Flüchtlingsreihenhäuser reißen Loch in Haushalt: „Es ist erschreckend, in welchem Zustand die Häuser sind“

Wohnsiedlung Beckersbergring
Wohnsiedlung Beckersbergring

Da wurde wohl nicht allzu pfleglich mit dem Eigentum anderer umgegangen. Die Gemeinde steht in Sachen Flüchtlingswohnungen im Beckersbergring vor einem dicken Haushaltsloch. Wie Bauamtschef Jörn Mohr vergangene Woche mitteilte, muss die Gemeinde für die Sanierung der Flüchtlingsreihenhäuser mehrere hunderttausend Euro aufwenden. Mohr zu den Ortspolitikern: „Es ist erschreckend, in welchem Zustand die Häuser sind.“

Der Bauamtsleiter äußerte sich überraschend während einer Haushaltsdebatte im Planungs-und Bauausschuss, als sich das Gremium gerade über ein Konvolut an Finanzzahlen beugte. Mohr erklärte, dass Sanierungskosten für die Flüchtlingsreihenhäuser in den Zahlen noch nicht enthalten seien und sprach von 10.000 Euro Kosten je Reihenhaus. Er zur Gesamtsumme: „10.000 mal 35, das kann sich jeder selbst ausrechnen.“

Hintergrund: Die Gemeinde hatte im Jahr 2015 mit der Soka-Bau einen Flüchtlingsdeal ausgehandelt und massiv Reihenhäuser in der Ringstraße für Asylbewerber angemietet. Nun läuft der Deal aus, die Gemeinde muss die Flüchtlinge umquartieren und die Soka-Bau will die Reihenhäuser einzeln verkaufen –  allerdings nicht in dem Zustand, in dem sie jetzt sind. Mohr: „Wir haben die Verpflichtung, sie in dem Zustand zurückzugeben, wie wir sie erhalten haben.“

Und woher kommen die Moneten für die Häusersanierung?

Von den Verursachern schon mal nicht, Bürgermeister Stefan Bauer sagte auf eine entsprechende Frage aus dem Gremium, das sei nur theoretisch, aber nicht praktisch möglich, auch Geld aus Töpfen von Kreis oder Land werde es nicht geben. Der Verwaltungschef: „Wir werden auf den Kosten sitzen bleiben.“

Kommende Woche beschäftigt sich nun der Wirtschafts- und Finanzausschuss mit dem Haushalt, die Verwaltung dürfte dann Gegenfinanzierungsvorschläge für die unerwartete 350.000-Euro-Ausgabe machen.

cm

29. September 2019

30 thoughts on "Flüchtlingsreihenhäuser reißen Loch in Haushalt: „Es ist erschreckend, in welchem Zustand die Häuser sind“"

  1. Wie so oft werden Folgen menschlichen Handelns auf die Herkunft der Personenkreise bezogen. Und je nach persönlicher Sichtweise wird sich auf die eine oder andere „Seite“ geschlagen, meistens ohne die Fakten zu beachten.
    Ich gebe mal ein Beispiel, das meiner Meinung nach die Absurdität darstellt: In Dänemark werden nur noch wenige Ferienhäuser an große Gruppen junger Menschen vermietet, weil es diesen Leuten häufig gelingt, nach wenigen Tagen einen richtigen Schaden zu verursachen. Da sind nicht selten sog. „Wohlstandsjünglinge“ oder Sportvereine/Mannschaften dabei. Komischerweise würde das aber erst dann einem festen Gruppenkreis öffentlich und kritisch angelastet werden, wenn diese Menschen aus einem „fremden Kulturkreis“ kommen.
    Wie von Herrn Borchert erwähnt, gibt es schon lange ebenfalls Erfahrungen z. B. über den Umgang von Wohnungen anderer Gesellschaftsgruppen, z. B. Obdachlosen. Das gilt auch für manche Hartz-4-Wohnungen. Da kann man schnell von fehlendem Respekt gegenüber Werten und Eigentum sprechen. Was ich aber viel auffälliger finde: Das passiert schnell in Wohneinrichtungen, die von Menschen bewohnt werden, die in beliebiger Zusammenstellung und großer Enge zusammengeschoben werden, und gleichzeitig keine richtige Beschäftigung haben. Und da ist die Herkunft völlig egal. Ich persönlich finde, dass sich die vielen Flüchtlinge größtenteils sehr geduldig und unauffällig in unserer Gesellschaft verhalten. Und das, obwohl sie meistens einfach nur „rumlungern“ müssen. Ich selbst hätte schon längst einen Lagerkoller, wenn ich in einem fremden Land mit 6 – 8 Dänen, Deutschen und Belgiern in 4 Wänden rumhängen müsste (mal als Beispiel).
    Klar darf erwartet werden, dass sich hier an Spielregeln gehalten wird. Und wer über gewisse Grenzen hinweggeht, muss das Gastrecht infrage gestellt bekommen. Aber eine Gesellschaft, insbesondere eine Hochgeschwindigkeitsanlage wie Deutschland, muss auch ein bisschen was aushalten, ohne immer gleich die Kardinalfrage stellen.

  2. Nach wie vor trägt der BBR die Hauptlast der Gemeinde in der Unterbringung der Migranten. Die empfohlenen „Durchmischung“ funktioniert auch nach 4 Jahren nicht.

    Die Sozialisation schreitet mit unterschiedlichem Erfolg voran – man muss nur wollen:

    1. Die Zerstörungen an fremder Leuite EIgentum sind meist klar zuzuordnen. Sicher ist dort noch nichts zu holen, Titel sind aber 30 Jahre gültig und gut zu verfolgen.
    2. Warum nicht das Leistungspaket auf eine „Normalmaß reduzieren? Ja nach Aufenhaltsstatuts sind Gartenpflegemaßnahmen und WInterdienst einzustellen.
    3. Nach exorbitanten Verbrauchsorgien von bis zu 6.552 Euro Stromkosten in einzelnen WE in 2017 können wir nur noch einen Maximalwert von 3.796 Euro per anno in 2018 verfolgen. Bravo. Noch besser wäre eine Obergrenze, ab der die Bewohner für den Mehrverbrauch aufkommen müssen.

    Was wollen wir uns leisten?

    a. Sofortige Mietminderung an vielen Objekten ist aufgrund der Bausubstanz möglich (Beispiel: feuchte Keller).
    b. Sofortiger Mengenrabatt für die immer noch zahlriech angemieteten Häuser.
    c. Klare Regeln und Suche nach Investoren, die Migranten – mit Mietgarantie der Gemeinde – unterbringen wollen; Denn jetzt schon erkennbar: Die Zahl der Sozial-Neubauten wird zur Unterbringung auf dem freien Mietmarkt nicht reichen.

    Wie gesagt: Man muss es nur wollen…

    1. “ 3. Nach exorbitanten Verbrauchsorgien von bis zu 6.552 Euro Stromkosten in einzelnen WE in 2017 können wir nur noch einen Maximalwert von 3.796 Euro per anno in 2018 verfolgen. Bravo. Noch besser wäre eine Obergrenze, ab der die Bewohner für den Mehrverbrauch aufkommen müssen.“

      Wie sollte man in einem kleinen Reihenhäuschen auf 6.552 € Stromkosten kommen können? Das sind 21.000 kWh pro Jahr, also eine durchschnittliche Last von 2,4 kW. Wurde mit Strom beheizt?

      1. Es werden keine Unterschiede zwischen Sozialhilfe/Hartz4 Empfänger und Flüchtlingen gemacht.
        Ein deutscher Sozialhilfe/Hartz4 Empfänger muß selbst für seine Stromkosten aufkommen.
        Und jetzt noch einmal:
        Es werden keine Unterschiede gemacht!
        Ich habe nichts gegen Ausländer/Flüchtlinge, aber gegen Politiker die das eigene Volk verarschen !

      2. Ich war seinerzeit in der Sitzung zugegen, als die Energiekosten für die einzelnen Reihenhäuser im Beckersbergring für 2017 dem Ausschuss präsentiert wurden.
        Es fielen auffällig viele Reihenhäuser durch erschreckend hohe Verbrauchszahlen auf. Besonders stach dabei natürlich der von Herrn Engel benannte Spitzenverbrauchswert für ein Reihenhaus in Höhe von 6.552 Euro p.a. ins Auge.
        Wer nun seine eigenen Stromkosten im Auge hat, dem sollte gleich auffallen, dass es schon keiner rein privaten Nutzung mehr entspricht, wenn 546 Euro Stromkosten pro Monat in einem schlicht eingerichteten 80qm-Reihenhaus erreicht werden.
        Leider wurde seinerzeit in der Sitzung aus dem anwesenden Politikerkreis nur kurz angemerkt, dass die Kosten wohl etwas hoch seien. Gleichauf wurde allerdings aus dem gleichen Kreis erklärend eingeworfen, dass die Energiepreise ja gestiegen seien. Das genügte allen Anwesenden offensichtlich als Begründung, und beließ es somit dabei.

        1. „Besonders stach dabei natürlich der von Herrn Engel benannte Spitzenverbrauchswert für ein Reihenhaus in Höhe von 6.552 Euro p.a. ins Auge.“

          Wie plausibel ist das? 21.000 kWh Jahresverbrauch in einem 80-m²-Reihenhäuschen. Wurde mit Strom geheizt, war die Bude mit 10+ Leuten belegt und hat nur einen Durchlauferhitzer für Warmwasser oder wie? Kann ich mir kaum anders kaum vorstellen.

  3. Wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich bei den 350 T Euro um eine Schätzung durch Herrn Mohr; oder wurde schon eine detaillierte Bestandsaufnahme gemacht, der jetzige mit dem damaligen Renovierungsstand verglichen und Kostenvoranschläge eingeholt?
    Wenn dem nicht so sein sollte, ist dieser Artikel einfach unnötige Stimmungsmache.

  4. Manche Kommentatoren sollten doch etwas Faktenkenntnisse haben, bevor so eifrig diskutiert wird, denn ein Blick in den Verwaltungshaushaltsplan 2019 und vorangegangene Jahre ergibt das jährlich Mittel für die bauliche Unterhaltung etc. bereitgestellt wurden:
    Allein in 2019:
    Bauliche Unterhaltung €25.500
    Unterhaltung und Ergänzung beweglichen Vermögens €25.500
    Aufwendungen Baubetriebshof €25.500 (Rasenmähen etc)
    Hausmeisterdienste €21.400 ( was mag das sein?)
    Bewirtschaftung €331.000 (Strom, Gas, Wasser, was noch?)
    Außerdem wurden Haushaltsmittel für die erstmalige Herrichtung und Umzugskosten bereitgestellt.
    Aus meinen jahrzehntelangen Erfahrungen in 2 anderen Kommunen mit Unterkünften für Geflüchtete weiß ich, dass der Verschleiß an Baulichkeiten und insbesondere der Energie- und Wasserverbrauch sehr hoch sind. Das ist vermutlich auch hier gegeben.
    Eine Bewertung kann und will ich nicht abgeben, da mir keine Insiderkenntnisse vorliegen.
    Ob sich die Verwaltung im Rahmen der gebotenen Transparenz gegenüber dem Bürger/Steuerzahler offen äußern wird, bleibt abzuwarten.
    Nebenbei: Die Unterhaltungskosten für Obdachlosenunterkünfte sind nach meiner Erfahrung auch relativ hoch. Das Hauptproblem dürfte darin gegeben sein, dass weder Miete gezahlt noch Eigentum an den Einrichtungen besteht, diese also zum 0-Tarif bereitgestellt und daher weniger gewürdigt werden.

    1. Ihre Zahlen finde ich interessant. Aber ich sehe die ganze Sache sehr einfach.
      Für Innenräume ist der Mieter zuständig, zweifelsfrei. Das ist in Sachen Flüchtlinge die Gemeinde. Wenn, bevor die alten Mieter ausgezogen sind, müsste es Abnahmeprotokolle geben. Ob da alle Häuser, sofern vermietet, ohne Mängel innen waren weiß ich nicht, müsste aber der Verwaltung bekannt sein.
      Insofern sind die von der SOKA beanstandeten Mängel seitens der Verwaltung und auf Steuerzahlerkosten zu beseitigen.
      Herr Borchert hat genau wie ich in Sachen Obdachlosen-Unterkünfte (Flüchtlinge gab ews schon einmal in einer Unterkunft im Kirchweg – ehemaliges Bauunternehmen). In Folge eines Schadensereignisses war ich damals mit vor Ort. Kein Kommentar erforderlich – auch von mir Zustimmung zu Herrn Borchert.
      Ansonsten hat die SOKA schon bevor die Flüchtlinge dort Quartier fanden fast nichts an den Fassaden renoviert – also Holzteile. Das rächt sich jetzt – und drückt die Preise beim Verkauf. Einige der Altmieter haben aber trotzdem kleine Dinge in Eigeninitative gemacht.
      Die Leute, die über die Bausubstanz von außen im Vorwege gemeckert haben wegen des schlechten Außenzustands waren nach meiner Kenntnis (bis auf wenige Ausnahmen – auch in der Politik) nicht zur Besichtigung in den Häusern. Einige vom Willkommensteam wissen da sicherlich punktuell mehr.
      Andere Orte pflegen die Innenstädte, weil sie eine Visitenkarte darstellen. Immerhin, um die Ecke ist ein Hotel, wo Gäste sich durchaus mal zu Fuß bewegen, bevor die Reise weitergeht im Bus oder PKW.
      Die SOKA war auf Abriss und Neubau fixiert und wollte wohl – aus verständlichen Gründen sparen. Doch wie heißt es doch so schön: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
      Nun gilt es den „Scherbenhaufen“ nach Änderung der Sachlage zu beseitigen.

  5. Ich finde es schlimm wie die Zustände dort schöngeredet werden.Es hätte auch ruhig mal Kontrollen geben können.Aber in unserer Zeit sind Flüchtlinge auf keinen Fall in der Kritik denn unsere Gutmenschen wollen es nicht wahrhaben.

    1. Und ich finde es schlimm, wie irgendwelche Schlechtmenschen völlig konsensunfähig sind und alles direkt verurteilen, was anders ist als das, was sie in ihrem beschränkten Weltbild bislang kennengelernt haben.

      Was meinen Sie mit „keine Kontrollen“, obwohl Herr Bach aus erster Hand schrieb, daß die Familien begleitet worden sind?

        1. Herr Dultz, Ihnen ist aber schon klar, daß der Begriff „Gutmensch“ jetzt von einigen Menschen auch nicht unbedingt als positive Bewertung gemeint ist?
          Wenn man mich als „Gutmenschen“ titulieren würde, fände ich das eher als herabsetzend und wenig wertschätzend.
          Dagegen den Begriff des „Schlechtmenschen“ zu setzen kann man als ironische Umwandlung durchaus machen; wird aber von vielen nicht als Ironie begriffen.

          1. Schön, Herr Colmorgen, daß Sie exakt meine Intention verstanden haben. Dennoch interessiert mich, was genau Herr Dultz arrogant findet.

        2. Herr Dultz, ICH finde es arrogant, den Begriff „Gutmensch“ in einen negativen Kontext zu setzen. Derjenige, der das tut, fordert es doch regelrecht heraus, sich mit dem Begriff „Schlechtmensch“ konfrontiert zu sehen.

          1. Ob ‚Gutmenschen‘ oder ‚Schlechtmenschen‘. Das sind aus meiner Sicht nichts anderes als abqualifizierende und künstliche Begriffe, die unsere Gesellschaft nur unsinnigerweise spalten.
            Ich persönlich nehme beides für mich in Anspruch. Ich habe meine guten, wie auch schlechten Seiten. Ich bin halt nur ein Mensch. 😉
            Was ich allerdings nicht nicht schön finde, ist die Tatsache, dass eine gute und sachliche Athmosphäre durch den Einwurf einer unüberlegten Provokation vergiftet wurde.
            Ich gehe jedoch davon aus, dass Herr Bliedung seinen überstürzten Einwurf bereits bereut. Nicht wahr, Herr Bliedung 😉

  6. Dass man sich wundert, wundert mich. Seit dem Jahr 2015 kamen, jeder weiß es, Flüchtlinge, z.T. mit ihren Familien, in unsere Gemeinde. Viele von ihnen wurden im Beckersbergring untergebracht, in Reihenhäusern, die die Gemeinde von Soka-Bau angemietet hatte.

    Fakt ist, dass die meisten der Reihenhäuser damals schon in einem erbärmlichen Zustand waren. Ich selber habe, zusammen mit anderen Helfern, vornehmlich aus dem Willkommensteam Henstedt-Ulzburg, vielen der Flüchtlingsfamilien beim Einzug in die Reihenhäuser geholfen, Möbel und andere Wohnungsgegenstände aus Spenden besorgt und die Familien auch in den Folgejahren begleitet. Wir, die Helfer, können den Zustand der Unterkünfte gestern und heute also sehr gut beurteilen.

    Immer wieder mussten in den Häusern Reparaturen an defekten, weil alten Wasserhähnen, nicht funktionierenden Steckdosen, fehlerhaften Kochstellen u.v.m. vorgenommen werden. Diese Arbeiten wurden durchweg, nach zahllosen Anträgen bei der Verwaltung, durch Mitarbeiter der Gemeinde durchgeführt. Es war also hinreichend bekannt, in welchem Zustand die Gebäude sind, auch wenn man es zu Beginn der Mietübernahme offenbar nicht beachtet hat.

    Nun möchte Soka-Bau die Reihenhäuser, natürlich mit einer hohen Rendite, verkaufen und die Gemeinde Henstedt-Ulzburg soll den Verkaufserlös steigern, indem die Reihenhäuser auf Kosten der Steuerzahler aufgehübscht werden sollen. Um die Kosten der Bevölkerung zu erklären, wird sofort ein Schuldiger präsentiert, natürlich sind es die Flüchtlinge. Sie hätten die Häuser verwohnt, nicht gepflegt, überall liegt Müll herum, die Gärten sind nicht nach jedermanns Geschmack und vieles mehr.

    Ich finde ein solches Vorgehen nicht in Ordnung. Soka-Bau soll doch die Häuser in dem Zustand zurück erhalten, in dem sie jetzt sind, denn das ist exakt der Zustand, wie sie vor 4 Jahren durch die Gemeinde übernommen wurden. Ich bin gegen eine Subvention der Soka-Bau, dieses Unternehmen hat bereits genug Unheil in Henstedt-Ulzburg angerichtet.

    1. @Frau Lüttjohann
      Ich hoffe ebenfalls, dass es detaillierte Übergabeprotokolle gibt.
      .
      @Herrn Bach
      Ihrer Schilderung nach hat die Gemeinde während des laufenden Mietverhältnisses auf eigene Kosten Reparaturen durchführen lassen, für die eigentlich der Vermieter hätte aufkommen müssen. Es sei denn, die Schäden sind nachweislich während des Mietverhältnisses entstanden.
      .
      @Herr Kirmse
      Mit Verlaub, aber wenn Mängel in einer Größenordnung von EUR 10.000,– bereits nach drei Jahren entstehen, werden entweder bereits im Vorwege entstandene Mängel mitbehoben, oder es sind während des Mietverhältnisses Tapeten und Putz in großem Umfang von den Wänden, und Türen aus den Angeln gerissen worden. Letzteres wage ich allerdings (bis auf eine Ausnahme) zu bezweifeln.

      1. Herr Willsch, wenn ich einen Maler durch ein komplettes Haus schicke, inkl nur kleinerer Putzausbesserungen, dann sind doch schon die ersten 3-5t€ weg (wenn Sie Discountmaler kennen, die dennoch anständige Arbeit abliefern, immer her mit den Adressen). Und wenn ein Vermieter bei einem kleinen Abplatzer an Badewanne oder Waschbecken neuwertigen Ersatz fordert, dann sind die 10t€ auch schnell voll. Und auch hier wieder der Hinweis: ist ja nicht so, daß ich das richtig finden würde. Die Erklärung von Herrn Bach finde ich da schon plausibler und natürlich muß die Gemeinde (in Form der Verwaltung und Politik) sich überlegen, wie man dasteht, wenn man (zu recht oder unrecht interessiert ja immer niemanden) womöglich plötzlich öffentlich beschuldigt wird, ein schlechter Mieter zu sein. Die Bewohner sind da meiner Ansicht nach völlig außen vor, denn für die bürgt ja die Gemeinde.

        1. Mag sein, dass wir da unterschiedliche Auffassungen haben. Das ist aber auch in Ordnung. 😉
          Trotzdem sollte man im konkreten Fall folgende Aussage zu den Unterkünften im Beckersbergring mit in die Betrachtung einbeziehen:
          „Frau Wiese erklärt, dass … kleinere Instandsetzungsarbeiten durch Hausmeister bzw. den Baubetriebshof, und für größere Arbeiten Firmen beauftragt werden.“ *Quelle: Sitzungsprotokoll des Sozial-, Senioren- und Gleichstellungsausschusses vom 29.11.2018.

          1. Solange wir uns zivilisiert streiten können, ist das für mich immer in Ordnung. 😉 Habe mich auch ein wenig hinreißen lassen, weil ich den Artikel einfach oberflächlich finde und solche (wichtigen) Informationen wie von Herrn Bach oder jetzt gerade von Ihnen nicht vorkommen.

            1. Wieder mal Chapeau, Herr Kirmse. 🙂
              Aber nun hat uns auch Herr Borchert noch mit Zahlen bereichert. Zumindest lese ich daraus heraus, dass die jährlichen Lohnkosten für den Hausmeister deutlich günstiger sind, als vergleichbare eingekaufte Handwerkerleistungen.
              Die anderen Zahlen kann ich aufgrund fehlender Parameter weder zuordnen, noch bewerten.

  7. Ich hoffe die Gemeinde hat Übergabeprotokolle, denn ich weiß von diversen Häusern, die erstmal hergerichtet werden mussten, damit dort Flüchtlinge einziehen konnten.
    Die Berichterstattung ist hier wie immer….

    1. Hallo Inga,
      in der Sitzung habe ich explizit mit dem Hinweis auf die schon zu Mietbeginn schlechten bis teilweise sehr schlechten Renovierungszustände nachgefragt. Die Verwaltung hat bestätigt, jeweils Übergabeprotokolle für die 35 Wohneinheiten gefertigt zu haben.

  8. Mietobjekte verschleißen immer intensiver als Eigentumsobjekte. Das sind alte Häuser (60er Jahre, Grundsubstanz ??), die mit relativ vielen Mietern und Mieterwechseln bewohnt wurden.

    Wer schon einmal ein altes Haus renoviert hat, kann auch einschätzen, wie wenig 10.000 EUR pro Haus sind. Das können doch höchstens Schönheitsreparaturen und nichts substantielles sein.
    Einmal durchstreichen, neue Böden und Kleinreparaturen und schon sind 10TEUR pro Haus weg (gerade bei der aktuellen Auftragslage der Handwerker). Die Häuser waren vorher schon Sanierungs- und keine Renovierungsfälle. Warum ist man denn da über den Zustand und die Kosten überrascht ? Hauptsache, man hetzt jetzt nicht noch einen Gutachter auf das ganze und wirft nicht noch Geld hinterher.

    1. Moin Manuel (im Wohldweg aufgewachsen, richtig?). War auch mein erster Gedanke, 10t€ sind doch ein Witz, zumal die Wohnungen/Häuser laut Berichterstattung doch auch teilweise ziemlich überbelegt waren. Entweder reicht die Summe nicht, oder es ist nicht der Aufreger, den der Artikel den Lesern gerne weiß machen möchte.

      1. Wohldweg: japp; Rest:auch volle Zustimmung. Den Artikel finde ich grenzwertig, Flüchtlinge mit abgewohnten Häusern (fernab des Verschleißes)in Zusammenhang zu bringen…. schwierig

      2. @Herr Held @Herr Kirmse
        Ich möchte das mal ein wenig hinterfragen: Wenn ich drei Jahre auf ca. 80 qm gelebt habe, was muss ich alles ‚verbocken‘, um mind. 10.000,– Euro aufwenden zu müssen, um den Zustand wieder herzustellen, den ich bei Einzug vorfand?

        1. Hallo Herr Willsch. Kombinieren Sie doch die Aussagen: streichen, inkl kleinere Mängel verputzen, hier und da einen Boden reparieren, vielleicht Kücheninventar kaputt gegangen oder eine Tür oder irgendwas im Badezimmer… Und das dann im Hinblick auf 6-8 Personen, die 80qm bewohnen, das ist dann gleich ein ganz anderer Verschleiß als bei 2 Personen. Ich möchte damit nicht behaupten, daß ich 10t€ auf 3 Jahre akzeptabel finde, aber eben auch nicht unrealistisch. ICH würde diese Kosten nicht verursachen, ich kenne aber sehr verschiedene Menschen und da gibt es durchaus welche, die würden Kosten in der Höhe verursachen und das aber überhaupt nicht böswillig und/oder absichtlich.

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