Frogs: Familienduell gegen Tondern

Zum letzten Test vor heimischem Publikum empfängt der SV Henstedt-Ulzburg am Sonnabend um 17 Uhr in der Sportlandhalle an der Olivastraße.

„Zwei gegen einen ist unfair“, sagt der Kindermund. Doch wenn am Sonnabend ab 17 Uhr die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg auf das dänische Team von TM Tondern Handball treffen, wird sich SVHU-Linkshänder Daniel Eggert, der gestern seinen 28. Geburtstag feierte, im „Familien-Duell“ mit seinen beiden Brüdern Ulrik und Oliver auseinandersetzen müssen, die bei den Gästen spielen. Tondern geht in der 1. Division auf Punktejagd. Das entspricht bei unseren Nachbarn im Norden der 2. Handball-Bundesliga.

Die „Frogs“, die bislang eine sehr wechselhafte Vorbereitung absolvierten, hoffen auf eine ähnlich starke Vorstellung wie zuletzt gegen den neuen Klassengefährten Wilhelmshavener HV. Fehlern wird neben U 21-WM-Teilnehmer Hamza Kablouti auch dessen französischer Landsmann Karl Saint-Prix. Dem wurde am Dienstag erfolgreich in der HenstedtUlzburger Paracelsus Klinik von Chefarzt Dr. Christian Clausen ein neues Kreuzband im linken Knie eingesetzt operiert. Außerdem wurde der eingerissene Innenmeniskus genäht. Der Zwei-Meter-Hüne aus Frankreich, der in den ersten beiden Trainingswochen nicht nur durch seine körperliche Präsenz überzeugt hatte, wird sein Bein sechs Wochen nicht belasten dürfen und ist fortan erst einmal auf Gehhilfen angewiesen. Nichtsdestotrotz beginnt die Reha bereits im Krankenbett. „Verläuft alles normal, ist Karl zu Beginn der Rückrunde wieder fit“, sagt der Doktor, der sich persönlich für ein Reha-Programm eingesetzt hat, dass dem Spitzensportler eine schnelle Wiederherstellung seiner körperlichen Fähigkeit ermöglicht. In einer Woche beginnt Karls Reha-Training im Epi-Zentrum in Hamburg“, sagt Mentor und Dolmetscher Amen Gafsi. Kommt Karl wie vorgesehen am Freitag bereits aus dem Krankenhaus, wird er am Sonnabend sicher am Spielfeldrand sitzen und seine Kollegen unterstützen.

Ein Problem hat sich für den französischen Neuzugang erledigt. Ab 15. August bezieht Karl gemeinsam mit seinem Kollegen Hamza eine kleine zweieinhalb Zimmer-Wohnung in Henstedt-Ulzburg, ganz in der Nähe des SVHU-Trainingsgeländes. Ein weiteres Problem will Karl, der kein Deutsch und kaum englisch spricht, parallel zur Reha in Angriff nehmen. Bei der VHS möchte er so schnell wie möglich einen Sprachkurs belegen, um sich besser in die Mannschaft integrieren zu können. „Karl ist ein Super Typ. Deshalb ist es besonders bitter, dass er sich so schwer verletzt hat. Wir werden ihn unterstützen, wo es geht“, sagt Kapitän Nico Kibat. Bei der Mannschaft jedenfalls hat der Neuzugang schon einen „Stein im Brett“. „Andere Vereine hätten Karl vielleicht nach Hause geschickt. Wir stehen zu unserer sozialen Verantwortung und sind sicher, dass Karl uns dies mit Leistung in der Rückserie zurückzahlen wird“, sagt SVHU-Geschäftsführer Till Gottstein.

Joachim Jakstat

31. Juli 2015

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert