Engel: Totales Politikversagen beim Beckersbergring

Von Christian J. Engel –  der Autor ist Sprecher der Bürgerinitiative Beckersbergring

Nach Ankündigung der Umbauwünsche durch den Eigentümer, die Soka, in 2015 sprangen Bürgermeister Bauer und alle Parteien bei – Vorrang für den Investor und seine Renditeträume! Natürlich unter Wahrung der Alt-Mieterinteressen und unter Berücksichtigung sozialer Härten.

Was ist davon geblieben?

Bis auf die WHU haben alle Parteien den Wünschen des Investors vollumfänglich entsprochen. Besser konnte es gar nicht laufen: Durch die Flüchtlingskrise wurde die Gemeinde größter Mieter der Siedlung und kümmerte sich nur mit mäßigem Erfolg um die Belegung. Da wohnten schon mal 8 Schwarzafrikaner in einem Reihenhaus neben der allein erziehenden Mutter. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt – oder gar ein Nazi?

Der Erfolg?

Aktuell verzeichnet der Mieterstammtisch des Beckersbergringes die Aufgabe des Mietverhältnisses des 50ten Altmieters. Sicher eine „normale“ Fluktuation würde Bürgermeister Bauer vermuten. Man möchte der Politik zurufen: „Weiter so, gleich habt Ihr es geschafft und den BBR kostengünstig entmietet. Zum Wohle des Investors auf Kosten des Steuerzahlers.“

Spitze der Ankündigungen: Nun soll sogar ein Kindergarten die Planungen abrunden – das freut die zumeist älteren Bewohner, die seit über 40 Jahren – nunmehr im hohen Alter Ihre Enkel unterbringen können, statt die wohlverdiente Ruhe im Grünen zu genießen.

Ein totales Politikversagen auch in den „Verhandlungen“ mit der Soka: Statt der geforderten 30% Sozialbindung sind es nunmehr 13% geworden; für alle Freunde er Dyskalkulie: Das sind nicht einmal die Hälfte des Zielwertes! Wir rechnen 13/30=43,33 % Prozent.

Es fallen seit Jahren mehr Wohnungen aus der sozialen Bindung, als neu gebaut werden. Das weiß die SPD, die in der GroKo mitarbeitet/gestaltet – wie man dann noch das Ergebnis als Erfolg feiern und die Gemeinde wieder einmal mit „bezahlbaren Wohnraum“ Plakaten zupflastern kann, ist uns ein Rätsel.

Wir merken uns für die nächste Kommunalwahl: Wer in Henstedt-Ulzburg wohnt, darf sich vor Veränderung nicht scheuen. Aber Achtung – In wenigen Planungsschritten wird vielleicht auch Ihr teuer bezahltes Häuschen den Renditeerwartungen eines Investors weichen müssen und entwertet! Daher Augen auf bei der Wahlentscheidung.

Die Beckersberger werden nach Vorstellung des B-Planes mit einem Bürgerentscheid reagieren.

H-UN

5. März 2018

2 thoughts on "Engel: Totales Politikversagen beim Beckersbergring"

  1. Hallo,
    ich habe volles Verständnis für die Bürger im Beckersbergring, die quasi aus ihren meist langfristig gemieteten Reihenhäusern vertrieben werden sollen.

    Es wäre nicht das erste Mal, dass sich die Politik willfährig den Interessen der Investoren beugt.

    Insbesondere die SPD etikettiert das dann immer noch mir dem Begriff „bezahlbaren Wohnraum schaffen“. In meinen und in den Ohren der Betroffenen wirkt das m.E. einfach nur noch zynisch. Aber warum machen die das so?

    Nur die nächste Kommunalwahl könnte hier Abhilfe schaffen. Einzig die WHU ist offenbar auf Seiten der Betroffenen und möchte offenbar den bezahlbaren Wohnraum erhalten. Aber dazu muss die WHU auch genügend Stimmen erhalten…also auf zur Wahlkabine!

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