Nächster Kunstrasen-Platz nur für Fußballer?

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Bürgermeister Stefan Bauer neben seinem Stellvertreter Wilhelm Dahmen

Das sieht nicht gut aus für den Hockeysport in der Großgemeinde. Die Sportart könnte ein weiteres Mal den Kürzeren ziehen. Auch der nächste geplante Kunstrasenplatz in Henstedt soll den Fußballern vorbehalten bleiben. Einstimmig hat sich in der vergangenen Woche der Kultur- und Sportausschuss für eine entsprechende Kunstrasenvariante ausgesprochen. Die Ortspolitiker folgten dabei einer Empfehlung des Bürgermeisters. Ihm sei für Hockey vom SVHU kein formeller Antrag zugegangen, er könne auch nicht beurteilen, ob es sich bei Hockey derzeit um ein „Buschfeuer“ handele, begründete Bauer auf Nachfragen von Ausschussmitgliedern seinen Vorschlag.

Nachfrage heute bei Olaf Monath, sportlicher Leiter der Hockeysparte: Warum gab es keinen Antrag vom SVHU? Monath: „Möglicherweise, weil der Verein führungslos und mit sich selbst beschäftigt ist.“ Erst am Wochenende war bekannt geworden, dass SVHU-Chef Carsten Schittkowski seinen Job gekündigt hat. Monath: „Wir als Abteilung haben keinen Ansprechpartner und die Politik offenbar auch keinen.“

Am morgigen Montagabend diskutiert nun mit dem Umwelt- und Planungsausschuss ein weiteres Gremium über den Kunstrasenplatz. Worum es der Hockeysparte geht, machte Gemeindemitarbeiterin Ulrike Riemenschneider in der vergangenen Woche klar. Der von der Hockeyabteilung genutzte Kunstrasenplatz an der Schulstraße sei zu klein, Punktspiele müssten auswärts ausgetragen werden, sagte sie während der Sitzung. Bauers Reaktion: „Das wusste ich nicht.“

860.000 Euro soll der Kunstrasenplatz für die Fußballer kosten, die Sitzung am Montag ist öffentlich und beginnt um 18.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses.

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2. Dezember 2018

10 thoughts on "Nächster Kunstrasen-Platz nur für Fußballer?"

  1. Hallo zusammen,
    Ich kann vorab erwähnen das ich ein klarer Befürworter für den Ausbau und die dringend notwendigen Modernisierungen unserer Sportanlagen bin . Alles was Herr Winterhoff schreibt ist die Realität. Ein unschätzbarer Wert , der sich auf alles positiv auswirkt. Die jungen Menschen (um diese geht es mir im Kern) müssen gute Bedingungen zum Sport treiben vorfinden , in einer Gesellschaft die zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bietet ist Sport und insbesondere der Mannschaftssport (aufgrund seiner Sozialen Werte ) immer als erste Option zu betrachten. Hier geht es nicht nur um Gesundheit und soziale Kontakte , es geht um Regelmässigkeit und Verpflichtungen seinen Mitmenschen gegenüber, die sie sonst bei keiner weiteren Art der Freizeitgestaltung finden. Mit der schulischen Ausbildung und der Erziehung ist das die Kernkompetenz unserer Geselschaft. Wer sich dadurch gestört fühlt, ist einfach an den falschen Ort ( in die Nähe einer Bestandsanlage) gezogen .

    Ob ein Kunstrasenplatz nun umweltfreundlicher ist oder nicht das sollte man Rechenkünstlern und Umweltbiologen überlassen. Nur eine Langzeitanalyse verbunden mit einer Aufwands/Nutzungsberechnung pro Kopf und Anlage , kann hier ein belastbares Ergebnis liefern. Und selbst dieses Ergebnis, sollte es negativ ausfallen, ist mit dem Wert der ganzjährlichen Nutzung für oben beschriebene Mitmenschen nicht gleichzustellen .

    Ich kann nur appellieren, in diesem Fall, den eigenen Vorteil, dem Gemeinde- und Gesellschafswohl unterzuordnen.

  2. Hallo Herr Moser,
    am 20.12.2017 habe ich der BI über das Lärmgutachten ( und damals weitere mögliche Überlegungen aus dem SVHU /FC Ulzburg zur Nutzung des Platzes/ des alten Vereinsheims) informiert, u.a. :
    .
    „Das Lärmgutachten kann man hier nachlesen.

    https://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=3344#searchword

    Ich würde mich freuen, eure Meinung zuhören.“
    .
    Ich habe dann leider inhaltlich nichts mehr gehört, man wolle mal abwarten.
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    Hier noch einmal der Hinweis: die dem Gutachten zu Grunde liegenden Nutzerzeiten für die Anlage und sonstige Lärmquellen sind auf den Seiten 8-14 ausführlich dargestellt.
    In der gestrigen Sitzung hat die Verwaltung deutlich gemacht, dass – wie vom SVHU angestrebt – Tribünen jeder Art abgelehnt werden. Tribünen dürfen also nicht gebaut werden.
    Ein andere Beschluss hätten ggf. neue B-Plan Überlegungen und neue Lärmschutzgutachten mit heute ( zeitlich und kostenmäßig ) unbekannten Auswirkungen zur Folge.
    .
    Auch der Umbau des Rasenplatzes ggf. für eine kombinierte Nutzung durch die Hockeyspieler*innen und die Fußballsparte ist verworfen worden.
    Hierzu werden wir mit der Hockeysparte reden und andere Lösungen finden müssen.

  3. Ich bin ja mal auf das neue Lärmgutachten gespannt. Liegt ein solches schon vor? Mein letzter Stand war, dass die Gemeinde davon ausgeht, ein solches nicht zu benötigen. Bisher gab es nach meiner Information auch noch keine Kontaktaufnahme mit den Anwohnern oder der Bürgerinitiative. Kommt aber sicher noch….

    1. Hallo Herr Moser,
      ein Sportverein ihres Heimatortes bekommt eine moderne Sportanlage, mit der einigen hundert Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in den nächsten Jahrzehnten die Möglichkeit gegeben wird beinahe Wetterunabhängig Sport zu treiben. Und das auf einem Areal, auf dem seit 1901 (!) Sport getrieben wird. Der Sportverein kann damit noch viel besser seinem sozialen Auftrag nachkommen, der mit Masse ehrenamtlich erfüllt wird. Kinder für den Sport begeistern, Jugendlichen Perspektive bieten und allen eine grundsätzlich gesunde Freizeitbeschäftigung bieten. Die Unterhaltungskosten für die Anlage sinken. Das ist doch super für unsere Gesellschaft, die Gemeinde, für den Verein und vor allem für die Sporttreibenden im Verein mit fast 5.000 Mitgliedern. Ein unschätzbarer volkswirtschaftlicher Wert.

      Mit sportlichen Grüßen,

      Wulf Winterhoff

  4. So mögen Sie wohl recht haben, Herr Cornelsen und auch Herr Kirmse, wenn ich im konkreten Fall, aus heutiger Sicht und im übertragenen Sinne, wohl dem Tropfen auf den heißen Stein zuviel Beachtung schenke.

  5. Hallo Herr Wilsch,

    es ist schon ziemlich merkwürdig, das Sie mich dazu „verpflichten“ die “ Behauptung, Meinung, These oder wie auch immer“ eines anderen mit Fakten zu unterlegen. Wenn ich etwas behaupte muss ich ja schließlich auch selbst den Quellennachweis führen.

    Im ersten Kommentar beschrieb ich ja bereite, dass es sich in aller erster Linie um das Verfüllmaterial handelt (so am Kunstrase Rhen verbaut) welches in erster Linie Probleme bereitet, dieses Material stand nebenbei auch in Verdacht krebserregend zu sein.

    Die heutigen Kunstrasen werden in erster Linie mit Quarzsand oder Kork verfüllt, welches beides biologisch abbaubar ist weil Naturstoffe. Der Kunstrasen Henstedt, ist in der Korkvariante geplant soweit mir bekannt.

    Als Quelle nenne ich Ihnen hier mal drei:

    https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/plastikmuell-vom-kunstrasenfeld-ins-meer

    http://www.op-marburg.de/Landkreis/Nordkreis/Investition-in-25-Tonnen-Mikroplastik-fuer-Kunstrasenplatz-in-Coelbe

    https://www.gruene-elmshorn.de/2017/07/04/kunstrasenplatz-mit-kork-ohne-mikroplastik/

    Für Fragen stehe ich zur Verfügung
    Mit sportlichen Grüßen

    Andreas Cornelsen
    SVHU Fußball Großfeld
    Vorstandsvorsitzender

  6. Hallo Herr Borchert,

    gibt es eine belastbare Studie für diese These?

    Solange das Verfüllmaterial nicht aus Kunststoffgranulat wie früher, sondern aus Sand oder idealer Weise aus Kork verwendet wird sollten sich die Umweltbelastungen in Grenzen halten.

    Dagegenrechnen müssen Sie aber auch die entfallende Feinstaubbelastung die durch das Mähen mit den entsprechenden meist Diesel Betriebenen Geräten.

    —–

    Ein Mischbetrieb ist Aufgrund der Kabinensituation am Sportpark Henstedt (fast) nicht möglich und der Gemeinde inkl. der Politik spätestens seit der Stellungnahme in einer Mail vom 9. Oktober so auch bekannt.
    Die Situation sähe am Alstergymnasium deutlich entspannter aus, da hier die Umkleideräume Alstergymnasium, Olzeborchschule und Beckersberg mit genutzt werden können.

    Der verständliche Wunsch der Hockey Abteilung ist mir und auch offenbar der Gemeinde erstmals im September auf der vorigen Sportausschußsitzung zugetragen worden.

    Herr Bauer sprach damals davon unter Umständen einen Naturrasen umwidmen zu wollen, auf der Basis liesse sich sicher eine Lösung finden, man muß nur sprechen 🙂

    mit sportlichen Grüßen

    Andreas Cornelsen
    SVHU Fußball Großfeld
    Vorstandsvorsitzender

    1. Hallo Herr Cornelsen,
      dass es nun keiner Studie darüber bedarf, dass aus umweltökologischen Gründen das natürliche Grün dem künstlichen vorzuziehen ist, dürfte doch eigentlich selbsterklärend sein. Und dass nun Herr Borchert mit seinen Worten keine ‚These‘ aufstellt, sondern echte Fakten auftischt, beweist eine einfache Internetsuche unter Verwendung der Begriffskombination ‚Mikroplastik Kunstrasen‘.
      Und zum Thema Rasenmäher mit Verbrennungsmotor: Im Gegensatz zu Mikroplastik sind CO2-Abgase auf völlig natürlicher Basis durch pflanzliche Spaltungsprozesse in sehr kurzer Zeit abbaubar. Aber bevor sich die Geister wieder streiten: Rasenmähen geht bekanntlich auch elektrisch. 😉

      1. Hallo Herr Willsch,
        die Internetsuche der von Ihnen genannten Begriffe fördert zu Tage, daß das an Kunstrasenplätzen kritisierte Hauptproblem die Verfüllung mit Kunststoffgranulat sei (ich habe in mehrere Suchergebnisse reingelesen (und zwar nicht nur in die der Hersteller)). Das trifft auf die neu geplanten Plätze in HU schon mal nicht zu. Inwiefern Abrieb ernsthaft relevant ist, darüber habe ich nichts finden können. So gesehen sind die Ausführungen von Herrn Borchert durchaus nur eine These, die es zu beweisen gilt. Auch ist für mich nicht nachvollziehbar, daß Sie meinen, es wäre keine Studie notwendig (Bauchgefühl reicht?). Ein echter (Sport-)Rasen wird gedüngt, gewässert und gemäht (ja, mähen KANN man elektrisch machen, wird bei Sportplätzen aber eben eher nicht gemacht und spätestens wenn es mit Akku gemacht wird, wirft das wieder die Frage auf, ob das ökologisch überhaupt Sinn macht), ob das wirklich umweltfreundlicher ist… Eine Plastiktüte ist auch umweltfreundlicher als ein Papierbeutel, ist den Meisten aber nach Bauchgefühl auch nicht bewußt.

  7. Verwendung von Kunststoff und in der Folge durch Verwitterung und Abrieb sich entwickelnden Mikrokunststoff in Flüssen und Meeren und somit letztendlich in der Nahrungskette ist ein „heißes Thema“ geworden und zielt grundsätzlich auf eine Vermeidungsstrategie von Kunststoff hin.
    Das gilt natürlich auch für Sport-und Spielplätze aus Kunstrasen, die in vielen Kommunen wie „Pilze aus dem Boden schießen“, denn durch die Bewitterung und das Bespielen entsteht Kunststoffabrieb, der durch die Ableitung in die Regenwasserkanalisation hier in HU über die Alster und Pinnau in die Elbe und damit in die Nordsee gelangt.
    HU ist dringend zu raten, vorerst auf eine weitere Verwendung von Kunstrasen zu verzichten, bis wissenschaftlich eine ökologische Unbedenklichkeit erwiesen ist, bzw. Materialien entwickelt wurden, die ökologisch unbedenklich sind. Denkbar wäre auch die Entwicklung eines Rückhaltesystems von Mikrokunststoff an jedem Spielfeld, denn die vorhandenen Regenrückhaltebecken dürften nicht wirksam sein.

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