Para-Klinik – Reges Interesse bei Aufkäufern

Von der Heilanstalt zum Renditeobjekt. Die Krankenhäuser der Paracelsus-Gruppe können mittlerweile auch einzeln gekauft werden. Das teilte heute Unternehmenssprecherin Simone Hoffmann mit. Sie in einer Mitteilung an die HU-Nachrichten: „Die Paracelsus-Kliniken werden im Zuge des Bieterprozesses sowohl als Ganzes als auch in Teilen angeboten.“ Ihren Angaben zufolge gebe es bei möglichen Aufkäufern reges Interesse, zu den Interessenten zählten sowohl strategische Investoren als auch Finanzinvestoren aus dem In- und Ausland.

Was ist der Unterschied zwischen den beiden Investorengruppen? Ein typischer strategischer Investor wäre etwa eine andere Klinikkette, die die Para-Klinik-Gruppe als Ganzes oder Teile davon in ihr Unternehmen eingliedern möchte. Finanzinvestoren haben hingegen in der Regel kein längerfristiges Interesse, sondern wollen aufgekaufte Firmen nach einiger Zeit mit möglichst dickem Gewinn wieder losschlagen.

Wie das gehen könnte? In dem ein neuer Eigentümer zum Beispiel da weitermacht, womit die derzeitigen Verantwortlichen der Klinik-Gruppe begonnen haben. Wie berichtet sollen am Henstedt-Ulzburger Standort 60 Vollzeitstellen gestrichen werden, gleichzeitig sollen aber alle bestehenden medizinischen Abteilungen erhalten bleiben.

Mit weniger Personal dieselbe Leistung erbringen – einen Anhaltspunkt, wie das grundsätzlich zu schaffen sein könnte, lieferte die Paraklinik-Personalchefin Sonja Waldhauer im jüngsten Sozial-, Senioren- und Gleichstellungsausschuss. Sie sprach dort davon, dass das Rhener Krankenhaus unter einer überalterten Personalstruktur leide, die viele Ausfälle zur Folge habe.

cm

  1. März 2018

3 thoughts on "Para-Klinik – Reges Interesse bei Aufkäufern"

  1. Hallo Kurt,

    dein Statement hat aber nichts mit dem zu tun, was ich geschrieben habe. Entweder meinst du jemanden anderes oder aber du bist in die falsche Spalte gerutscht. 🙂

    Lieber Gruss

    Stefan

  2. Hallo Stephan,

    das Problem Paracelsus Klinik ist nur eine von sehr vielen Maßnahmen öffentliche Leistungen zu privatisieren, oder am Kapitalmarkt den dicken Max zu spielen.
    ..
    Immer waren es die großen Parteien CDU SPD und die Privatiesirer der FDP, die diese Entwicklung unterstützt und forciert haben.; in den Aufsichtsgremien der HSH Bank fanden sich immer sehr vile Parteigesandte ( offensichlich nicht Geschickte !)
    Das Abenteuer HSH Nordbank hat den beiden Bundesländer ca. 14 Mrd. €uro gekostet., wahrscheinlich nicht mitgerechnet die hohen Vorstandsgehälter und Abfindungen.
    Ich mag mir gar nicht vorstellen, was H-U mit einem Teil der Summe finanzieren könnte.
    ..
    Auch der Verkauf von kommunaler Wohnungsbeständen ( einschl.sozialem Wohnungsbau ) ist ein weiteres “ Glanzstück“ der Großparteien.
    ..
    Ich war Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der gewerkschaftlichen Beteiligungsholding, auch hier überwiegend Genossen auf der Kapitalseite.
    Ich will nicht über deren Kontrollpflichten/ -versagen um die Vorgänge bei der Handelskette COOP BfG Bank und letztlich beim Verkauf der Volksfürsorge reden, das ist ein eigenes und trauriges Kapitel.
    Auch hier haben oft mit zeitlicher Verzgerung ie Arbeinehmer und die Rentner die zeche bezahlt.
    .
    Durch den Einsatz einiger Arbeitnehmervertreter konnten wir den ehemaligen Finanzminister Hans Matthöfer ( SPD ) in harten Auseinandersetzungen dazu bringen, das der Bestand der NH Hamburg auf die heutige Saga GWG übertragen wurde. Der Rest der Wohnungen in Berlin, Bremen , Niedersachsen wurde sozusagen zwischenverkauft und später :auf den Kapitalmarkt geworfen.( so auch an die Cerberus Capital Management) Wie auch viele Bestände in Bayern. Manche Bestände haben schon den 3,4,5 Besitzer.
    Auch kommunale Wohnungsunternehmen haben sich dann dieser Privatisierung angeschlossen.
    ..
    Wenn ich dann heute die Forderungen der SPD lese, Wohnungen dürfen kein Wirtschaftsgut sein, etc. wird mir mit Blick auf die harten Diskussionen im Aufsichtsrat ganz anders.
    .
    Und so verhält es sich auch mit der Privatisierung der Krankenhäuser.

    Am Ende wurde der Service immer schlechter, die Länder, Kreise haben ihren Einfluss zurückgefahren und jetzt wird gejammert.
    Die Zeche dieser tränenreichen Auftritte ( CDU wir kümmern uns ) zahlt der Patient und der Arbeitnehmer.
    .
    Und diesen Leuten soll ich noch vertrauen ?

  3. Überalterte Personalstrukturen finden sich nicht nur am Standort Henstedt-Ulzburg. Die Krankenpflegeausbildung wurde immer weiter zurückgefahren und letztlich auch von der Paracelus-Klinik mit Aufgabe des Standortes Kaltenkirchen komplett eingestellt. Die Attraktivität zu niedrigen Gehältern und hohem persönlichen Einsatz zu arbeiten, ist gerade in der heutigen Zeit gering und junge Menschen suchen sich entsprechend andere Tätigkeiten oder Arbeitgeber. Wichtiger wäre gerade in der heutigen Zeit auf die bewährten, eingearbeiten Kräfte zu setzen und ansprechende Rahmenbedinungen zu schaffen. Nunmehr auf Zwang eine demographische Bereinigung vorzunehmen, führt sicherlich dazu, dass das Leistungsspektrum am Standort Henstedt-Ulzburg nicht mehr zu halten ist (mit Leihkräften oder Fachkräften aus dem Ausland) würde das kaum zu schaffen sein. Hier zeigt sich, dass kurzfristige Denke bei den nunmehr Verantwortlichen nicht zu einer Sicherung des Standortes führen kann. Altersgerechtes Arbeiten scheint ein Fremdwort zu sein und nur darauf zu setzen, dass mit jüngerem Alter der Belegschaft Probleme gelöst werden könnten, ist weltfremd. Schade, dass dies selbst eine Personalchefin nicht erkannt hat.

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