26:28 – Frogs verpassen Derbysieg vor 1.200 Zuschauern in der Norderstedter Moorbekhalle

Die Hypothek der ersten 30 Spielminuten war zu groß: Ein halbes Dutzend Großchancen hatten die Gastgeber, die erstmals in der Norderstedter Moorbekhalle antraten, vor der Pause ungenutzt ausgelassen und so den kompakt und geschlossen auftretenden Gästen in die Karten gespielt und tatkräftig mit zu einer Sechs-Tore-Führung verholfen.

Die magere Wurfausbeute des SV Henstedt-Ulzburg, gepaart mit einem starken Dennis Klockmann zwischen den Pfosten des VfL Bad Schwartau, waren die Eckdaten einer einseitigen ersten Hälfte, in der die Frogs sich unerklärlich viele technische und Passfehler leisteten. Schwartau musste noch nicht einmal zur Höchstform auflaufen, um die Partie zu beherrschen. Überraschend waren auf beiden Seiten trotz Knieproblemen die Torjäger mit von der Partie. Jan Schult stand in Angriff und Abwehr seinen Mann, während Tim Völzke auf die Zähne biss und seinem Team zumindest in der Defensive helfen konnte. Hauptdarsteller des Derbys waren aber diesmal andere. Während auf Seiten der Gäste Rechtsaußen Christoph Wischniewski ein 100-Prozent-Spiel ablieferte und acht Tore, darunter drei Siebenmeter erzielte, netzte bei den Frogs Tim Stefan acht Mal aus dem Rückraum ein und verdiente sich ein Sonderlob.

Der einseitige Spielverlauf änderte sich nach dem Wechsel. Mit ungebrochener Moral und unbändigem Willen kämpften sich die Gastgeber langsam heran. Sieben Minuten waren gerade gespielt, da waren die Frogs beim 15:17 wieder in Schlagdistanz. Doch die individuellen Fehler und falschen Entscheidungen konnten die SVHU-Akteure nicht gänzlich ablegen, so dass der VfL erneut mit fünf Toren vorlegen konnte. (23:18, 47.Minute). Doch wieder schlugen die Frogs zurück, standen beim 23:24 und Ballbesitz sogar dicht vor dem Ausgleich. Doch Schwartaus Doppelblock gegen Daniel Eggerts Wurfversuch, bescherte den Gästen ein schnelles Gegenstoßtor. Beim Stand von 25:23 war eine Vorentscheidung 3:45 Minuten vor Schluss gefallen. So sehr sich die Gastgeber, angefeuert von den begeisterten Fans, auch mühten, Schwartau hatte immer die passende Antwort und einen Christoph Wischniewski , der auch den letzten seiner drei verwandelten Strafwürfe beim Stand von 25:24 nervenstark verwandelte.

Da hatte Justin Rundt seinen Kollegen Jan Peveling im SVHU-Tor bereits wieder abgelöst, der bei einer Parade einen schmerzhaften Zusammenprall mit dem Pfosten hatte und sich eine Knieverletzung zuzog. Es besteht der Verdacht auf einen Meniskusschaden.

Zum Sieg reichte es nicht mehr, doch die Zuschauer zogen zufrieden von dannen. Es war das versprochene Handballfest mit packendem Sport in einer wahrlich zweitligatauglichen Atmosphäre, kleine Startschwierigkeiten in neuer Umgebung inbegriffen. Zumindest die zweite Halbzeit war Werbung für den Handball der Frogs, die, wenn sie so weiter machen und auch die nötigen Punkte holen, vielleicht schon bald nicht mehr Schlusslicht der Zuschauer-Tabelle sind und sich sportlich in der zweiten Handball Bundesliga wieder Richtung Mittelfeld schielen dürfen.

SV Henstedt-Ulzburg : Jan Peveling , Justin Rundt – Florian Bitterlich, Nico Kibat (6/3), Daniel Eggert (3), Julian Lauenroth (3), Tim Völzke (2), Tim Stefan (8), Robert Schulze, Jens Thöneböhn (3), Hamza Kablouti, Martin Laursen (1), Stanislav Demovic.

VfL Bad Schwartau: Dennis Klockmann, Marino Mallwitz – Thees Glabisch (3), Oliver Milde (1), Rickard Akermann (5), Markus Hansen (1), Fynn Ranke, Martin Waschul, Jan Schult (5), Daniel Pankofer (3), Marius Fuchs (2), Christoph Wischniewski (8/3), Rune Hanisch.

Joachim Jakstat

5. Dezember 2015

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert