Alstergymnasium: Auch Bürgermeister für Abriss

Baujahr 1974: die grüne Schule
Baujahr 1974: die grüne Schule

Verschwindet die grüne Schule von der Landkarte? Nach der Politik spricht sich nun auch die von Bürgermeister Bauer geführte Verwaltung für einen Neubau des Alstergymnasiums aus. Das bestehende Schulgebäude soll dafür abgerissen werden. „Aufgrund der dargestellten Kostenschätzungen erscheint auch aus Sicht der Verwaltung ein Neubau als die wirtschaftlichste und nachhaltigste Variante, zumal auch der Energieverbrauch deutlich sinken und dadurch weiteres Einsparpotenzial generiert würde“, heißt es in einem Rathauspapier, das in der kommenden Woche im Bildungsausschuss diskutiert werden soll. Bei der angesprochenen Kostenschätzung wird ein Neubau des Gymnasiums inklusive Sporthallen auf 50 Millionen Euro taxiert, eine Instandsetzung würde die Hälfte kosten. Bisher haben sich SPD, WHU, Grüne, BFB und FDP für einen Neubau ausgesprochen, einzig die CDU plädierte für eine Sanierung des Schulgebäudes.  Klar ist: Spricht sich das Gremium nächste Woche im Ratsaal tatsächlich für Abriss und Neubau aus, bleibt trotzdem erst einmal alles beim Alten. Der FDP-Landtagsabgeordnete Stephan Holowaty im Mai auf die Frage, wann die neue Schule tatsächlich stehen könnte: “ Ich würde irgendwo zwischen fünf und 10 Jahren tippen.“

Und wo soll die neue Schule gebaut werden?

Zunächst einmal soll am kommenden Dienstag ein Grundsatzbeschluss über Abriss und Neubau gefasst werden, erst dann geht es darum, wo die neue Lehranstalt denn einmal stehen könnte. Eine Idee: Gleich nebenan auf der Wiese zwischen Schule und Freibad. Das hätte den Vorteil, dass Synergien zwischen Alstergymnasium und Olzeborch-Gemeinschaftsschule erhalten blieben – was etwa  Sporthallen und Sportplätze angeht.  Andere Örtlichkeiten, die manchem Ortsentscheider durch den Kopf spuken sind Ackerflächen an der Straße Dammstücken und am AKN-Bahnhof Ulzburg-Süd.

Der Bildungsausschuss tagt am Dienstag, den, 3. September ab 18.30 Uhr im Rathaus.

cm

29. August 2019

9 thoughts on "Alstergymnasium: Auch Bürgermeister für Abriss"

  1. Für den Wähler, der sich nicht mit Vorlagen beschäftigen kann, wäre es vllt sinnvoll, mal eine einfach Gegenüberstellung der zu erwartenden Kosten zu erstellen. Komplette Sanierung des bestehenden Objektes versus Neubau. Wobei Kosten für einen Neubau nach den geltenden Regeln hier in D. wohl immer um 100 % und mehr übertroffen werden (Sarkasmus). Unbd wer finanziert/whoher kommt dasd Geld, wenn H-U, ist das Geld vorhanden, müssen andere Projekte zurückstecken, usw.
    Gruss Manfred Ram

  2. Ich würde mir wünschen, dass Henstedt-Ulzburg als aufstrebende Gemeinde im der Metropolregion Hamburg (das ist wohl ein Fakt, den man nicht ignorieren darf und kann. Selbst wenn das hier immer wieder der Fall ist) den Mut hat sich zu einem modernen Standort für Bildung UND Sport zu entwickeln. Daraus können auch Chancen entstehen. Die Wirtschaft wird sich freuen, wenn in Henstedt-Ulzburg gerne gelernt wird. Die Lernenden werden sich freuen, wenn in Henstedt-Ulzburg Schule und Sport zu vereinbaren wären. Dazu braucht man ab moderne Bildungseinrichtungen UND moderne Sportstätten. Aus „alt mach neu“ ist dabei nicht unbedingt zielführend. Der Gedanke, dass Schulsport nur in Schulsporthallen möglich ist, darf dabei auch mal überdacht werden. Wir haben einen starken und leistungsfähigen Großsportverein in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg, der m.E. viel zu wenig in solche Entwicklungen eingebunden wird und dessen Potenzial entweder unterschätzt oder kaum bis gar nicht wahrgenommen wird.

  3. Zumal wenn in HU der Klimanotstand diskutiert und beschlossen werden sollte/könnte, müsste zwingend eine CO²-Bilanzierung für Abriss mit Neubau und eine Grundsanierung aufgestellt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass allein der Abbruch/Neubau eines intakten Rohbaus mit einer Stahlbeton-Skelett-Konstruktion und allen Folgearbeiten eine positive CO²-Bilanz ergeben könnte. Allein der für die Betonherstellung erforderliche Zement wird bei ca. 1.100°C mit Heizöl oder Erdgas im Zementofen gebrannt und hat damit eine sehr hohe CO²-Emission.
    Die bisherigen Berechnungen, die veröffentlicht/beraten wurden beinhalten nur eine ökonomische Bilanzierung mit Energieeinsparung und sind damit nicht mehr zeitgemäß und umfänglich nachhaltig.. Eine umfängliche CO²-Bilanzierung fehlt.
    Eine hoch energiesparende Fassade und Dachhaut ist im Rahmen einer Sanierung kein Problem. Ebenfalls nicht die in die Verglasung z.T. integrierte Photovoltaik und Photovoltaik auf dem Dach.
    Als die FDP vor einiger Zeit im Bauausschuss den Abbruch und Neubau vorschlug, entgegnete der Fachgebietsleiter für Hochbau der Verwaltung, dass es nicht vertretbar sei den kompletten Rohbau aus Stahlbeton abzubrechen. Wie kommt es nun zu diesem Sinneswandel bei der Verwaltung?
    Ich kann die Auffassung des Fachgebietsleiters nur bestätigen und spreche aus eigener Erfahrung, da ich vor ca. 13 Jahren einen Schulbau im Kasseler System abschnittsweise, schwerpunktmäßig in den Ferien, aber auch (soweit möglich) im Schulbetrieb grundsaniert hatte. Ein Abbruch/Neubau kam für mich und die Entscheidungsgremien gar nicht in Betracht. Die Bereitstellung von Zuschussmitteln durch das Land war kein Problem.
    Wie aus der Presse zu entnehmen war, plant die Stadt Kaltenkirchen im Schulbau ein ähnliches Sanierungsvorhaben.

  4. …und am AKN-Bahnhof Ulzburg-Süd.

    …und wo man denn schon mal amgefangen hat, den Beckershof zu bebauen, kann man den Rest auch gleich mit machen – wie praktisch! Nachtigall, ick hör dir trapsen.

    PS Das Gutachten, dass die Wiese hinter der Tonne zu feucht ist, ist sicher schon in Auftrag gegeben.

    PPS Ich werde so manche Träne um meine Grüne Schule mit all ihren zahlreichen Fachräzmen weinen.

    1. Sehr geehrte Frau Delion,
      noch ist nichts entschieden und ist auch kein Gutachten in der Pipeline, welches geeignete Standorte als ungeeignet ausweist. Die Gutachter haben übrigens sogar im engeren Bereich des Alstergymnasiums (westlich des jetzigen Baukörpers) Realisierungsmöglichkeite gesehen. Also ist zu prüfen, ob unter Beibehaltung der beidern Sporthallen und der Sportplätze der Neubau im näheren Umfeld realisiert werden kann, ohne dass weitere 10 bis 12 Mio € für Sporthallen und -plätze aufzuwenden sind.

      1. Laut Vorlage sind schon bei der „Variante 0 – Instandsetzung (Minimalsanierung)“, also der Beibehaltung des Bestandsgebäudes, knapp 9 Mio. EUR für die Sporthallen an Investitionsbedarf gegeben. Wenn die Neuherstellung von Sporthallen und -plätzen nur 10-12 Mio. EUR kostet, könnte die Neuba-Variante in Anbetracht der zu erwartenden längeren Nutzungsdauer des Neubaus deutlich günstiger sein.

        1. Hallo Herr Sazmann, lt. Vorlage lese ich etwas andere Zahlen/Kosten:
          Sanierung Schule: €10Mio
          Sanierung Sporthallen: €9Mio

          Neubau Schule mit Sanierung Sporthallen: €41Mio
          ergibt Anteil Neubau Schule: €32Mio

          Neubau Schule und Sporthallen: €50Mio
          ergibt Anteil Neubau Sporthallen und Außensportanlagen: €18Mio (50 abzgl.32)
          Wenn ich die Kosten der Außensportanlagen mit ca.€4Mio veranschlage, verbleiben für die Sporthallen immer noch €14Mio

          Die Vorlage ist in ihrer Struktur und Klarheit nicht einfach nachzuvollziehen und kann somit leicht zu nicht tragfähigen Schlüssen führen.

          Es fehlen auch klare Hinweise, ob die genannten Kosten auch die Kosten für Abbruch und Erschließung (Neubau an anderer Stelle), Architekten- und Fachingenieurhonorare vom Statiker bis zum SiGeKo und Projektsteuerungshonorare für ein externes Fachinstitut beinhalten, da die Verwaltung bei einem Kostenprojekt von ca.€50Mio personell überfordert sein dürfte.

          Ein grundsätzlicher Hinweis auf eine C0²-Bilanzierung der Alternativen fehlt gänzlich.

          1. Hallo Herr Borchert,

            die „10-12 Mio. €“ hatte ich nicht selbst nachgesehen, das ist die Zahl von Frau Honerlah im zitierten Posting. Ihre Interpretation der Vorlage ist plausibel. Die fehlenden Angaben in der Vorlage dürften dem Umstand geschuldet sein, dass diese Detailtiefe nicht bestellt wurde. Dazu wäre ggf. ein separates Gutachten über alle zur Wahl stehenden Optionen fällig, für das man im Vorfeld mögliche Varianten und die Gewichtung verschiedener Faktoren definieren sollte.

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