Pinnauwiesen: Tag der Danksagung

Die neue Macht in der Großgemeinde:HU-Transparent
Die neue Macht in der Großgemeinde: HU-Transparent

Henstedt-Ulzburg bleiben die Pinnauwiesen erhalten, die Großgemeinde bekommt auch keine weitere Staukreuzung an der Ecke Hamburger Straße/Kadener Chaussee. Einen Tag nach ihrem Erdrutschsieg ist die Bürgerinitiative in aller Munde, wird von allen Seiten beglückwünscht.

Beifall für HU-Transparent selbst bei Christ- und Sozialdemokraten. CDU-Gemeindevertreter Mariano Cordova: „Ich gratuliere den Initiatoren des Bürgerentscheides und allen MitbürgerInnen, die beigetragen haben zu dem eindeutigen Ergebnis.“ Und der SPD-Ortsvorsitzende Marco Pemöller: „Auch wenn die SPD längst nicht alle Details des Vorschlages der Initiatoren gutheißt, so ist doch das Engagement anzuerkennen und die SPD gratuliert ihnen zu Ihrem gestrigen Erfolg.“

Beide Parteien hatten die Henstedt-Ulzburger aufgefordert, für die großflächige Bebauung der Pinnauwiesen zu stimmen, ebenfalls wie der gemeindliche Beauftragte für Natur und Landschaftspflege Johannes Engelbrecht. Der CDU-Mann gratulierte zwar nicht, sprach aber heute ganz vernünftige Worte. Sein Statement gegenüber den HU-Nachrichten zum Wahlausgang: „Das war eine demokratische Entscheidung und die muss man respektieren.“ Engelbrecht, der von der Gemeinde als Hüter von Natur und Landschaft eingesetzt ist, hatte in Anzeigen für die Bebauung der Pinnauwiesen geworben, HU-Transparent hatte deswegen den Rückzug von Engelbrecht als Naturschutzbeauftragten gefordert. Engelbrecht wollte sich zu den Rücktrittsforderungen heute nicht äußern.

WHU-Fraktionschefin Karin Honerlah hatte sich schon gestern begeistert über den Erfolg des Bürgerbegehrens gezeigt, die zweitgrößte Ratsfraktion spricht heute  von einem überwältigendem Ergebnis, es zeige sich zudem  erneut, dass man keine Ortsentwicklung gegen den Bürgerwillen betreiben könne, so Kurt Göttsch. Und weiter: „Verdichtung um jeden Preis wollen die Bürger nicht.“

Die WHU hatte sich gemeinsam mit HU-Transparent gegen die  Voll-Bebauung der Pinnauwiesen gestemmt, hofft jetzt, „auf deren weiterhin rege Beteiligung am politischen Geschehen in Henstedt-Ulzburg“.

Damit darf die Wählervereinigung wohl rechnen. Die Bürgerinitiative in einem Statement auf ihrer Homepage:

“Wir, die Bürgerinitiative, schalten nun zunächst einen Gang zurück, aber liebe Henstedt-Ulzburger, wir bleiben wachsam und die nächsten Projekte stehen bereits vor der Tür! Wir stehen für Transparenz und wollen diese auch weiterhin möglichst umfangreich Ihnen allen bieten.”

cm

12. Oktober 2015

14 thoughts on "Pinnauwiesen: Tag der Danksagung"

  1. Herr/Frau W. Pauer ist beruhigt, dass mehr als 70 % der wahlberechtigten Ulzburger sich nicht haben verleiten lassen, einer kleinen Gruppe Eigennütziger mit ihrer Stimme auch noch zu helfen. Man schaue sich einmal das Balken-Diagramm des Wahlergebnisses an, dann sieht man, dass die kleine Gruppe die Nein-Wähler sind.

    1. naja…es ist ja bereits angekündigt, das die Gemeinde auf 1.5 Mio Schadenersatz…unter anderem für „Vertrauensverlust“ …geht das überhaupt??…. verklagt wird.

      Mal sarkastisch – ist doch egal! Beim nächsten Bauprojekt „Umwandlung von 3 EUR Land in 180 EUR Bauland“ durch diese Firma kann man leicht die 1,5 Mio wieder reinholen….naja – es wird wohl trotzdem so laufen:
      M: Ich will das Land bebauen wie ich will.
      H-U.: ok, klar
      M: Danke
      nörgelnde Bürger: warum zahlt man M diese 1,5 Mio Schadenersatz UND dann schenkt man M 3 Mio Gewinn durch die Umwandlung in Bauland?
      H-U: haben wir nicht so gesehen, es gibt Nachfrage nach Wohnungen/ Reihenhäusern und wir tun ALLES dafür.
      nörgelnder Bürger: ah…und was ist mit den jetzt 40 Mio Schulden?
      H-U: das ist der Preis für Wachstum…..das ist eine Investition

      in 20 Jahren
      nörgelnder Bürger: was machen wir wegen den 100 Mio Schulden?
      H-U: wir investieren in die Zukunft! … ach so, beschlossen für 25Mio die Hamburger Strasse wird durch Tunnel in der Kapazität verdoppelt. Dann können wir im Zentrum noch mehr verdichten, da geht noch viel mehr.

  2. Ich danke allen Bürgern, die uns tatkräftig unterstützt haben und ihr demokratisches Recht in die Hand genommen haben. Ich denke, das diese Wahl auch vielen Nichtwählern Mut gemacht hat, bei einer nächsten Entscheidung, ihr Mitbestimmungsrecht wahrnehmen.

    1. Und die mündigen Bürger danken HU-Transparent. Denn ohne diese gemeinnützige Initiative hätte es diesen Entscheid wohl nie gegeben. Ich jedenfalls bin froh, daß es in diesem Ort noch Menschen gibt, die den Mund aufmachen, wenn es in eine völligst falsche Richtung geht!

  3. lieber Herr Pauer,
    der Eigennutz, den sie uns vorwerfen ist doch wohl ausschließlich Fa. Manke vorzuwerfen.
    Wir haben außer Kosten und sehr viel Zeitaufwand nur die Genugtuung, etwas für die Bürger und die Natur getan zu haben.
    Und wenn wir schonmal beim Bauwahn sind!
    Seit der Bauwahn vor ca. 25 Jahren begann, hat es der Gemeinde nur Schulden, Verkehrschaos und Verlust an Lebensqualität für Mensch und Tier gebracht!
    Und was die Wohltätigkeit durch Manke angeht!
    Ich denke, Manke hat sooviel an H-U verdient, da ist es ein Leichtes den Großzügigen zu spielen.

  4. Hallo Herr Pauer ! Mal so am Rande ! Die Kulturkate wurde von vielen Jahren von von den Eheleuten Heinz Manke gestiftet – undzwar nicht nur für Jugendliche, sondern für alle Bürger im Ort. Die Jugendlichen haben die fast gegenüberliegende Institution „Die Tonne“.
    Die von Ihnen genannten 70 % der Nichtwähler gehören zu den m.E. Polikverdrossenen. Diese Gruppe wird leider immer mehr. Wer nicht wählt, der bekommt das, was er nicht haben möchte. Also lamentieren Sie doch bitte nicht ! Die Nichtwählen hätten es ja beieinflussen könne – aber sie hatten aus welchen Gründen kein Interessem weil sie vielleicht zu weit davon wohnen ?
    Die Fa. Manke ist sicherlich einer der größten Steuerzahlen im Ort – und gibt vielen Leuten direkt oder indrekt Job und Geld. Der Mammon heiligt aber nicht alles. Geld kann man nicht essen !
    Die Zeiten ändern sich und das Umweltbewußtsein nimmt zu. Unser Bundesland ist das waldärmtste Gebiet. Die Grünflächen im Ort werden zugebaut und betoniert. Die Verkehrsbelastung im Ort hat jetzt Grenzen erreicht. Die Fa. Manke baut sehr gute Immobilien. Doch es fehlen preiswerte Wohnungen – es fehlt an günstigem Wohnraum für Senioren mit Altersarmut, Alleinerhziehenden Müttern und Vätern, Hartz IV-Empfänger, Azubis. Wo wo sollen Flüchtlinge, die auch hier dauerhaften Wohnsitz bekommen Wohnraum bekommen ? Oder sind Sie so edel und finanzieren hier oder nehmen welche auf ? Sicherlich nicht. Oder mit welcher Baugenossenschaft verhandeln Sie persönlich gerade um hier einen Ausgleich zu finden !

  5. Zum Thema Pinnau – Wiesen
    wenn ein erfolgreicher Unternehmer, der größte Arbeitgeber in Henstedt – Ulzburg,seine Stiftung fördert, jedes Jahr jugendliche Ulzburger, welcher der Gemeinde eine kulturkate
    gestiftet hat, auf seinem Grundstück, wo ich noch habe Kühe laufen sehen, bauen möchte,
    sind die „immer gegen alles “ sofort zur Stelle.
    Mich beruhigt, dass mehr als 70 % der wahlberechtigten Ulzburger sich nicht haben verleiten lassen, einer kleinen Gruppe Eigennütziger mit ihrer Stimme auch noch zu helfen.
    Unsere Politiker sollten sich fragen, wofür sie überhaupt noch da sind !

    1. Eine kleine Gruppe Eigennütziger? Wen genau sprechen Sie damit an? Eigennutz kann ich nur beim Bauherren sehen, nicht aber bei einer Bürgerinitiave, die sich für den Erhalt einer lebenswerten Umgebung einsetzt. Ohne Worte, wirklich.

    2. „auf seinem Grundstück“ …. was er billig gekauft hat und Dank seiner politischen Verbindung in Bauland umwandeln konnte…. der Zusatz fehlt noch.

      Das ist vielleicht der springende Punkt, um den es hier vielen Leuten ging. Warum werden so Gewinne bei einem Unternehmer geschaffen ? Wer profitiert davon? .

      Ja, kann jeder landwirtschaftliche Fläche kaufen und dann beim Rathaus sich einfach den Stempel für eine Umwandlung in Bauland holen? Einfach so? …und hat man dann Anspruch, das jede Änderung des B-Plan durchgewunken wird wie einem halt gefällt?
      .. ja schenken Sie mir mal 4Mio EUR und ich hab dann auch Geld für wohltätige Zwecke über.

      Ich lese aus vielen Kommentaren heraus, dass es um ein koordiniertes Vorgehen bei der Entwicklung von H.-U. gehen soll. Keine Selbstbedienung, sondern faire Verteilung der Wertschöpfung (damit auch mal Schulden abgebaut werden). Es geht um ein erstarktes Selbstbewusstsein der Bürger, dass nicht eine Firma bestimmt, sondern man auch mal „Stop“ sagen kann.

      1. Danke für die Ergänzung, bin leider gerade zu emotional…. Was wohl aus den Kühen geworden ist, die Herr/Frau Pauer mal gesehen hat.

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