Norderstedter Straße auf dem Rhen: Verkehrsunfall mit schwer verletztem Jungen

Schweigeminute für verunglücktes Mädchen im Rathaus
Schweigeminute im Rathaus vor einer Woche für verunglücktes Mädchen

Gestern Nachmittag ist es schon wieder zu einem schweren Unfall gekommen. Nach Polizeiangaben wurde ein 12-jähriger Junge beim Betreten der Fahrbahn in Höhe der Bushaltestelle in der Norderstedter Straße 45 von einem VW-Touran erfasst. Den Beamten zufolge wollte der Junge die Straße queren, um noch einen herannahenden Bus zu erreichen. Der Schüler sei schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Erst in der vergangenen Woche war in Kisdorf eine 12-jährige Waldorfschülerin aus Henstedt-Ulzburg von einem Rentner überfahren worden. Das Mädchen war noch an der Unfallstelle verstorben.

H-UN

30. Oktober 2019

12 thoughts on "Norderstedter Straße auf dem Rhen: Verkehrsunfall mit schwer verletztem Jungen"

  1. Gem. der Polizeimeldung geschah folgendes bei dem genannten Unfall „..als das Kind vor den Augen eines Mitschülers unvermittelt auf die Fahrbahn lief.“ Man beachte bitte das hier – Zitat „unvermittelt“ – ich denke mal, dass auch bei 30 kmh etwas schlimess hätte passieren könnnen.
    Desweiteren. Meldung in der Kisdorfer Facebook Gruppe von einem Autofahrer wie folgt „ch bin um 16:50 Uhr aus Kaltenkirchen kommend, Richtung Kisdorf unterwegs. Möchte links abbiegen in den Karklohweg. Wieder ein Radfahrer total dunkel gekleidet und ohne Licht unterwegs, überquert die Straße. Es passte, das er auch in den Karklohweg eingebogen ist und auch noch auf der falschen Seite ( Bürgersteig links ) in Richtung Dorfmitte fuhr. Ich Fenster runter um Ihm mitzuteilen, dass sein Licht nicht funktioniere. Erst dachte ich er will mich Ignorieren, aber NEIN, er hatte auch noch Stöpsel im Ohr um Musik zu hören. Keine 300 Meter weiter, höhe Bäcker Matthiesen ein ca. 10 Jahre alter Junge, ebenfalls ohne Licht und auch noch ohne Helm.“ Zitat Ende. Was sagt mir das – die Menschen (Erwachsene und KInder“ haben keine Ahnung, warum schlimme Dinge passieren im Straßenverkehr und wie man sich richtig verhält. Meiner Meinung nach müssen die Kinder, die immer die Schwächeren sind, in der Schule im Prinzip jeden Tag auf die Gefahren hingewiesen werden und zB auch die Fahrräder überprüft werden. Die Erwachsenen sollte man auch irgendwie erreichen können, vllt wieder per „Der Siebte Sinn“ vor der Tagesschau.

  2. die Radwege , wenn denn überhaupt im Ort an verkehrsrelevanter Stelle eingefügt und Oberflächen intakt vorhanden, sind nicht nur zum großen Teil marode und oftmals nur handtuchbreit; – selbst die sprichwörtliche Stiefmutter würde genau dies vermutlich verantwortlicher, jedenfalls aber liebevoller im vorausschauenden Blick haben, als in diesem Fall unsere „wunderbare“ Gemeinde;
    es fehlt bei uns ganz aktuell gerade in dieser Zeit der verkündeten Politik, in der ubiquitär eine Gesamt- Verkehrswende herbeigeführt werden soll, an einem wirklich schlüssigen Innerorts-Radwegekonzept. –
    Gemeint ist hier nicht ein weiteres Projekt für Freizeit-Radfahrer, zu dem man sich immer wieder mangels sonst durchdachten Plans gern zu entschließen scheint.
    Eine solche „Politikfortschreibung“ – nämlich so, wie es immer gut bei der Masse unserer Bürger durchkam, kommt jedenfalls in der Sache für den relativ langen Zeitraum der nächsten 6 Jahre nicht mehr in Betracht.
    Dort, wo nach hergebrachter Ortspolitik z.B. :“kein Unfallschwerpunkt“ feststellbar gewesen sein soll, beschrieb das womöglich immer nur schon eine allgemein vorliegende Verkehrssituation, in die sich im Ort kein Radfahrer wagen würde, obwohl der alles Recht dazu hätte; – eine Situation, in der z.B. eine Mutter nicht wagen kann, ihren 12-jährigen Sohn nach den gegebenen Verhältnissen notwendig auf der dazu noch nicht einmal intakten Straßenfahrbahn und dem Rad zum Einkaufen zu schicken. Und das in diesem konkret aufgeführten Fall nur, weil südeuropäische 40 Tonner ( und zwar immer noch !) ständig ohne ersichtlichen gewerblichen Auftrag Straßen gefährlich versperren, weil die Gemeinde seit Jahren einen angeblich dafür notwendigen „Mucki“- Mann einstellen konnte.
    Hier liegen erhebliche Schwächen des letzten halben Jahrzehnts. Aber Herr Bürgermeister Bauer schreibt in einem öffentlichen Brief an Gemeindevertreter (wohlgemerkt nicht an die d i r e k t wählen wollenden Bürger ), daß man politisch rundum im Ort vor „großen Herausforderungen“ steht. Wenn der Bürger wirklich nach einer „Mitnahme“ verlangte – und nicht „über Bande“ bespielt werden würde, dann gehört das hier vorstehend vorgetragene Thema zu diesen zu überdenkenden Herausforderungen. Vielleicht läßt man den Bürger dazu mal selbst denken, er soll auf einer vernünftig vorbereiteten Grundlage entscheiden können. Das Kern-Material zum Denken muß ein Bgm. oder jeder sonstige Kandidat dem Bürger liefern, nebulös darf es nicht bleiben !

    1. Lieber Herr Föh,

      als „Externer“ bin ich zugegeben nicht direkt an vorderster Stelle, was die Einschätzung der H-U-Radinfrastruktur angeht. Gleichwohl finde ich es immer wieder erstaunlich, dass selbst die heftigsten Mängel, die es schon vor über einem Jahrzehnt gab, nicht beseitigt werden. Ich bin Mitte der 2000er von Henstedt täglich mit dem Rad zum Bahnhof gefahren. Damals – wie offenbar heute auch noch – hatte die Gemeinde tatsächlich eine Benutzungspflicht der „Radwege“ in der Beckersbergstraße angeordnet. Hätte ich die benutzt, ich würde Ihnen heute mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schreiben können, weil mich ein Anwohner beim Rangieren aus den kaum einsehbaren Einfahrten umgebolzt hätte. Ich habe das Rad damals als tägliches Verkehrsmittel zur Arbeit benutzt, nicht als Spielzeug, also fuhr ich mit 30 km/h. Das ging ohne Gesundheitsgefahr nur auf der Fahrbahn, das wiederum war nach Anordnung der Rathaus-Bürokraten illegal. Ich hoffe, die Verjährung ist mir gnädig 😉

      Vor dem damaligen Jeansladen kurz vor der Hamburger Straße hatte sich eingebürgert, kurzerhand auf dem „Radweg“ zu parken, so dass noch etwa 1,00 bis 1,50 Meter Platz übrig blieb für Rad- und Fußverkehr zwischen häufig unachtsam aussteigenden Autofahrern und der Mauer. Allerdings musste man spätestens dort auf den „Radweg“ wechseln, die Alternative war die Fahrt mit den Autos über eine Kreuzung, die dafür nicht im Ansatz vorgesehen war. Man musste also äußerst vorsichtig in Schritt-Tempo da durch, zwischen Fußgängern, Kunden und manchmal noch entgegen kommenden Radlern. Alles auf 1,50 m Breite. Eigentlich war selbst Schritttempo zuviel.

      An der Hamburger, ich gebe es zu, fuhr ich illegal vorsichtig auf der rechten Seite ein paar Meter bis zur Ampel vor dem Bahnhof. Illegal, weil die Gemeinde angeordnet hatte, dass man in beiden Richtungen nur auf der Westseite der Hamburger Str. fahren durfte. Das Problem: Da kam man aus der Beckersbergstraße kommend gar nicht hin.

      Die Alternative zur Beckersbergstraße war der Korl-Barmstedt-Weg. Das war damals schon offiziell ein Radweg, also legal. Jedoch hatte die Gemeinde vor der Bushaltestelle Schäferberg eine „Umlaufsperre“ installiert, damit Radfahrer nicht einfach Rad fahren können. Man musste absteigen und sich zwischen den Gittern durchschlängeln. Der Abschnitt dahinter bis zum Rathaus war schön, jedoch äußerst holprig. Anwohner erzählten mir, dass die Gemeinde in den 80ern zuletzt die Steine hatte neu setzen lassen. Im Winter konnte man die Fahrt vergessen, denn es war nicht geräumt. Der Winter 2009/10 war mein letzter in H-U, da waren wochenlang Schnee und Frost und der „Radweg“ glich wochenlang einer Eisbahn. Wenigstens konnte man nach 1-2 Tagen durch Fußspuren erkennen, wo der Weg überhaupt verlief.

      Der Korl-Barmstedt-Weg endete am alten Rathaus. Zu den Radständern am Bahnhof musste man nun zwei Straßen von „links“ kommend überqueren. Das war legal, erforderte aber höchste Aufmerksamkeit, da viele Autofahrer damit nicht rechneten, dass tatsächlich ein schnellerer Radfahrer kommen könnte. Nebenbei bemerkt waren die Ampelschaltungen natürlich nicht abgestimmt, so dass man zwar direkt zum Bahngleis rüberspucken hätte können, aber trotzdem locker 2-3 Minuten bis zum Bahnsteig einplanen musste.

      Nun, was soll ich sagen, bei meinem letzten Besuch sah (fast) alles noch genauso aus. 😉

  3. Vorschläge – auch vorbeugende – zu mehr Verkehrssicherheit wurden bereits im „Bürgerhaushalt 2013“, im „Verkehrsstrukturkonzept HU 2015“ und im „IGEK HU 2030“ unterbreitet.
    – – –
    „Sofortmaßnahmen“ aus meiner Sicht wären z. B.:
    – Seitliche Übergänge (Fuß-/Radwege) – zumindest – an Hauptverkehrsstraßen „ROT“
    hervorzuheben (sh. z. B. Norderstedt) und zusätzlich hier auch LED-Leuchtsteine zu
    integrieren
    – Warnschilder aufzustellen … „Fuß-/Radweg-Schäden“ (z.B. Hamburger Straße zwischen
    Falkenstr. : Kadener Chaussee)
    – Fußgängerüberwege / Querungshilfen sicherer zu gestalten (z. B.: Habicht-Straße: Neuer
    Damm; Bordsteinkanten – überall im Gemeindegebiet – abzusenken)
    – Schulwege – besser / zusätzlich – zu sichern (gem. Schreiben des Landesbetrieb
    Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein vom 18. Juli 2017 zu „Straßenbauliche und
    straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen zur Schulwegsicherung“)
    = Um nur ‚mal einige zu nennen.
    – – –
    Die lokalen Defizite der Geh- und Radwege im gesamten Gemeindegebiet wären ein weiteres zu behandelndes Thema.

    1. …..dazu möchte ich gerne mal hören von CDU und FDP warum zu diesen Vorschlägen bzw Ideen nicht im Gemeinderat oder im Ausschuß auf die Tagesordnung kam sondern immer nur neue Baugebiete….
      Da kann man doch den Eindruck gewinnen; dass einige Politiker das nicht interessiert was die Bürger sich wünschen oder was notwendig wäre.
      Bürgerwohl vs Investorenwohl. Die Reihenfolge ist klar in der Realität zu sehen.
      Die Mängel an den Fuß- und Radwegen kennt der ADFC – doch die Politik nimmt das nicht wahr.
      Eine „Variante“ wäre gewesen zumindest die Durch-Pendler-Ströme um den Ort herumzuleiten. Auch die Nachbarorte wachsen in Sachen Bewohner und Gewerbe und damit auch in Fahrzeugen aller Art.
      Und H-U zieht sich Logistik auf die Straßen und Wege…..dazu Schwerlast.
      Wie lange noch wird das Thema Wilstedter Straße noch verschoben ? So wie das Thema Umgehungsstraße seitens der CDU und FDP ?
      Mit Ruhm bekleckern kann sich allerdings unser Bgm. so kurz vor der Wahl nicht damit. Schließlich ist doch die derjenige Person die das zu verantworten hat was passiert oder nicht. Oder ?

    2. „– Seitliche Übergänge (Fuß-/Radwege) – zumindest – an Hauptverkehrsstraßen „ROT“
      hervorzuheben (sh. z. B. Norderstedt) und zusätzlich hier auch LED-Leuchtsteine zu
      integrieren“

      Fast alle „Radwege“ in H-U sind keine Radwege. Wer in H-U auf handtuchbreiten, zugeparkten, holprigen, schlecht einsehbaren „Radwegen“ ernsthaft schnell mit dem Rad fährt, hängt wenig an seinem Leben – und auch an dem seiner Mitbürger. Wenn Sie die Kisdorfer mit mehr als Schrittgeschwindigkeit runterfahren, bollern Sie jeden Fußgänger um, der aus einer zugewucherten Einfahrt kommt. Auf der Infrastruktur noch LED-Leuchtsteine zu integrieren, das ist wie der Einbau einer modernen Energiespar-Heizung in einem Haus, dessen Fenster und Türen morsch und undicht sind.

      1. …gute Ideen, aber dafür haben die meisten Parteien hier weder Interesse noch Ideen. Der Bgm. übrigens auch nicht…… der denkt lieber „logistisch“ sonst hätte es hier durchaus schon mal sichtbare Verbesserungen gegeben.
        Aber ein Foto bei Facebook mit Zigarre links und Rotweinglas rechts ist eben plakativer.
        Bedauerlich ist auch dass seine Amtsräte hier auch nicht aktiv werden. Aber es sind eben Beamte, die nicht leistungsmässig orientiert sind und danach gemessen werden.Ein insolvenzfreier Job ohnde Wettbewerbsdruck ist ja auch ganz nett und sicher.
        Solange hier CDU, FDP nebst BfB hier die Mehrheit haben in der GV wird sich hier nichts ändern.
        Allerdings muss auch ein Bgm.-in aktiv werden, z.B. preiswerter Wohnraum. Da muss man nicht nach München fahren um Logistik zu ködern sondern mittelstänische Unternehmen anlocken.
        Bad Bramstedt hat da eine andere Taktik eingeschlagen nach dem Bgm-Wechsel.

  4. Es ist furchtbar. Schon wieder ein Kind im Straßenverkehr in HU schwer zu Schaden gekommen. Nur hier konnte nicht wieder die allgemeine “ Rentnerklatsche “ heraus gezogen werden, da es sich bei der beteiligten Fahrerin um eine 50 jährige Frau handelte. Wobei noch nicht einmal bekannt ist, ob diese bei dem als unkontrolliert geschilderten Verhalten des Jungen überhaupt eine Mitschuld trägt.

  5. Die jetzige 30 km/h Lösung erscheint mir in der Norderstedter Str. doch eher halbherzig und schnell gestrickt.
    Der Kinderhort an der Norderstedter Str. hat bis 18 Uhr geöffnet, warum also nur 30 km/h bis 14 Uhr.
    Um zur Schule zu gelangen gehen die Kinder in die Theodor-Storm- Str. warum nicht ab dort 30 km/h.

  6. »Jeder Unfall ist einer zuviel«
    In der Tat ist m. E. ein Umdenken in HU erforderlich.
    Es sollte davon Abstand genommen werden nur bei „Unfallschwerpunkten“ handeln zu wollen. Vorbeugende Massnahmen wären angebracht.

  7. Danke an unsere Gemeindevertreter.
    Für ein Paar Minuten Schweigen.

    Ich hoffe das langsam ein Umdenken stattfindet zu Gunsten der Schwächeren Verkehrsteilnehmer damit solche Schlagzeilen der Vergangenheit angehören.
    Wir sind tiefbetrübt über die Unfälle. Jeder Verletzte im Straßenverkehr ist zuviel.
    Tempo 30 Innerorts verhindert Unfälle oder mindert zumindest die Unfallfolgen.

    Tempo 30 schützt die Schwächeren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert