Helikoptereltern – Oder warum so viele Schüler mit dem Auto zur Schule gefahren werden

Vorteil in der B-Note - Die Olzeborchschule verfügt über eine "Kiss-and-Go-Zone" für Helikoptereltern
Vorteil in der B-Note – Die Olzeborchschule verfügt über eine flexible „Kiss-and-Go-Zone“ für Helikoptereltern

In Henstedt-Ulzburg fährt man mit dem Auto. Zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Arzt oder ins Rathaus. Gründe dafür, mit dem eigenen fahrbaren Untersatz die tägliche Blechlawine zu bereichern, gibt es genug. Sind schließlich die anvisierten Ziele sonst nur mit vergleichsweise viel Aufwand und auch nicht ganz stressfrei zu erreichen. Aber auch Schüler und deren Eltern sind tagtäglich vor so manche Herausforderung gestellt, um den Schulweg zu meistern. Besonders in der dunklen Jahreszeit zeigt sich immer wieder, wie wenig sicher viele Wege sind.

Um pünktlich zu Schulbeginn um 07:40 Uhr ihre Klassen zu erreichen, wälzt sich zuvor eine gigantische Schülerlawine durch Henstedt-Ulzburg. Knapp über 3.000 Schülerinnen und Schüler drängen dann mit Ranzen und Sporttaschen bepackt an die sechs Henstedt-Ulzburger Lehranstalten.

Das durch die Pennäler dabei genutzte Straßen- und Wegesystem der Großgemeinde stammt im Wesentlichen aus den 1960er und 1970er Jahren. Ausgerichtete auf die damaligen Bedürfnisse einer Gemeinde von gut 12.000 zählenden und einer wenig motorisierten Einwohnerschaft, für die zwar Pünktlichkeit schon genauso eine große Rolle spielte, wie heute. Obendrein wurde seinerzeit der Straßenverkehr deutlich weniger durch Hektik, Zeitdruck und auch Großfahrzeuge bestimmt.

Seit dieser Zeit ist die Bevölkerung Henstedt-Ulzburgs auf über 28.000 Einwohner angeschwollen. Diverse Faktoren, wie beispielsweise dezentrale Supermärkte auf der grünen Wiese, Lagerhaltung per LKW oder die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes spülten mehr und mehr Fahrzeuge auf die engen und wenigen Durchgangs- und Verbindungsstraßen Henstedt-Ulzburgs.

Mittlerweile werden die altertümlichen Straßen um ein Vielfaches mehr belastet, als ursprünglich angedacht. So ziehen dichte Fahrzeugkolonnen ohne nennenswerten Sicherheitsabstand an den Kindern vorbei, die sich auf zum Teil engsten kombinierten Rad- und Fußwegen auf ihrem Schulweg drängen. So manche knifflige Situation, besonders für die kleinsten Henstedt-Ulzburger, dürfte dabei nicht ausgeschlossen sein: brauchen diese schließlich nur mal zu stolpern – das mögliche Folgeszenario will sich dabei niemand wirklich vorstellen wollen. Auch ist das Ausweichen auf sicherere, direktere Schulwege nicht möglich, da analog zum Bevölkerungswachstum dafür in Henstedt-Ulzburg in der Vergangenheit nicht ausreichend Fläche vorgehalten oder akquiriert wurde.

Das Resultat daraus liegt nun auf der Hand: Viele Eltern erachten die Schulwege als nicht mehr sicher genug, und bringen daher ihre Kinder lieber mit dem Auto zur Schule. „Helikoptereltern“ werden diese spöttisch genannt und als Hauptverantwortliche für Staus auf Straßen und überfüllten Parkplätzen vor Schulen ausgemacht. Doch in Henstedt-Ulzburg hat sich bestimmt so manch einer schon einen eigenen Hubschrauber, statt des stauanfälligen Autos gewünscht.

Gernot Willsch

10. April 2018

19 thoughts on "Helikoptereltern – Oder warum so viele Schüler mit dem Auto zur Schule gefahren werden"

  1. Das Thema „Infrastruktur“ ist wohl in allen Gemeinden / Städten gleich wichtig geworden.
    Es besteht wohl kaum Widerspruch hier, daß wir in HU da (auch) einen Rückstau haben.
    So stand gestern in der UMSCHAU – Seite 6 / unten, daß die STADT Bad Bramstedt bzw. die Politik mehrheitlich demokratisch mit 14 ( CDU und Grüne) : 10 (SPD und FDP) die Beibehaltung der Straßensanierungskostenumlage beibehalten wollen.
    Am Schhluß des Artikels steht zu lesen, daß BB in den kommenden drei Jahren jeweils jährlich einen Landeszuschuß von € 135.000,00 erhält. Glückwunsch ! Und was ist HU zugesagt ?
    Wir haben doch einen FDPler im Landtag ? Die Kantine im Landeshaus soll sehr gut sein…..da lohnt es sich zu veweilen und nicht öffentlich aufzufallen durch Reden.
    Auf der gleichen Seite ist zu lesen, daß sich jetzt eine BI formieren will und dagegen Unterschriften sammeln will. Der Umgang mit BI hier im Ort seitens der Politik ist ja bekannt seit REWE.
    Gestern im TV – ab 19.30 h im S-H-Magazin auch dazu ein Beitrag über das Thema Straßensanierungskosten in SH. Erstaunlich, in NMS ( wo man viel Gewerbe mit Zentrale im Ort hat) ist die Umlage nach neuer Landesrechtslage gestrichen. NMS hat auch drei BAB-Zufahrten, was in HU nicht möglich ist.
    Interessant war auch die Karte, auf der Orte zu lesen waren, die das System der „wiederkehrenden Beiträge“ eingeführt haben und das ohne Protest der Bürger, ganz im Gegenteil.
    Kisdorf macht das auch, wie bekannt. Hier lehnt die Verwaltung das ab, weil zu aufwendig.
    Aber die Grundstücksdaten sind doch bekannt – wo ist da das Problem ?
    Nur wenn die Logistik durch HU rollt, egal ob groß oder klein, wird die Belastung doch höher.
    Der Beitrag über das „Gebrauchtwarenkaufhaus“ am Kisdorfer Weg von Herrn Stoffers als Grundstücksbesitzer war auch sehr sehenswert…..wie schön, daß es das hier so noch nicht gegegen hat.
    Tja, mal über den Gartenzaun sehen, daß fehlt hier bei der Politik schon seit Jahren.
    Stark ist man nur gemeinsam – allen Problemen gewachsen. Profilneurose ist kontraproduktiv.
    Die Kommunen hätten vor Jahren gemeinsam ein Konzept entwickeln müssen. Aber dafür ist besonders unsere örtliche Politik nie zu begeistern gewesen. So hat sich HU die heutigen Probleme selbst gebaut – im wahrsten Sinne – und findet keine gut finanzierbare Lösungen mehr. HU first, das ist heute sichtbar……
    Bin gespannt, wie Kisdorf reagiert, wenn die Logistik mit „Anhang“ die Straßen mehr als bisher in der Vergangenheit strapaziert auf Kosten aller Anwohner des Gebietes…..

  2. Nüchtern betrachtet ist für mich die fehlende Intelligenz in der Verkehrsführung auf den bestehenden Straßen das vorrangige Problem. Wo staut es sich beispielsweise auf der Hamburger Straße besonders? Dort, wo die vielen Ampelanlagen stehen. Die AKN wurde vor Jahren unter das Ortszentrum verlegt, aber Verkehrs-Ampeln wurden seitdem haufenweise zusätzlich aufgestellt. Das kann so einfach keine clevere Lösung sein. Der Netto-Kreisel in Henstedt beweist äußerst effizient, wie der vorherige tägliche Stau (aus Richtung Wöddel kommend) aufgelöst werden kann. Und wo staut es sich dafür jetzt? An der „Roden“-Kreuzung, zu Hauptverkehrszeiten bis in den Netto-Kreisel hinein. Also sollte, wie andiskutiert und wieder mal ewig hinausgeschoben (CDU sei Dank, wenn ich mich recht erinnere, lasse mich aber gerne korrigieren), diese Ampel doch endlich ausgeschaltet oder abgeschafft werden. Immer mehr Ampeln sind keine Lösung, und wenn unverzichtbar, gehören die jeweiligen Schaltungen umgestellt. Die Schaltung Maurepas/Hamburger ist wirklich Unsinn, und entspricht nicht dem Verkehrsaufkommen. Damit würden wir schon viel bewegen. Aber was passiert stattdessen? Aufgrund persönlich getriebener Lobby-Aktivitäten wird z. B. die Ampel Norderstedter/Kiefernweg zur Blockade umgestellt, ohne eine adäquate Alternativroute anzubieten.
    Ich würde ernsthaft über die mögliche Streckensperrung von Straßen (-abschnitten) für LKW nachdenken, Radwege verbreitern und/oder verbessern etc.
    Das ist alles kopflos, und amateurhaft – von ALLEN dafür Verantwortlichen! Oder können sich gute Ideen einfach nicht durchsetzen?
    P.S.: Um die Idee eine Kreisels in Henstedt (Bgm.Steenbock/Kisdorfer) zu beleuchten: Welcher tägliche Stau würde sich dort mit der Maßnahme auflösen? Keiner! Warum also wird von bestimmten Personen (und einer Partei) dann diese Idee, und die Verwendung knapper finanzieller Ressourcen, dort vorrangig verfolgt? Das lässt sich einfach nicht nachvollziehen, und nährt den Boden von Mutmaßungen. Selbst schuld!

    1. Vielen Dank, Herr Blau, daß Sie noch ab und zu einen Kommentar schreiben. Ohne Polemik, ohne permanente Wiederholungen und ohne geistigem Ausschuß. Nicht immer meiner Meinung entsprechend, aber lesbar, intelligent, merkbar NACH dem Denken verfaßt, mit Niveau, mit Toleranz und sogar nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung, in jeder Hinsicht (inzwischen) eine absolute Rarität auf dieser Seite!

  3. Dass, was Herr Bittner (SPD) als „Unwahrheit“ bezeichnet, ist nachzusehen unter:
    – – –
    HU in Bild & Ton: Video auf der Gemeindeseite „Verkehrsituation in Henstedt-Ulzburg“ = Aussagen des SPD-Spitzenkandidaten!!!
    – – –
    „Reduzierung des Pendlerverkehrs durch die Schaffung von Arbeitsplätzen in H.-U“ = Aussage sh. SPD Video-Archiv .
    – – –
    „Gutachten GGR“ = zu „REWE“ werden nur 15 -25 Neubesetzungen bis 2025 mit Bürger/innen aus Henstedt-Ulzburg prognostiziert  (Folie 101)
    – – –
    „Gutachten GGR“ = durchschnittlich werktäglich  2.072 PKW-Verkehrsaufkommen (Folie 129)
    – – –
    Das noch einmal für den interessierten und geneigten Leser.

  4. Es ist immer leicht zu sagen, daß Kinder zur Schule/ Kita zu Fuß oder mit dem Fahrrad gebracht werden sollen, vor allem, wenn man nicht oder nicht mehr davon betroffen ist. In unserem Fall bedeutet das im Normalfall „rein ins Auto“, Kind absetzen und dann ab nach Hamburg zur Arbeit. Da wir nun mal eine „Pendlergemeinde“ sind, ist das ein Normalzustand, der nichts mit Helikoptereltern zu tun hat. Wer ist denn so verrückt, erst wieder zu Fuß/ Fahrrad nach Hause zurückzukehren, um dann zur Arbeit zu fahren. In den Fällen, bei denen es möglich ist (Homeoffice/Urlaub) gönnen wir unserem Kind gerne die frische Luft und gehen zu Fuß.

  5. Die Verkehrsprobleme haben in den letzten Jahrzehnten ständig zugenommen.

    Wo übernimmt die SPD denn eine Mitverantwortung???

    In 40 Jahre keine Umgehungsstraße umgesetzt (32 Jahre mit dem Spitzenkandidat der SPD).

    Vor rd. 10 Jahren hatte der Spitzenkandidat den Henstedt-Ulzburger/innen schon keine Hoffnung gemacht. Schon damals fehlten die Mittel für eine Umgehungsstraße (eigentlich bräuchten wir ja 2 Umgehungsstraßen).

    Und jetzt kommt die SPD wieder mit einer „antiquierten“ Wahl-Aussage.

    Was ist denn darin gut für Henstedt-Ulzburg?

    Genau so die Aussage: „Reduzierung des Pendlerverkehrs durch die Schaffung von Arbeitsplätzen in H.-U“.

    Wenn man das „Gutachten GGR“ gelesen hätten, wüsste man, dass z. B. zu „REWE“ nur 15 -25 Neubesetzungen bis 2025 mit Bürger/innen aus Henstedt-Ulzburg prognostiziert werden (Folie 101). Das bedeutet rd. 95 % der Mitarbeiter/innen  pendeln dann in HU ein und aus. Das Gutachten spricht von durchschnittlich werktäglich  2.072 PKW-Verkehrsaufkommen (Folie 129) !!! Und dazu kommt dann noch Netto etc. – !!!

    Und dann noch die „Face-News“ zu den Vergleichswerten einer alternativen Gewerbeansiedlung !!!

    Zukunftsgestaltung sieht anders aus: Man muss es nicht nur wollen, man muss es auch können.

    1. Herr Finsterbusch,

      Sie sollten mal den vorherigen Bericht von R. Michelsen aufmerksam lesen, dann be-
      greifen Sie wahrscheinlich ( möglicher weise !) endlich, wie die wahren Fakten und Verhältnisse sich in den zurückliegenden Jahrzehnten entwickelt und gestaltet haben,
      und wer die Hauptverantwortung dafür trägt.

      Mit Ihrer „Schlaumeierei u. Polemik“, der falschen Faktendarstellung und Anschuldigungen, kommen Sie ohnehin nicht weiter.

      Es gibt in Ihrer jetzigen “ politischen Heimat “ Personen, die durch diese zurückliegende
      Entwicklung hervorragend verdient haben und nach wie vor im Boot sitzen.

      Lassen Sie diese übereifrige Polemik u. Falschdarstellungen sein und berichten Sie
      dem Leser, wenn Sie das überhaupt noch können, wahrheitsgemäß !

      Dietmar Bittner

      1. Neidisch? Wieviel hat denn das „grüne M“ durch die CDU verdient? Was hätten Sie denn getan, den Wohltäter der Gemeinde gespielt? Ist ja wohl damals alles rechtens abgelaufen, sonst wäre die von Ihnen nicht genannte Person rechtlich belangt worden, oder nicht?

        1. Was hat denn die Aussage, daß Mitglieder einer Partei, Nutznießer des Verhaltens (das sie kritisieren) einer anderen Partei waren, mit Neid zu tun?

      2. Hr. Finsterbusch hat offenbar die Anmerkung von Hr. Michelsen aufgegriffen und dabei hinterfragt, ob nur die CDU „…für die Vergangenheit nicht gerade“ steht, oder ob sich das nicht auch auf die SPD erstrecken müsste, die bei der „hysterisch gewachsenen“ Bebauung in H-U auch ihren Anteil über Jahre hatte
        ( https://www.henstedt-ulzburg.de/verkehrsituation-in-henstedt-ulzburg.html ).

        Was die (m.M.n. polemische) Einlassung: „Es gibt in Ihrer jetzigen “ politischen Heimat “ Personen, die durch diese zurückliegende Entwicklung hervorragend verdient haben und nach wie vor im Boot sitzen.“ jetzt zu dieser Fragestellung beiträgt, erschließt sich mir auch nicht. Eine Erläuterung zu seiner Rückfrage unten hat Herr Meissner nicht erhalten, bislang. Was hat es denn nun damit zu tun?

        An anderer Stelle wird auf offiziellen SPD-Kanälen mit „Fake-News“-Überschriften agitiert, so daß man dreimal hinschaut, ob man nicht doch bei der Möchtegern-Alternative mit dem Nike-Swoosh gelandet ist.

        In Berlin kämpfte ein SPD-Justizminister gegen Fake News: https://bit.ly/2kZXxZ3
        Gut, das er nicht seinen Ortsverein in H-U kennt, da müsste er wohl dringend tätig werden. Da wird auch jetzt eben noch auf der Website behauptet, Rewe sei supi für uns, weil: „Die Ansiedlung der REWE wäre eine […] Entscheidung für unsere Gemeinde mit der Schaffung von mehr als 900 Arbeitsplätzen…“ (Stand 10/2017). Dabei ist schon vorher klar gewesen, das Rewe in deutschen Lägern die VOLLautomatisierung plant: https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/5232415/Billa-zieht-die-AmazonBarrikade-hoch (Stand: 06/2017, also 4 Monate vor dem Statement auf der SPD-Seite).
        Oder Rewe hat Ihnen das schlicht verschwiegen. Ups, dabei galt Rewe doch als so vertrauenswürdig….
        (Vollautomatisierung geht gar nicht, weil Roboter so grob sind? Keine Sorge, ist in Arbeit, Frikadellen wenden geht schon: https://misorobotics.com/ )

        Am besten einfach direkt persönlich mit uns sprechen: An der Haustür oder demnächst an einem Infostand. Sie erkennen uns an den hellgrünen Westen mit der Aufschrift: WHU

        1. @Herr Schneider: Ihre Beiträge sind stets sehr, sehr eigen und voller Unwucht. Einmalig, das muss man Ihnen lassen! Bemerkenswert, dass Sie es aus dem Stand zu einem aufgestellten Kandidaten in der WHU bringen konnten. By the way, das ausgerechnet Sie auf die Idee kommen, anderen eine unsaubere Haltung zu unterstellen, ist bemerkenswert. Von Ihnen kamen en masse Stellungnahmen, die für mich persönlich schwer in Einklang mit der ideellen Haltung „Ihrer Partei“ stehen. Ich erinnere mich an Statements, in denen Sie der Meinung waren, dass man Leuten mit niedrigen Einkommen nicht durch staatliche Unterstützung Wohnraum in HU bieten muss, sondern solche Menschen einfach weiter draußen leben müssen! Oder Ihre Anmerkung, dass Sie z. B. bei Dodenhof Ware anfassen und testen, und dann online bestellen. Ach ja, und diese online bestellte Ware wird natürlich ausschließlich von Unternehmen geliefert, die keine Automatisierung betreiben. Das alles passt von vorn bis hinten nicht, scheint aber dennoch ausreichend für Ihren Aufstieg in der WHU zu sein. Und ausgerechnet SIE maßen sich zum moralischen Fingerzeig-Richter auf …

          1. Damit verkürzen Sie diverse Diskussionsstränge aus 2017 und davor und vermischen sie mit meiner Entscheidung, mehr zu tun als nur zu „meckern“, was ja gerade Sie stets kritisieren. Insofern gibt es auch keinen „Aufstieg“, da Kommunalpolitik nicht auf Rang und Ruhm, sondern auf streitbaren Freizeiteinsatz hinausläuft. Diesen biete ich nun dem Wähler an, damit wir die Lebensqualität für uns alle bewahren oder besser wieder steigern und Henstedt-Ulzburg nicht zum „Logistik-Gorleben“ verkommt. Das sieht die Landesplanung zwar vor, aber für uns zählt Henstedt-Ulzburg, darum spricht man ja von kommunaler Selbstverwaltung.
            —-
            Bei der Wohnkostenproblematik haben Sie in Ihrem Kommentar ( http://ulzburger-nachrichten.de/?p=41067#comment-26191 ) ja selbst erkannt, das es eine Einkommensschwelle gibt, oberhalb derer es keine staatliche Unterstützung mehr gibt. Wer mehr verdient, wird offensichtlich als leistungsfähig genug angesehen, sich selbst zu helfen. Hier müssten dann die Schwellwerte beim Einkommen diskutiert werden, das ist aber Landesrecht. Zudem gibt es einen Fehlbestand an Sozialwohnungen, der zu verringern wäre. Was nicht billig wird. Weshalb wir uns z.B. unterdurchschnittliche Gewerbesteuereinnahmen auf endlicher Fläche tatsächlich nicht leisten können. Die Innenentwicklungspotentialflächen müssen deshalb dringend für geförderten Wohnraum vorgesehen werden, wo immer die Gemeinde hier mitreden kann.
            —-
            Dodenhof war ein Beispiel für überteuerte Preise im Stationärhandel. Das es etwas(!) teurer als beim Versender A. (zahlt EU-weit kaum Steuern) ist, wenn (echte!) Beratung geboten wird, ist klar. Zahle ich gern. Aber auch noch deutlich teurer zu sein als Versender O. (zahlt Steuern und fördert viele gemeinnützige Projekte und betreibt sogar sein Hauptquartier in Deutschland, inkl. Betriebsrat) ist dann schon entweder frech oder Zeichen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit. Ein eCommerce-Unternehmen ist keine Garagenbude und eine Internetplattform läuft nicht auf einem PC aus dem Elektromarkt. Ich biete dem Stationärhändler in so einem Fall an, den Preis zu zahlen, den Firma O. aufruft (also zu fairen Marktbedingungen kalkuliert, statt Dumping). Will er zuviel, hat er halt gar nichts. Das halte ich für eine normale Eigeninteressenwahrung. Oder wollen Sie Leute in der Kommunalpolitik haben, die sich leicht über den Tisch ziehen lassen? Genau das fand ja leider gerade wieder statt, mit nun schon 2 Großlogistikern.

          2. Herr Blau,

            Ihre Einschätzung bzw. Feststellung (sehr eigen u.Unwucht ) z. den
            vorherigen Kommentaren und dem neuen Beitrag vom „Vor- Schreiber “ haben sich nun wiederholt. Dazu lässt sich wirklich nichts mehr sagen bzw. äußern.

  6. Infrastruktur gibt es genug, es ist nur inzwischen die Falsche. Noch mehr Asphalt und Beton machen diese Gemeinde nicht lebenswerter und neue Strassen lösen das Problem nicht sondern erzeugen nur noch mehr Autoverkehr. Das Problem ist sicherlich nicht der Durchgangsverkehr, für den die Gemeinde nicht ihr Geld ausgeben sollte, sondern der innerörtliche Verkehr.
    Hier müsste die Politik endlich mal agieren und nicht nur reagieren. Wir brauchen mehrere Buslinien die zu günstigen Preisen und in kurzen Abständen fahren. Dies kann auch mit kleineren Bussen geschehen und wir brauchen gute sichere Radwege. Dazu muss diesen Verkehren mehr Wege und natürlich auch mehr Raum gegeben werden.
    Diesen Raum wird man natürlich dem Autoverkehr nehmen müssen aber das so etwas funktioniert dafür gibt es genügend Beispiele.
    Meine Enkelkinder leben heute schon grösstenteils in einer Asphaltwüste und ich wünsche mir, dass dies für meine Urenkel nicht noch schlimmer wird.

    1. Hallo Herr Kalenberg ! Ihre Idee mit mehreren kleinen Buslinien liest sich ja sehr schön. Doch wie bzw. wovon soll das bezahlt werden, wenn noch nicht mal ansatzweise Fuß- und Radwege saniert und attraktiv werden ? Die Fahrzeuge und Fahrer müssen entlohnt werden. Hier hat der HVV / VHH sein Revier.
      Es gelingt unserer örtlichen Poltik leider nicht die Zahlgrenzen zu verlegen bzw. zu verbessern so daß die Anfahrt zu Park- and Ride-Plätzen entlasten würde hier im Ort.
      Es erfolgt keine Anpassung an das Wachstum der Randgemeinden, nicht nur in HU dank wachsen den Bevölkerungszahlen. Hier schläft die Politik weiterhin.
      Die Ein-, Aus- und Durchpendler werden nicht weniger sondern mehr. Die Fahrbahnen zu verkleinern hilft auch nichts. Die Logistik-Flotten, groß oder klein, und die Fahrzeuge aus bzw. zum Ort „nebenan“belasten uns sehr schnell, schon in diesem Jahr durch NETTO.
      Wie wieviel ? Das verschweigt man den Wählern.
      Stolz verkündet Herr Meschede in der CDU-Wahlborschüre den Neubau von 1.000 Woheinhieten in Kaki. Nehmen Sie mal den Faktor 1,5, dann wissen Sie, was hier noch in Zukunft durch den Ort HU rollt bzw. schleicht.
      Bei Stop and Go versuchen immer wieder Fußgänger und Radler die Hauptachsen zu queren, dabei auch viele Kinde und Jugendliche neben den Erwachsenen als schlechtes Beispiel.
      Bisher ist ja noch nicht allzuviel passiert, aber entspannen wird sich die Lage nicht.
      Das Auto als Transport- und Fortbewegungsmittel läßt sich nicht mehr verdrängen.
      Die geruhsamen Zeiten der Kutsche und Gespanne sind Historie. Die selbstfahrenden Autos werden kommen…..und damit noch mehr Gefahren.
      Nach Hamburg-Ost nutzt hier keiner das Fahrrad……außer in der Freizeit, aber nicht bei allen Witterungslagen.

      1. Die 50 Millionen die für eine Umgehungsstrasse gespart werden würden sicher eine ganze Weile reichen.
        Der heutige Verkehr läuft auch nicht viel schneller als zu Zeiten der Kutschen.
        Niemand will das Auto abschaffen, aber für viele Wege wären andere Verkehrsmittel sinnvoller, ganz besonders bei kurzen Wegen innerhalb der Gemeinde.

  7. Das Problem der nicht mitgewachsenen Infrastruktur „erwischt“ alle HU-ler und die Ein-, Aus- oder Durchpendler täglich. Es wird nicht besser, sondern dank Logistik nur noch schwieriger.
    Antworten der Politik: „…..wir werden uns für eine Umgehungstraße einsetzen….“.
    Die Älteren wissen sehr gut, die Bautätigkeit wurde unter der politischen Führung der CDU mit FDP stets und ständig größer. Bei denen liegt auch die Verantwortung für die heutige Situation. Doch wer von diesen Parteien auf machbare Lösungen wartet, der wartet vergebens.
    Die Machbarkeitsstudie der West-Umgehung wurde auf Kostengründen (ca. € 125.000,00) abgelehnt, weil eine Trasse nach vorsichtigen Schätzungen ca. 40 – 50 Mio kosten würde, weil keine keine Gemeindeflächen dafür mehr zu Verfügung stehen. Für HU nicht finanzierbar. Und was macht die CDU jetzt im Wahlkampf ? Ablenkung, keine konkrete Lösung. Die Schuld schiebt man auf die anderen Parteien. Zumindest die SPD und BfB haben ja schon mal andere Lösungen angeboten. Diese umzusetzen, dürfte sehr schwierig werden.
    Zumindest steht die derzeitige CDU für die Vergangenheit nicht gerade. Die Schuld und Verantwortung auf die personellen Vorgänger zu schieben ist zu einfach. Schließlich wurden die heutigen Vertreter nicht in die Partei gezwungen, sondenr gingen dort freiwillig hin und müssen damit auch die Fehler der Vergangenheit nicht nur tragen sondern auch mal endlich sichbar lösen.Die Schuld auf andere zu schieben ist auch keine Lösung. Stattdessen die Idee mit den Kreisverkehren. Die reduzieren die weiter steigenden Verkehrsströme nicht. Sie verlangsamen nur den Verkehrsfluß.
    Unsere beiden großen Nord-Süd-Durchgangsachsen sind auf Stand 1920/30. Wie oft hier das Thema Sanierung der Rad- und Fußwege zu lesen war – ich weiß bzw. zähle es nicht mehr.
    Da träumt die FDP – so kurz vor der Kommunalwahl – von Streichung nach neuer Landesrechtslage der Sanierungskosten von Straßen für die Bürger. Das mag ja mit Hinblick auf den Wahlkreis verständlich sein. Aber kein Wort zum Thema Rad- und Fußwege.
    Das Eltern Angst um ihre Kinder haben un den „Shuttle-Service“ wählen ist verständlich. Das gilt in Sachen Schule und Freizeit. Kinder haben keine Bremse. Es wird gefährlicher von Tag zu Tag. Es gibt zwar Schulbusse, aber das ist immer ein Thema auf Elternabenden, besonders in den unteren Klassen.
    Und so manche Kinder bevorzugen den Transport im Ort trocken im Auto, ohne zu schwitzen oder zu frieren dank Mama-Taxi. Da läßt es sich doch viel besser die Zeit mit dem Smartphone nutzen.
    Unser ADFC ist hier nur ein „zahnloser Tiger“ ohne sichtbare Erfolge bei Verwaltun und Politik.
    Der Satz „raus aus dem Auto, rauf auf das Fahrrad“ lockt bei der Infrastruktur nicht.
    Radfahren macht hier im Ort Spaß in der Freizeit, am Wochenende, im Urlaub und fernab der Hauptachsen. Gruppen des ADFC radeln im Verbund nicht durch den Ort werktags zur Rushour über die Hamburger Straße sondern, wie angekündigt, demnächst auf Rundfahrt zu den drei örtlichen Quellen. Wer kurze Wege hat und hart im Nehmen ist nutzt auch zur Arbeitsstelle das Rad.
    Aber die Mehrheit, das beweisen die Zahlen, nutzen das Auto für Wege nach Westen oder Osten. Das Auto, des Deutschen liebstes Kind, kann das Rad nicht mehr verdrängen.
    Wer zum Einkaufen in die Gutenbergstraße möchte nimmt das Auto um alles zu transportieren.
    Die Nachbargemenden wachsen auch, was wir auf den Straßen merken als Durchpendler.
    Die örtliche Politik hat jahrzehntelang es nicht verstanden Zusammenhänge in derEntwicklung der „Aufbaubachse Nord“ zu erkennen und hat Angst, von den Nachbargemeinden „überholt“ zu werden. Das sehen wir heute an fehlenden Fakten in Sachen NETTO im Zusammenhang mit REWE und den Plänen zum Ausbau in Kaki.

    1. Moin Herr Michelsen,
      schön geschrieben stellen Sie sich doch einmal Morgens zwischen 5 bis 8 auf den Fußweg Hamburgerstrasse oft sind in dieser Zeit mehr Radfahrer als Autos unterwegs zumindest zwischen Bahnhof Ulzburg und dem Gewerbegebiet Nord.
      Es mag nach außen vielleicht Zahnlos aussehen Anträge auf Aufhebung der Benutzungspflicht wurden gestellt sind aber noch nicht beschieden wurden.
      Bei weiterhin ablehnender Haltung werden wir weitere Rechtsmittel einlegen.
      Als Mitglied im ADFC genießt man neben Pannenhilfe auch das Privileg eine Rechtsschutzversicherung und eine Haftpflichtversicherung im Mitgliedsbeitrag zuhaben,
      so das es uns auch Möglich ist den nötigen Rechtsbeistand hinzuzuziehen.

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