Nach dem Schmuddelzeugnis: Ausschuss bestellt Gebäudereinigermeister ein

Blick in die Ausschussrunde des Wirtschafts- und Finanzausschusses
Blick in die Ausschussrunde des Wirtschafts- und Finanzausschusses

Meister Propper zum Rapport. Der gemeindliche Gebäudereinigungsmeister soll nach dem desaströsen Putz-Zeugnis nun vor die Ortsentscheider treten und für mehr Klarheit in Sachen Eigenreinigung sorgen. Darauf hat sich der mit ehrenamtlichen Volksvertretern besetzte Wirtschafts- und Finanzausschuss gestern Abend verständigt. Wie berichtet hatte die Rathausführung den bei der Gemeinde angestellten Putzkräften ein mieses Arbeitszeugnis ausgestellt: Bei einer vorgenommenen Kostenvergleichsrechnung zwischen eigen- und fremdgereinigten Objekten sowie der Auswertung von Beschwerden über den Reinigungszustand hatten Bauer und Co. festgestellt, dass angeheuertes Putzpersonal von privaten Unternehmen billiger und besser saubermacht, als die eigene vor zwei Jahren angestellte gemeindliche Putzkolonne. Der Gebäudereinigungsmeister soll nun in einer der nächsten Sitzungen eine Stellungnahme zur Sauberkeitsbeurteilung der Verwaltung abgeben und Fragen der Politiker beantworten.

Auch weil im Wirtschafts- und Finanzausschuss gestern  neue Einzelheiten auf den Tisch kamen, die die Aussagefähigkeit des Putzzeugnisses der Verwaltung in Frage stellen. Die Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber erklärte etwa, dass die eigenen Reinigungsleute anders als die externen Putzkräfte teilweise auch beim Küchendienst in den Kindertagesstätten aushelfen müssen, und Verwaltungsmann Christian Herzbach wies darauf hin, dass das Alstergymnasium sehr zufrieden mit der Eigenreinigung sei. Bei ihrer Reinigungsanalyse hatte die Verwaltung zwei gemeindliche Einrichtungen miteinander verglichen, bei der eines durch Putzpersonal einer privaten Firma, und das andere durch eigene Kräfte sauber gehalten wird. Das Alstergymnasium war bei der Sauberkeitsbeurteilung der Verwaltung außen vor gelassen worden.

Die gemeindliche Putzkolonne sofort auflösen wollte gestern denn auch nur einer der Ortspolitiker: FDP-Fraktionschef Klaus-Peter Eberhard. Er hatte als einziger bereits vor zwei Jahren gegen die Einstellung eigener Putzkräfte gestimmt, erklärte am Montag erneut, dass die Reinigung von Gebäuden bei privaten Anbietern besser aufgehoben sei. Der Marktliberale in die Ausschussrunde: „Warum zur Hölle sollen wir das machen, das ist doch nicht unsere Aufgabe, lassen Sie uns das beenden.“

cm

4. April 2017

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