Revival für Osterfeuer und Stoppelfeten? Jugendparlament denkt über Neugründung von Landjugend nach

Kreativ und engagiert: Henstedt-Ulzburgs Nachwuchsparlamentarier
Kreativ und engagiert: Henstedt-Ulzburgs Nachwuchsparlamentarier

Bis vor wenigen Jahren waren es Institutionen in der Großgemeinde: Das jährlich stattfindende Osterfeuer oder die stets angesagten Stoppelfeten im Schattredder. Organisiert und betreut von der Landjugend Henstedt, trafen sich dort über Jahrzehnte Jung und Alt, um sich bei Glühwein und Bier gemeinsam am Feuer zu wärmen. Abseits von dicht befahrenen Straßen feierte man ausgelassen auf sonst nur landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen. Vor fünf Jahren war es dann aber leider vorbei mit dem traditionellen Henstedt-Ulzburger Osterbrand.

47 Jahre nach ihrer Gründung beschloss damals die Landjugend Henstedt mit viel Wehmut ihre Auflösung. Grund dafür waren finanzielle Sorgen, die sich im Wesentlichen aus terminlichen Abstimmungsschwierigkeiten ergaben. Beispielsweise fiel 2012 das Osterfeuer unglücklich auf den gleichen Tag, an dem auch die Kisdorfer Landjugend in nicht einmal 2,5 Kilometer Luftlinie entfernt ihr eigenes Holz verbrannte. Das riss ein riesieges Loch in die Kasse der örtlichen Landjugend um die erforderlichen Vorlaufkosten für die anstehenden Festlichkeiten in 2013 zu decken.

Am Montag tagte nun die Henstedt-Ulzburger Kinder- und Jugendvertretung. Ein Thema, mit dem sich die Nachwuchspolitiker befassten, war die Neugründung der Landjugend. Vorsichtig und bedächtig tastete sich Rebecca Wichert mit ihrer Idee in die Köpfe der anwesenden Jugendlichen und schaute zunächst in die Runde. Dürfte ihren jungen Mitstreitern schließlich die Landjugend mehr aus den Nachbardörfern bekannt sein, denn aus Henstedt-Ulzburg. Sogleich angetan von der Idee, zeigte sich Sebastian Lienau, der jedoch einwandte, dass die Bezeichnung „Landjugend“ in einer Großgemeinde wie Henstedt-Ulzburg nicht mehr zeitgemäß sei. „Gemeindejugend wäre da schon treffender“, so Lienau. Auch über die Frage, welche Altersklassen in einer Landjugend überhaupt vertreten sein können, herrschte Unklarheit.

Da allerdings leider aufgrund fehlender Mitglieder die Beschlussfähigkeit des Jugendparlaments am Montag nicht gegeben war, konnte vorerst auch keine konkrete Entscheidung zur Gründung einer neuen Landjugend getroffen werden.

Ideengeberin Rebecca Wichert zeigte sich jedoch entschlossen und will weitere Informationen zusammentragen. Sie plant zunächst die Kontaktaufnahme mit der Kisdorfer Landjugend, um sich ein Bild vom Konzept der Nachbarorganisation zu machen.

Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten drücken dem Jugendparlament jedenfalls die Daumen, ihre Planungen in die Tat umzusetzen. Stünde ein Osterfeuer Henstedt-Ulzburg doch gut zu Gesicht.

gw

8. November 2017

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