Trainer Cornelsen will „Tacheles reden“

Was ging denn nun schief am Sonnabend? Ein 10:0 kommt ja nicht aus heiterem Himmel. Fußballehrer Cornelsen verwies heute im Gespräch mit den Henstedt-Ulzburger Nachrichten zuerst auf die Kaderstärke: „mit zahlreichen Verletzten fehlte eine ordnende Hand im Mittelfeld. Gegen das hochqualitative Mittelfeld der Flensburger war nichts auszusetzen, einer der Akteure schoss gleich vier Tore“. Der SVHU-Trainer bezeichnete das Spiel als „leblos“, die Gegner waren „extrem stark im Zentrum“.

Auch plauderte Cornelsen ein wenig aus dem Nähkästchen was die Gründe für den Trainerwechsel betrifft. Nachdem Jannick Martens, der inzwischen nach dem Rauswurf seines Vater zurückgetreten ist, seinen Wechsel zum Sommer angekündigt hatte, zogen Keeper Andre Zick, Verteidiger Nils Grossmann und Michel Blunck nach. Der Abgang Michel Bluncks scheint einiges in der Vereinsleitung bewegt zu haben. Michel Blunck hatte beim SV Henstedt-Rhen angefangen zu kicken und war das Symbol des Henstedter-Jugendfußballs in der Herrenmannschaft. Sein Abgang hat eine negative Wirkung auf das Image des Vereins. Man möchte eine Anlaufstation für die jugendlichen Fußballer aus der Umgebung sein, somit erscheint der Trainerwechsel in einem anderen Licht. Cornelsen zufolge musste ein Gesichtswechsel auf der Trainerposition her. Die eigentlich sehr erfolgreiche Jugendarbeit des SVHU im Bereich Fußball hat bisher im Herrenbereich kaum Spuren hinterlassen, Michael Blunk war einer der wenigen, der aus der eigenen Jugend kam.

Sicher wird es jetzt schon nach zwei absolvierten Partien des neuen Trainers Zweifler geben, die Behauptungen wagen wie: „Mit Martens wäre das nicht passiert“. Doch an der Vorbereitung Cornelsens oder seinen Fähigkeiten ist diese Niederlage nicht festzumachen, der Trainer fährt mit seiner A-Jugend weiterhin Erfolge ein, heute wieder ein 4:0. Er hatte sich und das Team sogar mit Videomaterial auf das Spiel gegen Flensburg 08 vorbereitet, trotzdem endete es in einer Katastrophe. Gegen Hartenholm am Freitag muss eine bessere Leistung her. Dieses Spiel gegen einen der Abstiegskandidaten könnte im Nachhinein über Abstieg oder Klassenerhalt entscheiden.

Um sich auf das Spiel gegen den TuS Hartenholm vorzubereiten setzt der Trainer auf Fitness und Pädagogik. Es soll neben Ausdauereinheiten ein Mannschaftsrat gebildet werden, außerdem soll es eine deutliche Aussprache geben. Jeder soll sagen können was ihm auf dem Herzen liegt und frei Kritik äußern können. Es soll endlich „Tacheles gesprochen werden“ um einen freien Kopf für das Derby zu bekommen. Von dieser Aussprache ist auch die Aufstellung abhängig. Die Partie gegen Hartenholm findet am Freitag um 20 Uhr im Beckersbergstadion statt.

nb

10. April 2016

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