Asylheimbau bleibt auf Eis – Staatsbanker sollen Kosten überprüfen

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Blick in die Ausschussrunde

Neue Wendung bei der Auseinandersetzung um angemessene Baukosten für den Bau zweier Flüchtlingsunterkünfte in der Lindenstraße und im Kirchweg.

Der Ausschussvorsitzende des Umwelt- und Planungsausschusses Stephan Holowaty (FDP) verlangte gestern, dass Banker der Investitionsbank Schleswig-Holstein die von der Verwaltung vorgelegten Kostenberechnungen für den Bau der Gebäude überprüfen sollen. Nach einer Sitzungsunterbrechung stimmte das Gremium der Forderung geschlossen zu. „Das sind Steuergelder und wir haben die Verpflichtung damit wirtschaftlich umzugehen“, sagte Holowaty.

Zuvor hatte der Bürgermeister versucht mit reduzierten Kosten den Bau der beiden Unterkünfte durchzubekommen, konnte sich aber nicht durchsetzen. Bauer legte Kostenberechnungen vor, wonach der Baupreis für beide Gebäude von 5,4 auf 4,9 Millionen Euro sinken sollte, versprach dann während der Debatte ein weiteres Preisminus von 100.000 Euro, in dem ein bisher extern geplantes Technikgebäude in die Lindenstraßen-Unterkunft integriert werden könnte.

WHU-Gemeinderat Kurt Göttsch blieb hart, erklärte, Baukosten von 3.000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche seien einfach zu hoch. In der Preislage würden in Henstedt-Ulzburg Wohnungen mit Fahrstuhl angeboten. Michael Meschede (CDU) kritisierte Planungskosten für beide Standorte von 720.000 Euro, forderte darüber Nachverhandlungen. Bauer entgegnete, dass die Architektenhonorare nach der Honorarverordnung vorgegeben und nicht verhandelbar seien. Bauer im O-Ton: „Da gibt es nichts zu verhandeln.“ Bauer entschuldigte sich in der Sitzung beim anwesenden Architekten des Lindenstraßen-Asylheims dafür, was der sich insbesondere in der vorangangenen Sitzung habe anhören müssen. Was Bauer konkret meinte ist unklar, womöglich einen Hinweis von Karin Honerlah, die auf den Zusammenhang von Baukosten und  Architektenhonoraren hingewiesen hatte. Die Daumenregel dabei lautet: Je teurer ein Gebäude wird, um so dicker fällt das Architektensalär aus.

Wenn sich jetzt demnächst nun Banker der Investitionsbank über die Kostenberechnungen beugen, ist immerhin tatsächlich davon auszugehen, dass sich die Ortsenscheider die richtigen Experten ins Rathaus holen. Das Institut hat die Beratung von Kommunen für den Bau von Flüchtlingswohnungen in ihrem Portfolio. Ob es zu der Kostenprüfung wirklich kommt, ist unklar, erst einmal geht eine Anfrage an die Bank raus.

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25. September 2018

21 thoughts on "Asylheimbau bleibt auf Eis – Staatsbanker sollen Kosten überprüfen"

  1. Wenn grundsätzlich der Baustandard geklärt ist, würde ich mich in dieser Planungsphase nicht so sehr auf die Baukosten fixieren wollen, denn die vorliegende Kostenermittlung ist doch nur eine Schätzung. Die wahren voraussichtlichen Kosten liegen erst mit den Ausschreibungsergebnissen vor.
    Da die Baukonjunktur bereits stark überhitzt ist und durch staatliche Maßnahmen wie Baukindergeld und ca. €5Milliarden Bundesmittel bis 2021 für den sozialen Wohnungsbau zusätzlich angeheizt werden soll, rechne ich ohnehin mit kräftigen Preissteigerungen, sofern überhaupt ausreichend Angebote eingehen werden. Der ehemalige Innenminister Herr Breitner und jetzige Sprecher des Verbandes der Wohnungsbauunternehmen hat sich diesbezüglich bereits mehrfach in der Presse geäußert.

  2. Zitat: „Bauer im O-Ton, da gibt es nichts zu verhandeln“, gemein ist die HOAI.
    Ich denke doch, denn die HOAI ist nicht „in Beton gegossen“, sie lässt hinsichtlich der Honorareinstufung einen nicht unerheblichen Ermessensspielraum zu.
    Grundsätzlich ist zuerst der auszuwählende Architekt gemäß VOF im Verhandlungswege mit mehreren Architekten zu bestimmen.
    Das Bauwerk ist nach Festlegung des Baustandards durch die Verwaltung (ggf. in Abstimmung mit der Politik) in die zutreffende Honorarzone (II: einfache Planung, III: durchschnittliche Planung, IV: überdurchschnittliche Planung) einzustufen. Eine Wahl der durchschnittlichen Planung sollte voll ausreichend sein.
    Abschließend ist festzulegen/zu verhandeln, ob der Mindest-, Mittel- oder Honorar-Höchstsatz in der jeweiligen Honorarzone zum Tragen kommen soll. Üblich ist bei öffentlichen Auftraggebern (Steuergeld) der Mindestsatz. Die Festlegung der anrechenbaren Kosten lässt ebenfalls einen Spielraum zu. Je nach Festlegung kann es schon Differenzen/Einsparungen von mehreren zig-tausend € bei diesem Vorhaben kommen. Das Gleiche gilt für die Fachingenieure für SIGEKO, Statik, Heizung-Lüftung-Sanitär, Elektro und Freianlagen.
    Geplant wird eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für jede Wohnung. Eine solche Anlage setzt ein dezidiertes Mieterverhalten voraus, um die angestrebte Energieeinsparung zu erzielen. Ich habe da erhebliche Zweifel, ob das in der Praxis funktioniert.

    1. Hallo Herr Borchert ! Ihren Beitrag finde ich sehr interessant. Bleibt für mich aber die Frage, ob so wie von Ihnen skizziert auch seitens der Verwaltung gearbeitet wurde. d.h. Ausschreibungen und Auswahl und damit Festschreibung von Konditionen.
      Das Thema Festhonorar kenne ich aus eigener Erfahrung mit Archtitekten, Planern und auch Anwälten.
      Wenn Sie mehr dazu wissen könnte das für uns Wähler doch wichtig und interessant sein ?

      1. Hallo Herr Michelsen, ich war davon ausgegangen, dass die hier kommentierenden Gemeindevertreter sich zum Sachverhalt äußern. Da das nicht der Fall ist, gehe ich davon aus, dass die GV keinen Einblick zumindest in die Rahmenbedingungen des Architektenvertrages haben und auch vor Auftragsvergabe keine diesbezüglichen Grundlagen/Eckwerte der Verwaltung auf den Weg gegeben haben. Z.B., ob das Bauwerk einen einfachen oder durchschnittlichen Baustandard haben soll. Einfacher Standard bedeutet nicht schlechte Qualität und kurze Lebensdauer. Aber ein einfacher Standard war wohl gar kein Thema.
        Wenn man der Verwaltung keine Grenzen hinsichtlich des Standards und damit der Kosten setzt, muss man sich nicht über die sich entwickelnden Kosten wundern. Eine Überprüfung der Kosten durch die IV-Bank, ohne vorherige Festsetzung von Rahmenbedingungen, kann keine neuen Erkenntnisse hervorbringen.
        Die ganzen Verhandlungsspielräume hier aufzulisten, die die HOAI bietet, würde den Rahmen in diesem Medium sprengen. Nur eins noch, es ist möglich gem. HOAI auch den Honorar-Mindestsatz im Rahmen einer Vereinbarung zu unterschreiten, wie andererseits auch ein Erfolgshonorar zu vereinbaren. Das ist ergibt doch eine erhebliche Bandbreite von Verhandlungsspielräumen.

        Was ist eigentlich aus dem Baukonzept „Kieler Modell“ für Flüchtlinge und späterer Umnutzung für Sozialmieter geworden? Durch die gegebene Typen-Standardisierung hätte man mehrere €100.000 Planungsmittel und Baukosten einsparen können. Diese Mittel hätte man dann für viele desolate Geh-Radwege und Schlagloch-Fahrbahnen in HU verwenden können.
        War das typisierte Gebäude nicht individuell genug oder genügte den „hohen architektonischen Ansprüchen“ in HU nicht, die man hier vielerorts „bewundern“ kann.
        Unklar bleibt die Finanzierung des Projektes insbesondere hinsichtlich Landes- und Bundesmittel. Wenn von dort nicht „geklotzt“ wird, kann das wohl nur die einzige wesentliche Investition im HU-Haushalt 2019 sein.

        1. Danke Herr Borchert !!! Das Thema „Kieler Modell“ ist hier seinerzeit im September 2016 besprochen bzw. durch einen Fachmann aus Kiel im Bürgerhaus in Sachen Flüchtlingswohnungen Pirolweg ausführlich erklärt worden. Was ist passiert ? Natürlich nichts. Auch nichts dazugelernt seitens der Verwaltung. Kein sichtbarer Ansatz hier die Arbeits- und Vorgehensweise zu ändern oder zumindest mal aktiv und auf die Suche zu gehen nach NEUEN Baupartnern. Der Protest der Anwohner auf mögliche neue Mehrstockneubauten gegenüber von EG.Bauten der jetzigen dort lebenden Anwohner wurde von Bauamtschef Mohr „abgebügelt“ mit den Worten: wir können das – also den B-Plan ändern bzw. im restlichen freien Gebiet mehrgeschossig bauen lassen. Das nennt man auch Arroganz – rechtlich abgesichert aber taktisch völlig daneben – Ritter Olzeburg lebt noch.
          Wie hier letzte Woche Herr MdL Holowaty geschrieben hat, befindet sich das Thema seit Januar 2018 auf dem Tisch des Bgm. – und der UPA wartet auf neue Erkenntnisse. Aber seitens des UPA wird auch nicht nachgefragt sondern nach CDU-art „ausgesessen – Helmut Kohl winkt von oben und lächelt.
          Fazit: es wird hier weiter taktiert aber eine schnelle Lösung ist nicht möglich. Was haben die Bürger und die Betroffenen davon ? Nur kopfschütteln.
          Nur in Sachen REWE waren Siebenmeilenstiefel Tag und Nacht im Einsatz.
          Nach der Wahl ist vor der Wahl. Wie enttäuschte Wähler reagieren durch Protestwahl ist bundesweit bekannt – die „Piraten“ in Kiel – huch, wer war das eigentlich noch ?
          Die letzte Kommunalwahl hier hat beachtliche Veränderungen gebracht.
          Aber verarbeitet wurde das noch nicht bei allen Parteien, besonders bei den Politikern mit Jahrzehnten Erfahrung.
          In Norderstedt und Hamburg gibt es jetzt wieder neue Sirenenanlagen – in HU wird das abgelehnt. Ja, wir sind dörflich, nicht städtisch. Die „Städter“ sind nicht so klug wie die HU-ler – der Eindruck kann entstehen.
          Mal darüber nachdenken beim nächsten Stau nachmittags in H-U auf der Hamburger Straße Richtung Zentrum…..????

  3. Sehr geehrter Herr Holowaty, ich könnte Ihnen gleich mehrere Personen in meiner eigenen engeren Familie nennen.
    Ihr letzter Einwurf in diesem blog zeigt mir aber, daß Sie den eigentlichen Inhalt des politischen Beschreibungszitats : “ Migration, die Mutter aller Probleme “ gar nicht verstanden haben, – oder noch schlimmer, – sich anscheinend noch nicht einmal um das Verstehen des Zitats und seines zeitlichen und sonstigen Kontextes bemühen wollen.
    Das ist schade, finde ich, insbesondere bei einem wachsenden Politiker, der immer bereit sein sollte, weiter zumindest politisch zu reifen, um sich nicht hinter Propaganda und Ideologie verschanzen zu müssen.
    Schlecht wäre das nämlich für unser Land, den sog.politischen Diskurs; – vom Leben in der Gemeinde ganz zu schweigen. Hau drauf reicht jedenfalls als Ausdruck für Politik- und Rechtsverständnis nicht.

    Um den Anteil von Bürgern mit Migrationshintergrund in der BR Deutschland geht es bei dem Zitat jedenfalls nicht; sondern um das politisch vorhersehbare, praktische Dauerversagen des Rechtsstaates, das nach September 2015 herbeigeführt und als nachhaltig bleibende Problematik nicht gelöst wurde.
    Also, Herr Holowaty,kommen Sie doch raus aus Ihrer beengenden Echokammer, geben Sie sich ein wenig liberal, vielleicht werden Sie dann auch etwas milder im Austeilen.

  4. Ach Gott, Herr Holowaty. Plumpeste Antifa.
    Bemühen Sie sich doch bei einem sachlich ausgetragenen Diskurs. Oder können Sie das als Liberaler gar nicht mehr.
    Starten sie bei der Entdeckung und Beschreibung politischer Probleme – und benennen Sie sie so, wie sie beschreiben werden müssen. Machen Sie dann den Bürgern Vorschläge zur Lösung.

    Die Lindenstraße zeigt dem Bürger, daß jedwede Bodenhaftung zu den Bürgern der Gemeinde – bei allein Planungskosten von ca. 500.000,- Euro verloren wurde; (und das zu dem Ztpkt. in dem der Fall Maaßen gerade jüngst hervorgebracht hatte, was es bedeutet, wenn man bei politischen Problemlösungen die Berührung zu den Bürgern dabei verloren hat.

    Sie werden sich der politischen Notwendigkeit nicht entziehen können, daß es am Ende allein auf die Entscheidung den Bürgers ankommt. Auf ihn geht nämlich die Souveränität jeder Entscheidung in unserem Staat zurück. – Ihr Eintreten für die Antifa läßt gewisse Zweifel an Ihrer Einstellung dazu aufkommen; denn jene wollen einen anderen Staat.
    Ich weiß nicht, ob die Mehrheit der liberalen Bürger in der Bundesrepublik Deutschland das auch will.

    1. Ach Herr Föh. Jetzt erklären Sie mir doch bitte mal eines: warum stellt sich der Umwelt- und Planungsausschuß bei den geplanten Bauten eigentlich so quer? Ich sage es Ihnen: „Das sind Steuergelder und wir haben die Verpflichtung damit wirtschaftlich umzugehen“.
      .
      Sie reden von Dingen wie „Migration, die Mutter aller Probleme“. Das zeigt wessen Geistes Kind Sie tatsächlich sind. Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass etwa die Hälfte aller Menschen in Schleswig-Holstein einen Migrationshintergrund haben, weil deren Eltern oder Großeltern nach dem zweiten Weltkrieg als Flüchtlinge in dieses Land gekommen sind?

      1. Herr Holowaty,
        Sie vergleichenÄpfel mit Birnen.
        Die Flüchtlinge aus dem WK2 waren Deutsche und haben das Land maßgeblich mit aufgebaut.
        Sie haben keine Ansprüche gestellt, sondern haben bis zum Umfallen geackert.

        1. und, es waren hauptsächlich Frauen und Kinder.
          Nicht wie jetzt, 80% junge Männer die sich als minderjährige ausgeben.

      2. Um den kleinen Exkurs ‚Flüchtlinge im Vergleich‘ fortzuführen, will ich folgendes anmerken:

        Die sog. Flüchtlinge, die im Zuge des unsäglichen 2. Weltkrieges u.a. nach Schleswig-Holstein kamen, und auch blieben, waren schlichtweg Heimatvertriebene. So gern sie es auch wollten, aber eine Rückkehr in ihre Heimatgebiete wie beispielsweise Ostpreußen, Pommern oder Schlesien war, wie wir alle wissen, auch nach Befriedung der Gebiete nicht mehr möglich. Diese ‚Flüchtlinge‘ waren gezwungen, sich mit dem Wenigen das sie hatten und auch bekamen, zunächst jahrelang ums nackte Überleben gegen Hunger, Krankheiten und Kälte zu kämpfen.
        So heißt es im ‚Lied der Flüchtlinge‘ (1947, Hans Albers) bescheiden und dennoch bezeichnend für die Zeit: „Nur ein Dach überm Kopf und das tägliche Brot, und Arbeit für unsere Hände.“ Denn genau das, war auch in Schleswig-Holstein nach dem zerstörerischen 2. Weltkrieg schlichtweg nicht vorhanden.

        Nun stelle man sich vor, die damaligen ‚Flüchtlinge‘ hätten die Strukturen vorgefunden, die die heutigen sog. Flüchtlinge vorfinden, verbunden mit der Rückkehrperspektive in die Heimat, die die heutigen Flüchtlinge auch noch haben? Ich behaupte, nach wenigen Monaten der Erholung und des Aufpäppelns hätten sie bereits mit den Hufen gescharrt und Pläne für die Rückkehr in ihre Heimat gemacht, um diese tatkräftig und mit voller Überzeugung wieder aufzubauen. Egal, wie sie diese vorfinden. Nur vergleichsweise wenige wären tatsächlich geblieben.

        Wo ist nun der Unterschied zu den heutigen Flüchtlingen, die nach Schleswig-Holstein kommen?
        Die heutigen Flüchtlinge machen es sich eigentlich schwer, wenn sie wieder in ihre Heimat zurückkehren wollten. Anstatt in befriedete, möglichst kultur- und sprachgleiche Gebiete auszuweichen, die dicht an ihrer angestammten Heimat liegen, gehen sie, im Vergleich zu den ‚Flüchtlingen‘ um 1945, einen deutlich längeren Weg mit vermeidbaren, maximalen Widerständen.

        Letztlich lässt das nur einen Schluss zu: Beide Gruppen sind keine Flüchtlinge. Die Einen sind Heimatvertriebene und die Anderen Einwanderer.

        Fazit: Ein Vergleich dieser Gruppen hinkt somit mehr, als nur ein Einbeiniger ohne Krücken.

        1. Ich könnte noch die doppelt Vertriebenen beitragen: Mein Großvater hat schon vor dem Ende des WK2 gewittert, das Deutschland verlieren dürfte (und geahnt, das besonders Posen mit vielfach hohem polnischen Bevölkerungsanteil in jedem Fall schlecht aus dem Krieg wieder raus kommen würde, da die Polen schlicht abgewandert oder unterdrückt worden wären). Er verkaufte seinen Hof noch und wanderte aus ins heutige südliche Brandenburg. Anlässlich der Zwangskollektivierung gings dann nochmal nach Schleswig-Holstein im Planwagen mit wenig Hausrat. Er wollte nicht als Knecht auf eigener Scholle arbeiten.
          In Rellingen arbeiteten die Großeltern dann in einfachen Arbeiterberufen, reich wurden sie damit nicht mehr. Und das trotz Unterstützung durch Verwandte und im eigenen Kulturkreis.
          Wo Diktatoren einen nicht leben lassen, nützt einem das auch nichts.
          In Thailand sollte man auch heutzutage nicht den falschen Leuten über den Weg laufen, man suche mal nach Todesfällen auf Koh Tao (eigentlich ein Taucherparadies). Und so läuft das in vielen Ländern auch ohne Krieg: Nutzt man völkerrechtlich anerkannte Bürgerrechte, bringt man sich in Gefahr. Verzichtet man, ist man nicht frei. Deshalb gibts das Recht auf Asyl.
          Es müsste natürlich dem Mißbrauch durch reine Wirtschaftsflüchtlinge entgegen gewirkt werden. Aber auf Bundesebene blockieren einige Parteien ein Einwanderungsrecht, das steuert statt zu blockieren, weil sie glauben, Deutschland damit de jure zum Einwanderungsland zu deklarieren. Aber die Lage zeigt ja, das darauf eh niemand wartet, sondern die Menschen einfach kommen. Insbesondere diese Gestaltungsverweigerung beschert uns den Handlungsbedarf bei der Beschaffung von Unterkünften und: Diese Diskussion.

          1. Herr Schneider, vielen Dank für Ihren Beitrag! „Wo Diktatoren einen nicht leben lassen“, genau das ist der Punkt (den viele nicht begreifen oder verstehen).

      3. Vertriebene – Herr Holowaty – Vertriebene die unter Zwang Ihre Heimat
        verlassen mußten, ohne ein Recht auf eine Umkehr.

  5. @ Reinhard, hast Du eine Alternative für Henstedt-Ulzbhurg, wie die Politiker den Konflikt lösen können
    Es ist ein Unterschied, ob man mit großen Erklärungen Eindruck schinden will oder ob man praktische Entscheidungen treffen muss, zugegeben, für Bundesentscheidungen, auf die wir keinen Einfluss hatten.
    Das trifft aber in der Orts-Politik für vielen Bundes – und Landsentscheidungen zu. Man überträgt – nur eins von vielen Beispielen – die Baulast ( also künftige Renovierungskosten der Kreis- und Landesstraßen in der Gemeinde ) auf die Gemeinde.

  6. Ein ehrlicher Makler kann die staatliche Investitionsbank als verlängerter Arm der Landesregierung Schleswig-Holstein- also im Moment konkret der von ihr verfolgten Politik – kaum sein. Dieser Staat ( = Schleswig-Holstein )hat größte Schwierigkeiten die hohe Zahl von eigentlich ausreisepflichtigen Zuwanderern irgendwohin „wegzudrücken“. Für die verfehlte und – weiter so schwelende – staatliche Politik ( Stichwort : Migration, die Mutter aller Probleme ) sollen die Gemeinden ( und eben nicht nur : Boostedt ) jetzt bluten. Es ist kein Wunder, daß Bürger ihr vorher durchaus gehabtes Vertrauen in den Rechtsstaat verlieren.

    Und hier soll jetzt nach dem Wunsch unserer gemeindlichen Selbstverwalter eine Staats-/ Landesorganisation wie die Investitonsbank ein neutrales Urteil gegenüber unserer Gemeinde fällen können ?

    1. Nun ist es also geschehen. Der rechtsextreme Fremdenhass hat Henstedt-Ulzburg nun auch noch erreicht. Henstedt-Ulzburg hat vorbildliches im Umgang mit Geflüchteten erreicht. Die weitgehend dezentrale Unterbringung, eine immer noch lebendige Ehrenamtskultur, eine intensive Betreuung. Ich bin stolz auf die Gemeinde und allen dankbar, die dazu beigetragen haben.
      .
      Herrn Föh’s Beitrag zeigt nicht nur dumpfen Fremdenhass und blanken Rassismus, sondern zeigt auch noch totale Unkenntnis: den Kreisen und Gemeinden werden aktuell lediglich Geflüchtete zugewiesen, die eine „gute Bleibeperspektive“ haben. Menschen ohne Bleibeperspektive verbleiben gleich in der Erstaufnahmeeinrichtung.
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      Und auch die Rolle und Aufgaben der IB.SH – ach Herr Föh, ein wenig Fachkenntnis wäre halt eben hilfreich. Ich verweise einfach auf die Website der IB.SH.

      1. Es ist schon bemerkenswert wie die „Elite“ immer wieder die Nazikeule rausholt, nur um nicht über unliebsame Begebenheiten zu diskutieren.
        .

        Und es ist eine glatte Lüge wenn behauptet wird, das nur solche eine Wohnung in den Gemeinden und Städten bekommen, die eine „gute Bleibeperspektive“ haben.
        Siewissen es Herr Holowaty, deskalb haben Sie es ja auch in Anführungszeichen gesetzt.
        .
        Trotzdem möchte ich Herrn Föh sagen:
        Es geht hier nicht um das Verhalten von Migranten oder unsere Bundesregierung die gerade die Demokratie abschafft.
        Es geht um Kosten für ein Asylheim, die ein Architektenbüro überteuert angebietet(aus welchen Gründen auch immer) und eine Gemeindeverwaltung die das auf Kosten von uns Bürger abnicken will.
        .

        Warum fragt man nicht einfach eine Baufirma nach einem Angebot und erspart sich die unnütz ausgegebenen 270.000 € ?
        Für solch ein Bauvorhaben braucht keiner einen Architekten.

        1. Herr Witte, Sie wissen schlicht nicht, wie derzeit die Gesetzes- und Sachlage ist. Bitte informieren Sie sich zuerst, bevor Sie andere Menschen der Lüge bezichtigen. Es gibt klare Kriterien dafür, nach denen derzeit Menschen, die Asylanträge gestellt haben, den Kreisen und Kommunen zugewiesen werden.

          1. Herr Holowaty,
            dann dürfen Sie nicht behaupten, das nur Migranten mit „guter Bleibeperspektive“ aufgenommen werden.
            .
            Aus meiner direkten Erfahrung mit Migranten kann ich sagen, das Migranten, die Ihre Frau schlagen, die Familie vernachlässigen und die Wohnung verwüsten ein frisch renoviertes Reihenhaus von der Gemeinde H-U bekommen.
            .
            Solange Migranten mit Samthandschuhen angefasst werden, muß man sich nicht wundern, das die „Braune Suppe“ hochkocht.
            .
            Aber vielleicht ist das ja gewollt.

    2. Wenn die Investitionsbank schon vielfach Beratungen und Finanzierungen für Flüchtlingsunterkünfte durchgeführt hat, verfügt sie natürlich über Daten darüber, was übliche Kostenstrukturen sind. Und das ermöglicht ein Benchmarking, welches man mit Zugriff auf einzelne oder wenige Kostenpläne nicht aufstellen könnte. Und ein Vorhaben des Landes, Baukosten für Flüchtlingsunterkünfte hoch zu halten, wäre mit nie zu Ohren gekommen, da wird uns die Bank schon nicht hinter die Fichte führen. Insofern ist der Prüfansatz zu begrüßen. Der Wille, staatliche Aufgaben UND die Pflicht zu einem mittelschonenden Kostenmanagement zu erfüllen, wird durch den Vorgang doch sichtbar.

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