CDU und BFB stoppen Umbau der Rüttelschwellen

Solche Aufplasterungen sollten Fahrradfreundlicher werden
So sehen die Rüttelschwellen an der Alsterquelle aus

Das war superknapp. Mit fünf zu vier Stimmen hat der Umwelt- und Planungsausschuss in der vergangenen Woche verhindert, dass die Gemeinde 84.000 Euro für einen fahrradfreundlichen Umbau von Aufpflasterungen in den Straßen „An der Alsterquelle“ und Lindenstraße auf den Tisch legt. CDU (3 Stimmen) und BFB (2) stimmten gegen, WHU (2) und SPD (2) für einen zeitnahen Umbau der Rüttelschwellen. Der Bürgermeister hatte, wie CDU und BFB, ebenfalls für einen Verzicht auf das Vorhaben zum jetzigen Zeitpunkt plädiert. Die FDP, die den Radfahrförderungsvorschlag in das Gemeindeparlament eingebracht hatte, sprach sich für einen zeitnahen Umbau aus, hat aber kein Stimmrecht im Ausschuss.

Je nach Umbauvariante wären die Steuerzahler mit 84.000 bis 166.000 Euro dabei gewesen.

Während Stephan Holowaty (FDP) 84.000 Euro für den Umbau ein „vernünftiges Kosten- und Nutzen-Verhältnis“ nannte, schüttelte Jens Iversen (BFB) den Kopf: „Als einzelne Maßnahme ist das zu teuer.“

Insgesamt ging es bei der Abstimmung um den Umbau von sechs Fahrbahn-Aufpflasterungen in der Straße ‚An der Alsterquelle“ und um eine Rüttelschwelle in der Lindenstraße.

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18. Oktober 2016

12 thoughts on "CDU und BFB stoppen Umbau der Rüttelschwellen"

  1. Hallo Dirk, dem ADFC wurden lediglich die Möglichkeiten aufgezeigt die möglich wären.
    Ebenso die Kostenschätzung der Verwaltung. Als Hauptsatz vielen die entscheidenden Worte .WIR EMPFEHLEN DEN AUSBAU WENN DIE FAHRBAHN SOWIESO GEMACHT WERDEN MUSS. Soll heißen verschieben bis auf? 15 Jahre?
    Die Straße an der Alsterquelle wird durchaus auch von Radfahrern genutzt. Natürlich nicht in Scharen.
    Lindenstrasse ist hingegen auch Schulweg mit aussreichend Radfahre

  2. Wenn ich das richtig sehe, ist es nicht nur eine Frage des Geldes (Verwaltung: „Zu viele Projekte: zu wenig Geld“).

    Sondern auch des Stellenwertes (Priorität). Hier gehen die Meinungen ja auseinander.

    Es bringt m. E. nichts nur ein Projekt herauszugreifen. Was man braucht ist eine Gesamtaufstellung der abzuarbeitenden Projekte nach Priorität und Finanzierbarkeit.

  3. Die verschiedenen Varianten sind ja, so wie ich es weiß, mit dem ADFC zusammen erarbeitet worden. Ob der ADFC nun auch zum neuen Fahrbahnbelag Wünsche geäußert hat, weiß ich nicht ! Wenn dem so ist und die Verwaltung hat dieses in ihren Berechnungen berücksichtigt, hätte der ADFC die Kosten evtl. unnötig in die Höhe getrieben. Vielleicht mag sich ja dazu einer der Beteiligten hier äußern…. so, Pi mal Auge und Herstellern von 2R Kaltasphalt dazu gezogenen Preisen ( für Privatkunden), für ca. 600 Kg ,reicht bei einer Schichtstärke von 3-5 cm für 3 m² kost ca. 900 € x 6 Rüttelschwellen x Stundenlohn…. die 20.000 € von Herrn Maass finde ich gar nicht so abwegig…
    laut Aussage des Herstellers ist dieser Kaltasphalt sehr langlebig, selbst für Busverkehr geeignet… und wenn ordentlich verarbeitet gibt es auch ein ansprechendes Bild, muss ja nicht immer italienischer Marmor sein, oder ?

    1. Hallo Herr Meissner, Ihre Berechnung ist doch sehr konfus, die kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Können Sie das noch näher erläutern? Fachlich habe ich mich schon mehrfach zu solchen nicht dauerhaften und fachlich nicht machbaren Vorschlägen, die letztlich keinen sorgsamen Umgang mit Steuermitteln bedeuten, ablehnend geäußert und will mich nicht wiederholen. Nur ein Hinweis noch, die vorhandenen Aufpflasterungen reichen bis zur Oberkante der Bordsteine. Wenn Sie also noch 3-5cm Kaltasphalt aufbringen wollen, überschreiten Sie die Höhe der Bordsteine. Was dann?
      Jeder, der hier solche „kreativen“ Vorschläge unterbreitet, sollte sich bewusst sein, dass die, die Verantwortung tragen und solche Vorschläge ausführen würden, mit einem Shitstorm überzogen werden würden, wenn diese fachlich nicht vertretbaren Ausführungen nach kurzer Zeit dahinbröseln würden.
      Und nun „Feuer frei“, ich kann es ertragen.

      1. Moin Herr Borchert,
        danke auch für die “ Feuererlaubnis “ 🙂 , sicherlich müssten die Kopfsteinpflaster hochgenommen werden um nicht über den Bordstein zu kommen, dies müsste auch in den Varianten der Verwaltung geschehen, dann sollte neu mit Betonsteinen gepflastert werden, meine Überlegung war nur, ob es auch einen günstigeren Belag gibt. Bei Kaltasphalt wäre doch eine Anpassung der Höhen einfacher als mit 20x10x8cm Steinen und die Flächen auch schneller gefertigt, oder nicht?
        So sind auch viele große Flächen gezeichnet , siehe Vorlage ; Anlage 6 , 1. Foto, die neu gemacht werden sollten, würde dort nicht auch ein 1 Meter breiter Streifen, umlaufend reichen ? Es ging doch darum, das Kopfsteinpflaster zu entschärfen und nicht Möglichkeiten zu schaffen, die Kurven mit dem Fahrrad in möglichst hoher Geschwindigkeit zu fahren.

        1. Moin Herr Meissner, leider haben Sie mir Ihre Kostenberechnung nicht näher erläutert. Dann will ich das einmal überschläglich machen:
          Mit einschließlich dem Schulweg geht es um 7 Aufpflasterungen, die im Mittel 15m lang sind. Bei mindestens 0,8m Breite für die Radfahrspuren sind das dann zusammen ca. 170m² zuzüglich der Abbiegebereiche in den Einmündungen Quellenweg und Alsterwiesen, insgesamt dann mind. ca. 250m². Eine Tonne Kaltasphalt kostet ca. 1.000,- EUR. Bei im Mittel 4cm Dicke, entsprechend 100kg/m², ergeben sich Materialkosten je m² von €100,-. Bei 250m² mithin €25.000,- zuzüglich Transport- und Lohnkosten für den Einbau sowie Kosten für die Höhenangleichung der Bordsteine und des Fahrbahn- und Gehwegpflasters sowie höhenmäßiges Abfräsen des anschließenden Asphaltbelages, da der Radfahrer nicht über eine 4cm hohe Kaltasphaltkante fahren möchte.
          Kaltasphalt eignet sich nur für kleine Reparaturarbeiten, eher wenig dauerhaft haltbare Flickarbeiten, zum Auffüllen von Schlaglöchern in Asphaltbelägen, nicht für Überzüge von Pflasterbelägen, die bei einer möglichen Verwendung von heißem Walzasphalt mindestens 8cm dick sein müssten, um dauerhaft bestehen zu können.
          Abgesehen von der fachtechnischen Abwegigkeit für die sich auch keine ausführende Firma finden wird, ist mit €20.000,- nichts sinnvolles anzufangen.
          Natürlich sind in den Varianten der Verwaltung alle erforderlichen Angleichungsarbeiten am Pflaster etc. enthalten, daher kostet die preisgünstigste Variante auch €84.000,-
          Tut mir leid, dass ich Ihren „kreativen“ Vorschlag so zerpflücken musste, aber fachlich tun mir solche Vorschläge ohne Basis weh, weil auch die Kritik an der Verwaltung in diesem Fall völlig haltlos ist.

          1. Moin Herr Borchert,
            danke schön für die klare und direkte Antwort, damit kann ich um 🙂
            Also alles Käse…warum hat denn die Verwaltung dann dem ADFC nicht klar gesagt, dass für diese Maßnahmen nicht sofort Geld zur Verfügung stehen wird ? Sie konnten in Recht kurzer Zeit eine Rechnung aufmachen, die die Kosten anschaulich machen. Ich glaube die Idee entstand beim Stadtradeln…. und danach Griff die FDP dieses Thema auf…. nun gut, das Thema ist ja nun vom Tisch,
            der Beschluss steht ! Ich lerne ja gern dazu, danke auch Herr Borchert 🙂

  4. …..traurig und gleicheitig frustrierend. Einerseits wird ein verstärktes Nutzen des Fahrrades propagiert, ein Fachmann wird geholt für einen tollen Vortrag…..und dann gibt es noch nicht einmal einen Kompromiss oder eine Teillösung oder eine preiswertere Alternative.
    Mir ist auch nicht klar, wer hier die Summe von € 84.000,00 ermittelt hat. Das Bauaumt oder mehrere Angebot von Fachfirmen aus der Region….denn Umsatz bedeutet auch Gewerbesteuer.

  5. Ich schließe mich der Meinung von Jens Iversen (BFB) an, der sagt: „Als einzelne Maßnahme ist das zu teuer.“ Für mich läge die Obergrenze für „An der Alsterquelle“ bei ca. 20.000 Euro und es würde mich sehr wundern, wenn man das mit ein wenig Kreativität und gutem Willen nicht hinkriegt. Schließlich ist die Straße nur wenig befahren und das Tempo ist langsam.

    Nicht nur bei mir ist der Eindruck entstanden, dass die Tiefbauabteilung hier bewusst einen absurd teuren Vorschlag gemacht hat, damit letztlich alles beim Alten bleibt. Die Politik muss sich überlegen ob sie Lust hat, sich in dieser Weise an der Nase herumführen zu lassen.

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