Masterplan Beckersbergwiese/Schäferhundeplatz – Ostwald: Ideengeber sollen ihrer Fantasie freien Lauf lassen

xxx
Der südliche Teil des Areals, für den im kommenden Jahr ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt wird

Kehrtwende bei SPD-Fraktionschef Horst Ostwald, dem mächtigen Chef des gemeindlichen Umwelt- und Planungsausschusses. Er hat jetzt angekündigt, den Ideengebern für die Überplanung des Beckersbergareals rund um das Freibad keinerlei Input liefern zu wollen. „Wir werden keine Anregungen einreichen, um freien Wettbewerb zu ermöglichen“, kündigte Ostwald vergangene Woche im Ratssaal an. Die BFB-Wählervereinigung will es den Sozialdemokraten gleichtun: „Wir folgen der SPD“, erklärte BFB-Chef Jens Iversen.

Im Mai hatte Gremiumschef Ostwald, mit mehr als 30 Jahren Zugehörigkeit dienstältester Abgeordneter des Gemeindeparlaments, noch eine andere Marschrichtung vorgegeben. Er im Juni: “ Wir werden denen kein leeres Blatt vorlegen und sagen, zeig mal was du kannst, nein, wir werden Fixpunkte festlegen.“

Was hat es mit den Ideengebern für die Beckersbergflächen auf sich?

Für das Areal will die Gemeinde einen städtebaulichen Wettbewerb ausloben, ein Preisgericht soll an die besten Entwürfe harte Euros auszahlen. Die Verwaltung selber spricht von einem ‚Masterplan für die Flächen des Bebauungsplanes Nr.32 Sport- und Freizeitzentrum Beckersberg‘, das Areal beinhaltet etwa die Beckersbergwiesen südlich der Beckersbergstraße, den Schäferhunde-Übungsplatz, den Minigolfplatz, das Bürgerhaus, das Beckersbergstadion und den Bürgerpark. Verfahren auch die anderen Parteien wie SPD und BFB können die am Wettbewerb teilnehmenden Städteplaner ihrer Fantasie freien Lauf lassen und unbefangen darlegen, was man mit den Flächen anstellen könnte.

135.000 Euro wollen die Rathausentscheider für den Wettbewerb ausgeben, vergangene Woche hat der Umwelt- und Planungsausschuss beschlossen, dass die Betreuung extern durch das Hamburger Planungsbüro Claussen-Seggelke geleistet werden soll. Ortsplaner Volker Duda vor der Abstimmung zu den Ausschussmitgliedern: „Die Sache ist hoch komplex, da sollten Profis zu Werk gehen.“

Fast alle Ortspolitiker sahen das genauso, stimmten dem Verfahren zu – nur CDU-Parteichef Michael Meschede nicht. Er enthielt sich der Stimme – aber nicht weil er etwas gegen externe Planer hätte. Meschede, gleichzeitig SVHU-Aufsichtsratsvorsitzender, befürchtet, dass der SVHU im Zuge der Überplanung der Flächen Nachteile erfahren könnte. Der Verein unterhält in dem Bereich ein Sportstudio, auch Tennisplätze befinden sich dort. Das Problem bei den derzeit stillgelegten Tennisplätzen: Bei einer Bebauung der Plätze müsste der SVHU Fördergelder zurückzahlen.

cm

6. Dezember 2016

9 thoughts on "Masterplan Beckersbergwiese/Schäferhundeplatz – Ostwald: Ideengeber sollen ihrer Fantasie freien Lauf lassen"

  1. An Plänen mangelt es in HU nicht. Woran es allerdings mangelt, ist, dass Mut und Geld fehlt, diese umzusetzen!

    Also , warum hier Geld investieren, wenn es am Ende wieder einmal heisst: „Ausser Spesen nichts gewesen“?

  2. Eine Multifunktionshalle mit Kurs- und Kraftsporträumen, auch für die Entwicklung von Sportprofilen für die Schulen gemeinsam mit dem SVHU, die eine Heimat für Kultur, Veranstaltungen und Sport darstellen kann, wäre aus meiner Sicht etwas, über das wenigstens mal nachgedacht werden sollte. Die zentrale Lage direkt an den Schulen, die Verbindung zum Beckersberg, dem Bürgerhaus und dem Bürgerpark würde die beiden bestehenden Areale verbinden. Mit einer solchen Halle könnten sicher mehrere Bedürfnisse auf einmal bedient werden. Nicht nur die des Sports. Ein findiger Architekt findet sicher auch die Möglichkeit eine Schwimmhalle zu integrieren, um den Schulsport zu bereichern. Parkraum wäre sicher auch möglich und der Anschluss an das Nahverkehrsnetz ist schon da. Gerne auch mit einem Kino und einer attraktiven Event-Gastronomie. Visionen müssen erlaubt sein.

    1. Parkraum wäre kein Problem? Man nehme einen „Sommerparkplatz“ weg und baut die dann wohin? Das Problem mit dem ÖNV ist doch schon seit langem bekannt.Den Anwohnern wird´s freuen bzw. ist der gemeine Bürger nicht bereit zu Fuß dorthin zu gehen bzw den Bus zu nehmen. Auch ich fahre lieber nach Norderstedt in ein Erlebnis-Schwimmbad,als mich an einem Becken zu stellen. Wie niedrig müssen die Eintrittsgelder sein,damit sich ein H-U Bürger doch lieber an einem „nur“Wasserbecken begibt? Zum Schluss würde ich auch gerne wissen,was so eine Unterhaltung für kosten anschlägt! Nicht umsonst schließen die Kleinen Schwimmbäder überall oder werden zu Erlebnistempel umgebaut.

      Mfg.J.Fuchs

      1. Hallo Herr Fuchs,
        angesichts der Größe der genannten Fläche und vieler Möglichkeiten kompakter Bauweisen sehe ich für Parkraum tatsächlich kein Problem. Aber ich bin auch nur einer der eine Idee abliefern möchte und keine Baupläne. Der ÖPNV ist tatsächlich schon vorhanden, denn 5 Minuten bis zum Bahnhof dürfen durchaus als direkte Nähe bezeichnet werden. Der Bus hält bereits vor der Tür. Der Ausbau von Fahrradwegen ist auch schon in aller Munde. Eine Schwimmhalle vor allem für den Schulsport und für Schwimmer, die etwas für ihre Fitness tun wollen, auch für die älteren unter uns, war gemeint. Damit Kinder die Gelegenheit erhalten Schwimmen zu lernen und etwas für ihre Motorik zu tun. Das wäre sicherlich ein Luxus aber auch einer, der die Schulen (gerade mit Blick auf immer länger werdende Schultage) und die Gemeinde sicher ein Stück Kinder- und Familienfreundlicher machen würde. Ein Sportbecken könnte ggf. sogar das Profil des SVHU erweitern. Ggf. sogar für die DLRG interessant sein, die dann vielleicht sogar die Schwimmausbildung verantworten könnte. Der SVHU und die Schulen würden mit einer solchen Anlage einschließlich Multifunktionshalle vielleicht enger miteinander kooperieren können, um das Profil der Schulen im sportlichen Bereich neu, sinnvoll und zukunftsorientiert zu gestalten. Ein Kulturzentrum, dass mit Kino und adressatengerechter Gastronomie auch für Teens etwas zu bieten hat, die sich dann vielleicht nicht mehr an irgendwelchen Ecken treffen müssten. Sie schreiben ja selbst, dass sie für ein Erlebinsbad lieber nach Norderstedt fahren. Viele Henstedt-Ulzburger tun das auch zum Einkaufen, um Essen zu gehen oder um Kultur zu erleben. Kein Abi-Ball, kein Bürger-Ball, keine größeren Konzerte oder sonstige vergleichbaren Veranstaltungen in Henstedt-Ulzburg. Keine Infrastruktur für Leistungssport. Stellt sich die Frage, ob das immer so bleiben soll.
        Jedoch befürchte ich, dass die zentral gelegenen Flächen doch „nur“ wieder für den Wohnungsbau zur Verfügung stehen werden anstatt die eventuelle Chance eines zentral gelegenen Schul-, Sport- und Kulturzentrums zu nutzen. Für mehr Familien mit Kindern die es dann „freuen“ wird, dass es so etwas in Henstedt-Ulzburg (immer noch) nicht gibt.

        Ich wünsche einen schönen vierten Advent.

        Besten Gruß, Wulf Winterhoff

  3. Herr Meschede selbst sieht den Interessenkonflikt zwischen Ausschussmitglied Meschede und SVHU-Aufsichtsratsvorsitzenden Meschede. Das ist eindeutige Befangenheit. Mit Stimmenthaltung ist das nicht geheilt. Herr Meschede hätte wegen Befangenheit gar nicht erst mit abstimmen dürfen. Er hätte bei dem Punkt überhaupt nicht im Ausschutz sitzen dürfen, nicht einmal im Raum anwesend sein. So etwas darf nicht passieren. Durch solche Fehler könnten Beschlüsse angefochten werden.

  4. Finde ich gut, dass in dem Bereich etwas passieren soll. Schön wäre es, wenn nicht alles zugebaut wird und ein Rest des Dorfcharakters erhalten bliebe, auch wenn H-U mehr Einwohner als manches Städtchen hat. Ein Hundeübungsplatz müsste vielleicht nicht unbedingt mitten im Ort angesiedelt sein. Planung in dieser Größenordnung ist nie billig zu haben, zum Glück soll nicht aus dem Bauchempfinden einer Bürgervertreter heraus gebaut werden.

  5. Wachstum aus dem Bauch heraus! Ohne Sinn und Verstand. Irgenwann kann man Ulzburg nur noch zu Fuss erreichen. Das ganze Straßen- und Wegesystem ist doch gar nicht für anhaltendes Wachstum ausgerichtet. Egal, was gebaut wird.
    Und dann wird wieder einmal eine 6-stellige Summe zur Verfügung gestellt, mit der besser in qualifiziertes Personal investiert hätte, damit ein solch peinliche Farce, wie gestern im Ratssaal zum Thema „Ausgliederung der Kindergärten“ gar nicht erst entstehen kann.
    Es ist beschämend, und zutiefst niederschmetternd, mit welch stoischer Unvernunft Entscheidungen mit Biegen und Brechen herbeigeführt werden sollen!

  6. Warum baut man auf diesem Areal nicht einfach eine kleine Schwimmhalle ohne viel Schnickschnack, damit unsere Kinder in der Schule unter anderem das Schwimmen lernen. Ebenso würde auch bei unseren Rentnern eine Schwimmhalle gut ankommen, damit sie nicht erst nach Kaki oder Norderstedt fahren müssen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert