Sonntag: „Art und Tart“ in der Galerie Sarafand

Hille Lüttmer und Michael Schöttler
Hille Lüttmer und Michael Schöttler

Am Sonntag, 8. Mai, lädt Angelika Dubber von 14 bis 17 Uhr zu einer ungewöhnlichen Veranstaltung in ihre Galerie Sarafand, Schultwiete 2, ein. Denn es werden zwei ausgesprochen gegensätzliche Künstler anwesend sein, die bei dieser Gelegenheit ihre Arbeiten vorstellen. Dass es für die kunstinteressierten Besucher auch eine kleine Tafel mit Kaffee und Kuchen gibt, verspricht übrigens der Titel der Veranstaltung „Art und Tart“.

Da ist zunächst Michael Schöttler aus Henstedt-Ulzburg, ein Schmied aus Leidenschaft, der aber auch gern Holz und Eisen verarbeitet und gelegentlich sogar Blattgold. Seine einmaligen Objekte sind ebenso für den Innenraum geeignet wie auch für den Garten. Geboren in Düsseldorf, ging der Künstler zunächst ganz andere Wege. Bei der Bundeswehr machte er 1971 Dienst bei der Luftwaffe, ging 1975 zur Polizei Hamburg, wo er sich zum Kriminalbeamten ausbilden ließ, studierte an der Fachhochschule der Polizei mit Abschluss als Dipl.-Verwaltungswirt und war im Landeskriminalamt tätig. 2003 wendete sich das Blatt und Michael Schüttler belegte verschiedene Gestaltungssemiare bei Dipl.-Designer Alfred Bullermann. 2010 eröffnete er nach seiner Pensionierung sein eigenes Schmiede-Atelier in Nahe. Ausgestellt hat er bereits 2011 und 2013 bei der KuKuHU und bei den Segeberger Kulturtagen 2015. Der Familienvater ist seit 43 Jahren verheiratet und hat zwei Töchter.

Hille Lüttmer aus Hamburg verarbeitet ihre Eindrücke historischer Bauten in Italien, wobei ihr die Grundrisse als Vorlage dienen. Ihr längerer Italienaufenthalt bot ihr daher eine ständige Quelle der Inspiration. Für die Künstlerin besitzen Grundrisse und Pläne sowohl ästhetischen Reiz als auch grafische Ausstrahlung. Sie haben, ähnlich wie ein geographisches Land- und Seekartenwerk, die spezielle Faszination, auf kleinster Fläche riesige Welten unterzubringen. Die Grundrisse antiker Siedlungsgebiete und historischer Baudenkmäler sind, soweit es die Übertragung auf Leinwand erlaubt, maßstabsgetreu, sind aber in Anlehnung an die jeweiligen kulturellen, historischen und geologischen Umstände malerisch frei interpretiert.

Der Versuch, die durch Archäologie, Geschichtswissenschaft, Soziologie und Architekturgeschichte weitestgehend erwiesenen Bedingungen in die Interpretation einfließen zu lassen und mit den subjektiv vermuteten Umständen zu bündeln, erweist sich bei jedem zu erstellenden Bildmotiv für sie als ein neuartiges mentales Abenteuer. Die Reaktion des Betrachters ist meist unvorhersehbar. Jeder lässt sich von unterschiedlichen Bildkomponenten ansprechen – sei es von der Farbigkeit, der grafischen Struktur des Planes und seiner Positionierung, von Details, durch den Verfremdungseffekt oder auch durch die Bekanntheit des dargestellten Ortes.

1962 in Hamburg geboren, ging Hille Lüttmer von 1981 – 1984 nach Italien mit Studium an der Academia Ligustica di Belle Arti Genova mit Abschlussprüfung. 1985 folgte das Studium für Gestaltung an der Fachhochschule, 1993 Diplom-Abschluss in Psychologie an der Uni Hamburg, wo sie während des Studiums eine Privatausbildung in Schauspielerei am

Monsun-Theater Institut Hamburg absolvierte. Ein Jahr später erhielt sie ein Gastengagement bei der Compagnia della Vigne unter der Leitung und Regie von Antonio Minelli in Süditalien. Weitere freiberufliche Theaterengagements folgten in Norddeutschland und Berlin. Seit 2005 ist Hille Lüttmer freischaffende Künstlerin für Malerei und Zeichnung und bestückt seit 2007 zahlreiche Ausstellungen in Hamburg und im Norddeutschen Raum.

Also zwei spannende Lebensläufe, die sich in ihren Kunstwerken widerspiegeln. Werden

Gabriele David

3. Mai 2016

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert