Frauenbeauftragte: mehr Krippenplätze statt Parkplätze

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Svenja Gruber

Mehr Frauen sollen sich politisch engagieren. Das fordert Henstedt-Ulzburgs Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber. Ein Grund für mehr Frauenpower neben der allgemeinen Forderung nach Gleichberechtigung: In den gemeindlichen Gremien soll sich mehr Gedanken um Krippenplätze anstatt um Parkplätze gemacht werden. Gruber erinnerte in der jüngsten Pressekonferenz des Bürgermeisters an Ideen der Seniorenblock-Planer Demandt und Goldammer. Die wollten an der Schulstraße gegenüber von Rewe neben Seniorenwohnungen auch eine Kindertagesstätte bauen. Das sei allerdings wegen mangelnden Parkflächen verworfen worden. Bei mehr Frauen im Gemeindeparlament wäre es vielleicht zu einer anderen Entscheidung gekommen, so Gruber.

In Henstedt-Ulzburg beträgt der Frauenanteil im Kommunalparlament 26,8 Prozent, um mehr Frauen den Weg in die Politik zu erleichtern, bietet die Gleichstellungsbeauftragte demnächst verschiedene Work­shops und Seminare an. Den Auftakt macht die Fortbildung „ Präsenztraining für Frauen“, die am Freitag, den 09.10.2015 von 17 bis 20 Uhr und am Sonnabend, den 10.10.2015 von 10 bis 17 Uhr im Rathaus Henstedt-Ulzburg stattfindet. Die Kosten betragen 30 Euro  pro Frau.

Grubers Frauenoffensive war vergangene Woche auch Thema im Ratssaal, BFB-Gemeindevertreter Andernacht wollte wissen ob die Fortbildungsmaßnahmen denn im Einklang mit dem Gleichstellungsgesetz stünden, wenn ein Geschlecht ausgeschlossen werde. Die Antwort von Gruber: Nach dem Gleichstellungsgesetz seien die politischen Gremien paritätisch zu besetzen. Und weiter: „Ich empfehle Ihnen den gesetzlichen Auftrag umzusetzen.“

Die HU-Nachrichten haben sich einmal die Zusammensetzung der Gemeindevertretung angeschaut. Wer verhält sich schon gesetzeskonform, wer hat noch Nachholbedarf?

Ganz oben auf dem Gleichstellungstreppchen befinden sich die Liberalen. Mit Klaus-Peter Eberhard und Silke Schmude sitzen genau ein Mann und eine Frau in der Gemeindevertretung, die Frauenquote beträgt 50 Prozent, mehr Parität geht nicht.

Auf den weiteren Plätzen:  die WHU mit einem Frauenanteil von 33 Prozent (drei Frauen, sechs Männer), dann die BFB und die SPD mit 25 Prozent (jeweils zwei Frauen und sechs Männer).  Schlusslicht in Sachen Gleichstellung sind Henstedt-Ulzburgs Christdemokraten mit einem Frauenanteil von 21 Prozent (drei Frauen, 11 Männer).

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21. September 2015

3 thoughts on "Frauenbeauftragte: mehr Krippenplätze statt Parkplätze"

  1. Den Sinn und Inhalt des Artikes verstehe ich nicht. Ich gehe davon aus, dass es nicht um öffentliche Parkplätze (Straßenbereich) geht, sondern um Stellplätze, die differenziert je nach der Art des Bauvorhabens im Stellplatzrecht des Landes verbindlich vorgegeben sind. Die Gemeinde einschl. Gleichstellungsbeauftragte haben somit gar keinen Ermessensspielraum in der Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens, das immer rechtskonform sein muss. Was eine anzustrebende geschlechtsparitätische Besetzung der gemeindlichen Gremien mit solchen Themen zu tun haben soll, erschließt sich mir wenig bis nicht.

  2. NEUES BAUGEBIET IN HENSTEDT-ULZBURG ? Auf meinem Rundweg bemerke ich seit einigen Wochen Bauaktivitäten. Auf der großen Wiese mit den Strommasten, hinter dem Knick am Abenteuerspielplatz „Am Trotz“, gegenüber dem Pfad in den „Orchideenweg“ in der Wegbiegung stellt eine bekannte ortsfremde Baufirma ein Gebäude her. Was ich anfangs für eine Stallung hielt sieht nun aber aus wie ein Wohngebäude. Es fehlt, so wie auf der Pinnau-Wiese“, ein Bauschild mit Objekt-Bezeichnung, Bauherrn, Sub-Handwerkern, Planern, Architekten etc. Wer weiß mehr als ich ? Einzelbebauung evtl. vorab oder neues nennenswertes Baugebiet. Die Anbindung an die Straße ist mir so nicht klar bzw. erkenntlich.

  3. Die Entscheidung ist meiner Ansicht nach etwas verkürzt dargestellt. Der Ausschuss hat sich wegen der überbordenen Ausnutzung des Grundstücks mit riesig dimensionierten Baukörpern gegen den vom Investor vorgelegten Entwurf ausgesprochen. Es ging nicht um Krippe oder Parkplätze, sondern um eine für das Grundstück passende Bebauung. Politik lässt sich vielleicht auch nicht beliebig unter Druck setzen nach dem Motto: Wenn diese Bebauung durchgeht bauen wir auch noch eine Krippe.
    Verdichtung ist nicht um jeden Preis gewollt.

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