Montag Entscheidung: Neuer Lindenstraßen-Asylheimpreis liegt bei 2,6 Millionen Euro

Die vorhandene Unterkunft soll abgerissen und durch einen zweistöckigen Neubau ersetzt werden
Die vorhandene Unterkunft soll abgerissen und durch einen zweistöckigen Neubau ersetzt werden

Das wird spannend am Montag im Ratssaal. Die Verwaltung hat jetzt eine neue Baukostenberechnung für die geplante Flüchtlingsunterkunft am Ende der Lindenstraße vorgelegt. Danach sinkt der Preis von 2,8 auf rund 2,6 Millionen Euro. „Durch Absenkung des energetischen Standards vom KfW-55-Standard zum Mindeststandard nach der Energieeinsparverordnung ergeben sich investive Minderkosten von 58.180 €. Des Weiteren wurden die Kosten durch das Herabsetzen von Qualitäten in Höhe von  186.720 € gemindert. Die Gesamtkosten können somit auf rd. 2.557.900 € gesenkt werden“, schreibt das Rathaus.

Die Ortspolitiker hatten mehrmals substantielle Einsparungen verlangt, sollen nun abschließend über den Bau urteilen. 52 Menschen sollen dort untergebracht werden. Die große Frage ist: Reicht das Preisminus für eine Mehrheit im Ratssaal?

Die HU-Nachrichten-Prognose lautet: Die Kostenreduzierung wird den Ortspolitikern nicht genügen, trotzdem werden sie zustimmen. Weil ansonsten mehr als ein Viertelmilliönchen Planungskosten in den Sand gesetzt werden. Wie berichtet hatte Bürgermeister Bauer in der vorangegangenen Sitzung mit der Botschaft überrascht, dass  bereits 270.000 Euro für die Planung der Flüchtlingsunterkunft ausgegeben worden seien.

Die Sitzung beginnt am Montag um 18.30 Uhr im Ratssaal. Weil es gleichzeitig auch um den Bau einer zweiten Flüchtlingsunterkunft im Gewerbegebiet geht, müssen die Freizeitpolitiker über ein Ausgabenvolumen von rund fünf Millionen Euro befinden.

cm

23. September 2018

5 thoughts on "Montag Entscheidung: Neuer Lindenstraßen-Asylheimpreis liegt bei 2,6 Millionen Euro"

  1. Henstedt-Ulzburg möchte geflüchteten ein Zuhause geben, dass in seiner Bausubstanz nachhaltig ist und zu als Wohnraum einer ggf. besseren Integration beiträgt. Was in den Kommentaren mitschwingt ist unangebrachter Neid. Für eine soziale Integration ist übrigens jeder einzelne mitverantwortlich. Ein offenes Herz kann helfen. Der Ausspruch „Wer billig kauft, kauft zweimal“ dürfte aus rein wirtschaftlicher Sicht gerade beim Einsatz öffentlicher Gelder doch ein Gewicht haben. Was jedoch immer bleibt ist die Verantwortung, die wir als Gesellschaft für die Geflüchteten haben. So wie wir als Gesellschaft für die Fluchtursachen in den Herkunftsländern mit verantwortlich sind. Schon beim Einkauf. Ich finde es anständig, sich der Verantwortung anzunehmen. Darüber hinaus finde ich den Ausdruck „Freizeitpolitiker“unanständig. Er suggeriert eine Bande von erlebnisorientierten, losgelassenen und gelangweilten Menschen, die aus Lust und Laune Entscheidungen treffen ohne nachhaltige Gedanken und Abwägung von Konsequenzen, statt sich intensiv mit der Sachlage auseinanderzusetzen. Es ist eine wenig hilfreiche aber unangenehm populistische Beschreibung für Menschen, die sich dankenswerter Wiese ehrenamtlich und Zeitintensiv für das Gemeindewohl engagieren. Das, im übrigen, steht jedem offen. Ich glaube nicht, dass man damit den Gemeindepolitikern gerecht wird. Hier kann neben einem offenen Herzen auch Respekt hilfreich sein. Ich glaube auch nicht, dass man damit überhaupt etwas positives oder gar konstruktives bewirkt. Vor allem der- oder diejenige nicht, der oder die sich außerhalb seiner Kommentare jeder Übernahme von Verantwortung entzieht. Selbstverständlich darf und soll jeder seine Meinung sagen oder schreiben dürfen. Doch sollte jeder dabei auch reflektieren können. Man könnte hier sonst gleichermaßen von „Freizeitjounalisten“ sprechen. Da bin ich mir allerdings nicht so sicher, ob das nicht sogar vielleicht stimmt.

    Wulf Winterhoff

  2. Eventuell kann der Architekt nicht preiswert bauen, Es gibt ja auch Aldi und Karstadt 😉

    Beim nächsten mal vielleicht beim Nachbarn in Norderstedt fragen den die haben schon Umbauhäuser gebaut 😀

    1. ….und in Hamburg werden Modul-Häuser erstellt….das braucht man (fast) keinen Architekten mehr. Preiswerter Wohnraum ist gefragt. Das heißt nicht nur preiswert wohnen sondern auch preiswert erstellen. Es muß nicht für jedes neues Gebäude ein teurer Architekt zum Einsatz kommen, der sich viele durchaus gute Gedanken macht, aber Komfort ist nun mal nicht zum Nulltarif zu haben.
      Egal ob Flüchtling, anerkannt, geduldet oder Sozialhilfeempfänger / Hartz IV etc.
      Integrattion ja, aber bitte keine Ballungen sondern eine vernünftige MIschung, Dann gelingt nebenbei auch die Integration.
      Unsere „Bauexperten“ vor Ort sollten sich mal in Hamburg erkundigen UND vor Ort informieren, was da so alles läuft…..z.B. auch Wohnunsbaugenossenschaften (die hier kein Politiker in der Vergangenheit haben wollte und sich auch heute keiner darum nur einen Deut gemüht….. Mal raus aus den Amtsstuben….Eher der Grundsatz im Ort: von Herrn Holowaty und Co…..“Reihenhäuser gehen hier weg wie geschnitten Brot….“…..das zeigt, wie hier gedacht wurde bzw. teilweise wohl immer noch gedacht wird.
      H-U ist gewachsen und wird weiter wachsen….nicht nur auf den Straßen dank innerörtrlicher Verdichung sondern auch an Bevölkerung. Der einst „dörfliche Zusammenhalt“ ist jetzt großstädtisch geworden mit allen Konsequenzen im Alltag, ganz abgesehen von der Weltpolitik.
      Immerhin, die TG im Rathaus wurde unlängst aufwendig saniert für ca. € 285.000,00 – und keiner unserer Experten und kostenlosen Nutzer hat die Schäden zeitig bemerkt…. Machte nichts, denn die Wähler zahlen das ja….

  3. Der gewählte Begriff ist „bizarr“; aber kann eine massive „Aufstelzungsplattform“ wie die in der Lindenstraße als Asylheim geplante wirklich irgendeiner Integration dienen ?
    „Ausschiffungsplattform“ als Begriff kannten wir doch schon auf dem endlosen Meer der Zurückweisungsmöglichkeiten.
    Phantasieloser als „die Lindenstraße“ geht´s nimmer.

  4. „Durch Absenkung des energetischen Standards vom KfW-55-Standard zum Mindeststandard nach der Energieeinsparverordnung ergeben sich investive Minderkosten von 58.180 €.“

    „Des Weiteren wurden die Kosten durch das Herabsetzen von Qualitäten in Höhe von 186.720 € gemindert. “

    Gibt’s auch eine Einschätzung, wie hoch die Folgekosten durch diese „Herabsetzung von Qualitäten“ in etwa sein werden? Oder soll die Hütte eh nur fünf Jahre durchhalten? 😉

    Im Ernst: Das wirkt lächerlich, wenn man der Verwaltung sagt: „Ist zu teuer“ und als Rückmeldung nur Vorschläge kommen, bei denen der Verfasser mit jedem Satzzeichen herausschreien zu wollen scheint, dass man besser bei der ursprünglichen Variante bleiben sollte. Ist so eine offene Kommunikation in H-U nicht möglich?

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