Gärtner macht WHU-Pflanzung platt – CDU fordert Abschaffung der Blühstreifen an der Hamburger Straße

Blühstreifen an der Hamburger Straße
Blühstreifen an der Hamburger Straße

Dieser Auftrag ging kräftig in die Hose. Ein Arbeiter hat in der vorvergangenen Woche eine WHU-Pflanzung auf einer Fläche an der Hamburger Straße/Ecke Kiefernweg weggemäht. Verena Gützbach sprach in einer ersten Reaktion von einem Schlachtfeld, sagte: Die haben dort alles platt gemacht, angeblich weil sie dort das Jakobskreuzkraut bekämpfen wollen.“

250 heimische Sträucher hatte die WHU im Frühjahr 2016 am dortigen Lärmschutzwall gepflanzt, darunter Arten wie Felsenbirne, Haselnuss und Holunder. Grützbach: Das haben unsere Mitglieder bezahlt, wir haben das mit den Bürgern zusammen gepflanzt, das ist abgesprochen gewesen mit der Verwaltung, jetzt ist das alles hin, ich ärgere mich wahnsinnig.“

Mittlerweile ist Grützbachs Zorn wenigstens etwas verrauchtGespräche zwischen ihr und der Rathausverwaltung haben stattgefunden, im Rathaus heißt es, die Sache sei ziemlich dumm gelaufen und es wird Wiedergutmachung angekündigt. Sprecherin Uta Maibom: Für die genannte Fläche wurde von der Gemeinde ein Auftrag zur Beseitigung von Jakobskreuzkraut vergeben. Ein Mitarbeiter des Auftragnehmers hat bei der Ausführung leider die Sträucher mitgerodet. Der Auftragnehmer hat den Fehler eingesehen und wird entsprechend Ersatz leisten und die Sträucher nachpflanzen.“

An der Ecke Hamburger Straße/Kiefernweg kommen die Sträucher also wieder zurück, schon morgen könnte es aber einer anderen WHU-Pflanzidee an den Kragen gehen. Die örtlichen Christdemokraten fordern die Abschaffung der Blühstreifen an der Hamburger Straße, dort soll stattdessen wieder regelmäßiger gemäht werden. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Sven Oldag in seinem Antrag:

Hinsichtlich des Ortsbildes ist festzustellen, dass die Blumenwiesen insbesondere auf den Randstreifen der Hamburger Straße in Ulzburg Süd zwischen Trögenölk und Falkenstraße, Richtung Hamburg, den Eindruck hinterlassen, dass hier die Flächen verwahrlosen und insgesamt einen ungepflegten Eindruck für die Bürger vermitteln. Dass dem so ist, zeigt auch der Vergleich mit den Randstreifen der Hamburger Straße zwischen Lindenhof und Gutenbergstraße, Richtung Norden, der immer einen gepflegten Eindruck vermittelt, indem diese Flächen regelmäßig von der Gemeinde oder den beauftragten Firmen gemäht werden…Die CDU tritt deshalb dafür ein, dass die Randstreifen an der Hamburger Straße wieder regelmäßig gemäht werden und das Ortsbild auch in den anderen Ortsteilen somit wieder einen gepflegten Eindruck hinterlässt.“

Die Sitzung am Montag beginnt um 18.30 Uhr im Ratssaal.

Christian Meeder

17. September 2017

22 thoughts on "Gärtner macht WHU-Pflanzung platt – CDU fordert Abschaffung der Blühstreifen an der Hamburger Straße"

  1. Sie haben die Vorlage doch auch ( sicher leicht ) „gefunden“, ist es so schwer?
    Wir sollten unsere Ansprüche an Dritte nicht zu niedrig hängen.:-)
    Internet der Gemeinde / Allris / Kalender / Tagesordnung UPA : so schwer ??

    1. Zitat: „Internet der Gemeinde / Allris / Kalender / Tagesordnung UPA : so schwer ??“
      Genau, das weiß ja nun wirklich jeder, gehört quasi zum Allgemeinwissen!

      Von mir dürfen Sie meinetwegen erwarten, daß ich weiß, wo ich die Information finden kann, aber ich finde es überheblich, zu meinen, das müßte „jeder den es interessiert“ wissen! Nur weil einen ein Thema aus der Zeitung interessiert, verfügt man noch lange nicht über das nötige Wissen, das Thema selbst nochmal genauer zu recherchieren. Ich denke das ist Ihnen auch bewußt, normalerweise erlebt man Sie konstruktiver.

  2. Wenn man den tristen Stadtkern von Ulzburg in Richtung Rhen verlässt, ist es doch eine wahre Freude, die Blumenvielfalt am Straßenrand zu erblicken. Zudem kommen die Blumen den Insekten zugute, die durch unser Zutun (intensive Landwirtschaft, Insektengifte) arg in Mitleidenschaft gezogen werden. Von den Insekten wiederum profitieren die Vögel, deren Bestände ebenfalls rückläufig sind. Was geht in den Köpfen derer vor, die diese kleine Errungenschaft wieder zunichte machen möchten?

  3. Sterile, nicht naturnahe Gartengestaltung, Dauergrünlandverluste bei fehlender Beweidung, der Einsatz von Glyphosat im privaten, gewerblichen und landwirtschaftlichen Bereich sind u.a. Ursache dafür, dass seit Ende der 80iger Jahre 80% der Insekten, die als Nahrung für Vögel und Fledermäuse dienen, verschwunden sind.

    Nun hat die CDU-Fraktion der Gemeinde Henstedt-Ulzburg für die heutige Umwelt- und Planungsausschusssitzung einen Antrag gestellt, weiteren Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge zu beseitigen und durch für Insekten wertlosen Einheitsrasen zu ersetzen.

    Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass die Gemeinde Henstedt-Ulzburg seit letztem Jahr Mitglied im bundesweiten Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt e. V.“ geworden ist und mit “ Blühwiesen im Gemeindegebiet Henstedt-Ulzburg“ ein gutes erstes Projekt in diesem Frühjahr . begonnen hat.

    Auch ohne Blütenpracht sind Wildpflanzenflächen auch im Winter Nahrungsquelle und wichtiger Lebensraum, insbesondere für Schmetterlinge.

    Ich appelliere an die Gemeindevertretung Henstedt-Ulzburg, dem Antrag der CDU-Fraktion nicht zuzustimmen

    Weiter Infos unter http://www.NABU-SH.de

  4. Mitte September blüht keine Blühwiese mehr. Eigentlich logisch. Oder? Und wenn jetzt nicht gemäht wird sieht es eben nicht schön aus. Heute am Bahnbogen gesehen. Alles braun und verblüht. Könnte doch tatsächlich sein, dass das die CDU mit dieser Aussage ausdrücken wollte.

    1. Naja unter dem Titel abschaffen, finde ich es nicht gerade so zweideutig. .. Wenn die CDU diese Streifen abschaffen will, ist sicher nicht ein pflegeschnitt für den Herbst gemeint. ..!?!

    2. Das wäre schön, wenn es so gemeint sein sollte und nur hier im Artikel mißverständlich rüber kam. Recht haben Sie ja, dem Text des Antrags ist nicht zu entnehmen, daß die Blühstreifen grundsätzlich weg sollen, das ergibt sich nur aus der redaktionellen Einleitung.

      1. Hallo Herr Welsch, habe mir soeben den Antrag rausgesucht und leider ist es nicht so gemeint, wie von Ihnen geschrieben, es wird tatsächlich die Abschaffung der Blühstreifen beantragt.

      2. Manche Fragen/ Kommentare verstehe ich nicht.

        Es ist doch ganz einach, der Antrag der CDU ist den Sitzungsunterlagen zu entnehmen, hier kann JedeR nachlesen, wenn wirklich Interesse besteht (?) :

        „Die CDU beantragt für die nächste Saison die partielle Abschaffung der sog. Blumenwiesen an der Hamburger Straße.“

        1. Für SIE ist das einfach, weil Sie sich damit auskennen und vermutlich häufiger benutzen. Aber mal objektiv betrachtet, ist es ein ziemlicher Akt, sich das rauszusuchen!

  5. ……komisch, daß Wildkraut (manche bezeichnen es auch als Unkraut) in den Seitenstraßen an den Bürgersteigen und den Rinnsteinen – daran stört sich die CDU – nebst Verwaltung und Bauhof nicht…..
    Dann doch lieber frischen, grauen und fröhlich wirkenden Beton auf den Parkplätzen von NETTO und REWE für LKW und PKW – und den Honig bitte aus dem Hochregal kommissioniert per computergesteuerten Hilfsgeräten holen lassen von Geisterhand….. Hoch lebe die Gewebesteuer der Zentralen in Orten wie Köln, Düsseldorf, München etc…..mir Filialen oder Niederlassungen in HU – mit ein paar „Krümeln“ für die Dorf-Gemeindekasse.
    Vielleicht wird die Betonfläche ja grün gemalt zum Vorteil der heimischen Handwerksbetriebe…. dann braucht man weniger Geld für Grünflächen und REWE ist ja bürgerfreundlich……..
    Falls dann der nächste Logistiker, getarnt als Einzelhändler, in das vom Ortsplaner Duda schon mal ins Visier genommene Gelände Richtung Westerwohld kommt – als Referenz ausweisen.

      1. Aber Herr Eimers, ist Ihnen „Mr. Nachverdichtung“ Duda nicht bekannt. Wenn es nach ihm ginge, hätte jedes Einzelhaus 100 m2 inkl. Garten. (Sarkasmus aus).

  6. Die CDU in HU sollte einmal auf den Kalender schauen. Wir haben das Jahr 2017. Nicht mehr 1967.
    Verantwortungsvolle Politik sieht heute anders aus. Sie befasst sich z.B. mit dem Bienensterben in einer Umwelt, die mehr und mehr durch versiegelte Flächen und Artensterben gekennzeichnet ist.

    Verantwortungsvolle Politik versucht dem zu entgegnen. Nicht so die CDU im Ort !!!

    Die CDU beantragt offenbar genau das Gegenteil….und das kurz vor einer Bundestagswahl…!!!

    1. Nachtrag:
      Auch die Mehrkosten für uns alle durch den CDU-Antrag, wenn er denn durchkommen sollte, sind erwähnenswert. Das geht gar nicht.

  7. Hat jemand was anderes von der CDU erwartet?
    Die CDU steht doch für Hochhäuser, Logistiker und Verkehrschaos !

  8. Schenkt der CDU einen Zollstock und ein paar Nagelschere, dann können sie das Ortsbild mit englischem Rasen verzieren.
    Lieber eine leicht verwilderte Landschaft mit vielen Insekten und anderen Kleintieren als eine gepflegte aber tote Grünanlage.

  9. Frei nach dem australischen Pionier -Spruch:

    „Was sich bewegt,totschlagen ,
    was nachwächst,herausreißen,
    was verblüht,abbrennen!“
    Na,dann nur weiter so! Gemeinde im Grünen!

    P.S.Die zweite Zeile bezieht sich auf die hier noch vorhandenen Amphibien.

  10. Derartige blumenstreifen sind ein Gewinn für eine Gemeinde im „grünen“! Weiterhin sind sie sehr nützlich, u.a. Für Bienen, die ohnehin schon gefährdet sind! Die Forderung der CDU sind für mich nicht nachvollziehbar, wo sich doch gerade die Politik mit dem Slogan Gemeinde im grünen für Familien schmückt. Woher will die CDU wissen, ob diese Flächen für die Bürger verwahrlost aussehen?Ich jedenfalls freue mich, zwischen dem Asphalt und Beton auch mal blühende Blumen zu sehen. Auch für meine Kinder wünsche ich mir, dass sie heimische Blumen nicht nur aus dem schulbuch im bio Unterricht kennenlernen! -wie kann man also bei einer schönen Blumenkinder von ungepflegt spreche?- da kann ich nur den Kopf schütteln…

    1. Das verstehe ich auch absolut nicht, wie man die Blühstreifen als ungepflegt empfinden kann. Daß es überhaupt jemanden gibt, der sich nicht an den bunten Blumen erfreut, auf die Idee wär ich gar nicht gekommen. Eine gemähte Rasenfläche mag ja gepflegt(er) aussehen, aber eben auch völlig steril und langweilig. Hoffentlich bekommt der Antrag keine Mehrheit.

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