Frogs kämpfen – aber gehen ohne Punkte nach Hause

31:34 (14:18) – Niederlage beim HSC 2000 Coburg. Frogs ernten Respekt und Anerkennung für eine couragierte Leistung beim großen Favoriten, aber es gibt keine Punkte für die aufopferungsvoll kämpfenden Frogs.

Erhobenen Hauptes verließen die Zweitliga-Handballer die HUK-Coburg-Arena in Franken. Vor 2.134 Zuschauern hatten die Frogs in der modernsten und schönsten aller Spielstätten in der 2. Handball Bundesliga dem HSC 2000 Coburg einen begeisternden Kampf geliefert, der bis Sekunden vor Schluss auf des Messers Schneide stand. Julian Lauenroth hatte eineinhalb Minuten vor dem Ende den Ball den 32:33-Anschlusstreffer verpasst. Im Gegenzug markierte Coburgs Spielmacher Till Riehn gegen die nun offensive SVHU-Deckung den entscheidenden 34. Treffer für die Coburger, die zum erweiterten Kreis der Aufstiegs-Favoriten gehören. „Wir hätten hier etwas mitnehmen können, aber dem Spielverlauf nach ist der Erfolg der Coburger verdient“, kommentierte SVHU-Coach Matthias Karbowski des Außenseiters, der sich im Süden der Republik mit einem couragierten Auftritt viel Lob einheimste.

Aber eben keine Punkte und deshalb stehen die Nordlichter nach dem zweiten Spieltag ohne zählbares am Tabellenende. Karbowskis Trainerkollege Amen Gafsi will von schlechter Stimmung im Team nichts wissen. „Wir haben uns gesteigert, nur wenige Fehler gemacht und mit viel Leidenschaft dagegen gehalten. Es waren Kleinigkeiten und hier in Coburg darf man sicher auch verlieren“, betonte Gafsi Positives, einer packenden Handballspiels, das erst mit halbstündiger Verspätung begonnen hatte. Die Norddeutschen hatten bei der Anreise mehrfach im Stau gestanden und waren mit erheblicher Verspätung in Coburg. Kein Problem für die Gastgeber, die kurzerhand den Anwurf um eine halbe Stunde verschoben. Das Publikum machte vor der Halle bei schönstem Sommerwetter Party und als es endlich losging herrschte prächtige Stimmung im Coburger Handball-Tempel. Die allerdings trübte sich nach einer Viertelstunde etwas ein. Der Favorit sah sich nach gutem Start beim Stand von 9:11 sogar zwei Treffer zurück (17.Min). Nach einer harten Zeitstrafe gegen Julian Lauenroth kassierte der SVHU einen 0:4-Lauf der den HSC zurück in die Spur (13:11; 21. Minute).

Zwar arbeiteten sich die Frogs in den nächsten Minuten wieder heran (15:14; 25. Min) doch in den letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs fehlten im Abschluss Konzentration und Fortune, so dass Coburg nach leichten Toren mit einem 18:14- Vorsprung in die Kabinen ging. Nach Wiederanpfiff ging es Schlag auf Schlag. Binnen acht Minuten fielen elf Tore und der SVHU war beim 21:23 wieder im Geschäft. Angeführt vom überragenden Adnan Harmandic zog Coburg wieder auf 27:22 davon, doch die Gäste aus dem Norden ließen sich nicht abschütteln und kamen auch nach dem ersten sechs-Tore-Rückstand (33:27; 53.) wieder zurück. Eggert, Völzke und Thöneböhn brachten den SVHU wieder in Schlagdistanz und der Favorit wankte, fiel aber nicht. „Wir haben uns mehr als respektabel aus der Affäre gezogen und ein sehr ordentliches Spiel abgeliefert. Daraus müssen wir Kraft und Selbstvertrauen für die kommenden schweren Aufgaben ziehen“, fand Amen Gafsi.

Kompagnon Matthias Karbowski sprach von einer disziplinierten, geschlossenen Mannschaftsleistung, viel Kampf und Leidenschaft und aus seiner Sicht „einigen unglücklichen Entscheidungen“ der Unparteiischen. Der SV Henstedt-Ulzburg will nun am kommenden Wochenende gegen die TSG Ludwigshafen-Friesenheim einen erneuten Anlauf auf die ersten beiden Punkte nehmen, keine leichte Aufgabe gegen den ErstligaAbsteiger, der mit dem Last-Minute-Remis gegen Meisterschafts-Favorit Minden „eine Duftmarke“ setzte.

Joachim Jakstat

30. August 2015

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