Beckersbergring, Rewe, Westerwohld: Entscheidung um die Zukunft

Ganz links die Rewe-Angaben, in der Mitte und rechts Abschätzungen der Gutachter zum Lasterverkehr
Ganz links die Rewe-Angaben, in der Mitte und rechts unterschiedliche Abschätzungen der Gutachter zum Lasterverkehr

Es sind nur drei Tage, aber die haben es in sich – schon am Mittwoch (14.Juni) könnten Bürgermeister Bauer und die Freizeitpolitiker Henstedt-Ulzburg zu einem anderen Ort gemacht haben. Einen Ort, der endgültig aufbricht, Stadt zu werden.

Am Montag geht es zunächst um die Zukunft der Wohnsiedlung Beckersbergring. Die Kommunalpolitiker haben die Möglichkeit, den Abrissspuk zu beenden und eine sogenannte Erhaltungssatzung auf den Weg zu bringen. Wie die HU-Nachrichten erfahren haben, spielen Ortsentscheider mittlerweile aber auch offen die Idee durch, im Beckersbergring bis zu fünf- oder sechsstöckige Mietwohnblocks entstehen zu lassen. Mietern, die in der Siedlung leben, ist ein Fragebogen einer Ratsfraktion ins Haus geflattert, in der sie angeben sollen, in welcher Höhe sie nach einem Abriss der Reihenhäuser wohnen möchten. Als Ankreuzmöglichkeit ist dort auch das „4.OG oder höher“ angegeben.

Am Montag geht es darum, ob die Kommune innerörtlich weiter in die Höhe wächst, zwei Tage später dann ob Henstedt-Ulzburg weiter nach außen ausfranst: Am Mittwoch verhandeln die Ortsentscheider um nicht weniger, als um den Aufbruch nach Westerwohld. Der Ortsteil im Westen der Gemeinde, der außer Feldern und Wiesen nur aus ein paar Bauernhöfen besteht, soll nach Meinung der Christdemokraten Bauland werden. Auf den Tischen der Kommunalpolitiker liegt dann ein Antrag der CDU, das Gewerbegebiet bis zur Westerwohlder Straße zu vergrößern.

Ob der CDU-Antrag, der unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten werden soll, mehrheitsfähig ist, dürfte davon abhängen, ob es nur wenige Minuten vorher an gleicher Stelle zu einer Vorentscheidung über die Ansiedlung der Rewe-Versandfabrik gekommen ist. Auf eine Festlegung, das Rewe kommen soll, dringt kein geringerer als Bürgermeister Bauer. Die Kommunalpolitiker sollen sich, so heißt es in seinem Antrag, für die Realisierung des Rewe-Vorhabens aussprechen und „einen Grundstückskaufvertrag für den Verkauf der gemeindlichen Flächen im B-Plan 146 an die REWE Group vorbereiten“. Mit der rechtssicheren Gestaltung des Papiers soll die Kanzlei ‚Graf von Westphalen‘ betraut werden. Zugleich soll das Bebauungsplanverfahren vorangetrieben werden.

Bauer beruft sich bei seinem Vorstoß auf die nun vorliegende ‚Gertz Gutsche Rümenapp-Expertise‘. Laut dem Verwaltungschef werde darin eine Überlastung des Gemeindegebietes mit LKW-Verkehr im Vergleich zu einer alternativen kleinteiligen Ansiedlung von Firmen nicht bestätigt. Das Gutachten, das im Bürgerinformationssystem einsehbar ist, lässt aber auch eine andere Interpretation zu. Laut ‚Gertz Gutsche Rümenapp‘ liegen die Rewe-LKW-Angaben tatsächlich deutlich unterhalb dessen, was man üblicherweise an Lasterverkehr bei einem Handels-Distributionslager dieser Größenordnung erwarten darf (siehe Schaubild). Rewe selber kommt auf einen Wert von 888 Lastern, die täglich zum , bzw vom Logistikzentrum wegfahren, ‚Gertz Gutsche Rümenapp‘ auf einen Erwartungswert von 2.450 LKW.

Fakt ist – auch wenn man die von Rewe  genannten Zahlen als Grundlage nimmt, ist noch völlig unklar, wie die LKW-Kolonnen die Ampelkreuzungen auf Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse passieren können. Bis jetzt gibt es nur die Idee, den Knotenpunkt Richtung Kisdorf kräftig auszubauen. Verkehrsuntersuchungen für die weiteren südlichen Knotenpunkte hat die Supermarktkette angekündigt, aber – zumindest der Öffentlichkeit – noch nicht vorgelegt. Nach Rewe-Angaben sorgt der geplante Mega-Warenumschlagsplatz allein an der Kreuzung Hamburger Straße/Maurepasstraße für täglich 134 zusätzliche Laster.

cm

11. Juni 2017

19 thoughts on "Beckersbergring, Rewe, Westerwohld: Entscheidung um die Zukunft"

  1. Die Anfrage der WHU wegen möglicher Nochmehr-Laster um auch noch die Coop-Logistik aus Kiel nach Henstedt-Ulzburg zu verlagern finde ich clever. Könnte ja ein echtes Risiko sein, das sie in KI das Grundstück versilbern und bei uns dann noch mehr Verkehr durchgeht, der sonst von KI direkt zu den sky-Filialen gegangen wäre, wie etwa nach KaKi oder Norderstedt.
    Stattdessen sollten sie lieber das Lager in KI aufbohren und von dort beliefern.

  2. In der Pro-Rewe-Vorlage von der Verwaltung wird auch ein Imagegewinn für Henstedt-Ulzburg durch den Rewe-Standort in Aussicht gestellt. Aha. Viele LKW=Schöner wohnen in Henstedt-Ulzburg? Als Arbeitgeber auch nur mittelmäßig: Gugelt man mal: rewe logistik arbeitsbedingungen sieht man die Scores der gängigen Bewertungsportale, bewegt sich überall bei 3,3 von 5 (5=top). Schaut man dort in die Details, sind das mehrheitlich keine Bewertungen von Lagerarbeitern, sondern Marktpersonal und Büroberufen. IT, Controller und Führungskräfte loben sogar, Marktmitarbeiter bewerten durchwachsen. Da das Logistikzentrum mit einigen hundert Bürojobs und noch mehr Logistikjobs kommt, darf man ggf. von wenig Negativpresse aus dem Kontor rechnen. Aber sind die Lagerjobs dauerhaft bei Rewe angesiedelt? Und die LKW-Fahrer auch? Gängig sind hier Subunternehmen/Zeitarbeitsfirmen (mitunter mit Werkverträgen: Arbeitsmenge X ist in Zeitvorgabe Y geplant. Am Ende von Y nicht fertig? Pech, unbezahltes Nachsitzen steht an!). Die gehen dann in solche Bewertungen gar nicht ein, was den Wert massiv runterziehen würde.
    Das mit dem guten Image könnte also stimmen, wenn nur die Regionalverwaltung käme (ohne das Lager). So aber brauchen wir davon gar nicht träumen. Außer wir möchten das Image haben: In Henstedt-Ulzburg kann man alles abladen, was andere, schlauere Gemeinden abweisen. Henstedt-Ulzburg nimmt Stromkabel, Umspannanlagen und LKWs ohne Ende. Vielleicht kommt dann ja auch noch ein Atommüllendlager. Und die Stau-&Bauparteien jubeln: Hurra, wieder ein Grundstück vertickt.
    Make Henstedt-Ulzburg great again… 👱🏼

  3. Nordestedt sucht sich – und bekommt sie auch – neue Unternehmensansiedlungen mit Zentrale (und viel Gewerbesteuer). Man denke an Beiersdorf, Tesa u.v.a.m.
    HU bevorzugt augenscheinlich die „Krümmel“ vom Tisch – mit Gewerbesteuer-Minimum.
    Wenn REWE so lukrativ wäre, dann würde Norderstedt REWE nicht ziehen lassen.
    Wir haben schon reichlich Firmen, die hier nur ihre Niederlassung haben und in Hamburg und anderen Orten die Gewerbesteuerkassen füllen, zu Lasten der Infrastruktur in HU.
    Für hiesige IT-Fans: REWE wird ihre eigenen, eingearbeiteten, erfahrenen, geschulten und hochdotierten Experten mitbringen und hier nicht im Ort neue Mitarbeiter suchen, ausbilden firmenoriteniert – was nur Zeit und Geld kostet.
    Habe nie gehört und gelesen, das REWE neben HU mit anderen Gemeinden auch nur Gespräche geführt hat, inkl. Verwöhnungsaktion mit Kuchen etc. im Bürgerhaus.
    Der Vergleich, was Gewebesteuer pro qm hier im Ort bringt bei den Firmen, im Vergleich zu REWE, das wäre wirtschaftliches Muss gewesen, bevor man entscheidet und von tollen Präsentationen blenden läßt, die von Experten extra erstellt wurden, und an den Himmel auf Erden für HU glaubt.

    1. Sie lockten auch mal mit einem Zentrum für den Onlinesupermarkt. Dann schwärmen zusätzlich zu den LKW auch noch Kleinlaster aus, um als weiterer Paketdienst tagsüber vergeblich bei Privathaushalten zu klingeln.
      Die IT für das Onlinegeschäft kommt eh aus Köln, Rewe Systems. Da fällt höchstens mal ein Admin oder Supporter in Henstedt-Ulzburg an, aber nichts federführendes.

  4. „eine Überlastung des Gemeindegebietes mit LKW-Verkehr im Vergleich zu einer alternativen kleinteiligen Ansiedlung von Firmen “
    …war hoffentlich nicht schon das ganze Kriterium um Rewe zu befürworten? Wenn die kleinteilige Ansiedlung genauso viel Extra-LKW bringen würde, müsste man halt endlich mal „großteilig“, aber logistikarm ansiedeln. Jobs wie bei Tesa: Produktentwicklung, Büros, keine LKW.

  5. Liebe Vorredner,
    ich stimme Ihnen in vielen Punkten zu, aber es nützt nichts immer wieder schon bekannte Daten oder Fakten aufzutischen. Viel interessanter wäre doch zu wissen, ob oder wie das Fiasko noch verhindert werden kann. Für brauchbare Vorschläge wäre ich sehr dankbar und willens mich zu engagieren.

  6. Es sind hier immer noch einige alte Politiker auf den Sessel festgeklebt, die es noch immer nicht so recht verstehen, daß enige Bürger sich mutig genug fühlen, hier Kritik zu äußern.
    So etwas wie hier die HU-Nachrichten, Bürgerentscheide waren früher undenkbar. Das Thema „Pinnau-Wiesen“ u.a. hat nur erschreckt. Auch das Thema „KiTa-Organisation ist so ein weiterer Punkt. Und u.a. nicht zu vergessen: Beckersbergring. Gelernt haben davon nicht viele GVler.
    Sie werden bzw. wurden gewählt – bisher – und konnten dann Pläne so gut umsetzen, wie man es ihnen sagte (Fraktionszwang). Und wehe, da bricht einer aus, dann wird gleich ein Ausschuß stimmenmäßig reduziert ! Immerhin, mal eine Aktion, wenn auch nicht dienlich für die Probleme des Ortes und der Lösung der zahlreichen unerledigten Punkte, die dann nicht dauernd wieder als TOP erscheinen müssen.
    Das Ergebnis der „Hinterzimmer-Politik“ funktionierte schon vor mehr als 50 Jahren hier bestens. Doch die Zeiten ändern sich. Menschen ändern sich nicht gerne oder nie. Man wird jedoch jetzt umweltbewußter. Das ist neu und ungewohnt. Die junge Generation, die hier stark geworden ist (deswegen viele KiTas) sehen vieles anders und kritisch, und akzeptieren die alten Abläufe nicht mehr bedingungslos.
    In einigen Regionen, national, international gab es Wahlen. Und nun sind Leute oder Parteien „am Ruder, die für Überraschungen bei den „Alten“ sorgen.
    Lernt hier JEDE Partei daraus ? Leider nicht. Wer nicht (auf das Wahlvolk) hören will, der muß fühlen – hier im Mai 2018.
    Es wurde ein Bgm. gewählt, weil er nicht aus einer Partei kam. War das ein Vorteil ? Unser Bgm. ist m.E. nicht neutral sondern bedingungslos für REWE. Sowohl REWE als auch NETTO sind Gebäude, Objekte und Belastungen für die nächsten Jahrzehnte.
    REWE-Gewerbesteuer zusammen mit denen von NETTO decken nicht die Kosten für die Sanierung der Infrastruktur oder deren Ausbau. Folge wird sein: Steueerhöhungen für die Bürger und ggf. Beteiligung an den Sanierungskosten – nach der möglichen Rechtslage.
    Das wird dann ein Thema, wenn REWE sichtbar, hörbar, fühlbar und belastend wirkt.
    Es wird hier viel zu viel geredet, aber keine Erfolge erzielt.
    Das sieht man beim Thema Sozialwohnungsbau, Dauerwohnungen für Flüchtlinge.
    Man verzettelt sich lieber in Projekte wie „Kreisverkehr Bgm.-Steenbock-Straße“. Viel gerdet, nichts umgesetzt. Wir man einen kleinen Kreisel baut, kann man in Drochtersen (Nds) sehen.
    Aber dort kommt der Kreiselpabst nicht hin. In Ahrensburg gibt es nur Kreisel in ruhigen Wohnstraßenn, aber nicht im Innenstadtbereich. In seinem Wohnort konnte der Kreiselpabst nicht punkten. Nur bei Herrn Müller ( CDU).
    Schlimm genug, wenn jetzt eine Organisationsunternehmung die Arbeitsabläuft in der Verwaltung untersuchen und ggf. Vorschläge machen wird – die man bestimmt nicht umsetzen möchte, weil ……. Ich finde es schlimm, wenn ein „Chef“ dazu externe Berater braucht.
    Im Fußball werden die Trainer bei Mißerfolgen oder Erfolglosigkeit ausgewechselt.
    Es werden hier Unsummen für Gutachten ausgegeben, als Alibi, daß man etwas machen will, aber es im Endeeffekt nicht macht sondern die Unterlagen so lange in der Schublade läßt, bis sie nicht mehr aktuell und brauchbar sind für die Zukunft.

  7. Zur REWE-Ansiedlung
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    Kann man einer REWE-Ansiedlung zustimmen, wenn diverse Punkte noch nicht geklärt sind

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    A) Ein schon jetzt erforderlicher Ausbau des Knotens Hamburger Straße / Ulzburger Straße / Gutenbergstraße

    B) Des weiteren erfordert die Abwicklung der zusätzlichen REWE-Verkehre

    – entweder einen neuen Knoten am Kisdorf Feld zur Anbindung des Gewerbegebiets

    – oder betriebliche Optimierungen der Knoten Kisdorf Feld / RudolfDiesel-Straße, Kisdorf Feld / Heidekoppel, Kisdorf Feld / Hamburger Straße.

    C) Wo ist die weitere von REWE angekündigte Verkehrsuntersuchung für die südlichen Knotenpunkte HU`s ?

    D) Wie werden die hohen Straßeninstandsetzungs-Kosten aufgebracht? Reichen die Mittel überhaupt heute noch aus?

    E) Warum erfolgt kein Kurswechsel bei der Ansiedlungspolitik? – In den letzten Jahren wurden 41 Prozent der Gewerbeflächen an verkehrsintensiven Betriebe verkauft, darunter auch das Netto-Logistikzentrum!

    F) Wie sieht es zukünftig bei dem hohen LKW-Aufkommen mit der Nachtruhe der Anwohner der Hamburger Straße aus?

    G) Die fiskalische Wirkungen der Ansiedlungen im Prüfzenario auf die Einkommensteuer sind für die Gemeinde Henstedt-Ulzburg marginal. Kam nicht von der CDU – Spitze eine andere Verlautbarung?

    E) Gibt es den durch eine REWE Ansiedlung erwarteten Imagegewinn für die Gemeinde überhaupt, wenn die Ansiedlung bei den Bürgern auf Ablehnung stößt?

    F) Wo wird letztendlich belegt, wie viel Gewerbeansiedlung HU überhaupt (noch) verkraften kann?

    G) Gibt es aus dem Kreis der Gemeindevertretung nicht auch noch weiteren Klärungsbedarf?

  8. Das die Bürger sich gegen die Umwandlung von Gemeinde => Stadt entschieden haben, weil sie gegen eine weitere Bebauung waren, halte ich ehrlich gesagt für eine etwas kindische Herleitung. Für viele war doch vielmehr der nicht erkennbare Zusatznutzen im Verhältnis zum Aufwand Grund genug, dagegen zu stimmen. Und nicht die Angst vor großen Hochhäusern.
    Die Probleme, die viele Menschen mit der Identifikation der lokalen Entwicklung haben, ist keineswegs auf unseren Ort beschränkt. Sowohl Bürger aus Norderstedt, als auch in den Dörfern nördlich von HU, gibt es viel Kritik gegen die jeweilige örtliche Entwicklung, wenn auch aus höchstunterschiedlichen Gründen. Warum bitte sonst wurde bei uns ein Bgm. gewählt, der ein absoluter Rookie seines Fachs war? Weil man endlich abgeholt sein wollte, das Establishment, das scheinbar ausschließlich der eigenen Agenda folgte, sollte endlich gebrochen werden. Was aber muss man feststellen? Pustekuchen, es geht immer noch scheinbar nicht um uns Bürger, sondern um Eigeninteressen sich zusammengetaner Menschengruppen.
    Politik und das Gemeinwesen funktionieren nur, wenn Kompromisse geschlossen werden. Wenn jeder ausschließlich auf seine Grundhaltung besteht, funktioniert nichts mehr. Das müssen wir alle auch den Parteien und der Verwaltung zugestehen, ohne sofort den Hofverrat zu vermuten.
    Aber was wollen wir Bürger eigentlich? Hat irgendjemand von Ihnen allen das Gefühl, das auf der niedrigsten politischen Ebene, nämlich der kommunalen, irgendjemand sich besonders hervortut, um das zu ermitteln? Es tut mir leid, aber das Gefühl habe ich nicht. Wenngleich ich behaupte, dass gerade in Zeiten der informativen Transparenz das mehr denn je nötig ist.
    Wir sind die Bevölkerung. Aber jetzt werden eventuell Dinge auf den Weg gebracht oder verhindert, die wir auf der geeinten Prio-Liste inakzeptabel finden könnten.
    Ich würde mich ehrlich gesagt als Funktionsträger für Entscheidungen nicht trauen, den Bürgerwillen übergreifend zu vertreten. Auch auf dieser Seite (HUN) äußert sich doch nur ein ganz kleiner Bruchteil der Gemeindebewohner. Daraus kann man kein Bild ableiten.
    Für mich fühlt es sich an, als ob unsere Interessenvertreter, ob gewählt oder nicht, sich nur noch durch ihren eigenen Sach-Wust durchkämpfen müssen, und vor lauter Kleinstarbeit gar keine Sicht mehr auf den Konsenz des Bürgerwillens haben. Ich würde mir nichts mehr wünschen, als das man das als oberste Priorität endlich ermitteln würde, in einer intelligenten und aussagekräftigen Form. Hinterher gehört eine ordentliche Kommunikation an alle Bürger organisiert, die eine aus den Ergebnissen abgeleitet Charta erzeugt. Und dieser Charta wären alle zukünftigen Projekte unterzujochen, auch wenn einzelne immer wieder lautstark ihren Unmut zu den Entscheidungen äußern würden. Zumindest aber hätte man Gewissheit darüber, was die Bürger des Ortes mehrheitlich als Schnittmenge wollen.
    Wahrscheinlich ist mein Ansatz realitätsfremd. Schade. So fühlt sich der Ort irgendwie auch weiterhin DNA-los an …

    1. Den IGEK mit Bürgerbeteiligung zu erarbeiten, wäre natürlich top. Funktioniert aber auch nur mit Workshops am Wochenende, da sonst die Werktätigen nicht vertreten sind. Die Leute, die Befremden äußern, wenn wir hier Onlinediskussionen führen, würden das wohl auch sonst für das Metier „der da oben“ halten und sich zurückhalten. Ich wäre schon froh, wenn der IGEK überhaupt mal käme. Und zwar vor der Kommunalwahl, damit man sein Votum an den Änderungsforderungen der Parteien festmachen kann. Wäre dann Bürgerbeteiligung indirekt.
      Ich denke auch, das man solche einschneidenden Entscheidungen wie Rewe von einem Bürgervotum abhängig machen sollte, selbst wenn das keine Pflicht ist. Ob die Mehrheit der Einwohner Rewe will und sich dabei die Konsequenzen bewusst macht, darf bezweifelt werden.

  9. Ich meine, dass die Lärm und Gestankbelästigung der Ulzburger an der Hamburger Str. längst überschritten ist. In Hamburg und anderen Städten wird der Verkehr reduziert, in HU passiert genau das Gegenteil. Das ist Politik von früher. Alles auf Kosten der Gesundheit der Bürger. Ich erwarte von der SPD klare Kante gegen diese Grossmanssucht der CDU und diese merkwürdig anmutenden Stadt Ideen. Alleine die Stadtplanung und das Stadtbild ist eine absolute Katastrophe, verglichen mit anderen hübschen Städtchen. Siehe Stade, Lüneburg, Geesthacht, u.v.a.. Macht HU nicht ganz kaputt, bitte.

  10. Herr Finsterbusch, Herr Michelsen,
    ich stimme Ihren Beiträgen zu. In welchen Wahrnehmungszustand befinden sich eigentlich die meisten GV,ler? Nach wessen Pfeife wird hier getanzt?
    Eventuell Gründung einer Bürgerinitiative Ulzburg mit Beratung und Unterstützung von Fachwissenden, oder des öffentlichen Rechts, z.B. Funk und NDR 3 (Sendereihe: Schildbürger in unserer Gemeinde). Wäre das ein gangbarer Weg?
    Urnengang 2018, bitte wie in Frankreich!!

  11. Die Umgehung muss unter die HH-Str., da nur hier noch Platz wäre: Durchgangsverkehr unten rein, Ortsverkehr oben drauf. Wenn Rewe das berappt, haben wir kein Problem mehr mit den Lastern. Ansonsten: Finger weg, Henstedt-Ulzburg wird sich wie die kleine Vogelmutter auspowern, nur um den dicken Kuckuck durchzufüttern, der sich im Nest breit gemacht hat und alles andere erdrückt.

  12. Hallo Herr Finsterbusch. Ihrem Beitrag stimme ich zu. Mit der jetzigen Mehrheit im Ortsparlament, also den „alten Polithasen“, wird sich nichts ändern. Es wird viel versprochen und in Sachen Bürgerbeteiligung wenig gehalten.
    Doch in der Seefahrt kommt es oft vor, daß der Kapitän nicht an Decke ist, sondern sich leicht betäubt in der Koje befindet und nicht aktionsfähig ist. Dann kommt es oftmals zu schweren Kollosionen. Das liest man oft in den Medien.
    Wenn ein Kaptitän nicht an Deck ist und alles überblicken kann, weil er vom Fach ist ind alles gelernt hat, dann ist die zweite Riege am Ruder, z.B. ein Leichtmatrose.
    Unsere GV-ler verstehen sich als Beauftragter der Bürger, um nach Prozenten bei den Wahlen entscheiden zu können, wie sie es für richtig halten.
    Doch wenn man mit voller Fahrt „auf See“ ist und die Welt sich weiterdreht, dann muß man den Kurs auch ändern können, also sich anpassen und nicht so entscheiden, wie am Start.
    Wie das hier läuft wissen alle die, die eine Umgehungsstraße gerne gehabt hätten, aber hier nie bekommen werden.
    Hier wurde ein Kurs vorgegeben, und der wird eingehalten, egal wie sich die Welt ändert.
    Wenn z.B. der Bgm. (oder die „Bürgerversteher“) auf den Rettungsdienst lange warten, weil die teils ehrenamtlichen Helfer nicht zum Stützpunkt gelangen zum Einsatz von Fahrzeugen und Material, oder man(n) auf das Taxi zum Flughafen etc. warten – im Stau hängen bleibt und den Flieger verpasst – nur dann ändert sich hier etwas.
    Das war einst bei CSU Horst Seehofer zum Theme Gesundheit auch so, bis es ihn persönlich traf. Dann änderte er seinen politischen Standpunkt.
    Moral: nur aus Schaden wird man klug. Das nützt uns Bürgern nichts in Sachen des uraltem Thema Umgehungstraße und Umweltbelastung – und andere Dinge (Wohnungsbau etc.).
    Lernen unsere verehrten Bürgervertreter dazu und passen sich an ? Das habe ich bisher noch nicht gemerkt (oder wo steht hier das Bauschild für Wohungen der Flüchtlinge – weil sie aus dem Beckersbergring weg müssen) und die Sozialhilfe-Empfänger, die preiswerten Wohnraum – nach SPD-Wahlplakat 2017 – suchen.
    Ein Teil der GV-ler sieht den „Eisberg voraus“, andere „tanzen im Salon nach der Musik des Dirigenten und des Orchersters – wie in alten Zeiten.
    Wer nicht mit der Zeit geht,muß mit der Zeit gehen – alte Managerweisheit.
    Ich wollte, es wäre Mai 2018 und die Wahlurne ruft……..

  13. Entscheidung um die Zukunft!?
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    Sollte nicht zunächst ein „Integriertes Gemeinde Entwicklungs-Konzept“ mit Bürgerbeteiligung kommen???

    Und jetzt sollen vorab gravierende Entscheidung für unseren Ort getroffen werden, ohne diese Konzept und ohne Bürgerbeteiligung???

    Ein Gesamtkonzept wurde immer wieder gefordert – auch von den Entscheidungsträgern selbst. Nur umgesetzt wurde es nicht.

    Wie kann man dann struktuiert und zielgerichtet arbeiten? – (Wer in einem Dienstleistungsunternehmen arbeitet oder gearbeitet hat, der weiß wovon ich spreche).

    ===

    Die Bürger haben sich – mit überwältigender Mehrheit – dafür ausgesprochen Gemeinde zu bleiben und nicht Stadt zu werden.

    = Selbstverständlich entwickelt sich auch eine Gemeinde ständig fort. Nur, dass, was hier jetzt im großen Stil angedacht / geplant wird, wo entspricht das noch dem Bürgerwillen??? Frage: Handeln die Entscheidungsträger jetzt auf eigene Faust und nicht mehr im Auftrag der Mehrheit der Bürger???

    ===

    HU gleicht einem Schiff:

    – ohne klaren Kurs

    – das auf einen Eisberg zusteuert (die ungelösten – stetig wachsenden – Probleme vor sich hat)
    – ohne Kapitän, der das Ruder in der Hand hat

    – mit vielen Steuerleuten, die unterschiedlichen Richtungen vorgeben, wobei sich inzwischen das Schiff immer bedenklicher dem Eisberg nähert

    – vielen Leichtmatrosen, die verunsichert sind und auf klare Anweisungen warten

    – und die Passagiere (Bürger), die zwar für die Fahrt bezahlen, am Land aber zurückgelassen werden

    ===

    Braucht HU nicht dringend einen Neuanfang? (siehe jetzt Frankreich, wo es mit den „Etablierten/Alten“ nicht mehr weiter geht)

  14. Bei der Entscheidung REWE muß ja wohl auch die Belastung, die von NETTO zu erwarten ist, berücksichtigt werden.
    In jedem Fall wird sich dann bei den Staus, die sich vergrößern, der PKW-Verkehr über den Kirchweg, Usedomer Straße bewegen.
    Schade, das sieht ja unser Bgm. nicht, wie es aus Richtung Norderstedt kommend sich ab Höhe Ulzburg-Süd staut – er nutzt ja werktäglich andere Strecken – und die Probleme, die Links-Abbieger-Bürger im Bereich PENNY-Markt Alte Hofstelle, An der Pinnau, Alter Burgwall – demnächst auch Pinnau-Wiesen.
    Merkwürdig, daß es auch die CDU-ler nicht stört die in diesem Bereich leben…….

  15. „Nach Rewe-Angaben sorgt der geplante Mega-Warenumschlagsplatz allein an der Kreuzung Hamburger Straße/Maurepasstraße für täglich 134 zusätzliche Laster.“
    ———-
    Entweder man zieht den Experten zu Rate und glaubt ihm dann auch, oder man würfelt sich einfach die Zahl, die man schön findet. Das Rewe letzterem zuneigen könnte, kann nicht verwundern. Alle anderen sollten doch nach Fa. GGR gehen. Also kann man die 134 LKW wohl auch guten Gewissens x3 nehmen: Rund 400 Laster plus, zzgl. die von Netto, die ja eh kommen. Will man aus der Schulstrasse links zum Zentrum abbiegen, ist man heute schon abhängig von mitdenkenden Autofahrern, die mal eine Lücke aufmachen (denen hier mal ein Dankeschön 👍). Mit 500+X Supermarktlastern extra wird der Verkehr aus Eichberg dann wohl Bahnhofstraße, Kirchweg und Lindenstraße bevölkern. Ulzburg/West wird sich für diese Kurzsichtigkeit der Befürworter bedanken. Gewerbeentwicklung ist ungleich Grundstücksdeal sondern sollte qualifizierte Wertschöpfung im Ort etablieren.
    Naja, biegen wir halt nicht mehr Richtung CCU und Gewerbegebiet ab, im Internet gibts ja eh alles, dann darf sich damit der Hermesbote rumärgern. Welche Sportarten dann wohl noch in den EH-Immobilien angeboten werden? Egal, man kommt ja nicht mehr hin…

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