CDU zum Alstergymnasium-Neubau: Beschluss auf einer dünnen Faktenlage

Mitteilung der CDU

In der gemeinsamen Ausschusssitzung des Planungs- und Bau- sowie des Bildungs-Jugend-, Kultur- und Sportausschusses wurde der Grundsatzbeschluss zum Neubau des Alstergymnasiums durch die Parteien und Wählergemeinschaften SPD, FDP, BfB und Grüne beschlossen. Ein Lieblingsprojekt der FDP ist damit in eine entscheidende Runde gegangen. Ein Arbeitskreis aus dem Planungs- und Bauausschuss hatte sich über einen Zeitraum von 5 Jahren in drei Sitzungen mit diesem Wunsch der FDP nach einem Neubau beschäftigt. In diesen Arbeitskreissitzungen wurde von den CDU-Vertretern immer wieder auf die enormen Kosten für einen Neubau hingewiesen. Die von einem externen Gutachter erstellten Vergleichsrechnungen konnten nicht befriedigen, zumal neben Rechenfehlern in den vorgestellten Zahlen, dort Äpfel mit Birnen verglichen wurden. Auf der einen Seite wurde eine Minimalsanierung der Schule einem Neubau gegenübergestellt, was dazu führte, dass die Restnutzungsdauer des heutigen Gymnasiums sich nach den statistischen Erwartungen nur unwesentlich verlängerte, während bei einem Neubau von einer Nutzungsdauer laut Verwaltung von 80 Jahren ausgegangen wird. Eine sachgerechte und umfassende Sanierung der Schule und die damit verbundenen Kosten wurde nicht in Erwägung gezogen. Für die CDU stellt sich die Frage, warum ein 40 Jahre altes Gymnasium nach einer sachgerechten Sanierung nicht auch noch 30 – 40 Jahre in Betrieb sein kann.

Es war in der Sitzung erkennbar, dass der Beschluss zu einem Neubau von den befürwortenden Parteien „durchgeboxt“ werden sollte. Gleich zu Anfang der Vorstellung durch den Gutachter wurde von dem Ausschussvorsitzenden Stephan Holowaty (FDP) auf die doch so gefährlichen Asbestplatten in der Schule hingewiesen, wohlwissend, dass erst vor kurzer Zeit eine Asbest-Sanierung der Schule vorgenommen wurde. Auch der Gutachter bestätigte, dass die noch im Gebäude verbliebenen Asbestteile keine Gefahr für Schüler und Lehrer darstellen würden. Hier wurde bewusst mit den Ängsten der Bürger gespielt, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Die Argumente der Neubaubefürworter gipfelten in der verächtlichen Aussage, dass man doch auch die Lehrer und Schüler „artgerecht“ halten wolle.

Auf den Einwand der CDU und der WHU, dass in der ganzen Ausarbeitung der Gutachter die CO²-Auswirkungen eines Abrisses der Schule nicht betrachtet wurden, hatten die Grünen/Bündnis90 keine Antwort und ließen das Argument unbeantwortet im Raum stehen. Gut zu wissen, was die Grünen selbst über die Forderungen von „Friday for Future“ denken, wenn es ihren eigenen Interessen zuwiderläuft.

Die Verwaltung hatte ihrer Vorlage lediglich nur eine rudimentäre Anlage beigefügt. Der im Schnelldurchlauf durchgeführten Vorstellung des Gutachters war von den Ausschussmitgliedern, die nicht im Arbeitskreis anwesend waren, nicht zu folgen. Eine umfassende Darstellung im Bürgerinformationssystem suchte man vergebens. Selbst der Hinweis auf die Gemeindeordnung zu einer ordnungsgemäßen Information der Ausschussmitglieder wurde vom Ausschussvorsitzenden vom Tisch gewischt.

Die befürwortenden Parteien ließen den Hinweis auf die enormen Kosten für einen Neubau von rd. 50 Mio EUR, in denen ein etwaiger Erwerb eines neuen Grundstückes noch nicht enthalten ist, an sich abprallen. Aussagen über die mögliche Finanzierung des Vorhabens wurden in der Sitzung nicht gemacht.

Finanzpolitische Solidität war und ist der CDU immer wichtig gewesen. Diesen Grundsatz scheinen die anderen Parteien über Bord werfen zu wollen.

pm

21. November 2019

24 thoughts on "CDU zum Alstergymnasium-Neubau: Beschluss auf einer dünnen Faktenlage"

  1. ……bin hellauf begeistert von der Diskussion und Zeitbedarf in verschiedenen Ausschüssen incl. Sitzungen vom Thema Alstergymnaysium.
    Das lenkt ab von dem Dauerthema der maroden Straßen, Rad und Fußwege und den Verkehrsstaus zu den Hauptverkehrszeiten. Dafür opfert man insbesondere Sanierung keine Zeit.
    Über neue Bauten plaudern ist doch viel einfacher. Das erinnert mich so an die sogenannten Stammtischrunden hier im Ort der Politiker insbesonderer einer Partei.
    Liebe Politiker ! Mach so weiter und lasst die Verwaltung mit dem Thema „Wilstedter Straße“ wie seit ca. 2011 erfolgreich praktiziert weiter die Akten täglich abstauben.

  2. Das Alstergymnasium

    Mit der Sanierung bzw. einem Neubau beschäftigt man sich bereits seit 5 Jahren und in 3 Arbeitskreissitzungen. – Und noch immer sind nicht alle Punkte geklärt (wie Standort, Finanzierung, CO²-Auswirkungen).

    Einig ist man sich, dass eine Sanierung bzw. ein Neubau des Alstergymnasiums unumgänglich ist. – Nur nicht über das, „WAS“ gemacht werden soll.

    Für den Neubau haben sich – dem vernehmen nach – mehrheitlich Politik und deren Arbeitskreise, Verwaltung, Lehrerschaft, Elternschaft und Schüler entschieden.

    Hier `mal einige Eckpunkte (Angaben ohne Gewähr):

    Nutzungsdauer
    – Restnutzungsdauer des unsanierten Gebäudes noch 17 Jahre
    – Restnutzungsdauer bei Minimal-Sanierung (Instandsetzung – Rest-Mängel verbleiben)
    noch 25 Jahre
    – Gesamtnutzungsdauer bei umfassender Sanierung / Umbau volle 60 Jahre
    – Gesamtnutzungsdauer bei Neubau volle 60 Jahre
    = Maximalwert für Schulen gem. der Sachwertrichtlinie SW-RL

    Bauablauf / Dauer ca.
    – Sanierung im laufenden Betrieb 5 Jahre (bei Aufstellung einer Containeranlage
    4 Jahre)
    – Neubau 2 1/2 Jahre – Abriss 6 Monate

    Auswirkungen auf den Schulbetrieb
    Schulleitung und Elternschaft sprechen sich entschieden für einen Neubau und gegen eine Sanierung des Bestandsgebäudes aus.
    = Begründungen sh.: PuB-Ausschuss 18.11.2019 -Tagesordnung – Vorlage

    Kosten (geschätzt)
    – Sofort-Sanierung = für die schon heute erforderliche Beseitigung von Asbest (z. B.
    Fahrrad Unterstell-Anlage), Hygiene und Brandschutzmängel und die dringende
    Prüfung der technischen Anlagen – diese Kosten wären noch zu ermitteln!
    – Minimal-Sanierung rd. 24 Mio. EUR*
    – Umfassende Sanierung rd. 44 Mio. – Umbau rd. 37 Mio. EUR*
    * + Kosten einer Containeranlage
    – Neubau des Schulgebäudes im Außenbereich des Bestandsschulgeländes und
    Sanierung der Sporthallen rd. 40 – 42 Mio. EUR
    – Neubau auf einer anderen (ggf. noch zu erwerbenden) Fläche inkl. Neubau der
    Sporthallen und Außenanlagen rd. 50 Mio. EUR (hierbei wäre zu berücksichtigen, dass
    das alte Bestandsschulgelände einen nicht unwesentlichen „Verkehrswert“ hat
    und anschließend auch eine Wiederverwendung! findet)

    Finanzierung
    Die Verwaltung wird die Finanzierung des Bauvorhabens prüfen und erste Gespräche über eine Kofinanzierung insbesondere aus Landesmitteln führen, so dass der Finanz- und Wirtschaftsausschuss in einer der kommenden Sitzungen über die Finanzierung der Maßnahme beraten kann.

    CO²-Auswirkungen
    Einige Auswirkungen werden benannt, aber eine abschließende Prüfung / Gegenüberstellung der Alternativen fehlt. Daher ist dieser Punkt m. E. derzeit nur schwer einzuschätzen. – Im übrigen scheint Klimaschutz nur dann eine Rolle zu spielen, wenn es in das „Partei-Konzept“ passt (warum eigentlich nicht bei – weiteren – mit 12 Mio. EUR geplanten Flächen für Gewerbeansiedlungen und deren Auswirkungen?).
    – – –
    Da hier nur die Presse-Mitteilung der Sanierungs-Befürworter (CDU) gebracht wurde, kann – bei Interesse – die Stellungnahme der Neubau-Befürworter auf der FDP-Internetseite eingesehen werden. = PRO und CONTRA.

    1. Late, but not too late:
      Solange keine nachvollziehbaren Zahlen, Daten und Fakten vorliegen, kann kein/e verantwortlich handelnde/r GemeindervertreterIn das Votum für einen Neubau und eine Kostendifferenz von ca. 20 Mio € abgeben, so schön es auch für Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft wäre. Schwupps in einen Neubau umziehen und alles ist chiko. Das geht nur, wenn über Grundlegendes auch entsprechend nachgedacht und Kosten verglichen werden.
      Jedoch gibt es noch ein paar Fragezeichen, z.B. wurde für die Containerlösung (Montage, Transport und Demontage) in HU immerhin 3,6 Mio € veranschlagt. Reinbek kommt derzeit im Echtzeitbetrieb mit 1 bis 1,3 Mio € für 4.800 qm Containerfläche für diese Kostengruppe bei der Asbestsanierung des Schulzentrums aus.
      ff = Fortsetzung folgt.

  3. ….einst zog es mich aus Hamburg in das damals noch „grüne Dorf“ Henstedt-Ulzburg. Die Schulen, die ich in Hamburg besucht habe stehen heute noch und wurden modernisiert.
    Es sind meist rote Backsteinbauten mit einem gewissen Charme.
    Ich denke dabei u.a. an die Schule Fraenkelstraße (Alte Wöhr – Nähe Stadtpark), und auch das Gymnysium Nähe U-Bahn Kellinghusenstraße. Davon gibt es noch einige andere Beispieledie ich kenne und die noch heute in Funktkon sind. Alles alte Backsteinbauten aber innen modernisiert und nicht von außen sichtbar und auch kein Betonblock in grau wie das Alstergymnasium.
    Auch die Schule Schlankreye ( Nähe Schlump) steht noch und ist voll in Betrieb. Und alle sind weiter über 60 Jahre in Betrieb.
    Um die Architektur des Alstergymnasiums ist es wirklich nicht schade. Doch was danach kommt wird Betonpalast ohne Seele.
    Der „Europagarten“ vor dem Rathaus ist auch kein Ort auf den mal als Bürger seine Besucher unbedingt aufmerksam machen muss bei einm Spaziergang durch den absolut toten Ortskern am Rathaus und Bahnhof.
    Für Ambiente hat man hier im Ort weder Gespür noch Sinn. H-U wie schon immer und auch in Zukunft nur Schlafgemeinde für bzw nach dem Job in Hamburg..
    Hier ist kein Geld (angeblich) zur Verfügung für Straßen- und Wegesamnierungen. Aber schon wird das neue „Traumschloss“ Schule in den Köpfen geplant.
    Ja, die Bürgerbeteiligung bei Straßensanierungen ist nicht mehr zu befürchten für die Anwohner – aber es werden welch Zufall auch keine anderen Straßen saniert geschweige den Fuß und Radwege. Häufig sieht man Menschen auf Rädern mit Anhänger für die Kinder, selten Lastenfahrräder. Dafür sind die Verkehrswege hier keinesfalls geeignet.
    Aber anstatt hier mal was anzuschieben in Sachen maroder Infrastrkutplaudert man lieber über Dinge wie das neue Gymnasium. Wir wäre es denn mal – endlich – mit sichtbarer Verbesserung der Infrastruktur bevor man neue Dinge anschiebt (Querspange wie kürzlich, aber hoffentolich einstweilen gebremst).
    Es bringt nichts die Verwaltung immer mit neuen Dingen zu befrachten anstatt mal abarbeiten zu lassen und das die Legislative mal die Excecutive aus dem Dörnröschenschlaf holt.
    Auch Beamte müssen arbeiten für Steuergelder für Objekte insbesondere Infrastrukturerhaltung wo man das Fazit sieht.
    Wie man hier Flächen zum Laden der E-Autos gewinnen will z.B. bei den Wohnblocks Lindenstraße samt Reihenhäusern, Virchowring und Große Lohe weiß ich nicht.
    Tanken dauert ca. 10 – 15 Minuten mit Plausch an der Kasse. Aber das E-Batterieladen geht nicht so schnell. Darüber denkt man im Planungsausschuß nicht nach. Da feht es einfach……

  4. In der Stellungnahme der CDU sind ein paar wesentliche Merkmale, die nachdenklich stimmen. Ein fehlerbehaftetes Gutachten, das auch aus meinem Blickwinkel mit einer enthaltenen Teilsanierung der Schule nicht zum Vergleich eines kompletten Neubaus herangezogen werden dürfte, soll jetzt als Grundlage für eine Millioneninvestition unbekannten Ausmaßes herhalten? Wobei ich in Richtung von Herrn Holowaty anmerken möchte, dass es schlussendlich egal ist, aus welchen Töpfen die Finanzierung zusammengestellt wird, weil es simpel und einfach um die Verwendung öffentlicher Gelder geht.
    In Bildung und Schulen muss investiert werden. Die „grüne Schule“ bereitet vielen Schülern und Lehrern schon lange keine Freude mehr. Ich bin davon überzeugt, dass die Schulen der Zukunft kompatibel, und jeweils anstehenden Entwicklungen dynamischen Lehrinhalts anpassbar gemacht werden müssen (Stichwort Digitalisierung, was übrigens nicht automatisch Laptops heißt, sondern Prozesse verstehen).
    Ob das mit einer Grundsanierung erfüllbar, oder wesentlich besser über einen Neubau machbar wäre, ist für mich eine wesentliche Frage für die Verwendung hoher Investitionssummen.
    Grundsätzlich sollte man nicht immer alles wegreißen, und neu bauen. Der CO2-Diskussion zur Verwendung eines Killerkriteriums möchte ich mich in diesem Fall nicht anschließen, sondern der nach einer Verwendung vielfältiger Ressourcen.
    Jedenfalls deutet die Stellungnahme der CDU an, dass weder mit viel Sorgfalt, noch frei von oberflächlichen Argumenten entschieden werden soll. Und das geht meiner Meinung nach nicht, unabhängig der enormen Summen, die durchaus sinnvoll eingesetzt sein können.
    Habe wieder „spaßeshalber“ auf den Seiten der Befürworterparteien nach Informationen zu dem Thema gesucht … naja. Aber irgendwo war was von Plastik am oder im CCU zu lesen, okay …

  5. Zitat: „Für die CDU stellt sich die Frage, warum ein 40 Jahre altes Gymnasium nach einer sachgerechten Sanierung nicht auch noch 30 – 40 Jahre in Betrieb sein kann.“
    Kann es doch, behauptet doch niemand etwas anderes?! Wenn sich bei einer Minimalsanierung eine Gesamtnutzungsdauer von 60-65 Jahren ergibt, kommt man mit einer umfangreichen Sanierung sicher auf die von der CDU angepeilten 70-80 Jahre. Und was kostet eine umfangreiche Sanierung, wenn eine Minimalsanierung schon über 23 Millionen kostet? Daß dann eher über einen Neubau nachgedacht wird, finde ich verständlich. Zumal in der Vorlage doch auch diverse pädagogische Gründe benannt werden, die sich in Geld schon mal gar nicht bemessen lassen. Allerdings: während in den Sanierungskosten immerhin die Kosten für benötigte Container aufgeführt sind, frage ich mich, ob in den 50 Millionen für den Neubau auch bereits sämtliche Kosten für die Innenausrüstung für den Schulbetrieb des Gebäudes enthalten sind?! Und was ist mit den Außenanlagen, was kosten die? Es klingt für mich zwar ziemlich eindeutig, daß ein Neubau sinnvoll ist (oder wozu wurde ein Arbeitskreis gebildet, der eine Empfehlung erarbeitet hat?), aber sonderlich viele Fragen beantworten die Vorlagen in der Tat nicht.

  6. Betr.: Alstergymnasium
    Herr Barckmann hat sicher Recht mit seiner Meinung. Die Kosten werden, wenn das Projekt überhaupt durchgeprügelt wird, sicher – ohne Grundstück usw. sicher auf 100 Millionen steigen. Wie uns öffentliche Beispiele zeigen.
    Aber eine alte Weisheit: Es ist einfach, mit dem Geld anderer Leute zu wirtschaften, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden. Würde mir wünschen, bei unseren Entscheidern sei das anders.
    Werner Knorn

  7. “ … Für die CDU stellt sich die Frage, warum ein 40 Jahre altes Gymnasium nach einer sachgerechten Sanierung nicht auch noch 30 – 40 Jahre in Betrieb sein kann. … “ Ich hätte nie gedacht mal der CDU zuzustimmen 🙂 Aber recht hat sie. 50 Millionen + Grund hört sich sehr nach einem Prestige-Objekt an, in Elphi-Zeiten ohnehin die Frage ob man damit dann auch auskommt.

    1. Moin Herr Barckmann,

      wenn Sie jemanden kennen, der um die 23.000 Quadratmeter Geschossfläche für eine Schule mit allen daraus resultierenden Anforderungen in nötiger Qualität für deutlich weniger Geld plant und baut und einen solventen Garantiegeber hat, melden Sie sich doch bei der Gemeinde.

      1. Darum ja Sanierung. Ansonsten … solvente Garantiegeber … nötige Qualität … das zeigt sich eh erst danach.

        1. Ich verstehe Ihren Punkt nicht. Sie gehen davon aus, dass eine Sanierung – im Gegensatz zum Neubau – keine Kostensteigerungen erwarten ließe? Dass eine Sanierung auf lange Frist günstiger ist? Sie schreiben leider nicht, worauf sich diese Annahmen stützen.

          50 Mio. € sind aus meiner Sicht kein hoher Preis für so ein Gebäude. Das Schulzentrum wird letztlich mindestens 60 Jahre in Betrieb gewesen sein, der Neubau sollte ebenso lang halten. Über den Zeitraum überwiegen schlicht die laufenden Kosten: Die alte Hütte dürfte schon bei Energiekosten von knapp 400.000 Euro/Jahr angekommen sein, die Gesamtbetriebskosten liegen bei wohl knapp unter 1 Million Euro/Jahr.

          Qualitativ ist das Gebäude auf dem Stand der 70er Jahre, und dabei kein positiv herausragendes Beispiel. Ich weiß nicht, ob man heute noch Schulräume ohne Tageslicht baut. Das Schulzentrum hat eine ganze Menge dieser Dunkelkammern. In Zeiten des Klimawandels würde man sicherlich auch nicht mehr unklimatisierte Räume ohne echte Querlüftungsmöglichkeit direkt vor eine hunderte Quadratmeter große Fläche aus pechschwarzer Dachpappe setzen, die sich und die angrenzenden Klassenräume schon bei 25 Grad Außentemperatur höllisch aufheizt.

          1. So bleibt denn auch bei Ihnen vieles nur Spekulation. Das es auch bei einer Sanierung nicht ohne eventl.Kostensteigerungen bleiben wird habe ich auch nicht behauptet, davon gehe ich heutzutage einfach aus, Sanierung oder Neubau, prominente Beispiele gibt es sicher genung, in jeder Preisklasse. Sauer aufstossen tut mir eh in erster Linie, das über solche zig-Millionensummen beschlossen wird, die Schaffung nötiger Infrastruktur, Sanierung von Strassen und Wegen über Jahre hinweg aber nicht auf die Reihe bekommen wird.

            1. „So bleibt denn auch bei Ihnen vieles nur Spekulation“

              Weniger. Worüber spekuliere ich? 😉

              „Sauer aufstossen tut mir eh in erster Linie, das über solche zig-Millionensummen beschlossen wird, die Schaffung nötiger Infrastruktur, Sanierung von Strassen und Wegen über Jahre hinweg aber nicht auf die Reihe bekommen wird.“

              Ich denke, auch ein Schulgebäude ist eine nötige Infrastruktur. Schließe ich daraus, dass Sie einen Handlungsbedarf beim Schulzentrum nicht sehen und sich über die Prioritäten ärgern?

              1. Lese ich es richtig, spekulieren sie über die Betriebskosten. Und ja die Prioritäten sehe ich oft falsch gesetzt. Und auch einen Handlungsbedarf in Sachen Schule habe ich nicht abgelehnt.

                1. „Lese ich es richtig, spekulieren sie über die Betriebskosten.“

                  Laut VO/2013/0317-01 in ALLRIS hatte das Gebäude im Jahr 2013 schon Energiekosten von 332.800 Euro. Die Heizkosten darunter sind für 2014 mit knapp 210.000 Euro angegeben. Die Gesamtbetriebskosten betrugen in dem Jahr laut Vorlage 887.000 Euro.

                  Nennen Sie es gern „spekulieren“, wenn ich 1,5 % jährliche Kostensteigerung annehme und damit auf Gesamtbetriebskosten von 970.000 Euro für 2020 komme.

                  1. „… Nennen Sie es gern „spekulieren“, …“ Tu ich ja… Wir können jetzt auch gerne beenden! Sie haben auch gewonnen. Ich bleibe trotzdem bei meiner Meinung, sorry.

  8. Spricht etwas dagegen, das Gebäude des Alstergymnasiums nach dem Auszug einer anderen Nutzung zuzuführen, um die Restnutzungsdauer auszunutzen? Begegnungsstätte wäre da für mich Stichwort.

  9. Erstens, Herr Michelsen: beschäftigen Sie sich bitte mal mit der Finanzierung von Schulneubauten und erweitern Sie ein wenig Ihren Faktenhorizont. Informieren Sie sich bitte über Dinge wie Landesprogramme zum Schulbau, bilanzielle Behandlung von Investitionen, Investitionsbank SH, den Unterschieden zwischen Verwaltungs- und Vermögenshaushalt und dem Gemeindefinanzierungsrecht. Das hilft enorm.
    .
    Zweitens, Herr Sazmann: Die theoretische Restnutzungsdauer ist bis „komplette Unnutzbarkeit“. Sie zu realisieren, erfordert bereits auch ohne Sanierung Millioneninvestitionen in technische Anlagen, Brandschutz, Wartung, Instandhaltung und vieles mehr und ist riskant, insbesondere im Bereich der technischen Anlagen. Die Asbestproblematik sei nur am Rande angesprochen, bei der Kalkulation der Restnutzungsdauer ist diese nämlich nicht berücksichtigt. Auch die gerechneten Sanierungskosten beinhalten keine Asbestproblematik und sind mit hohen Risiken verbunden. Bei jeder Investition gibt es die Überlegung zum optimalen Ersatzzeitpunkt, auch vor dem Ende der theoretischen technischen Nutzungsdauer. Dieser wäre nach meiner Überzeugung bereits vor 5-7 Jahren gewesen. Das kommt daher, dass ein neues Gebäude z.B. erhebliche Einsparungen im Bereich Energieverbrauch verspricht, also operative Einsparungen zur Folge hat. Hinzu kommen funktionale Einschränkungen des alten Gebäudes, die auch durch Sanierung nicht zu beheben sind.

    1. Ach, Herr Holowaty ! Ihre Nachhilfe und Unterstützung bedarf ich bestimmt nicht.
      Heute ist die Lage auf dem Finanzierungssektor günstig dank niedriger Zinsen. Doch wie es in ein paar Jahren ist bleibt völlig offen.
      Egal welche Bank…..alle bekommen dafür auch Zinsen. Und die müssen bezahlt werden.
      Erklären Sie doch mal welche Mittel hier im ORT betragsmässig überhaupt zur Verfügung stehen könnten oder soll hier total fremd und nicht mit Eigenmitteln finanziert werden ?
      Heute spricht man hier von ca. 50 Mio ohne Grundstück. Mittel aus Landesprogrammen können nur gewährt werden sofern ausreichend vorhanden. Auch andere Orte hier im Lande müssen div. Bauten ggf. Schulen sanieren. Wer zuerst kommt, der…….und inzwischen träumt und schläft Ulzburg weiter.
      Ehe hier was konkret angegangen werden kann…….muss erst einmal geklärt werden wo bzw. auf welchem Grundstück gebaut werden kann. Wo denn bitte hier ?
      Also Karten auf den Tisch was ein Grundstück kostet und zu den Baukosten hinzuzurechnen ist.
      Aus Erfahrung in mehrfaher Hinsicht: wenn öffentliche Bauten geplant und finanziert werden müssen erfolgt eine Kostenermittlung. Ehe das Projekt aber nicht alle Instanzen durchlaufen hat steigen die Baukosten weiter. Ich habe berufsmässig noch nie erfahren, daß Etatsummen bei öffentlichen Bauten eingehalten werden können. Außerdem steigen auch die Anforderungen mittels Gesetzen.
      Da können Sie wohl nicht fachlich brillieren aus eigener langjähriger Erfahrung. Sie sind Politiker, also Theoretiker in meinen Aufgen.
      Das Desaster „Elphi“ ist bekannt wenn Politiker und Behörden planen. Die Politik, auch Ihre Lieblingspartei bekommt nich die A 20 mit dem Ausbau hin. Vollumundig und ohne vorherige sorgfältige Prüfung der Sachlage versprochen im Wahlprogramm – wann der erste Bagger wieder kommt weiß keiner. Ja, was Politiker nicht alles versprechen um gewählt oder wiedergewählt zu werden ist schon erstaunlich.
      Hier im Ort bekommt man nicht mal die Sanierung div. Straßen auf dem Rhen, den Ausbau der Wilstedter Straße, die Sanierung der Fuß- und Radwege hin.
      Und Sie werter Herr Holowaty träumen schon von höheren Dingen und vergessen hier die aktuelle Lage. Sehen Sie erst mal zu das hier die Infrastruktur wesentlich verbessert wird und bleiben Sie mal im Sinne der Verkehrssicherheit auf dem traurigen Boden der täglichen Realitäten.
      Und sehen Sie mal zu das hier die Gewerbesteuereinnahmen sichtbar (auf den Straßen und Wegen) sich verbessern. Logistik ist es ganz bestimmt nicht, sondern der Mittelstand ist der Motor der Wirtschaft, keine Konzerne. Kramen Sie mal in alten Schulunterlagen.
      Erinnern Sie sich bitte mal an Ihre Studienzeiten in Hamburg als Betriebswirt.

  10. „Auf den Einwand der CDU und der WHU, dass in der ganzen Ausarbeitung der Gutachter die CO2-Auswirkungen eines Abrisses der Schule nicht betrachtet wurden, hatten die Grünen/Bündnis90 keine Antwort und ließen das Argument unbeantwortet im Raum stehen.“

    https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/umwelt/zement-schluckt-menge-kohlendioxid/

    Zement schluckt jede Menge Kohlendioxid
    Zement ist umweltfreundlicher als sein Ruf: Wie Forscher jetzt herausgefunden haben, gerät zwar bei seiner Herstellung viel Kohlendioxid in die Atmosphäre. Doch: Fast die Hälfte der CO2-Menge nehmen Produkte wie Beton und Mörtel im Laufe ihres Lebens wieder auf. Weltweit schluckt verbauter Zement demnach rund eine Milliarde Tonne CO2 pro Jahr.

    Weltweit werden gewaltige Mengen Zement hergestellt
    „Allein diese prozessbedingten CO2-Emissionen machen fünf Prozent der globalen Treibhausgasemissionen durch Industrie und Verbrennung fossiler Brennstoffe aus“, schreiben Forscher um Fengming Xi von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften im Fachmagazin Nature Geoscience. „Weltweit werden gewaltige Mengen Zement hergestellt, allein zwischen 1930 und 2013 waren es gut 76 Milliarden Tonnen.“
    „Das klingt fast schon paradox, aber es ist wahr“
    Die Forscher haben nun Bilanz gezogen und kommen zu einem erstaunlichen Ergebnis. Von den 38,2 Milliarden Tonnen Kohlendioxid, die in dieser Zeit durch die Zementherstellung in die Atmosphäre gelangt ist, haben die daraus erstellten Produkte 43 % davon durch ihre chemische Alterung wieder aufgenommen.
    Bei dieser sogenannten Karbonisierung nehmen die Baustoffe CO2 auf und binden es chemisch. „Das klingt fast schon paradox, aber es ist wahr“, betont Koautor Steven Davis von der University of California in Irvine (UCI).

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    Fazit:

    In Verbindung mit einer Zementsparenden Holz-Beton-Hybrid-Bauweise dürfte das Argument CO2-Freisetzung bei der Zementproduktion nicht der ausschlaggebende Faktor für „keinen Neubau“ sein!

    1. Hallo Herr Packulat, für die Karbonatisierung des Betons bedarf es eines Mediums, das ist das Regenwasser, das leider durch die Emissionen in die Luft kohlensauer ist. Durch die Karbonatisierung wird der basische Schutzmantel der Stahlbewehrung (Betonüberdeckung) abgebaut, dass die Stahlbewehrung korrodiert, der Beton abplatzt und die Tragfähigkeit der Konstruktion gemindert wird. Also ist es das Ziel, durch vielfältige Schutzmaßnahmen (z.B. Beschichtungen) freistehender Bauwerke wie Brücken, Fernsehtürme (z.B. HH) etc. (Stahlbetonkonstruktionen) die Karbonatisierung auszuschließen.
      Das Gymnasium hat im Rohbau eine Stahlbetonkonstruktion (Decken, Stützen, statische Wandscheiben), die der Außenluft nicht zugewandt ist, sondern durch Dachabdichtungen, Blech-Fassadenverkleidungen abgedeckt und somit keiner Karbonatisierung ausgesetzt ist. Diese Konstruktion hat in baufachlicher Hinsicht noch mindestens eine Nutzungsdauer von 50-60 Jahren. Ein Abbruch ist unter CO²-Aspekten nicht vertretbar.
      Ich muss der CDU und der WHU zustimmen, dass für die Entscheidung Abbruch-Neubau oder Sanierung eine wenigstens überschlägliche CO²-Gesamtbilanzierung fehlt.
      Es mag sein, dass ein Neubau in sehr energiesparender Bauweise im Betrieb gegenüber einem sanierten Gebäude CO² einspart. Dem muss dann aber in der Gesamtbilanzierung der CO²-Aufwand für Abbruch und Neubau des Rohbaus gegenübergestellt werden. Dann dürfte die CO²-Amortisation etliche Jahrzehnte betragen.
      Von ihnen angesprochene Sonderbauweisen sehe ich grundsätzlich kritisch. Dass Kasseler Modell war auch eine Sonderbauweise, die von vielen Instituten, Fachleuten und Behörden für gut befunden wurde, aber leider nicht das halten konnte, was prognostiziert wurde.

      Umfassende CO²-Minderungs-Beratungen/Diskussionen fanden und finden in den UN, der EU, dem Bundestag, der Bundesregierung, der FFF-Initiative und letztlich auf dem Grünen-Parteitag statt. Und in HU? Hier wird auf unzureichender Faktenlage mit den Grünen entschieden. Das kann ich nicht verstehen.

  11. Und wie soll das finanziert werden ? Abriss, Neubau und Grundstückskauf (Summe unbekant) ?
    Bausumme ca. 50 Mio mag angemessen sein, aber ist auch recht beachtlich
    Im Vergleich zu einer möglichen West-Ortsumgehung mit einem Richtwert von ca. 100 Mio ja nur die Hälfte. Das Thema dieser Umgehung wurde dann aber wegen der zu erwartenden Kostenhöhe first class beerdigt.
    Die Gemeinde war mal die Einzige mit schwarzen Zahlen hier im Bundesland. Längst vorbei.
    Benötigt wird Gewerbe mit erheblichen Steuererträgen in der Gemeindekasse. Das bringt die Logistik bzw Auslieferungsläger garantiert nicht.
    Es wird quasi beschlossen für Schulneubau in Millionenhöhe, aber kein Wort geschweige des Etat zur Verbesserung der Straßen bzw. Infrastruktur hier im Ort.
    Also macht hier der Kauf von SUV wohl in Zukunft Sinn…….bei den Straßen wohl erforderlich.
    Das ratlose Schweigen der Grünen hier im Ort zum Thema CO 2 – schon seltsam gelinde gesagt. Die Herrschaften brauchen wohl etwas Nachschulung.

  12. Wenn ich die Vorlage rchtig verstehe, kalkuliert man für ein unsaniertes Gebäude noch mit einer Restnutzungszeit von 17 Jahren, also bis 2036. Die Minimalsanierung soll die Nutzungsdauer rechnerisch bis 2044 verlängern. Sofern keine größeren Reparaturen in nächster Zeit anstehen, ist das eigentlich eine gute Grundlage, sich ausreichend Zeit zu nehmen für eine gute Entscheidung, die dann ab etwa 2025 mit ausreichend Vorlauf realisiert werden könnte.

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