Eltern an die holländische Küste erfährt sie von einem Mijnheer Spook, der von allen ebenso geachtet wie gefürchtet wird. Auch die Autorin gerät in seinen Bann, sucht immer wieder seine Nähe, weil sie sich von auf seltsame Weise von ihm angezogen fühlt, ohne zu wissen warum.

Bei Kaffee und Kuchen: Die Autorin im Gespräch mit ihren Zuhörern im Garten der Galerie
Bei Kaffee und Kuchen: Die Autorin im Gespräch mit ihren Zuhörern im Garten der Galerie

Diese Spannung, die jeder Begegnung zwischen den beiden vorausgeht, übertrug sich augenblicklich auch auf die Zuhörer, die fasziniert lauschten. Kein großes Theater, keine Aufregung – wie ein Kammerspiel, in dem sich die Autorin magisch von Mijnheer Spook angezogen fühlt. Es kommt sogar zu verstohlenen Berührungen, bei denen der Zuhörerer den Atem anhält in der Hoffnung auf mehr – aber es bleibt bei den distanzierten Zufallstreffen vor dem riesigen Quader, ein großer schwarzer Monolit, in dessen Nähe meist der schwarze Wagen von Mijnheer Spook parkt.

Sie fühlt die ungeheure Anziehungskraft, die sie umgibt, wenn sie ihm folgt und der sie doch entflieht, weil ihr dieses Fremde, Unheimliche Angst macht und zugleich fasziniert.

Die Zuhörer erwachten wie aus einer Trance, als Charlotte Richter- Peill ihre Lesung beendet und beisterter Applaus aufbrandet. Wieder ein kleines Kunstwerk, das übrigens im „Hamburger Ziegel“ zu finden ist. Nach einer kurzen Schaffenspause arbeitet die Autorin bereits an einem neuen Werk, auf das man gespannt sein darf. Wer ihren Jugendroman „Magoria“ kennt, darf sich schon jetzt auf ein ähnliches Werk freuen.

Gabriele David

23. Mai 2018

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