FROGS stecken im Tabellenkeller fest. Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg verliert das Vier-Punkte-Spiel gegen den ASV Hamm-Westfalen mit 27:28 (14:13). Der Abstand zum rettenden Ufer wächst auf drei Zähler an.
Mit gesenkten Köpfen schlichen die Akteure des SV Henstedt-Ulzburg vom Parkett der Sporthalle an der Maurepasstraße. Kämpferisch konnte man der Mannschaft von Trainer Tobias Skerka nach der bitteren 27:28 (14:13)- Niederlage gegen den Abstiegskonkurrenten ASV Hamm-Westfalen keinen Vorwurf machen. Und auch die knapp 700 Zuschauer gaben 60 Minuten ihr Bestes und unterstützten die Hausherren lautstark und emotional. „An unseren Fans hat es heute bestimmt nicht gelegen. Schade, dass wir unsere Anhänger nicht mit zwei Punkten belohnen konnten“, entschuldigte sich Regisseur Nico Kibat, der einmal mehr als kämpferisches Vorbild voran ging.
Sein Team hatte von Beginn an Feuer und Leidenschaft gezeigt und nach einem 1:3-Rückstand (4. Minute) mächtig aufgedreht. Mit schnellen, druckvollen Kombinationen hatten die SVHU-Angreifer die Abwehr der Gäste durcheinander gewirbelt und von fast allen Positionen aus Tore erzielt. Nach einer guten Viertelstunde führte der SVHU mit 9:5. Dann ließ die Konzentration der Gastgeber nach, Fehlwürfe und Fehlpässe brachten den ASV in Ballbesitz und der wieselflinke Andreas Simon brachte seine Mannschaft mit Gegenstoßtreffern auf 7:9 heran. (18.). Diesen Zwei-Tore-Vorsprung hielten die Hausherren, ehe der ASV kurz vor dem Wechsel in Unterzahl durch den an diesem Tag überragenden Sebastian Paul zum 13:14 verkürzen konnte.
Den Rückschlag schien der SVHU in der 15-minütigen Halbzeitpause gut verkraftet zu haben, denn Jan Wrage und Nico Kibat per Strafwurf erhöhten auf 16:13. Alles schien in die richtige Richtung zu laufen, doch ab der 33. Minute hatten die Gastgeber zehn Minuten lang Ladehemmung vor dem gegnerischen Gehäuse. Lediglich Tim-Philip Jurgeleit traf bis zur 44. Minute. Hamm hatte die Partie gedreht und war durch Marian Orlowski mit 18:17 in Führung gegangen (42.).
Als sich Nico Kibat in der zweiten Halbzeit einige Verschnaufpausen gönnen musste, stockte das Angriffsspiel der Gastgeber. Nicht alle Führungsspieler des SVHU hatten wie der 33Jährige einen guten Tag erwischt. Das Kombinationsspiel verlor nach dem Wechsel zunehmend an Fahrt und der Angriff entwickelte kaum noch Druck auf das gegnerische Tor.
Da auch die SVHU-Defensive, die bis zur 40. Minute sehr aufmerksam und agiert hatte, zunehmend die Kontrolle über den Rückraum der Gäste verlor, war die 24:21 –Führung des ASV Hamm-Westfalen schon fast folgerichtig. Doch die Hausherren bäumten sich auf. Als Tim –Philip Jurgeleit nach einem Gegenstoß mit einem sehenswerten Dreher der starken Hammer Keeper Tomas Mrkva zum 23:24 überwand (52.) stand die Halle Kopf. Sebastian Paul und Sebastian Schneider erstickten mit ihren Toren aufkommende Hoffnung bei den Gastgebern.
„Um Moment sieht es nicht gut für uns aus. Der Frust ist groß. Aber wir werden jetzt nicht das Handball spielen einstellen. Es sind noch 24 Punkte zu verteilen. Wir werden das Spiel gegen Hamm aufarbeiten, daraus unsere Schlüsse ziehen und uns gewissenhaft auf die Partie in Leutershausen vorbereiten. Dort sind die nächsten beiden Punkte zu verteilen“, sagt Trainer Tobias Skerka. Kollege Kay Rothenpieler war stolz auf seine junge, neu zusammengestellte Mannschaft. „Unsere jungen Burschen haben heute eine starke Partie gezeigt. Sie verdienen das Vertrauen, das wir ins sie setzen. Mein Team hat sich im Verlauf der Saison enorm weiter entwickelt. Auch wenn manchmal noch die Konstanz fehlt, macht das Mut für die Zukunft“.
SV Henstedt-Ulzburg: Jan Peveling, Markus Noel – Lars Bastian (2), Stefan Pries, Nico Kibat (5/1), Lasse Kohnagel (4), Maik Makowka (n.e.), Lars-Uwe Lang (2), Rasmus Gersch (1/1), Julian Lauenroth (1), Tim Völzke (3), Kevin Wendlandt (1), Jan Wrage (4), Tim-Philip Jurgeleit (4/1).
Joachim Jakstat
10.3.2013