Staatssekretär inspiziert Flüchtlingssprachkurs

v.l.n.r.: Frauke Harfmann, Heidi Colmorgen (Vorsitzende Willkommensteam Henstedt-Ulzburg) Halina Ahmad, Ramona Bücker (VHS), Staatssekretär Torsten Geerdts sowie drei der betreuten Kinder.
v.l.n.r.: Frauke Harfmann, Heidi Colmorgen (Vorsitzende Willkommensteam Henstedt-Ulzburg) Halina Ahmad, Ramona Bücker (VHS), Staatssekretär Torsten Geerdts sowie drei der betreuten Kinder.

Für einen Deutsch-Sprachkurs der Volkshochschule Henstedt-Ulzburg hatte sich mit Staatssekretär Torsten Geerdts (CDU) kürzlich „hoher Besuch“ aus Kiel angekündigt. Der Grund: Dieser Kurs zählt zu den wenigen Einstiegssprachkursen in Deutschland, in denen parallel zum Unterricht eine Kinderbetreuung angeboten wird. Auch Eltern von kleinen Kindern haben dadurch die Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse und damit ihre Integrationschancen zu verbessern.

Möglich wurde dies nicht nur durch eine finanzielle Unterstützung aus Mitteln des Landes Schleswig-Holstein, sondern auch durch die enge Zusammenarbeit zwischen der VHS, dem Willkommensteam Henstedt-Ulzburg und dem Träger des Jugendzentrums „Tonne“, der seine Räume für die Betreuung zur Verfügung stellte. „Ich freue mich sehr darüber, dass in unserer Gemeinde eine so fruchtbare Zusammenarbeit möglich ist“, erklärte VHS-Leiter Dr. Jochen Brems im Rahmen eines Vorab-Pressegesprächs. Eine beeindruckende Leistungsbilanz der Volkshochschulen legte Karsten Schneider, Direktor des Landesverbandes der Volkshochschulen in Kiel in Bezug auf das hier umgesetzte Projekt „STAFF“ (Starterpaket für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein) vor. So hätten in den letzten viereinhalb Jahren insgesamt etwa 14.500 Teilnehmer/innen in 750 Kursen von diesem niedrigschwelligen Angebot profitieren können. Torsten Geerdts betonte zunächst, dass für eine erfolgreiche Integration nicht nur entsprechende Sprachangebote, sondern vor allem auch Geduld nötig sei: „Wir selbst haben als Kinder und Jugendliche fast zwei Jahrzehnte Zeit, um uns mit allen Regeln unserer Gesellschaft vertraut zu machen. Von den Geflüchteten wird oft erwartet, dass das nach ein oder zwei Jahren geleistet sein soll“.

Besonders wichtig war es Geerdts aber, mit den Teilnehmer/innen selbst ins Gespräch zu kommen und sich ein eigenes Bild davon zu machen, ob mit den Landesmitteln das erreicht wird, was sich die Landespolitik davon verspricht. Bei Kaffee und Kuchen stellten sich zu seinem Erstaunen zunächst alle Teilnehmer/innen auf Deutsch vor und berichteten über ihre Erfahrungen in der für sie zum Teil völlig fremden Kultur. Neben vielem Positiven, wie z. B. die Rechtssicherheit in Deutschland oder die gleichberechtigte Behandlung von Mann und Frau, gab es aber auch kritische Töne. So wurde unter anderem beklagt, dass für viele der Anwesenden der Aufenthaltsstatus immer noch unklar sei und es dadurch kaum möglich wäre, einen Platz in einem weiterführenden Integrationskurs zu bekommen. Dieser wiederum sei eine Voraussetzung dafür, um eine Arbeit aufnehmen zu können. Sehr gut gelöst erschien aber allen die Frage der Kinderbetreuung in diesem Kurs.

Zum Abschluss seines Termins besuchte Geerdts die Kinder in der „Tonne“ und traf dort auf die engagierten Kinderbetreuerinnen des Willkommensteams Henstedt-Ulzburg, Frauke Harfmann, Marion Niemietz und Halina Ahmad. „Was hier mit einfachen Mitteln und viel Engagement geleistet wird, verdient größten Respekt und Anerkennung“, lobte der Staatssekretär und versprach, sich ganz sicher für eine Weiterführung des Projektes einzusetzen.

pm

11. Juni 2018

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