Klimademonstration am Freitag in Henstedt-Ulzburg, Bauer warnt Autofahrer

Hort-Demonstrationszug auf der Hamburger Straße. Archivbild
Hort-Demonstrationszug auf der Hamburger Straße im Januar, Archivbild

Fridays for Future erreicht die Großgemeinde. Jugendliche und Erwachsene wollen an diesem Freitag (23.08.) für mehr Klimaschutz in Henstedt-Ulzburg demonstrieren. Die Ortsentscheider im Rathaus werden aufgefordert zu handeln. „Unsere Kinder und Enkelkinder werden die Auswirkungen des ungebremsten Klimawandels erleiden müssen. Auch unsere Gemeinde Henstedt-Ulzburg hat ebenso eine hohe Verantwortung! Daher brauchen wir ein grundlegendes Umdenken und zwar sofort! Dafür gehen wir auf die Straße!“ heißt es im Veranstaltungsflyer.

Start des Protestzugs ist um 15.30 Uhr am Alstergymnasium, zwei Stunden später, gegen 17.30 Uhr,  soll das Rathaus erreicht werden. Bürgermeister Stefan Bauer warnt Autofahrer in einer Mitteilung vor erheblichen Verkehrsbehinderungen durch Sperrungen von Kreuzungen und Einmündungen entlang der Demonstrationsroute. Der Streckenverlauf sieht folgendermaßen aus: Alstergymnasium – Fußweg zur Beckersbergstraße , Höhe Naturbad – Beckersbergstraße – Jahnstraße – Reumannstraße – Hamburger Straße – Am Bahnbogen – Kirchweg – Am Lindenhof – Hamburger Straße – Rathausplatz. Der Bürgermeister: „Insbesondere ortskundige Autofahrer werden gebeten, diesen Bereich zu umfahren.“

Die angekündigte Demonstration am Freitag ist der zweite Straßenprotest in der Großgemeinde in diesem Jahr. Im Januar waren Kinder, Mütter und Väter von der Grundschule Ulzburg über die Schulstraße und Hamburger Straße bis vor das Rathaus gezogen, hatten für mehr Hortplätze demonstriert. Mit Erfolg: Die Ortsentscheider sorgten zumindest im Grundschulbereich für ausreichend Hortplätze. Im Gegenzug wurden Hortplätze für Fünft- und Sechstklässler allerdings abgeschafft.

Gut möglich, dass Bürgermeister und Ortspolitiker auch jetzt auf den Druck der Straße reagieren. Schon am kommenden Montag wird im Ratssaal über die Ausrufung des sogenannten „Klimanotstandes“ beraten. Den Antrag dafür haben die Neu-Grünen eingebracht. Darin heißt es unter anderem: „Um die humanitäre Klimakatastrophe zu verhindern, leistet die Gemeinde Henstedt-Ulzburg ihren notwendigen Beitrag, um die globalen Pariser Klimaziele zu erreichen. Ziel ist, dass Henstedt-Ulzburg eine klimaneutrale Gemeinde wird.“

cm

21. August 2019

5 thoughts on "Klimademonstration am Freitag in Henstedt-Ulzburg, Bauer warnt Autofahrer"

  1. 300-400 Teilnehmer, Presse breit vertreten, mindestens die Hälfte in einem Alter, in dem recht bald eine Mitarbeit im Kinder- und Jugendparlament oder gar bei der nächsten Kommunalwahl in Reichweite ist. Die Themen Grünerhalt und Lebensqualität werden wohl noch bedeutsamer. Vielleicht möchten auch einige junge Demonstranten aktiv mitarbeiten? Montag ist Umwelt- und Naturausschuss, da werden die Ansatzpunkte diskutiert, die wir direkt als Kommune beeinflussen können. Hingehen lohnt sich, hier kann man sehen, in welche Richtung es gehen wird in Henstedt-Ulzburg. 18:30h gehts los, direkt im großen Ratssaal.

  2. Herr oder Frau Grimm,

    das verwendete Foto ist völlig fehl am Platz (da gebe ich Ihnen Recht) denn hier ging es um Kitaplätze in unserer Gemeinde und dass dort die Betroffenen (inkl. Kinder) demonstrieren ist doch naheliegend, da diese ja unmittelbar die Leidtragenden sind (hier sehe ich keine Instrumentalisierung der Kinder). Ihr Statement ist in der Hinscht des „Shuttleservice“ für Kinder zu Schulen sicherlich zutreffend. Dennoch sehe ich sehr wohl das Wachrütteln der Jugendlichen an uns. Ich spreche den Jugendtlichen eine hohe Kompetenz zu beurteilen zu können, was in der Welt durch uns „Erwachsene“ verursacht wird. Zum Glück ist nun wieder Klimaschutz, Plastiktütenverbot… in aller Munde. Erschütternd finde ich, dass es erst dieses erneuten Anstoßes der Jugend bedurfte. Die Probleme sind alt, wie auch die Gesellschaft immer älter wird und den Fokus immer mehr auf die Herausforderungen der Silver-Ager setzt. Es wird Zeit wieder unser Kinder und Enkel und deren Zukunft zu betrachten.

  3. Am letzten Montagabend bin ich mit dem Fahrrad über den öffentlichen Bereich des Schulhofs des Alstergymnasiums gefahren, wo sich mehrere Grüppchen von Jugendlichen aufhielten. Ich konnte kaum glauben, was ich dort sah! Es lag dort unglaublich viel Müll, vor allem Plastikmüll herum. Jetzt frage ich mich, wie das zusammenpasst. Auf der einen Seite demonstrieren die Schüler für mehr Klimaschutz und auf der anderen Seite schaffen sie es nicht ihren Müll in die dort reichlich vorhanden Mülleimer zu entsorgen. Für mich unbegreiflich!

    1. Das liegt daran, dass es hinsichtlich FfF vier Arten von Jugendlichen gibt und nicht nur eine: Die erste Art schert sich ums Klima und demonstriert dafür, die zweite schert sich nicht ums Klima und demonstriert trotzdem, die dritte Art schert sich nicht ums Klima und demonstriert auch nicht und die vierte Art schert sich ums Klima demonstriert aber nicht. Wie bei uns Erwachsenen.
      Wie groß die einzelnen Gruppen sind kann man nicht sauber abgrenzen, wichtig dabei ist aber die Erkenntnis dass es in dieser Sache nicht „die Jugendlichen“ gibt, die mit einer Stimme sprechen und die gleichen Ziele verfolgen. Unsaubere Verkürzungen wie „Die Jugend fordern mehr Klimaschutz“ sind da irreführend, sind aber einfach etwas griffiger als „Eine große Gruppe Jugendlicher engagiert sich stark für einen stärkeren Klimaschutz“.
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      Außerdem wird auf Nachfrage jeder Jugendliche bestätigen, dass ihm ein angemessener Schutz von Umwelt und Klima wichtig ist. Wie übrigens auch jeder Erwachsene 😉

  4. Das Bild zum Beitrag zeigt ja deutlich, wie schon unsere kleinsten Mitbürger für die Meinungsmache von Eltern instrumentalisiert werden oder denkt jemand, daß die abgebildeten Kinder sich schon Gedanken ums Klima machen oder die heilige Greta im Fernsehen verfolgen? Schämt Euch liebe Eltern und parkt bitte mit euren SUVs nicht den Parkplatz vor dem Alstergymnasium zu. Andere Mitbürger möchten dort zum Sport.

    Übrigens: In H-U wird ohnehin seit Jahren alles zugebaut, so daß immer mehr Grünflächen verschwinden. An Stelle einer derartigen Aktion sollte der Druck auf die GVler mal auf eine neue Stufe gehoben werden.

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