Volkshochschule will 86 Prozent mehr Geld aus der Gemeindekasse

xxx
VHS-Standort in der Lindenstraße

Diese Summe ist ganz schön happig: VHS-Chef Jochen Brems fordert einen jährlichen Zuschuss von 169.000 Euro aus dem Rathaus für sein Bildungsinstitut. Eine Entscheidung darüber soll der Kultur- und Sportausschuss in seiner Sitzung am Dienstag, 2. Februar, fällen.

Begründung für die Forderung: Die VHS sei in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Im Jahr 2014 habe es beispielsweise 23.796 Unterrichtsstunden gegeben, zehn Jahre zuvor seien es nur 10.000 gewesen. Zukünftig möchte die VHS zudem Integrationskurse für Flüchtlinge anbieten und auch das „wissenschaftliche Forum“ soll ausgebaut werden. Dort kann man zum Beispiel derzeit den Studiengang Ethnologie belegen und der Frage nachgehen, welche Geheimnisse die Inkamumien bergen. Vorkenntnisse für diesen Studiengang sind keine erforderlich, die Studiengebühr beträgt 350 Euro.

Zur Zeit wird die Lehranstalt mit jährlich rund 90.000 Euro aus der Gemeindekasse bezuschusst. Bürgermeister Bauer in einem Verwaltungspapier zur morgigen Sitzung: „Der Antrag formuliert einen im Vergleich zum Zuschuss 2015 insgesamt um rund 79.000 Euro höheren Zuschussbedarf durch die Gemeinde, dies ist eine Steigerungsrate von rund 86 Prozent.“

Noch vor 16 Monaten hatten die Ortspolitiker über das genaue Gegenteil debattiert. Die BFB-Fraktion hatte gefordert, den Gemeindezuschuss um 8.000 Euro für das Jahr 2015 zu senken. Die VHS solle damit einen Beitrag zum Schuldenabbau der Gemeinde leisten, so die BFB damals. Hintergrund der Kürzungsforderung war eine Empfehlung des vorangegangenen Arbeitskreises Haushaltskonsolidierung gewesen. Der hatte in seinem Abschlussbericht angeregt, die Höhe des VHS-Zuschusses zu überprüfen. Für den BFB-Vorstoß hatte es aber keine Mehrheit gegeben, die Zuschusshöhe wurde beibehalten.

Wie stehen die Chancen für höhere gemeindliche VHS-Subventionen? Unterstützung dafür kommt von Bürgermeister Bauer, wenn auch mit kleinen Abstrichen: Im Verwaltungspapier heißt es: „Der von der VHS beantragte Zuschuss erscheint allerdings in der Gesamthöhe insbesondere aufgrund der notwendigen Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen als zu hoch. Hier ist ein jährlicher Zuschuss in Höhe von 140.000 bis 150.000 Euro denkbar beziehungsweise zu diskutieren.“

Das letzte Wort haben aber natürlich die gewählten Volksvertreter. Und die zeigten sich zuletzt eher knauserig, erst Mitte Januar wurden zahlreiche bereits eingeplante Ausgaben für Schulen oder Kitas aus dem Haushalt gestrichen oder mit einem Sperrvermerk versehen. Betroffen davon waren neue Computer für die Olzeborchschule, die Gemeinschaftsschule Rhen oder die Grundschule Ulzburg.

Christian Meeder

1. Februar 2016

One thought on "Volkshochschule will 86 Prozent mehr Geld aus der Gemeindekasse"

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert