Polizei schnappt drei Wohnungseinbrecher auf dem Rhen – und läßt sie laufen

So bekommt man die Wohnungseinbruchszahlen bestimmt nicht nach unten. Die Polizei hat am Freitag drei Wohnungseinbrecher auf frischer Tat ertappt, aber kurze Zeit später wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Mitteilung der Polizeidirektion Bad Segeberg von heute im Originalton:

„Am Freitag, den 12.05.17, konnte die Polizei in Henstedt-Ulzburg drei Einbrecher festnehmen. Die Polizeibeamten bemerkten gegen 15.00 Uhr drei Männer, die gerade eine Terrassentür eines Einfamilienhauses im Hermann-Löns-Weg aufbrachen. Die drei Männer im Alter von 16 bis 37 Jahren aus Chile konnten vorläufig festgenommen werden. Das Stehlgut (Schmuck) konnte bei ihnen aufgefunden und beschlagnahmt werden. Zwei der Männer zeigten sich in der anschließenden Haftvorführung teilgeständig. Haftbefehle ergingen mangels Haftgrund nicht. Der 16-Jährige musste bereits zuvor mangels dringenden Tatverdachts entlassen werden.“

H-UN

15. Mai 2017

13 thoughts on "Polizei schnappt drei Wohnungseinbrecher auf dem Rhen – und läßt sie laufen"

  1. 1. Drei Männer brechen gerade eine Terrassentür auf.
    2. Das Stehlgut konnte bei Ihnen gefunden werden.
    3. Einer der drei mußte mangels Tatverdacht direkt entlassen werden.
    Punkt 2 kann nicht stimmen, wenn Punkt 1 stimmt.
    Punkt 1 kann nicht stimmen, wenn Punkt 3 stimmt.
    Die Kuriosität der Meldung wird eigentlich nur noch durch die hiesigen Kommentare überboten.

    1. Dass der Richter keinen Haftbefehl erlassen wollte, kann ich mir gut vorstellen, wenn die Polizei da genauso schlampig arbeitete wie beim Verfassen ihrer Pressemitteilung…

    2. Naja, am Ende waren es vermutlich 2 Männer, die die Terrassentür aufbrachen und einer guckte zu (scheint nicht als Schmierestehen gegolten zu haben, wohl weil er den Zugriff der Polizei ja nicht verhindert hat 😉 Selbst eine Festnahme gibts nur noch bei „Erfolg“…). Das Stehlgut wird wohl nicht aus dem Bruch gestammt haben, also gab es noch einen vorangegangenen Einbruch, was die Aufklärungsquote ja eher verbessert. Also gut Arbeit der Polizei mit Ausnahme der Pressestelle.

  2. Ich habe den Glauben an unserem Rechtssystem schon lange verloren . Ich schließe mich den Ausführungen von Herrn Carstensen voll und ganz an . Nur der letzte Halbsatz ist meiner Meinung nach etwas zu hart , wenn auch richtig .

  3. Man muss sich schon sehr zusammenreißen, um sich nicht zu Kommentaren hinreissen zu lassen, die die geforderte mainstream-laissez-faire Haltung nicht überschreitet. Bei deutlichen Worten wird man in politische Ecken verortet, in denen man wirklich nicht zu Hause ist.

  4. So relativiert sich auch die Aussage unseres Bürgermeister Bauers „im Beckersbergring lebt es sich so sicher, wie im Rest der Gemeinde“. Stimmt, wenn hier wie dort die Strafverfolgung ausgesetzt wird!

  5. Wer bei solchen Nachrichten nicht den Glauben an unser Rechtssystem verliert . . . naja, die müssten die nächsten vier Wochen nur Einbrüche bei Spitzenpolitikern machen, dann würde sich schnell etwas ändern.
    Ach nee, die haben ja ne Armee, bezahlt von Steuergeldern, die sie und ihr Eigentum beschützen, deswegen merken die nichts und es wird nichts geändert. Grrrr, ich kriege eine Hasskappe ❗️
    Es ist eine Karastrophe, raus mit diesem Gesochse, die haben hier nichts verloren, gnadenlos ❗️❗️❗️

  6. Mangels Haftgrund: Das klingt so, als wäre im Baumarkt in der Farbenabteilung der Haftgrund ausgegangen. Ich höre gedanklich die grüne Führungsriege. “ Die armen Chilenen wollten sich doch nur bessere Instrumente für ihre Strassenauftritte kaufen. Wenn wir ihnen diese früher zur Verfügung gestellt hätten, wären die gar nicht auf die Idee der Selbstbeschaffung gekommen „.

  7. Ich kann mir vorstellen, dass die Polizisten noch mehr gefrustet sind. Denn nicht nur, dass sie wahrscheinlich die gleichen Straftäter mehrfach verhaften müssen, sie bekommen auch noch öffentlich, wie in diesem Bericht, die Schuld dafür. Die Polizei hat eine gute Arbeit geleistet, was man von dem RICHTER nicht sagen kann. Es wäre schön, wenn in Berichten dieser Unterschied gemacht würde, denn die Arbeit der Polizei ist schwer genug.

    1. Wobei auch der Richter an die geltende Gesetzgebung plus übliche Rechtsprechung gebunden ist. Hier wäre „der Gesetzgeber“ gefordert, endlich mal dafür zu sorgen, dass erstens das Risiko für Kriminelle massivst steigt, erwischt zu werden und zweitens bei denen, bei denen sich das -wie hier- verwirklicht hat, auch direkte und unangenehme Folgen spürbar werden. Bei Leuten aus Chile, denen man qua Rückreise später vermutlich keine Prozessvorladung wird zustellen können, müsste doch allein dieser Umstand und das sich der Tatvorwurf aus dem Strafgesetzbuch speist dafür reichen, die in Untersuchungshaft zu nehmen. Die Frage ist auch, mit was für einem Visum die sich in der EU aufhalten. Zwecks künstlerischer Darbietungen mit Panflöten? Einreise als Tourist nur mit fixiertem Rückflugticket, überprüfbarer Aufenthaltsadresse und Nachweis der Mitführung ausreichender Geldmittel sollte das Minimum sein. Verbot jeglicher Erwerbserzielung (wie Panflötenbetteln) und bei Nichtbefolgung von Vorladungen oder Verurteilung lebenslanges EU-Einreiseverbot. Und Datenübermittlung über diesen Sachverhalt an kooperierenden Staaten, damit andere Industriestaaten sich die Erfahrung mit solchen Individuen spätestens am Immigration-Kontrollschalten sparen können. Das ist übrigens keine Law&Order-Utopie, sondern eher internationaler Standard. Siehe angelsächsische Länder, Thailand verfährt so (dort muß man bei jeder Einreise nett in eine Kamera lächeln, die Fingerabdrücke kopieren sie vom biometrischen Pass), uvm. Nur in Deutschland kriegen wir das nicht hin, unter Kontrolle zu bekommen, wer auf unserem Staatsgebiet rumgeistert. Wir sollten gerade auf dem Gebiet externe Sicherheit
      stärker europäisieren (statt an Staaten wie GR „outzusourcen“, die wissen, wo Grenzverletzer wirklich hinwollen und sie durchwinken), hier hat Deutschland wenig zu verlieren und viel zu gewinnen.
      Sorgen wir lieber für faire Produktionsbedingungen in Drittländern, dann haben wir weniger hier bei uns mit Armutsimport zu kämpfen. Aber bis dahin müssen wir eben auch einen funktionierenden Sicherheitsapparat haben. Hoffentlich liefern die kommenden Regierungen in Land & Bund nun bald. Sonst fallen noch mehr Wähler auf unsere Stammgäste im Bürgerhaus rein. Die nie werden liefern können, weil sie Europa kaputt machen wollen. Kirchturmdenken halt.

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